REGIOHOTEL Quedlinburger Hof Quedlinburg

Das Hotel ist von außen ansprechend und verfügt über einen angrenzenden kostenlosen Parkplatz. Der Bahnhof sowie Bushaltestellen befinden sich in unmittelbarer Nähe. Die Flure sind schön und etagenweise unterschiedlich gestaltet, z. T. mit Wandgemälden. Die Zimmertüren sind offenbar sehr neu, aus edlem dunklen Holz; aktuell passen sie allerdings überhaupt nicht zu der eher etwas altbackenen Zimmereinrichtung. Der kleine Wellnessbereich ist angenehm gestaltet, ebenso das Restaurant. Alles in allem hat man den Eindruck, dass sich in den nächsten Jahren noch weitere Modernisierungen und dadurch Verbesserungen des Allgemeinzustands ergeben werden. Die Gäste sind m. E. fast ausschließlich deutsche Touristen, Alter im Schnitt um die 50, z. T. aber auch Familien mit Kindern. Sommerreisenden würde ich in jedem Fall empfehlen, ein Zimmer "nach hinten raus" zu wählen. Der Ausblick auf die Gleise ist zwar auch nicht erhebend, aber zumindest gibt es die Möglichkeit, auch bei offenem Fenster zu schlafen. Ich würde dieses Hotel nicht noch einmal wählen, obwohl das Preis-Leistungs-Verhältnis o.k. war. Grund dafür ist, dass man in Quedlinburg auf relativ viele gute Angebote stößt, z. B. auch günstige Ferienappartements, so dass das beim Discounter gebuchte vermeintliche Schnäppchen sich vor Ort als eher durchschnittlich gutes Angebot entpuppt.

Das erste uns zugeteilte Zimmer war so klein, dass man gefühlt kaum Platz hatte, die Tür ganz zu öffnen. Darin stand eine klassische Doppelbett-Anlage incl. Nachttischen, hinter der Tür ein schmaler Kleiderschrank, ein winziges "Schreibtischchen", das vom Fernseher eingenommen wurde - das war's. Der Blick aus dem Fenster führte nach hinten auf eine recht trostlose Kulisse von Gleisanlagen und einer alten Fabrik im Hintergrund. Das Bad war eher winzig, aber das hätte uns nicht gestört. So aber bekamen wir doch ein eher beklommenes Gefühl und baten nach einigen Minuten darum, ein anderes Zimmer beziehen zu dürfen. Das bekamen wir auch problemlos und es war tatsächlich angenehm deutlich geräumiger - trotzdem waren wir auch damit nicht wirklich gut beraten, denn dieses Zimmer war zur Straßenseite ausgerichtet. Der Ausblick war zwar weniger trostlos, dafür war der Straßenlärm bis auf wenige Stunden in der Nacht (zwischen 1.00 Uhr und 4.30 Uhr) kaum zu ertragen, da die schon tagsüber viel befahrene Straße nachts offenbar zur Flaniermeile getunter Proletarierkarossen wird, überwiegend mit voll aufgerissener Musikanlage. Man konnte quasi im Bett rhythmisch zu den Bässen mit den Zehen wippen und war gezwungen, das Fenster nachts überwiegend geschlosssen zu halten, um wenigstens etwas Schlaf zu bekommen. Da die Zimmer jedoch nicht klimatisiert sind, war die Folge ein dauerhaft zu warmes, stickiges Raumklima. Dieses Problem ist außerhalb der Sommermonate wahrscheinlich zu verkraften, so war es allerdings recht unangenehm. Es gibt auf den Zimmern zwar einige Snacks mit akzeptablen Preisen, jedoch keinen Kühlschrank, ebenso kein Telefon. Dafür ist kostenfreies und auch akzeptabel schnelles Internet über WLAN verfügbar. Am unangenehmsten aufgefallen ist das Bad. Es gab weder ein Fenster noch eine funktionierende Abluft-Anlage. Noch schlimmer war allerdings die völlig verkalkte und verschimmelte Duschkabine,dazu diverse kaputte und schwarze Fliesenfugen. Da kann kein sauberes, frisches Gefühl aufkommen. Für mich unbegreiflich, warum derart gruselige Duschkabinen nicht durch zwar weniger komfortable, aber zumindest appetitlicher wirkende Duschvorhänge ersetzt werden.

Das Frühstücksbuffet war in Ordnung und der Hotelkategorie angemessen. Das Abendessen war abwechslungsreich und lecker, allerdings besteht keine Wahlmöglichkeit, sondern es gibt ein einziges festgelegtes Tellergericht. Für Vegetarier könnten sich daraus Probleme ergeben, außerdem habe ich Zweifel, ob ein durchschnittlicher, sportlich aktiver Mann von den Portionen tatsächlich satt werden kann. Die Getränke sind bei der gebuchten Halbpension exklusive, allerdings sind die Preise für gängige Softdrinks human bei unter 2,00 €

Mengenmäßig ist das Hotelpersonal nicht gut aufgestellt; die Rezeption ist praktisch ganztägig unbesetzt und man muss häufig zunächst auf die Suche nach einer Mitarbeiterin gehen. Ich kann daher nur empfehlen, seinen Schlüssel niemals beim Verlassen des Hauses abzugeben, denn u. U. hat man bei seiner Rückkehr Mühe, ihn wieder zu bekommen. (In diesem Zusammenhang möchte man auch lieber nicht darüber nachdenken, wer sich so im Laufe eines Tages relativ problemlos Zutritt zum Hotel verschaffen kann.) Allerdings ist jede der angetroffenen Damen außergewöhnlich freundlich, hilfsbereit und bemüht.

Das Hotel liegt direkt an einer relativ stark befahrenen Hauptstraße. In ca. 100 m Entfernung befindet sich der Bahnhof; die Gleise führen auch an der Rückseite des Hotels entlang. Ein kleines Einkaufszentrum ist nur wenige Gehminuten entfernt, auch die historische Altstadt ist problemlos zu Fuß zu erreichen. Quedlingburg ist eine traumhaft schöne Stadt, in der man tagelang einfach nur herumlaufen, besichtigen und staunen kann. Ausflugsziele bietet auch der nahegelegene Harz sowie die Städte Halberstadt und Werningerode und, und, und zuhauf. Angenehm ist hierfür sicherlich ein Pkw, allerdings beinhaltet die Kurkarte, die man bei Zahlung der Kurtaxe gleich beim Einchecken erhält, auch die kostenlose Nutzung der Buslinien. Wir haben das nicht genutzt, aber grundsätzlich ist das m. E. ein gutes Angebot.

Beliebte Aktivitäten

• Kultur & Erlebnis
• Ausgehen & Nightlife

Das Hotel selber verfügt nur über einen kleinen Wellness-Bereich, in dem man kleinere Anwendungen wie Massagen buchen kann. Da dort jedoch nur eine einzelne junge Dame offenbar in Teilzeit beschäftig ist, ist die Terminauswahl nicht groß. Dafür sind die Preise in Ordnung und die Dame sehr angenehm und freundlich. Es gibt die Möglichkeit, die Sauna eines naheliegenden Hotels zu nutzen; davon haben wir allerdings keine Gebrauch gemacht. Der Wellnessbereich ist hübsch gestaltet, z. B. mit einem Deckengemälde. Allerdings habe ich im Wartebereich eine Zeitschrift oder auch einfach ein Glas Wasser vermisst.