ROBINSON JANDIA PLAYA

Diesen Sommer verbrachten wir eine Woche Urlaub im Robinson Club Jandia Playa. Vorab, ich habe die Reise geschenkt bekommen, also selbst kaum etwas dafür bezahlt (außer Getränke und Parkplatz vor Ort). Wäre es anders gewesen, hätte ich mich nun (hinterher) äußerst geärgert. Aber von vorne: Wir hatten einen Mietwagen, da wir auf den teuren Hotel-Shuttle (59 Euro pro Person) vom und zum Flughafen verzichten wollten. Der Hotelparkplatz für unseren Wagen sollte dann gleich mit 8 Euro pro Tag (!) zu Buche schlagen. Woanders gibt es das umsonst. Wenn man dann also täglich die Einfahrt hinein fahren wollte, wurde man erst einmal vom Pförtner argwöhnisch angeschaut, als hätte man etwas verbrochen. Restaurants: Unser wohl größter Kritikpunkt. Im Hauptrestaurant muss man an Achtertischen sitzen. Das muss man mögen, denn wenn man als Paar Urlaub macht, möchte man vielleicht ab und an auch mal Privatsphäre haben. Nun denn. Im Hauptrestaurant herrschen gefühlte 35 Grad, obwohl oben an der Decke ein paar Ventilatoren laufen. Eine Klimaanlage scheint es nicht zu geben. Jedenfalls schwitzten wir so sehr, dass es uns regelrecht unangenehm war, das Abendessen dort einzunehmen. Also an der Rezeption nachgefragt, wie es mit den Tischen auf der Terrasse aussieht. Diese kann man morgens ab 9 Uhr an einem Bartresen reservieren. Dies versuchten wir auch am nächsten Tag. Um 9.02 Uhr dann folgende Antwort von der Dame am Tresen: "Alle Tische draußen für heute Abend sind leider schon weg reserviert, sorry." Dies galt auch für sämtliche Tische in den beiden anderen Restaurants, die Beach Bar und das Tapas-Restaurant. Wir haben es dann nicht weiter versucht, einen Tisch in einem der drei erwähnten Bereiche zu reservieren, denn es war jeden morgen (merkwürdiger Weise auch schon VOR 9 Uhr) immer alles reserviert. Als wir uns jedoch darüber beschwerten, konnte uns die Guest Relations Managerin plötzlich ohne Probleme einen Tisch im Tapas-Restaurant reservieren. Dies also als kleine Empfehlung für zukünftige Gäste. ;-) Die Zimmer: Durchgelegene Matratzen, eine Zimmereinrichtung, die seit den 80ern bestimmt nicht mehr erneuert wurde, quietschende Vorhang-Aufhängungen, Wassergläser, die tagelang nicht sauber gemacht werden. Aber immer hin (anders als im Restaurant) eine funktionierende Klimaanlage. Pool: Während unseres gesamten Aufenthaltes war es (außer in den entlegendsten Ecken der Anlage) kaum möglich, morgens nach dem Frühstück eine Liege nahe des Pools oder sonst wo zu bekommen. Auch hier wird fleißig mit den blauen Robinson-Handtüchern die Liege reserviert und dann Stunden später erst in Anspruch genommen. Was allerdings dagegen hilft: Handtücher einfach runter nehmen und sich selbst drauf setzen. Das Robinson-Personal unternimmt gegen das Liegen Reservierungs-Problem allerdings NICHTS! Bar: Das Personal ist auf Zack, die Getränke und Cocktails schmecken, sind allerdings sehr teuer (z.B. 5 Euro für ein 0,5l Bier!). Personal allgemein: Vieles wird einem nicht erklärt, die Informationen sind unzureichend, die Freundlichkeit kaum vorhanden (bei der Abreise wurde nicht gelächelt, keine Frage danach, wie unser Aufenthalt war, nichts!). Dass man zum Beispiel draußen vor dem Zimmer einen kleinen Schalter von rot auf grün umlegen muss, damit das Zimmer überhaupt gereinigt wird, hat uns niemand erzählt bei der Anreise, erst auf Nachfrage war dann alles klar. Man geht hier eben eher davon aus, dass man Stammgäste im Haus hat. Merkwürdig auch: Die Koffer der neuen Gäste, die aufs Zimmer gebracht werden sollen, werden nicht AUF die Zimmer gebracht, sondern DAVOR gestellt, wo sie dann teilweise stundenlang stehen, wenn die Neuankömmlinge noch essen sind. Es könnte sich also jeder an den Koffern bedienen. Wir waren froh, dass wir unsere Koffer selbst hochgetragen haben. Sonstiges: Billard-Tische kaputt, Animateurs-Shows (bei uns: Grease und Tanz der Vampire) technisch und von der Kulisse her gut, darstellerisch katastrophal (kaum einer der "Darsteller" hat seinen Playback-Text gelernt. Das kennen wir aus anderen Hotels viel besser). Die Lautstärke im Hotel ist kaum erträglich, vor 1 Uhr nachts wird die Musik nicht ausgeschaltet und die Wände sind sehr hellhörig. Da wir auch noch ein Zimmer nahe des Fitness-Studios hatten, konnte man auch tagsüber auf dem klimatisierten Zimmer keine Ruhe genießen. Als einzig positives bleibt zu sagen: Das Essen schmeckt, die Clubanlage ist außen nett gestaltet, die direkte Strandlage des Clubs ist toll. TIPP: Nicht den ganzen Urlaub nur im Hotel bzw. am Strand davor verbringen! Mietwagen nehmen, die tolle Insel erkunden, auswärts (z.B. schon im nahen Morro Jable) essen gehen! Robinson wird uns auf keinen Fall wiedersehen, wir haben bisher kaum ein schlechteres Hotel erlebt. Und ja, lieber Robinson-Club, wir haben uns bei nahezu ALLEN unseren Beanstandungen ans Personal gewandt, bis auf die eine Tischreservierung ist aber nichts passiert! Kleine Anmerkung: Robinson antwortet hier ja oft auf Kritiken, jedoch erkennt man, dass diese Antworten aus vorgefertigten Textbausteinen bestehen. Darauf können wir in diesem Fall gern verzichten.

Beliebte Aktivitäten

• Strand