- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Wir haben vom 26.12.04 - 02.01.05 unseren Silvesterurlaub im Sheraton Voyager, wie es richtig heißt, verbracht. Es war ein rundum gelungener, traumhafter Urlaub, zu dem neben dem glücklicherweise guten Wetter auch das hervorragende Hotel mit dem durchweg sehr freundlichen und serviceorientierten Personal beigetragen hat. Man muss sich vorher darüber im Klaren sein, dass das Hotel keine typische Pauschalurlauberherberge, sondern eher ein Konferenzhotel ist. Somit entfällt dann (Gott sei Dank) auch jegliche Art von Animation. Abends spielt in der sehr schönen, großen Hotellobby ein Meister seines Faches Klavier (besser: Flügel), und am Silvester-Galaabend war eine Liveband vorhanden - das war's. Der Silvester-Galaabend war sehr professionell, aber auch hier sehr international und leider überhaupt nicht türkisch. Zwischen 19 und 20 Uhr gab es Champagner in der Ebene 1 vor dem großen Ballsaal. Im Ballsaal, in dem ab 20 Uhr das Menü serviert und Musik gespielt wurde, gab es runde, sehr festlich geschmückte Tische für acht Personen. In den Tagen vor Silvester musste man an einem Tisch neben der Rezeption seine Tischreservierung für den Silvesterabend tätigen (die Tische waren numeriert). Es gab den ganzen Abend lang lokale Getränke kostenlos - was für uns, hicks, bedeutete, fast eine ganze Flasche Rotwein pro Person intus zu haben... Bis gegen halb zehn spielte ein klassisches Trio sehr angenehme Begleitmusik zum Essen, ab viertel vor zehn spielte eine Band mit drei Sängerinnen und zwei Sängern sehr internationale Musik, auch gar nicht schlecht, für unseren Geschmack aber viel zu laut, so dass kaum noch Unterhaltungen möglich waren. Gegen kurz vor zwölf wurden alberne Hüte und Tröten sowie Wunderkerzen verteilt, um halb eins kam eine Bauchtänzerin. Das Fünf-Gänge-Menü war nicht schlecht und besonders für das Auge sehr schön anzuschauen, aber überhaupt nichts für Vegetarier oder Leute, die keinen Fisch mögen. Zum Jahreswechsel wurden den Türkischen Lira sechs Nullen gestrichen. Die neue Währung heißt YTL, die kleineren Einheiten Kurus. Wir konnten beobachten, dass ähnlich unserem Teuro auch in der Türkei die Währungsumstellung zu Preiserhöhungen genutzt wurde (auch wenn sie nicht so klammheimlich über die Bühne gehen kann wie bei uns, da man ja einfach nur die Nullen wegstreichen muss). So kostete eine Fahrt mit der Tram am 31.12. noch 700.000 TL, am 1.1. dann bereits 80 Kurus (nicht, dass das viel wäre...). Noch zwei Tipps: In der Nähe des Hillside Su Hotels (ein Nobelschuppen der türkischen High Society, wirkt von außen allerdings eher wie ein Krankenhaus, buchbar über TUI stars), also am Strand entlang in westlicher Richtung etwa 1 km, befindet sich ein Miniaturpark, der etwa 80 Sehenswürdigkeiten der Türkei im Miniaturformat zeigt. Der Eintritt kostet umgerechnet ungefähr 2,50 Euro - und es lohnt sich! Das Gebäude vor dem Park wirkt von außen unglaublich hässlich, aber der Park selbst ist toll. Lediglich die Naturwunder wie Kappadokien und Pamukkale sind nicht wirklich gut nachgebaut, die Gebäude dafür aber umso besser. Geht man aus dem Haupteingang des Hotels hinaus und dann nach links, so kommt man erst an dem pompösen Kongresszentrum (Glaspyramide) vorbei und dann nach weiteren zehn Minuten Fußmarsch zum Migros Alisveris Merkezi, einer Shopping-Mall, die keine Einkaufswünsche mehr übrig lassen dürfte.
Bei unserer Ankunft wurden uns ein normales Zimmer und eine Suite gezeigt, die wir gegen einen "geringen" ;-) Aufpreis haben könnten. Das normale Zimmer war bereits sehr schön, aber nachdem uns die Suite gezeigt wurde, haben wir uns für diese entschieden. Sie war, wie das andere Zimmer auch, in der neunten und somit obersten Etage (die eine Nichtraucheretage ist!) und verfügte über wesentlich mehr Platz mit einem riesigen Bett, einer riesigen Terrasse und - was das tollste war - zwei große Fensterfronten, die uns vom Bett aus den Blick über das Meer und das westliche Antalya inklusive Bergpanorama ermöglichten (Zimmer 981). Was wir so gesehen haben, würde ich sagen, dass die Zimmer mit den ungeraden Nummern Meerblick haben und die anderen (wenigen) nach hinten zur Straße zeigen. Der Suite-Service brachte uns täglich morgens eine Zeitung (man kann wählen zwischen englischer oder türkischer Zeitung, wir wählten die türkische und bekamen die "Vatan", die englischsprachige ist, glaube ich, die "Turkish Daily News"), abends einen zweiten Zimmerservice, der noch einmal die Handtücher faltete und die Vorhänge zuzog, uns je eine Flasche Wasser auf den Nachttisch stellte und eine Wettervorhersage für den nächsten Tag auf das Bett legte. Ein wirklich guter Service, den wir sehr genossen haben! An dem Fernseher mit unzähligen internationalen Programmen (deutsch: ZDF, Sat1, RTL, DW-TV) kann man per Fernbedienung jederzeit seine Rechnung einsehen, einen Weckruf einstellen und kontrollieren, ob eine Nachricht vorliegt. Die Minibar war gut bestückt, wurde von uns aber nicht in Anspruch genommen. Schier unendlich sind die Zimmerservice-Auswahlmöglichkeiten. Das kontinentale Frühstück ist sogar schon im Preis enthalten, man muss nur einen (wirklich geringen) Aufschlag zahlen, wenn man es sich auf das Zimmer bringen lässt.
In einem Hotel mit internationalem Anspruch war uns von vornherein klar, dass die türkische Küche wahrscheinlich zurückstecken muss. Das Frühstück bietet aber genügend Auswahl, jedoch nicht vergleichbar mit echten Urlaubshotels. Es war auch nicht immer alles ganz frisch, aber satt wurde man ganz bestimmt. Positiv hervorzuheben ist die Auswahl an echten Säften neben der Sirup-Pampe aus dem Automaten. Ähnliches gilt für das Abendessen: Es hat uns nicht vom Hocker gerissen, aber es war okay. Wie erwartet, gab es wenig Auswahl aus der lokalen Küche, aber das Angebotene war geschmacklich meistens sehr gut. Lediglich das "Panoramic Restaurant", in dem beide Mahlzeiten eingenommen werden, hat uns wirklich enttäuscht. Das Sheraton hat so eine einmalige Hanglage, da hätte ich mir unter "Panoramic" etwas ganz anderes vorgestellt. Das Restaurant war immer eher dunkel und für mein Empfinden auch zu klein für ein solch großes Hotel. Einen Ausblick gab es gar nicht und schon gar kein Panorama. In den letzten beiden Tagen vor Silvester wurde das Hotel richtig voll, und so gab es schon mal Engpässe, wenn man nicht pünktlich um 7 zum Abendessen erschienen ist. An einem Abend mussten wir bestimmt zehn Minuten auf einen freien Platz warten, an einem anderen Abend wurde noch ein zweites Restaurant geöffnet, in das wir dann geführt wurden und wo es sowohl von der Atmosphäre als auch vom Essen her besser war als im Panoramic. Übrigens: Die Nichtraucher werden auf eine kleine Empore weit weg von den Fenstern geführt. Hier fällt dann nicht einmal mehr Tageslicht hin. Da wir im Sommer aus privaten Gründen einen vierwöchigen Aufenthalt in Antalya planen und wieder das Sheraton als Unterkunft wählen werden, buchen wir dann nur noch mit Frühstück und nehmen das Mittag- oder Abendessen in den vielen gemütlichen einheimischen Restaurants (bevorzugt im Dönerciler Carsisi, nahe Uhrturm) ein.
Das gesamte Personal ist äußerst aufmerksam, zuvorkommend und höflich. Nähere Details zum Service siehe "Zimmer".
Zum Strand geht man durch den gepflegten Hotelgarten zu einem Tor hinaus, das in den Atatürk Park führt, überquert den Weg und geht dann etwa 180 Stufen hinunter zum Kiesstrand. Der Strand ist wirklich rein aus Kies, zum Flutsaum immer feiner werdend. Der Kies hat natürlich den Vorteil, dass das Wasser glasklar ist. Zum Jahreswechsel hatte es immerhin noch 18°C und lud einige Abgehärtete bei dem schönen Wetter zum Schwimmen ein. Liegen und Sonnenschirme sind im Winter abgebaut, aber im Sommer soll das Sheraton einen eigenen Strandbereich haben. Im Grunde bietet das Hotel also einen idealen Ausgangspunkt für Bade- und Stadturlauber und für Spaziergänger, denn sowohl die diversen Parks über dem Meer als auch die schöne Strandpromenade am Konyaalti-Strand laden zum Bummeln ein. Etwa zehn Gehminuten entfernt ist das Museum (Müze), dort befindet sich auch die Endhaltestelle der Straßenbahn, die in die Altstadt fährt.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Den Wellness- und Spa-Bereich kann ich nicht beurteilen, da wir ihn nicht genutzt haben. Er machte jedoch einen gepflegten und geräumigen Eindruck. Das Hallenbad ist definitiv viel zu klein für so ein großes Hotel (ovale Form, schätzungsweise höchstens 20 m2). Die wenigen Liegen dort waren immer belegt. Der schöne und große Außenpool hatte nur 10°C und wurde offensichtlich im Winter auch nicht allzu gründlich gereinigt.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Dezember 2004 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Sonja |
Alter: | 26-30 |
Bewertungen: | 30 |