R2 Rio Calma Hotel & Spa & Conference

Die sehr große Hotelanlage hat mehr als 400 Zimmer. Wir waren während der Herbstferien dort und das Hotel schien völlig ausgebucht zu sein. Das Gebäude gruppiert sich in U-Form um den sehr hübsch gestalteten Garten- und Poolbereich. Weil das Hotel in den Hang gebaut ist, betritt man es über den Eingang auf der 6. Etage und findet Restaurant und Garten auf der 3. Etage und den Pool und weiteren Garten darunter. Die gesamte Anlage ist außerordentlich gepflegt und befindet sich einem in sehr gutem Zustand. Neben dem Hauptrestaurant befindet sich die Bar und im Innenbereich eine Bühne. Zwei Etagen tiefer ist der Poolbereich mit zwei getrennten wirklich sehr schönen Pools. Diese liegen in einem geschmackvoll angelegten Garten. Auch auf dieser Ebene findet sich ein Restaurant, welches sich für einen Drink oder einen Snack zur Mittagspause anbietet. In der Nähe gibt es zwei Tennisplätze, die man zu günstigen Konditionen nutzen kann. Unterhalb des Hotelbereichs liegt - ebenfalls hübsch angelegt - die ehemalige Meerwasserlagune, die derzeit nicht genutzt wird, was so auch im Reisekatalog stand. Einen wirklichen Strand gibt es in näherer Umgebung nicht. Man kann zwar unterhalb des Hotels ins Wasser gehen und Schwimmen, doch befinden sich dort viele Felsen, was gerade für Kinder problematisch ist. Zudem war bei Flut auch kein Strand mehr vorhanden, wo man sein Handtuch hätte ausbreiten können. Das Wasser reichte bis an die Felsen heran. Ein kiesiger Strand liegt etwa 600 m nördlich des Hotels und stellt ebenfalls keine Alternative dar, weil es dort erstens nicht schön und zweitens sehr windig ist, so dass dieser Küstenabschnitt fest in der Hand der Surfer ist, die hier gute Bedingungen finden. Diese äußeren Bedingungen führten wohl dazu, dass sich die meisten Hotelgäste, wenn sie nicht gerade einen Ausflug machten, im Poolbereich aufhielten. Und dieser Poolbereich war viel zu klein für die vielen Gäste. Es gab nicht annähernd genügend Liegen für alle, obgleich diese dicht an dicht standen. Morgens kamen schon um 6 Uhr die ersten Handtuchreservierer, die Liegen blockierten. Wer später als 8 Uhr an den Pool kam, hatte faktisch keine Chance, einen Platz zu ergattern. Die Mitarbeiter*innen des Hotels nahmen diese Praxis schulterzuckend hin. Selbst dann, wenn man eine Liege ergattert hatte, war es nicht entspannend, weil die Liegen viel zu dicht nebeneinander standen. Oft blieb nur eine Handbreite zur Nachbarliege. Das habe ich so noch nicht erlebt. Der Poolbereich passt schlicht von seiner Größe nicht zum Zimmerangebot. Auch beim Besuch des Restaurants war die Überfüllung festzustellen. Es gab insbesondere im Außenbereich zu wenig Sitzplätze für die vielen Gäste. Zudem war der Service völlig unterbesetzt. Die Mitarbeiter*innen rannten ständig umher und versuchten ihr Mögliches, die Gäste zu bedienen, schafften es aber einfach nicht. Es gab schlicht nicht genug Personal im Restaurantbereich. So kam es, dass man oft ewig auch einen freien Tisch warten musste oder darauf, dass der freie Tisch neu eingedeckt wird. Auch die Getränkeversorgung war nur äußerst schleppend und damit völlig unbefriedigend (siehe Service). Den Mitarbeiter*innen kann man dabei keinen Vorwurf machen, weil sie ihr Bestes gaben und trotz des Stresses immer freundlich waren. Ingesamt werden wir den Urlaub in guter Erinnerung behalten, dies aber nicht wegen, sondern trotz des Hotels. Wir hatten während der meisten Tage unseres Aufenthalts einen Mietwagen und waren in dieser Zeit nur zum Essen und Schlafen im Hotel. Die letzten drei Tage nach Abgabe des Mietfahrzeugs waren wir hingegen nur noch im Hotel und das war einfach furchtbar. Insoweit würde ich das Hotel nicht wieder buchen. Mit der Weiterempfehlung habe ich mir schwergetan. Weil jedoch die Anlage hübsch und gepflegt und das Essen in Ordnung ist, war eine Weiterempfehlung vertretbar. Ich würde das Hotel aber in jedem Fall während der Ferienzeit meiden, wenn man dem Stress am Pool und im Restaurant ausweichen möchte.

Unser Zimmer war ausreichend groß und sauber. Die Einrichtung entspricht aber nicht mehr dem neusten Stand und eine Renovierung wäre dringend überfällig. Besonders das Badezimmer ist nicht mehr zeitgemäß: Der schmale Einstieg in die Badewanne ist für ältere Menschen kaum zu schaffen (siehe Foto). Gut war, dass ein ausreichd großer Kühlschrank vorhanden war, so dass man Getränke kühlen konnte. Der sehr geräumige Safe kostet pro Tag 3 Euro.

Das gastronomische Angebot war - wenn man vom Service absieht - sehr anständig. Wir hatten HP gebucht und nahmen daher Frühstück und Abendessen im Hauptrestaurant ein. Einiges gab es jeden Tag, wie zum Beispiel Pizza, Nudeln und das Salatbuffet und darüber hinaus gab es jeden Tag unterschiedliche Vor- und Hauptspeisen. Wir hatten nie ein Problem, etwas zu finden, was uns schmeckte.

An der Rezeption wurde man stets gut bedient. Viele Mitarbeiter*innen sprechen sogar Deutsch, zumindest Englisch. Hier erhielt ich auch immer eine korrekte verbindliche Antwort. Der Late-Check-out wurde anstandslos für 15 Euro ermöglicht. Hier gab es also nichts auszusetzen. Chaotisch war die Lage in den Restaurants. Wie oben beschrieben gab es viel zu wenig Mitarbeiter*innen. Diese rannten und sprangen, konnten aber dem Gästeaufkommen nicht gerecht werden. Zudem war der Ablauf auch nicht gut organisisert, so wurden im Restaurant nur kleine Getränke ausgegeben. Das ist völlig unverständlich, weil die Mitarbeiter*innen so öfters laufen mussten. Auch war das Personal schlecht geschult, so verwendeten manche Mitarbeiter*innen kein Tablett, so dass sie zwei Mal liefen, um vier Wasser zu servieren, was natürlich völlig uneffektiv ist. Schlecht war auch die sprachliche Verständigung. Viele Angestellte sprachen noch nicht einmal Englisch. Völlig unmöglich war das Abrechnungssystem: Am Tisch hab es keine Getränkekarte. Während man am Poolrestaurant und in der Bar über einen QR-Code die Karte erhielt gab es im Hauptrestaurant gar nichts. Man bestellte, ohne zu wissen, was es alles gibt und was die Getränke kosten. Angeblich wegen der Corona-Pandemie wurde auch kein Beleg erteilt und man musste nichts unterschreiben. Erst am Ende sah man auf der Rechnung, was man alles konsumiert haben soll. Es war unmöglich, dies im Nachhinein zu überprüfen. Die Rechnung war bei uns von der Größenordnung her OK. Ich habe nicht das Gefühl, dass etwas nicht gestimmt hätte. Trotzdem ist eine solche Abrechnungspraxis völlig unmöglich und rechtlich bedenklich. Die Zimmerreinigung war sehr unterschiedlich: Mal war ordentlich geputzt, mal wurde nur die Bettdecke gerade gezogen. Da wäre also auch noch viel Luft nach oben.

Der entscheidende Nachteil der Lage ist der faktisch fehlende Strand. In fußläufiger Umgebung gibt es keinen brauchbaren Strand. Der Strand unterhalb des Hotels wird bei Flut überspült und ist sehr felsig. Dort gibt es keine Liegen und auch keine weitere Infrastruktur. Der nördlich gelegene Strand ist 600m entfernt und dort ist es sehr windig. Er ist in der Hand von Surfern. Liegen gibt es dort auch nicht. Wenn man vor Ort einen Strand besuchen möchte, der diese Bezeichnung auch verdient, muss man nach Costa Cama laufen, 20 bis 30 Minuten mit den Badesachen. Mit kleinen Kindern schlicht unmöglich. Für einen Strandurlaub ist die Lage des Hotels also schlecht. Wir waren oft mit dem Mietwagen unterwegs und haben zwischen Morro Jable und Jandia einen tollen Strand gefunden. Wer einen Strandurlaub verbringen möchte, ist dort besser aufgehoben. Wer die Insel kennen lernen möchte, sollte ein Hotel weiter nördlich in Erwägung ziehen, weil von dort aus die Fahrt zu den Sehenswürdigkeiten kürzer ist.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die beiden Pools waren wunderschön, wäre die Anlage nicht so überfüllt gewesen. Man konnte Tischtennis und Billiard spielen. Daneben haben wir auch Tennis gespielt (günstig für 8 Euro die Stunde) und das Spa genutzt. Hier waren wir sehr zufrieden. Die Massagen von Francesco waren wirklich klasse. Die Nutzung des Spa können wir daher sehr empfehlen.