ROBINSON ESQUINZO PLAYA

Puh. Nach 6 Tagen Robinson Club muss man sich dann doch mal kurz sammeln und die Eindrücke verdauen. Das heißt jetzt nichtdass es schlecht war. Nein, es war .... anders. Aber fangen wir von vorne an. Wir mussten unsere ursprünglich geplante Reise nach Sardinien absagen und uns sehr kurzfristig etwas anderes suchen. Auf Empfehlungen haben wir es daher mal beim Robinson Club probiert und ich habe den Club Esquinzo Playa hier auf Fuerteventura gefunden. Da uns das Reiseziel eigentliche egal war, konnten wir uns auch mit Fuerte arrangieren. Ich denke aber, das reicht dann auch wieder für die nächsten 15 Jahre mit dieser Insel. Ich habe immer noch große Achtung vor den Reisebuchautoren, die es schaffen, einen kompletten Reiseführer für diese Insel zu schreiben. Chapeau. Außer Strand und Wind habe ich hier noch nie etwas Sehenswertes gefunden. Aber ich schweife ab. Ein Urlaub in einem Robinson Club hatten wir noch nie, hatten aber auch aufgrund des Preises schon eine gewisse Erwartung an den Club. Flug (obwohl mit TuiFly) war pünktlich um 05:50 Uhr. Service im Flug wie üblich unterdurchschnittlich bis eigentlich gar nicht vorhanden – von der Freundlichkeit des Bordpersonals mal abgesehen. Für jede noch so ungenießbare Semmel muss man extra bezahlen. Wenn die wenigstens schmecken würde, hätte ich da noch Verständnis für. Auf Fuerteventura angekommen wurden wir am Flughafen abgeholt und durften dann zum Tui-Bus laufen, wo wir noch rund 45 Minuten warten mussten, bis die anderen Robinson Club Urlauber auch eingestiegen sind. Nach ca. 1:15 h kam man dann im Hotel an und wurden mit einen Begrüßungs-Drink empfangen. Allerdings waren unsere Zimmer noch nicht fertig. Jetzt muss man aber dazu sagen, dass es von vornherein nur eine Garantie auf ein fertiges Zimmer erst ab 15:00 Uhr gibt. Wir hatten aber einen frühen Flug. Sprich wir waren schon um ca. 11:30 Uhr im Hotel. Die Dame fragte noch, ob dies unser erster Urlaub im Robinson wäre, vertröstete uns und sagte, sie glaubt nicht, dass es noch lange dauert und würde sich melden sobald das Zimmer fertig ist – allerspätestens eben um 15 Uhr. Leider meldete sich niemand uns. Wir konnten erst nach 15:00 Uhr in unsere Zimmer. Das war dann der Punkt, an dem ich sauer war. Ich kann von einem Hotel, welches durch einen Reiseveranstalter betrieben wird und über den die Reise gebucht wurde erwarten, dass man den Gästen, die einen gewissen Preis für ihren Urlaub bezahlen, ein Zimmer zu Ankunftszeit anbieten kann und sie nicht stundenlang warten lässt. You never get a second chance to make a first good impression. Es gab dann zwar am nächsten Tag vom Management einen Flasche wie mit entsprechenden Schreiben aufs Zimmer, aber Service ist anders. Das Zimmer war in Ordnung. Renoviert. Nett eingerichtet, aber mehr nicht. Man konnte es hier 6 Tage aushalten. Allerdings sind die Zimmer echt hellhörig. Wer also einen eher leichten Schlaf hat, tut gut daran ein paar Ohropax mitzunehmen, damit das Öffnen der Schiebetüren, das Knallen der anderen Hoteltüren und das Schieben der Stühle auf den Fliesen nicht um den Schlaf bringt. Wer gut und tief schläft, wird sich daran nicht stören. Wir hatten übrigens am ersten Morgen einen Besucher der Gattung Blatta Orientalis, das war aber anscheinend nur ein Einzelkämpfer. Nachzügler wurden dann keine mehr gesichtet. Auf die Frage an die Rezeption, was man dagegen tun könnte, bekam man dann ein gequältes Lächeln zurück. Aber wie gesagt. Das war die einzige, die wir in unserem Zimmer gesehen hatten (es gab ein paar weitere zertretene Exemplare auf den Gehwegen). Die Zimmer wurden auch gereinigt. Allerdings erst meist gegen 14:00 – 15:00 Uhr und das auch nur oberflächlich. Sprich: der Sand, der vom Vortag noch da war, wurde auf ein Häufchen geschoben. Das Essen war sehr gut. Gute Qualität, abwechslungsreich und eine große Auswahl. Das man nicht draußen essen kann, sondern ausschließlich drinnen sitzt empfand ich jetzt nicht als störend, wurde aber von anderen Gästen so wahrgenommen. Man konnte ja am Abend, gegen Aufpreis!!!! in einem anderen Restaurant des Club essen gehen und dann auch draußen sitzen. Die Pools waren in Ordnung. Es gab zwei für die Familien mit Kindern und einen für Erwachsene ab 16 Jahre. Ich war positiv von der Unaufdringlichkeit der Animateure überrascht. Fitnessangebot war vorhanden, von den 5 Laufbändern waren aber permanent 2 komplett defekt und eines ging nur sporadisch. Da die Rezeption einen aber nicht sagen konnte, wo man am besten draußen laufen konnte und ich keine Lust hatte mir das selber zusammenzusuchen, musste ich halt dann eines von den 2 funktionierenden Laufbändern benutzen. Zumindest einen Vorschlag einer Laufstrecke hätte ich jetzt von einem Premium-Anbieter der Erholung doch schon erwartet. Der Strand war sauber, wenn auch mit ein paar Steinen. Die Wassersportstation war hilfsbereit. Wobei das vorhandene Surfmaterial schon etwas in die Jahre gekommen ist. Apropos Surfen. Der Verleih des Materials „Windsurfbrett und Rigg“ ist um Preis enthalten. SUPs und Wellenreitbretter müssen extra bezahlt werden. Auch wieder etwas was nervt und nicht serviceorientiert ist. Ich kann jetzt nicht beurteilen wie das Surfrevier ist, da es zu dieser Zeit nicht genug Wind gab, bzw. er meist ablandig wehte. Wer hier reinen Surfurlaub machen möchte, ist hier aber falsch. Fazit: Wir waren jetzt auch mal da. Müssen wir wieder in einen Club? Vielleicht aber nicht nach Fuerte und nicht in das Esquinzo Playa, da man dem Club sein Alter mittlerweile ansieht und hier mal renoviert werden sollte. Kann man in das Esquinzo Playa gehen? Ja man kann, aber warum man für einen Robinson Club Urlaub so überdurchschnittlich viel Geld ausgegeben muss, hat sich mir noch nicht erschlossen. Ich habe jetzt keinen wirklichen Mehrwert ggü. einem anderen 4 oder 5 Sterne Hotel gesehen, welche teilweise deutlich günstiger sind. Hier stimmt meines Erachtens das Preis-Leistungsverhältnis nicht. Was stört, sind auf jeden Fall die versteckten, kleinen zusätzlichen Kosten und teilweise die Unfreundlichkeit der Damen an der Rezeption (nicht am Service-Center). So hatte sich z.B. eine unserer Zugangskarten entleert und uns keinen Zugang mehr zum Zimmer gewährt. Nach einer Reklamation an der Rezeption wurde uns lapidar gesagt: „dann hat sich die Karte halt entleert“, als sei das das Normalste der Welt. Keine Entschuldigung, kein gar nichts. Auch von anderen Gästen haben wir davon gehört, dass sich die Karten entladen. Bei einer Dame sogar innerhalb von 10 Tagen zwei Mal. Sorry, dann ist das das falsche System für ein Hotel! Der Dame an der Rezeption war es jedenfalls recht egal bzw. gab die Schuld einer Kollegin und wir eher die blöden Gäste, die ohnehin grundsätzlich nur nerven und sie lieber in Ruhe lassen sollen. Getreu nach dem Motto „Was stört ist der Gast“. Das nervt kolossal und ist eigentlich nicht akzeptabel.

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