- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Hotel liegt zusammen mit dem Schwesterhotel Royal Belvedere auf einem riesigen Areal in Hanglage zum Wasser hin. Dadurch erwartet man – auch nach den Katalogangaben – einen wunderbaren, unverbauten Meerblick. Allerdings gibt es keine unmittelbare Anbindung an den Strand. Zwischen dem Meer und den beiden Hotels liegt ein Teil des Ortes Chersonissos. Man blickt also erst einmal auf / über diverse Häuser, Supermärkte und Hotels sowie eine entlang der Küste laufende Hochspannungsleitung, und sieht erst dahinter das Meer. Die meisten Katalogangaben bzw. –fotos der Reiseveranstalter sind insoweit leider etwas unvollständig. Zum hoteleigenen Strandabschnitt muss man schon ein Stückchen laufen, oder sich vom Hotelshuttle (mehrfach am Tag) bringen bzw. wieder abholen lassen. Eine zusätzliche Erschwernis gibt es durch die Hanglage: Es geht überall bergauf / bergab, ständiges Treppensteigen ist unvermeidlich. Dadurch ist die Anlage für Gäste, die nicht gut zu Fuß sind, nur sehr eingeschränkt geeignet. Darüber hinaus ist alles sehr weitläufig und teilweise unübersichtlich und verschachtelt gebaut. Auch hierdurch sind oftmals längere Fußwege zu bewältigen. Die meisten Zimmer des „Imperial“ sind in Appartementform rund um das Hotel, quasi an den Hang gebaut. Dadurch hat man von fast allen Unterkünften einen mehr oder weniger freien Blick auf das Wasser. Leider sind viele Zimmer und auch das Haupthaus selbst nicht ganz wasserdicht. Bei Regen liegen überall (auch mitten im Haus) Handtücher aus, damit keine „Seen“ entstehen (Rutschgefahr!). Insgesamt soll es um die 600 Zimmer geben. Der Betrieb im „Royal“ wurde aber ab Mitte Oktober nach und nach eingestellt, neue Gäste nur noch im „Imperial“ untergebracht. Bis zum 31.10. sollten die letzten Urlauber die Anlage verlassen haben, dann wird der Komplex geschlossen und geht in die Winterpause. Die Gästestruktur war Mitte bis Ende Oktober recht gemischt. Ein Teil des „Imperial“ scheint auf Dauer an eine britische Gesellschaft („SAGA“) vermietet zu sein und wurde aktuell von einer größeren Gruppe im fortgeschrittenen Rentenalter genutzt. Darüber hinaus waren, zu etwa gleichen Teilen, weitere Briten, Niederländer und Deutsche vertreten; vielfach mit Kindern (Schulferien). Vereinzelt waren aber auch Griechen, Franzosen und Italiener anzutreffen. Zum Thema Mietwagen: Man kann an jeder Straßenecke Autos, Quads und motorisierte Zweiräder in allen möglichen Größen (und leider auch Erhaltungszuständen) mit jeder nur denkbaren Versicherungskonstellation anmieten. Viele „Extras“ werden erst unmittelbar bei der Anmietung als „unentbehrlich“ dringend ans Herz gelegt. Gut beraten ist, wer sich bereits zu Hause vorab informiert, was er tatsächlich braucht und was nicht – allein schon deswegen, weil die Verträge meist in griechischer und/oder englischer Sprache abgefasst sind. Vorherige Rücksprachen, z. B. beim ADAC oder der eigenen KFZ-Versicherung, geben hilfreiche Tipps und verschaffen Klarheit. Schäden an Unterboden, Reifen und Glasbruch sind in der Regel nicht versicherbar. Verständlich beim Zustand vieler kretischer Straßen. Im Schnitt kann man für etwa 100 km Fahrstrecke rund 2 Stunden einplanen. Als preislicher Anhaltspunkt: Ein Kleinwagen liegt in der Nebensaison um 100,- € für 3 Tage, für eine ganze Woche muss man ab etwa 200,- € rechnen. Wir hatten bereits von Deutschland aus über den ADAC gebucht – zu besseren Konditionen und noch günstiger als die Angebote vor Ort. Vorsicht an den Stränden. Die griechischen Strände sind nach Auskunft des Reiseleiters alle öffentlich (und kostenfrei). Stehen irgendwo Liegen, wird für deren Benutzung allerdings horrend zugelangt: Man verlangte von uns für die Benutzung 2,- € je Stunde und Liege, für einen Sonnenschirm 3,- € pro Tag. Daher besser ein großes Handtuch oder eine einfache Luftmatratze mitnehmen. Und billige Sonnenschirme bekommt man i. d. R. im Supermarkt.
Unser Zimmer war ruhig gelegen und ausreichend groß. Eingeschränkter Meerblick. Hotelübliche Ausstattung mit Doppelbett, ausklappbarem Sitzsofa mit Tisch, Schrank, Sideboard, Kühlschrank, Fernseher (4 deutsche Programme), Telefon, Klimaanlage. Der aufpreispflichtige Safe befindet sich im Schrank (2,50 €/Tag). Auf dem Balkon ein Tisch, 2 Stühle, Wäschetrockner. Alles schon etwas älter und entsprechend abgenutzt, zumindest aber relativ sauber. Ein Beanstandungspunkt: Keine Molton-Auflage auf der Matratze, nur das Bettlaken! Das Bad war räumlich beschränkt, da sich die Tür nicht ganz öffnen ließ. Ein Waschtisch, eine Toilette, die Dusche in einer recht schmalen Wanne mit Duschvorhang. Für mehr als 1 Person eindeutig zu klein. Tägliche Reinigung und Handtuchwechsel.
Andere Urlauber haben uns erzählt, dass das Speisenangebot bis etwa Mitte Oktober nicht zufriedenstellend gewesen sein soll. Während unseres Urlaubs (17.-28.10.) wurde das Essen schrittweise besser (bedingt durch die bereits erwähnte SAGA-Gruppe?). Zum Monatsende hin war dann jedoch bei Vielfalt und Qualität wieder ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen. Nicht unbedingt richtig „schlecht“, aber eben doch eine klare Einschränkung gegenüber dem vorherigen Zustand. Und kein Vergleich z. B. zu türkischen 4- oder 4,5-Sterne-Häusern mit Buffet. Der Speisesaal war relativ groß und (wegen der Umbuchung der „Royal“-Urlauber) auch häufig recht voll – mit dem entsprechenden Lärmpegel. Wie schon von anderen Urlaubern beschrieben, empfiehlt es sich, erst einen freien Platz zu suchen und danach das Essen zu holen. Getränke (morgens Kaffee + Tee, mittags / abends Wein, Bier, diverse Softdrinks) gibt es nur in Selbstbedienung an mehreren Automaten. Für frisch gepressten O-Saft verlangt das Haus 3,- € pro Glas. Das Speisenangebot war überwiegend am westeuropäischen Geschmack ausgerichtet. Typisch griechische Gerichte waren kaum anzutreffen. Der schon mehrfach erwähnte aufpreispflichtige „griechische Abend“ wurde während unseres Aufenthaltes nicht mehr angeboten. Bei unseren Ausflügen haben wir daher – trotz all inclusive – nach Möglichkeit auswärts gegessen. Und es nicht bereut. Eine absolute Grausamkeit waren die Getränke in der Bar: Nur in Einweg-Plastikbechern (auch z. B. Bier und Wein). Offizielle Begründung: Wegen der Bruch- und Verletzungsgefahr, wenn die Getränke mit an den Pool genommen werden. Aber auch abends wurde weiter in Bechern ausgeschenkt, wenn am Pool schon längst kein Betrieb mehr war. Es sei denn, man entschied sich für eines der aufpreispflichtigen Getränke. Die gab es in „richtigen“ Gläsern. Die zweite Bar im Hotel hatte bereits geschlossen – Saisonende schon ab Mitte Oktober? Bedient wurde in Speisesaal und Bar nicht. Es wurden lediglich benutztes Geschirr und leere Gläser bzw. Becher abgeräumt.
Wir waren viel mit dem Mietwagen unterwegs, können daher zum Service des Hotels nur eingeschränkt Aussagen treffen. Das Personal war freundlich, manchem konnte man das bevorstehende Saisonende allerdings anmerken – die Luft war raus. Insbesondere im Speisesaal war man(n) / frau häufiger mit sich selbst beschäftigt… Zimmerreinigung ok. Checkin und Checkout liefen problemlos. Unser erstes Zimmer mussten wir monieren, da es hereinregnete (siehe oben). Wir bekamen aber nach Beschwerden kurzfristig ein neues. Kleinere Beanstandungen (wie defekter Lichtschalter) wurden unverzüglich erledigt. Besonders positiv aufgefallen sind uns allerdings abends die beiden Kräfte an der Bar: Marian und Manolis. Flott, immer höflich und freundlich, und hatten stets den Überblick. Topp!
Zur Lage des Hotels: siehe auch oben. Rund um die Anlage befinden sich weitere Hotels bzw. Pensionen, diverse Supermärkte, Restaurants und jede Menge Auto-, Quad- und Motorrad-Vermietungen. Der Ort Chersonissos (Hauptstraße) liegt rund 2 km entfernt. Von der Hauptstraße aus gelangt man in gut 15 Minuten durch eine Fußgängerzone zum kleinen Hafen. Dort vorgelagert sind unzählige Restaurants, Diskotheken und Bars, von denen ein großer Teil allerdings schon geschlossen hatte.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Im Hotel gibt es einen Fitness-Raum, sowie je einen Innen- und Außenpool. Die Anlagen des „Royal“ konnten – soweit noch in Betrieb – mitbenutzt werden. Außerdem wurden gelegentlich Massagen angeboten. Im Tief- und Erdgeschoss sind einige kostenpflichtige Spielgeräte vorhanden (Billardtische, Flipper, Fahrsimulatoren, mehrere PC’s mit Internetzugang). WLAN kostenfrei in der Lobby. Von einem Animationsprogramm haben wir in unseren 12 Tagen Aufenthalt kaum etwas mitbekommen. An 2 Abenden jeweils ein Keyboard-Spieler. Und eine junge Dame, die sich mit einigen kleineren Kindern beschäftigte. Sonst Fehlanzeige. Man merkte insgesamt deutlich das bevorstehende Saisonende, und zwar auch schon Mitte Oktober. Es schlossen (im und um das Hotel) immer mehr Läden. Sport- und Freizeitangebote wurden stark zurückgefahren, waren teilweise auch schon komplett eingestellt.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Oktober 2011 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Heinrich |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 46 |