Royal Palm Resort & Spa - Adults only

Das neu erbaute Hotel liegt am Ende einer langen Sackgasse parallel zur Schnellstraße, ungefähr auf halber Distanz zwischen Jandia und der nächst möglichen Ausfahrt Richtung Costa Calma, was Taxifahrten nach Jandia teuer macht. Die Hotelanlage am Hang bildet ein zum nahen Sandstrand hin offenes "U". Die Zweifarbigkeit von Wänden und Pfeilern in weiß und dunkelgrau betont die architektonische Strenge der vertikalen und horizontalen Linienführung und lässt die Anlage mit ihren Türmchen schon bei der Anfahrt wie eine Trutzburg wirken. Man betritt das Hotel durch einen schmucklosen Eingang und steht in einer kahlen, unpersönlichen Empfangshalle, die sich über die ganze Länge und Breite des Quertrakts erstreckt. Nichts schmückt diese riesige Halle, die höchstens den Charme eines Messe- oder Kongresscenters ausstrahlt. Selbst die aufgelockerte Rezeption mit kurzem Stehtresen und dazu rechtwinklig angeordneten Schreibtischen scheint eher zur Abgabe des Mantels gegen Empfang einer Garderobenmarke aufzufordern, als dem Gast die Atmosphäre eines Luxushotels vermitteln zu wollen. Zum Meer hin öffnet sich die Anlage mit ihrer Restaurant- und Poollandschaft über drei Terrassenstufen. Was nicht Pool ist, ist mit grauen Platten bis in den letzten Winkel ausgelegt. Nur da, wo die Hanglage Böschungen als schmale Streifen notwendig macht, sind Palmen und Sträucher angepflanzt. Kein Rasengrün erfreut das Auge bis auf eine winzige Enklave am äußersten unteren Rand der Anlage.

Wir hatten eine Suite gebucht, die sehr großzügig geschnitten und sehr gut eingerichtet war, Dachterrasse mit Meerblick, zwei Liegen, balinesischem Bett, zwei Stühlen und einem Tisch. Riesiges Bad mit Dusche und separater Wanne, spartanisches Doppel-Waschbecken fast ohne Ablagemöglichkeit (die es auch im Übrigen nicht gab). Kleinere Ausstattungsmängel. Separates Ankleidezimmer mit hinreichend viel Platz in den Kleiderschränken.

Das Frühstücks- und Buffetrestaurant ist ein riesiger Speisesaal mit der Atmosphäre einer Großkantine, der ebenfalls in drei Terrassenstufen und Außenbereich unterteilt ist. Die mittlere Stufe beherbergt die verschiedenen Gänge des Buffets. Durch die stufige Anordnung sinkt im oberen Bereich die Deckenhöhe um gut 1,5 m, was sich deutlich in Luftqualität und Schallpegel bemerkbar macht. Gegenüber befindet sich die Venezia-Bar, die tagsüber als Patisserie und abends als Culinarium genanntes „Gourmet“-Restaurant fungiert. Dort darf man einmal pro Aufenthalt (!) Aufpreis frei ein Candlelight-Dinner einnehmen. Der Raum selbst ist wie gehabt minimalistisch kahl eingerichtet und lässt kein Wohlbehagen aufkommen. Ein romantisches Abendessen dort hat etwas unfreiwillig Komisches und passt so gut zur Örtlichkeit wie ein Tiger zum Streichelzoo. Die beiden Buffets am Morgen und am Abend gehorchen streng der Maxime "Masse statt Klasse" Besser, Sie kommen mit Hunger, als mit feiner Zunge Das morgendliche Fischbuffet besteht Tag für Tag exakt aus Räucherlachs und einer aus kleinen Fischen bestehenden Masse, die erkennbar aus einer Dose oder Großpackung stammt, eingelegt und/oder geräuchert wurde und in jedem Fall eine ungenießbare Beleidigung für den Gaumen darstellt. Auf der Wurstplatte sucht man spanische Spezialitäten meist vergeblich. Zwei- bis dreimal die Woche scheint der Küchenchef gute Laune zu haben: Dann gibt es sogar iberischen Schinken und echte spanische Luft getrocknete Salami. Über die im Übrigen faden Billigwurst- und Käsesorten schweigt man sich besser aus.

Der Service begegnet dem Gast durchweg freundlich, gelegentlich aber noch etwas planlos und unorganisiert. Auf das Essen an der Poolbar wartet man gern auch schon mal etwas länger, wenn die Bestellung in der Küche verloren ging, wird's auch mal eine Stunde. Auffällig und ungewöhnlich ist, dass es keinen Zimmerservice gibt. Housekeeping haben wir zu oberflächlich und stoppuhr-getrieben erlebt.

Traumhafte Lage am Sandstrand der"Playa de Esquinzo" mit direktem Zugang. Ausgedehnte Strandspaziergänge, bei Niedrigwasser fast ohne Kletterei sind bis Morro Jable möglich, ebenso in die andere Richtung. Glasklares Wasser lädt selbst in dieser Zeit zum Baden ein.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Zur „Disco“ mit Bar, die sich im Seitentrakt befindet, gibt’s nur wenig zu sagen: Groß, kahl, atmosphärefrei mit einer aus diesem Grund auch grässlichen Akustik, die vermutlich den Künstlern die Schweißperlen auf die Stirn treibt, und die Gäste raus. Sonstiges Bar-Angebot beschränkt sich abends auf den Außenbereich der Disco (bis 24.00 Uhr) und den Bereich Poolrestaurant/-bar (zuletzt bis 22.00 Uhr).