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Nils (31-35)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • Mai 2011 • 2 Wochen • Strand
Traumurlaub in Italien, nur die Spanier stören
4,2 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Zuerst sollte man vielleicht kurz umschreiben wie man selber so drauf ist, damit so eine Bewertung nachvollziehbar wird. Wir sind sehr unkomplizierte Menschen um die 30, die keine gehobenen Ansprüche an ein Urlaubshotel stellen. Wir sind zu Hause keine Sauberkeitsfanatiker und mutieren auch im Urlaub nicht zu solchen. Wir sind bisher in keinem Urlaub verhungert, was dafür spricht das wir in jedem Buffet irgendwas finden, das uns zufrieden stellt. Wir verbringen die Tage am Pool oder am Strand und wissen uns da gut zu beschäftigen, ohne bespaßt werden zu müssen. So. Das Hotel ist von beeindruckender Größe, wir haben uns aber gleich von Anfang an gut zurecht gefunden. Da haben wir schon durchaus verwinkeltere Bauten gesehen. Ja, hier und da ist mal ne Fliese gesprungen und ich habe auch Wasserflecken an manchen Decken gesehen aber sowas juckt mich nicht. Das Hotel war (da außerhalb jeder Ferien) höchstens zu 60% ausgebucht, was sehr angenehm war. Trotzdem war es im Speisesaal zuweilen sehr laut. Bei Vollbesetzung dürfte das unangenehm werden und dann steht man auch sicher an den Getränke-Zapfstationen (Ja, alles in Selbstbedienung) Schlange. Wie die Überschrift vermuten lässt, hat man (zumindest so lange man sich im Hotel aufhält) eher das Gefühl in Italien zu sein als auf einer Kanaren Insel. Dafür können die Italiener (die geschätzte 70% der Gäste ausmachten) nichts. Ich finde es sogar ganz angenehm das Geschnatter am Pool nicht verstehen zu müssen. Wenn Deutsche Pauschaltouristen in Horden auftreten wird da auch den ganzen Tag laut schwadroniert und man liest sich gegenseitig die BILD vor. Hat bei den Italienern den Vorteil, das ich mich nicht fremdschämen muss, weil ich es nicht verstehe. Das Personal hat einen geschärften Blick und erkennt aus 20 Metern Entfernung ob man Deutscher, Italiener oder Franzose ist. Mietwagen kann ich nur empfehlen, besonders bei dem Kurs (Wir haben für 11 Tage mit Klimaanlage und CD-Player sowie Vollkasko ohne Selbstbeteiligung gerade mal 149 EUR gezahlt - Auto Plus Car). Einmal volltanken kostet erfreuliche 30 EUR. Wer unbedingt mal nach Jandia will, bitte. Allerdings unterscheidet sich das in keinsterweise von andern Touristen-Meilen. Deutscher Bäcker, Horst's Braustüberl, Zum Brezelbieger und Paulaner vom Fass gleich neben den immer gleichen Ramsch-Läden, Parfumerien und deutschen Arzt-Praxen. Wer die Anwesenheit von Germanen im Hotel schmerzlich vermisst, kommt hier also voll auf seine Kosten. Donnerstags ist afrkanischer Markt. Da wechselt sich dann immer ein Stand mit gefakten Designer-Sonnebrillen (today half price!), einer mit gefakten Uhren (I make good price for you my friend) und einer mit Schmuck aus garantiert echten Kunststoff-Edelsteinen (pay three, take two!) ab. Das ganze auf einer Länge von ca. einem Kilometer. Muss nicht sein, kann man aber mal machen.


Zimmer
  • Eher gut
  • Das ist für mich echt kein wichtiges Kriterium, da wir das Zimmer nur zum duschen und pennen benutzen aber ich schreibe mal meinen Senf. Ich habe ganz gut geschlafen, also war die Matratze nicht so übel. Allerdings finde ich zwei zusammengeschobene Betten immer Mist. Das Mobilar hätte auch ohne aufzufallen in einer bulgarischen Jugendherberge stehen können. Nicht wirklich abgeranzt aber eben auch seit mindestens 25 Jahren aus der Mode. Der Fernseher war eine echte Reise in die Vergangenheit. Ich hatte schon fast vergessen wie süß diese kleinen Röhrenfernseher sind, für die man schon vor 20 jahren wegen Ihrer Größe ausgelacht wurde. Das Mäusekino hatte eine beeindruckende Bilddiagonale von 25 Centimetern und ist damit nur unwesentlich größer als mein Telefon. Es gibt viele Deutsche Sender (sogar DMAX, Yeah!!!!). Das Bad ist schön, mit Wanne. Ohne Duschvorhang sondern mit Glasscheibe, was ich ganz toll finde. Ab und an krabbelt mal was einem vorbei, das haut man dann tot. Eben wie zu Hause, nur mit anderen Tieren. Wer da gleich von katastrophalen hygienischen Zuständen spricht, bloß weil mal irgendwo ne Kakerlake sitzt, der hat sie nicht alle. Ach ja, W-Lan ist vorhanden allerdings nur gegen Bares. 6 EUR /Tag. Für ne ganze Woche wirds dann günstiger. Wir haben es vorgezogen uns in einem Cafe mit gratis W-Lan (davon gibts viele) mal einen echt leckeren Kaffee zu gönnen und dabei die Mails abzurufen. Bei Mc Donalds und Burger King gibts auch gratis W-Lan.


    Restaurant & Bars
  • Eher schlecht
  • Tja, das ist leider der große Minuspunkt. Wie schon gesagt sind wir keine Menschen mit wahnsinnigen Ansprüchen und daher muss man auch schon tief in die Trickkiste greifen, um uns zu enttäuschen. Das hat man hier ein paar mal geschafft. Das Essen war häufig nur lauwarm, manchmal kalt. Gewürzt wurde fast garnicht (Einzige Ausnahme der einmal wöchentlich stattfindende Spanische Abend). Frühstück: Hier gabs noch am wenigsten zu meckern. Rührei, Spiegelei, gekochtes Ei, Omelette, Speck, Würstchen, Bohnen, Pfannkuchen, Waffeln. Aufschnitt, Käse, Marmeladen, Nutella... Das volle Programm eben und auch der Grund dafür das es doch noch 3 Sterne wurden. Der Kaffee ist erträglich aber nicht gut. Mittagessen / Snacks an der Poolbar: Ein kulinarisches Tschernobyl. Manchmal hatte man Glück und es gab Salat, den man sich selbst zusammenbauen konnte. Dazu Essig und Öl. Meistens gabs aber Reste von gestern oder vorgestern, manchmal im neuen Gewand. An der Snackbar gibts Hot Dogs, Hamburger und Sandwiches. Ich muss jetzt mal deutlich werden. Ich stehe auf Fastfood und ich habe in meinem Leben schon viel schlechtes Fastfood gegessen, das aber trotzdem noch irgendwie erträglich war. Sollte sich innerhalb der Wurstpelle und zwischen diesen staubtrockenen Brötchen tatsächlich Fleisch befunden haben, ist es eine Schande das ein Tier dafür sterben musste. Was auch immer es war als es noch lebte, das hat es nicht verdient. Abendessen: Manchmal blitzte etwas auf, das einen wieder an das Vorhandensein eines Küchenchefs glauben liess. Der frisch gegrillte Fisch oder die Minutensteaks zum Beispiel. Begleitet wurden solche Sternstunden aber leider immer von Reis, der ohne Salz gekocht wurde; Bratkartoffeln die viel zu lange gekocht wurden, bevor man sich entschloss sie bis zur Unkenntlichkeit totzubraten oder Nudeln, die... Tja, es war wirklich kein Fest. Die Salate waren wiederum okay, allerdings hätte mein germanischer Gaumen sich sehr über ein Joghurt Dressing gefreut. Nach 2 Wochen Vinaigrette fühle ich mich leicht übersäuert. Was irgendwie gut ins Gesamtkonzept passt, ist das die Pizza (die es jeden Abend gibt) durchaus genießbar ist und somit auch oft zur letzen Rettung wird. Da scheinen die Italiener mal die ein oder Andere Lehrstunde erteilt zu haben. Das Dessertbuffet ist auch wieder okay. Kuchen, Torten, Obst, Eis, Wackelpudding. Da wird jeder fündig werden.


    Service
  • Gut
  • Im Restaurant gibts ein Buffet, somit Selbstbedienung. Getränke holt man sich auch selbst an einer der 3 Zapstationen, an denen es Cola, Fanta, Sprite, Wasser, Bitter lemon, Cola Light, Rotwein, Weisswein, Sangria und Bier gibt. Teller werden in der Regel zügig abgeräumt. Die Jungs an den Bars fliegen förmlich hinter der Theke während sie Getränke mischen. Auch wenn der Andrang groß war hat man selten länger als ein bis 2 Minuten auf ein Getränk warten müssen. Zimmerreinigung war immer tadellos. Wir haben mal um Insektenspray wegen der Mücken gebeten, das war eine Stunde später schon auf dem Zimmer.


    Lage & Umgebung
  • Sehr gut
  • Das Hotel liegt wirklich traumhaft. Wir haben mit dem Mietwagen die ganze Insel umrundet und nur wenige Strände gefunden, die so schön waren wie der vor dem Hotel. Die Poollandschaft ist okay. es gab mehr als genug Liegen und Schirme. Allerdings war das Hotel auch nicht ausgebucht. Am Strand gibt es keine Liegen oder Schirme (auch nicht gegen Geld). dafür muss man ein paar hundert Meter laufen. Was es jedoch gibt sind fein säuberlich aufgeschichtete "Stein-Burgen", die sich wohl die Nudisten gebaut haben, von denen es einige am Strand gibt, um sich ein wenig vor dem Wind und neugierigen Blicken zu schützen. Ansonsten gibt es rund ums Hotel aber nix. Garnix. Keine Bar, Kein Geschäft. Nix. Wir wussten das und haben das Hotel auch deswegen ausgesucht. Wer Abends auf die Rolle will, muss Bus oder Taxi fahren.


    Aktivitäten
  • Schlecht
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Hmmm... Also die erste Enttäuschung war das es kein Beach-Volleybal gab, worauf ich mich sehr gefreut hatte. Stattdessen wurde Volleyball auf einem Hartplatz gespielt, was ich mir dann erspart habe. Ab und an läuft ein Animateur vorbei und ermuntert zu Spielen, Aerobic, Bogenschießen oder Fußball. Es gibt ein Tennisplatz, Billardtische, Tischtennisplatten, Airhockey, Interneträume, einen kleinen Shop für Strandutensilien und Souvenirs... An der Stelle wird das mit den italienischen Gästen auch nochmal interessant. Wenn ich ein Hotel hätte und 70% meiner Gäste wären Deutsche, dann würde ich die Animation vermutlich auch auf diese 70% ausrichten und versuchen den Rest irgendwie mit einzufangen. Das wird hier versucht. Es gibt einen Deutschsprachigen Animateur, der Rest spricht eigentlich nur Italienisch und ein paar Brocken Deutsch. Ansprachen werden grundsätzlich in Italienisch gemacht und dann in 3 andere Sprachen übersetzt. Und DAS NERVT! Natürlich muss ich den Großteil meiner Gäste zuerst ansprechen. Das der sinnfreie Blödsinn, den mancher "Entertainer" da ausspuckt, bevor er sich die Zeit genomen hat drüber nachzudenken, dann aber auch noch in 3 andere Sprachen übersetzt wird, macht jede Sponanität zunichte. Ein kleines Beispiel vom Karaoke-Abend. Ani 1 erklärt dem Publikum auf italienisch das jetzt Graziella aus Parma kommt, die das Lied XY von XY singt. Graziella betritt die Bühne unter stürmischem Applaus. Ani 1 bemüht sich um etwas Smalltalk. Ani 2 (deutsch) steht daneben und versteht nur Fragmente, da sein Italienisch so gut ist wie mein Russisch. Das hält ihn aber nicht davon ab das gehörte in Deutsch und Englisch zu übersetzen: "Also hir die Graziella, ne. Die singt jetzt die Song XY von der XY. Now, Graziella will sing the Song XY from XY for you". Manschmal sagt er es auch noch in Spanisch auf, damit man nicht vergisst wo man ist. Auftritt Ani 1, die jetzt noch Französisch nachlegt. Gesungen werden ohenhin fast ausschließlich italienische Schlager. Dazu kommt noch das die Kombination aus zu Dicht an den Mund gehaltenen Mikrofonen und sich gegenseitig ins Wort fallenden, nuschelnden Animateuren ohnehin nur einen Wortbrei ausspuckt, den selbst die Italiener zeitweise nicht zu verstehen scheinen. Schade. Wie heisst das in der Zeugnissprache: "Er hat sich stets bemüht..."


    Preis-Leistungs-Verhältnis: AngemessenHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:2 Wochen im Mai 2011
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Nils
    Alter:31-35
    Bewertungen:1