R2 Rio Calma Hotel & Spa & Conference

Das R2 Rio Calma ist eine wunderschöne und gut gepflegte Hotelanlage am Rande der Costa Calma. Leider mussten wir die Erfahrung machen, dass bei einem Blick hinter diese wundervolle Fassade, das ein oder andere erhebliche Manko besteht, sodass wir das Hotel nicht noch einmal buchen und nicht weiterempfehlen würden.

Das Zimmer hinterlässt einen janusköpfigen Eindruck. Wir haben eine Royal-Suite gebucht und mit die schönste bekommen, die im Hotel verfügbar war. Das Zimmer ist zunächst ganz fabelhaft ausgestattet. Nicht zu toppen war der tolle Ausblick über die gesamte Hotelanlage und insbesondere auf das Meer. Einfach nur traumhaft. Eine solch tolle Aussicht hatten wir noch nie. Die Suite ist sehr geräumig und verfügt neben einem Wohnbereich noch über einen kleinen Arbeitsbereich, einen Schlafbereich sowie einen Balkon und ein offenes Badezimmer mit Dusche, Whirlpool, Waschbecken und Toilette. Der erste Eindruck wurde jedoch nach und nach immer weiter relativiert. Zu unserer Reisezeit (Mitte September) war es sehr warm auf Fuerteventura. Als wir das Zimmer betraten, zeigten die Thermostate der Klimaanlagen (es gibt zwei Stück; eine im Schlafbereich und eine im Wohnbereich) 27 Grad C. an. Wir haben umgehend die tiefstmögliche Temperatur (19 Grad C.) eingestellt und gehofft, dass sich die Zimmertemeperatur dadurch abkühlen wird. Leider warteten wir hier vergeblich. Als die Thermometer auch am späten Abend noch immer 26 Grad C. im Zimmer anzeigten, haben wir uns an der Rezeption gemeldet (zum "Service-Verhalten" sogleich) und von dem Mangel berichtet. Nach einigen Diskussionen und einem Besuch eines ausschließlich spanisch sprechenden Technikers, der uns zu verstehen gab, dass wohl ein Defekt vorliege, hat man uns sodann für eine Nacht in einem Doppelzimmer untergebracht. Doch auch hier sank die Temperatur nicht auf unter 25,5 Grad C. Im Nachgang wurde uns bestätigt, dass es in der ersten Nacht tatsächlich einen Defekt an der Anlage gab. Doch auch in den folgenden Tagen kühlten unsere Zimmer nicht runter. Die kälteste Temperatur lag bei 24 Grad C. - und das nur bei geöffnetem Fenster, wodurch Mücken etc. Einzug erhalten haben. Auch die täglichen Visiten des Technikers konnten keine Abhilfe schaffen. Wir durften uns zwischenzeitlich - da wir regelmäßig auf diesen Mangel sowohl an der Rezeption als auch bei der Reiseleitung hingewiesen haben - zwei andere Suiten anschauen. Doch auch hier hat selbst das Personal festgestellt, dass eine nennenswerte Kühlleistung der Klimaanlagen nicht gegeben war. Die Reiseleitung konstatierte zwischenzeitlich, dass es sich wohl um ein übliches Problem der zentral gesteuerten Klimaanlagen handelt, welche bei den hohen Temperaturen an ihre Grenzen stoßen. Das ist unter keinen Umständen hinnehmbar. Auch warme Außentemperaturen sind hierfür keine Entschuldigung; dafür sind Klimaanlagen ja nunmal da. Diese fehlende Kühlmöglichkeit hat den Erholungsfaktor leider ganz erheblich gemindert, sodass wir uns im Zimmer - trotz der fabelhaften Ausstattung - nicht wohlfühlen konnten. Im Angesicht dieser unerträglichen Wärme im Zimmer (auch andere Gäste bestätigten uns, dass es in ihren Zimmern unangenehm warm sei) rückten auch andere kleinere Mängel wie abgenutztes Wohnmobiliar, die fehlende Dichtung der Duschtür (ein Duschvorgang verwandelte die gesamte Suite im Handumdrehen in einen kleinen Pool) oder die nach oben offene Toilettentür (selbst in Paarkonstellationen schadet ein wenig Privatsphäre nicht) fast schon in den Hintergrund. Insgesamt sind dies alles Faktoren, die den ersten tollen Eindruck erheblich schmälern - hier gilt dann letztlich doch: mehr Schein als Sein. Dies sollte in einem solchen Hotel, dass sich selbst dem Erscheinungsbild nach zu einem der gehobenen Kategorie zählen möchte, nicht passieren.

Das Essen war eine einzige Enttäuschung - und zwar nicht nur, weil es uns "subjektiv" nicht geschmeckt hat, sondern weil wiederholt vermeidbare handwerkliche Fehler vorlagen. Einige Beispiele: Bei der Auswahl der Pancakes oder Croisants am Frühstückbuffet empfiehlt es sich, die bereitgestellten Warenmit den Zangen, die übrigens (trotz Corona) völlig unhygienisch mitten in den Speisen liegen (Handschuhe stehen nicht bereit), dahingehend zu untersuchen, ob sie wirklich frisch und weich oder steinhart und vom Vortag sind. Die Pancakes wölbten sich mitunter schon nach oben. Die Haferpankes werden offenbar mit Zitronensaft zubereitet und schmecken säuerlich. Richtige Omlettes werden ebenfalls nicht angeboten. Der "Koch" schüttet auf seine Bratfläche eine große Menge undefinierbareer Masse (entweder mit Käse und Schinken) oder ohne. Eine individuelle Zusammenstellung eines Omlettes wird nicht angeboten. Beim Mittag- und Abendessen gab es ebenfalls viele Defizite. Die Pommes machten ebenfalls vielfach den Eindruck vom Vortrag zu sein. Sie hatten zudem wahlweise Brokkoli- oder Fischgeschmack. Dann hatten wir die Pizza entdeckt, die direkt neben der Fischstation aufbewahrt wurde. In der Hoffnung, dass hier zumindest nichts falsch gemacht werden konnte, haben wir uns ein paar Stücke auf den Teller geladen. Beim Biss in die Pizza mussten wir feststellen, dass diese komplett verbrannt (als schwarz am Boden) war - ein entsprechendes Bild wird hochgeladen. Das war leider kein Einzelfalls, sondern steht exepmlarisch dafür, dass auf Qualität nicht unbedingt Wert gelegt wurde. Viele Speisen wurden offenbar raus gegeben, ohne dass sie in der Küche zuvor einmal probiert worden sind. Leider eine herbe Enttäuschung auf ganzer Linie - totz der reichlichen Auswahlmöglichkeiten.

Auch der Service hinterließ einen geteilten Eindruck: Rezeption: Zunächst hatten wir aufgrund der Mängel in unserem Zimmer mehrfach Kontakt zur Rezeption. Dort hatte eine Mitarbeiterin mit dem Namen Emma Dienst. Wir hatten den Eindruck, dass sie sehr von unserem Vorbringen genervt war und sich die fehlende Kühlleistung im Zimmer nicht erklären konnte, obwohl dies von der Technik bestätigt wurde. Sie schlug uns tatsächlich mehrfach vor, einfach die Fenster zu öffnen, obwohl hierdurch nicht nur Mücken etc. in den Raum kommen könnten, sondern es auch draußen viel zu warm war. Emma war durchweg bei allen Begegnungen nicht höflich und gastfreundlich. Wenn Sie an der Rezeption stand, haben wir gewartet, bis jemand anders frei war, um das Gespräch zu suchen. Ganz anders traten Sandra und Karolina auf. Beide sprachen nicht nur hervorragend Deutsch, sondern waren stets höflich, begrüßten uns nett, nahmen unsere Anliegen erst, sind mit uns auf die Zimmer gegangen und haben uns einfach das Gefühl gegeben, willkommene Gäste zu sein. Dieses Niveau sollten alle Mitarbeiter haben. Technik: Die Techniker, die zur Reperatur der Klimaanlagen auf dem Zimmer waren, war stets gut gelaunt und nett. Leider sprachen sie ausschließlich Spanisch (auch kein Englisch), sodass eine Kommunikation auch über die Rezeption kaum möglich war. Hieran könnte gearbeitet werden, indem etwa ein Mitarbeiter der Rezeption zur kurzfristen Übersetzung mit aufs Zimmer kommt. Der Gast wird so mit seinem Problem im Endeffekt alleine gelassen, ohne letztlich zu wissen, was genau Sache ist. Gastro-Service: Der Gastro-Service wurde schon in vielen anderen Rezensionen kritisiert. Auch hier bleibt ein geteilter Eindruck zurück. Es gibt Damen und Herren, die engagiert und freundlich ihren Job wahrnehmen. Allerdings sind offenbar zu wenig Service-Kräfte beschäftigt. Denn auf ein neues Eindecken des Tischs oder auf die Aufnahme von Getränkebestellungen musste mitunter über 10 Minuten gewartet werden. Stoßzeiten können hierfür keine Entschuldigung sein. Diese sind vorhersehbar; dann muss mehr Personal vor Ort sein. Einmal sind wir aufgestanden und haben beim Kellner mit dem Namen "Wiliam" nachgefragt. Dieser hat uns im groben Englsich zu verstehen gegeben, dass wir nicht zu ihm zur Service-Station kommen dürften, da dies "sein" Bereich sei. Da auch viele der vorherigen Rezensionen dies kritisiert haben, scheint hier ein tatsächliches Problem vorzuliegen; auch wennd er "Qualitätsservice" sicherlich wieder bemüht sein wird, dieses Vorbringen zu relativieren. Letztlich zahlen wir einen nicht zu geringen Betrag, der inkludiert, dass man höflich und zuvorkommend behandelt wird. Dafür sind wir Gäste.

Das Hotel liegt am Rande der Costa Calma. Die Fahrt vom Flughafen mit dem Mietwagen dauert in etwa 50 Minuten. Um das Hotel herum ist weit und breit nichts. Das war uns allerdings vorher durch die anderen Rezensionen bekannt, sodass wir uns mit dem Mietwagen, den wir für die gesamte Reisedauer gebucht hatten, gut fortbewegen konnten. Ohne Mietwagen sind die nächstgelegenen Ortschaften oder Strände nur nach einem längeren Fußmarsch zu erreichen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Im Hotel selbst befinden sich verschiedene Freizeitangebote: Tennis- und Minigolfanlage machten zwar (im Unterschied zur restlichen Hotelanlage) keinen gepflegten, aber zumindest intakten Eindruck und wurden gelegentlich auch genutzt. Die Poolanlage ist außerordentlich fantastisch und gepflegt. Den Wellnessbereich haben wir zweimal genutzt - nicht spektakulär, aber vvöllig ausreichend für etwas Abwechslung. Im Hotel gibt es selbst noch eine kleine Ladenmeile - darüber (etwas versteckt) befindet sich noch eine kleine Spielhalle. Auch gab es am Pool einen Kiosk, an dem eine Tischtennis- und Airhockeyplatte (gegen Gebühr) zur Verfügung standen. In der "Hoteldisko" wurde Abends verschiedenste Unterhaltung geboten (Gesang, Akrobatik, Tanz etc.). Insgesamt ein völlig ausreichendes und unterhaltsames Freizeitangebot, ohne dass man die Anlage verlassen muss.