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Michael (36-40)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Familie • Juli 2012 • 2 Wochen • Strand
Schöner Urlaub mit ganz kleinen Macken
4,7 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Sehr gut

Das Hotel ist sehr neu. Wenn man es das erste Mal von vorne sieht, wirkt es ziemlich unspektakulär. Das denkt man auch, wenn man die Lobby betritt, die so altmodisch eingerichtet ist, dass meine Oma die Möbelauswahl getroffen haben könnte. Sehr schön aber die Aufzüge gestaltet. Das Gebäude ist in so gebaut, dass sich die Rezeption vertikal gesehen fast in der Mitte des Gebäudes befindet und die Restaurants, das Spa, etc. in den drei Untergeschossen. Die Wohnräume befinden sich natürlich in den Etagen über der Rezeption. Beeindruckend fanden wir die Sauberkeit. Das Hotel ist peinlich bemüht, sämtlichen Dreck unverzüglich zu entfernen. Ständig wurde um einen herum gefegt, geputzt und abgeräumt. Ich habe das sehr bewundert, weil das Personal bei hohen Lufttemperaturen und teilweise ziemlich arroganten Gästen da eine tolle Leistung vollbracht haben. Das es schon mal etwas länger dauert, gebrauchtes Geschirr an der Poolbar oder so abzuräumen, kann ich da gut verzeihen, weil die schiere Masse an Gästen auch schiere Massen an Geschirr verbraucht. Freundlichkeit und Service fand ich gut. Zur Verständigung reichten die Deutschkenntnisse allemal aus. Man braucht sich auch um Trinkgelder keine Sorgen zu machen. Wer will, kann etwas in dafür bereit stehende Boxen packen; wer es nicht möchte, lässt es einfach bleiben. Die Gäste sind bunt gemischt; Deutsche und Russen sind vorherrschend. Man findet auch ein paar versprengte niederländische oder polnische Gäste. Die Russen haben sich, wenn man ihren schlechten Ruf berücksichtigt, halbwegs ordentlich verhalten. Ich fand nur unmöglich, dass sich viele Gäste (auch Deutsche) nicht darum gekümmert haben, wenn ein Glas zu Bruch ging oder Speisereste auf den Boden fielen. - Wer abends noch nicht so früh Hunger hat, kann gegen 20h viel entspannter die Büffets besuchen. - Wer sich abends selbst die Getränke an der Theke holt, anstatt auf die sehr bemühten Kellner zu warten, kann damit rechnen, die Getränke noch während des Essens zu konsumieren. - Wer einen leichten Schlaf hat, nimmt Ohropax mit. - Hat man keine Kinder, geht man erst um 21:45h zur Animationsshow oder macht sich einen schönen Abend an der Poolbar. - Im Hochsommer ist man gut beraten, in den Mittagsstunden das Zimmer zu besuchen. - Der Sonnenschutz sollte von zu Hause in rauen Mengen mitgenommen werden. Der heimische ist sehr, sehr teuer. - Im Fitnessraum und in der Hotellobby, wo es kostenloses WLAN gibt, gibt es Stoßzeiten, die man ziemlich schnell heraus findet. Dann sollte man diese Bereiche meiden. In den Mittagsstunden, in denen die Sonne am intensivsten vom Himmel knallt, sind sie deutlich weniger besucht. - Wer eine richtige Abkühlung möchte, geht ins eiskalte Hallenbad ! - Der Hotelfriseur scheint richtig gut zu sein und ist etwas günstiger als in Deutschland (wenn auch deutlich teurer, als der normale türkische Friseur). - Die Angebote im Spa sollen auch toll sein; wir haben sie selbst nicht getestet. - Generell gilt: wer nicht die Mentalität mitbringt, dass fünf Sterne automatisch bedeuten, dass man von vorne bis hinten den Hintern nachgetragen bekommt, kann den Urlaub hier viel besser genießen.


Zimmer
  • Eher gut
  • Das Zimmer war für uns drei ausreichend groß. Die Betten waren bequem und die Austattung mit Fernsehen, Telefon, kostenlosen Safe und Minibar absolut zufriedenstellend. Die Sauberkeit war nicht zu bemängeln. Ich habe nur nicht verstanden, warum man sich im Doppelbett eine große Decke teilen muss und nicht zwei Einzeldecken bereit gehalten werden. Durch die große Matratze bekommt man außerdem sofort mit, wenn der Partner sich im Schlaf dreht. Die Klimanlagen kühlen die Zimmer sehr schnell runter. Obwohl die Elektronik eine gradgenaue Temperatureinstellung ermöglichte, hatte ich das Gefühl, dass die Anlage nur kalt oder warm kennt. Außerdem lag die minimale Einstellung des Ventilators bei zwei von vier möglichen Stufen, was wir nur mit Ohrenstopfen ertragen konnten. Andere Gäste störte das aber wohl nicht. Die Ohrenstopfen waren aber auch gut, weil jeden Morgen um vier der Müllwagen kam und uns aus den Schlaf gepoltert hat oder die Rezeption um Mitternacht mit der Bohnermaschine bearbeitet wurde. Als Ausgleich hatten wir trotz Landzimmers Meerblick, was an der Bauweise des Hotels liegt.


    Restaurant & Bars
  • Gut
  • Das Essen war qualitativ super und die Auswahl sehr ordentlich. Es hätte aber gerne - besonders mittags in der Snack- und der Strandbar - abwechslungsreicher sein dürfen. Hier gab es immer nur das gleiche: Hamburger, Pommes, Pizza, Nudeln. Klingt erstmal toll, kommt einem aber schnell über. An der Strandbar saß immer eine türkische Frau, die frische Fladenbrote gemacht hat. Die wurde aber immer lange belagert und viele übergierige Touristen haben sich den Teller dann so voll gemacht, dass man in die Röhre gucken musste. Das meiste vom Teller landete dann - wie erwartet - im Müll. Das gleiche gierige Verhalten konnte man auch beobachten, wenn ein Koch ab 16:00h so gebackene Teigbällchen mit Honig gemacht hat, die wirklich lecker waren. Viele Gäste waren so begeistert davon, dass sie sich komplette Teller damit voll gemacht haben, anstatt die bereit gestellten Schälchen zu benutzen. Zweigespalten bin ich, was die Gläser an der Poolbar angeht. Natürlich ist es schön, ein Bier oder eine Limo aus einem Glas zu trinken. Dumm nur, dass im Poolbereich reihenweise die Gläser auf der Boden purzeln und zu Bruch gehen. Auch wenn das Personal umgehend den Bereich reinigt, aber das Risiko, in eine Scherbe zu treten ist doch sehr hoch. An der Strandbar hingegen gab es Mehrweg-Plastikbecher, die aber aufgrund des vielfachen Spülens blind wurden und dadurch immer unsauber aussahen, auch wenn sie es nicht waren. Sowohl Becher als auch Gläser waren oft so heiß wie aus frisch aus dem Geschirrspüler, weil sie ständig gespült wurden. Das hatte dann zur Folge, dass ein eigentlich kaltes Getränk schnell lauwarm wurde. Die Getränke gingen meiner Meinung nach übrigens immer in Ordnung, auch wenn es heimische Getränke waren. Nur das Slush-Zeug und die Automatensäfte fand ich ungenießbar. Meine Tochter schien aber Gefallen daran zu finden, also kann es so schlimm auch nicht gewesen sein. Das Abendessen war immer gut, allerdings hätte ich mir eine größere Auswahl an Meeresfrüchten und frischen Fisch gewünscht. Mir war immer schleierhaft, warum sich die längste Schlange an der langweiligsten Theke bildete. Am Ende hat es aber wohl an den Pommes gelegen, die dort zur Verfügung standen. Das Highlight der Woche ist zweifelsfrei der türkische Abend, der immer Samstags gefeiert wird. Hier fährt das Hotel wirklich mächtig auf. Die Kamera sollte man nicht vergessen ! Man hat einmal pro Aufenthalt Anspruch auf einen kostenlosen Besuch der A-la-carte-Restaurants, den man vorher anmelden muss. Wir haben das nicht genutzt. Das größte Lob für die Gastronomie ist für mich, dass wir im Urlaub alle drei nicht krank wurden, was uns im Süden - egal wo - vorher noch nie passiert ist.


    Service
  • Sehr gut
  • Das Personal war stets freundlich und bemüht, den Gästen einen schönen Aufenthalt zu bieten. Wer sich hier darüber mockiert, dass die Thekenkräfte nicht freundlich wären, hat auch nicht verstanden, dass sie von morgens zehn bis um Mitternacht hinter der Theke stehen und Bier zapfen. Wenn man das berücksichtigt, sind sie sehr freundlich. Ich wüsste jetzt wirklich niemanden, der mir vom Personal irgendwie blöd gekommen wäre. Die meisten sprechen so viel Deutsch, dass man mit seinen typischen Belangen gut klar kommt. An der Rezeption oder bei den Animateuren gab es keine Sprachprobleme; viele sprachen fließend Deutsch. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass das in der Nebensaison nicht der Fall ist. Die Zimmer waren immer top gereinigt. Keine Frage. Manchmal waren die Damen aber etwas spät dran. Wir sind mittags öfter auf das Zimmer gegangen und kamen uns mit den Reinigungskräften etwas ins Gehege, weil das Zimmer erst gegen 15:00h gemacht wurde. Im Zimmer gibt es eine Minibar mit Cola, Saft und Wasser; das Wasser wird jeden Tag aufgefüllt. Wer möchte, kann einen Arzt, die Wäscherei, das Spa, einen Friseur und einen kleinen Laden, der von Hygieneartikeln über Speicherkarten und Wasserspielzeug bis hin zu jede Menge Nippes alles führt, in Anspruch nehmen.


    Lage & Umgebung
  • Eher schlecht
  • Das Hotel liegt dicht an dicht mit einigen anderen Hotels in einer Bucht. Ein Fußweg von fünf Minuten führt zu einem typisch türkischen Einkaufszentrum mit vielen Geschäften, deren Verkäufer wir derart penetrant fanden, dass wir in kürzester Zeit den Rückzug angetreten haben. Es war weniger dren Beharrlichkeit, sondern die Unverschämtheit und Aggressivität, die wir selbst für türkische Verhältnisse atemberaubend fanden. Abgesehen davon gibt es in der Nähe nicht viel zu sehen; eine Promenade zum entspannten Flanieren gibt es nicht. Der Strand selbst ist kein Sandstrand. Er ist kiesig. Wer hier lange barfuß laufen möchte, sollte sich am nächstgelegenen Barfußpfad abhärten oder ziemlich seltsam veranlagt sein. Einen abendlichen Strandspaziergang, bei dem man locker die Sandalen in der Hand schwingt, war uns nicht möglich. Das Meer fällt nach ein paar Metern zügig tief ab. Auch ältere Kinder sollte man deswegen gut im Blick haben; einem Erwachsenen dürfte das recht egal sein. Am Strand gibt es noch mehrere Wassersportveranstalter, so dass man Parasailing, Bananenboot oder Jetski nutzen kann, wenn man dies möchte. Die Preise dafür sind happig, auch wenn man sie mit ein wenig Verhandlung drücken kann. Der Transfer dauerte bei uns recht lange. Wir waren fast 2 1/2 Stunden unterwegs, weil unser Bus noch viele Urlauber nach Side und Manavgat gebracht hatte. Das klingt zwar nicht ganz so wild, wie es sich anfühlt. Wenn der Flug aber noch Verspätung hat, zieht das den Anreisetag ganz schön in die Länge. Nur die Gäste für Alanya waren noch leidensfähiger. Vor Ort kann man alle möglichen Trips und Ausflüge buchen. Eine ganze Schar von örtlichen Veranstaltern konkurriert mit den Angeboten der Reiseleitung. Wir haben keine Ausflüge genutzt, weil es uns dafür schlicht zu heiß war.


    Aktivitäten
  • Eher gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Wer im Hotel Sport treiben möchte, kann sich über einen kleinen Fitnessraum freuen. Er ist klimatisiert und hier stehen ein Wasserspender und saubere Handtücher bereit. Wer Cardiotraining machen möchte, findet einen Crosstrainer, zwei Laufbänder und zwei Ergometer. Die Freunde des Kraftsportes finden eine Multistation mit Zugturm und Beinmaschine, eine Drückbank mit ca. achtzig Kilo an Gewichten, eine Kurzhantelbank (ich glaube bis zwanzig Kilo), zwei Schrägbänke, eine Situp-Bank und eine Hyperextensionsbank. Nicht viel, zum Erhaltungstraining aber ausreichend. Alle Geräte waren in einem sehr guten Zustand. Ansonsten kann man natürlich Schwimmen. Wasserball wird um 15:00h angeboten und Volleyball am Strand zweimal am Tag. Die Animation beginnt um zehn. Von 12h bis um 3h ist Pause und von 3h bis um 17h gibt es nochmal Programm am Pool. Dann beginnt nach dem Abendessen noch die Abendanimation. Die Tagesanimation ist wie der Murmeltiertag. Jeden Tag das Gleiche, man die Uhr danach stellen. Aber es macht immer Spaß, ist immer angenehm und nie aufdringlich. Wer nicht möchte, wird nie dazu gezwungen, mitzumachen. Einige der Jungs und Mädels sind uns richtig ans Herz gewachsen. Das Abendprogramm fanden wir eher schwach. Teilweise wiederholten sich die Witze im Zwei-Tages-Rhythmus. Oftmals hatte der Showtitel keinen Bezug zu dem, was wirklich gemacht wurde. Oder hätte sie hinter einer Piratenshow eine Misterwahl und hinter der Westernshow eine Pärchenwahl vermutet ? Sketchshows waren leider ziemlich langatmig und nur selten wirklich lustig. Besonders langatmig war auch, dass am Ende der Minidisko jedes Kind, welches am nächsten Tag abreisen musste, ein selbst bemaltes T-Shirt geschenkt bekam. Die eigentlich sehr nette Idee wurde aber oft zu einer wirklich langweiligen Geduldsprobe, weil manchmal zwanzig Kinder einzeln gefragt wurden, wie sie heißen, wo sie herkommen, wie ihre Kontonummer sei (haha !), usw. ! Das verzögerte dann alles ziemlich nach hinten. Das hätte man auch anders machen können, ohne die Nerven des Publikums über Gebühr zu strapazieren. An einem Abend gab es ein richtiges Highlight. Am Strand wurde im Dunkeln ein Beachvolleyballturnier veranstaltet. Schade, wenn man das vorher auch bekannt gemacht und größer aufgemacht hätte, wäre es bestimmt besser angenommen worden. Samstags - türkischer Abend - wird das Hotel gepriesen und die verschiedenen Führungskräfte werden gefeiert. An unserem ersten Samstag waren die Leute noch persönlich da, eine Woche später hatte sie wohl keine Lust mehr und wurden zu Powerpoint-Präsentationen beklatscht. Anschließend gab das Küchenteam eine tolle Vorstellung mit selbstgemachter Eiscreme und Pyroeffekten ab und gute auswärtige Künstler führten heimische Tänze vor. Ich weiß auch nicht, aber um uns herum gab es bei anderen Hotels Beachpartys und Feuerwerk. Ich habe das Gefühl, dass das Abendprogramm eher zu den schlechteren gehörte. Der Eindruck wird auch nicht besser, wenn ich daran denke, dass Donnerstags nur Bingo gespielt wurde. Zu Strand und Pool: Liegen gibt es im Prinzip ausreichend, aber die Handtuch-Reservier-Mentalität aller Nationen fand ich wirklich ätzend. Das Hotel schien auch recht ratlos zu sein. Man teilte den Gästen mit, dass alle Handtücher, die vor halb acht morgens auf den Liegen sind, eingesammelt werden. Was machen die Leute ? Gehen um halb sieben zu "ihren" Liegen und bleiben bis um halb acht darauf hocken. Es war nicht zu fassen. Wer dann nach dem Frühstück zum Pool geht, um eine Liege zu suchen, musste schon unfassbares Glück haben, einen halbwegs ordentlichen Platz zu finden. Das Poolwasser war warm, so unglaublich warm. Wie ein Plantschbecken, welches mehrere Tage im Garten stand und im Hochsommer vergessen wurde. Ich kenne mich mit Pools nicht so aus, aber hätte man nicht vielleicht das Wasser öfter mal mit frischem Wasser ergänzen können ? Naja, das Meer war ja genau so warm und hier ist wirklich jede Menge frisches Wasser drin... Im Poolbereich gibt es noch eine Rutschenanlage, die aber nur stundenweise in Betrieb war. Im Nachbarhotel liefen die Rutschen den ganzen Tag. Von der baulichen Sicherheit schienen sie alle in Ordnung zu sein, allerdings sollte man seine Kinder gut im Auge behalten. Abgesehen von der rechten Runde ist fast unmöglich zu sehen, ob die Einflugschneise frei ist. Das Auffangbecken wird von vielen Menschen bevölkert, die dort eigentlich nichts verloren haben. Die Aufsicht - wenn sie mal da ist - sorgt eher für mehr Unfälle, als welche zu verhindern. Erschreckend schnell kam ein "Go, go !", wenn man selbst noch lange nicht der Ansicht war, dass das kleine Kind mit dem Reifen aus dem Gefahrenbereich ist. Ich würde als Aufsicht eher die ganzen Menschen aus dem Auffangbecken jagen, solange die Rutschen in Betrieb sind.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Sehr gutHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Familie
    Dauer:2 Wochen im Juli 2012
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Michael
    Alter:36-40
    Bewertungen:2