- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Zunächst einmal kann ich dem ausführlichen und treffenden Beitrag von Enrico "Gute Lage aber sanierungsbedürftig" absolut zustimmen und möchte daher nur einige Ergänzungen vornehmen. Die Architektur und die Lage des Schloßes wirken natürlich sehr beeindruckend auf jeden Gast. Auffällig ist aber schon bei Betrachtung des Eingangsbereichs folgendes: Bepflanzung ungenügend gepflegt und wenig ansprechend, Fenster stark beschmutzt teilweise mit Vogelkot, Eingangstür wirkt stark beansprucht. Spinnen scheinen ein sehr großes Problem oder Teil des Marketings zu sein, denn wo der Blick auch hinfällt, sind sie mit entsprechenden Weben nicht zu übersehen. Der Windfang vor der Rezeption wirkt wie in einer Jugendherberge, Hinweise zu einer Abba-Show Veranstaltungen sind einfach mal mit Klebeband an die Glastür fixiert, da mal ein Zettelchen und hier mal ein Flyer wirken störend und eines solchen Hauses unwürdig. Endlich an der Rezeption angekommen fällt ein stark abgenutzter bzw. verschmutzter Teppich ins Auge usw. Man wird den Eindruck nicht los, daß hier mit nicht unerheblichen Mitteln vor elf Jahren investiert und saniert wurde, aber im Laufe der letzten Jahre alles nicht ausreichend gepflegt und gewartet wurde. Das Haus war zu unserem Besuch gut besucht, Gäste aus ganz Deutschland aber auch der Schweiz waren zugegen. Zusammenfassend ist zum Ausdruck zu bringen, daß das Hotel bedingt durch mangelnde Zuwendung und Pflege in den meisten Bereichen ein Sanierungsfall ist. Viele Abläufe müssen überdacht werden. Der Geschäftsleitung ist es leider nicht gelungen, den hochgesteckten Standard dauerhaft zu halten. An diesem Beispiel sieht man aber auch, wie schwer dies offenbar ist. Am meisten ärgert aber, daß überall durch Schilder und Urkunden der Eindruck eines Nobelhotels erweckt wird, aber der genaue, persönliche Blick einen ganz anderen Eindruck vermittelt. Man kann nur hoffen, daß hier ein Umdenken stattfindet hin zu weniger Etikette und mehr Qualität. Es wäre ansonsten schade um ein so schönes Schloß.
Wir waren im Orangerietrakt untergebracht. Decken und, Teppiche und Wände auf den Fluren sind bereits stark renovierungsbedürftig. Die Zimmer sind ausreichend groß, Möbel im maritimen Rattanstil sind angemessen aber nicht besonders individuell. Handtücher sind ausreichend, Bademäntel sind von unterschiedlicher Qualität, das Bad hat uns gut gefallen. Minibar gab es nicht, Fernseher ist relativ klein, sollte aber bei einem Urlaub an der Müritz aber auch nicht maßgebend sein. Billigste Kunststoffstühle auf dem Balkon trüben mal wieder das Bild.
Zunächst einmal überrascht das Hotel mit einer Vielzahl unterschiedlichster Restaurants (5) und Bars (2). Auch hier wird auf den ersten Blick mittels Deko und Urkunden (u.a. vom "Feinschmecker") ein qualitativ hoher Eindruck vermittelt. Am ersten Abend im Ritter Artus-Keller hatten wir eine sehr freundliche und kompetente Bedienung, die auf Bestellungen schnell reagierte und sehr umsichtig war. Die Qualität der Speisen hingegen war eher heterogen. Während ein Pfifferlingsmenü sowohl im optischen wie auch in geschmacklicher Hinsicht überzeugte, tendierten die Pfannen mit Fisch oder Lamm eher zum Gegenteil. Völlig überladene Pfannen, in denen Sauce und Dressing zusammen liefen und Kartoffel und andere Beilagen völlig ertränkt wurden, haben nach meiner Ansicht mit gelungener rustikaler Küche wenig zu tun. Die Qualität der Zutaten wie zum Beispiel ein vorzüglicher Lammrücken auf den Punkt rosa gebraten sind hingegen unbestritten. Der nächste Abend anlässlich eines Hochzeitstages waren weder Zeit noch Geld wert. Begrüßt wurden wir von stark abgenutzten und beschmutzten Stühlen, ein Stuhl hatte mehrere unterschiedlich gefärbte Flecken und war wenig appetitanregend. Nach verzögerter Bestellung wurde ein lauwarmer und wenig prickelnder Rosesekt serviert, im übrigen für 6€ das Glas. Die Reklamation konnte jedoch auch nur verzögert an die Frau gebracht werden, da einfach niemand zu sehen war oder nur kurz jemand vorbeihuschte ohne uns eines Blickes zu würdigen. Nachdem neuer und augenscheinlich frischer Rose serviert wurde, waren die Prosecco und heller Sekt der anderen Gäste angewärmt, ein guter Einstand. Wein bzw. Wasser wurde nach dem ersten Einschenken prinzipiell nicht nachgeschenkt, hier fehlte Lust und Zeit. Nun begann das große Warten, Glück hatten Vorspeisenwähler wegen der Überbrückung. Denn von der Bestellung bis zum Servieren der Hauptspeise vergingen geschlagene 1,75h, leichte aufsteigende Aggression hervorgerufen durch Heißhunger wurde mit der einsilbigen Bemerkung, "das Essen kommt schon..." liebevoll besänftigt. Also hatte man Zeit, alles mal genauer unter die Lupe zu nehmen und es kamen Fragen auf. Warum steht ein ausgedörrtes Benjaminbäumchen in einem viel zu kleinen Übertopf auf einem Weinkühlschrank, und warum um alles in der Welt kommt jemand auf die Idee, in einem sehr ansprechenden Speisesaal eine weiße Sperrholztheke aufzustellen, in der drei oder vier alleingelassene Weinflaschen drapiert sind und zwei Pflänzchen in Tequilla Sunrise-Töpfen die Theke schmücken. Auf Spinnweben an Kronleuchtern und Fenstern möchte ich an dieser Stelle nicht eingehen. Ein Bewertung der Speisen ist objektiv nicht möglich, die wie erwartet übersichtlichen Teller waren zu schnell verspeist, mein gegrillter Wildlachs zumindest war gut aber leider nicht gegrillt. Vielleicht nur soviel, die Speisen waren ansprechend aber nicht überragend. Resümieren läßt sich, sehr ambitionierte Preise gepaart mit hohem Anspruch stehen in keinem Verhältnis zur Realität von Gastronomie und Service. Über das Frühstücksbüffet ist in anderen Beiträgen genug gesagt worden. Abgesehen von der Musik, die ja bekanntlich Geschmacksache ist, ist die Pianobar wirklich positiv zu erwähnen. Überaus freundliche Bedienung mit einem Händchen für gute Cocktails und den gewissen Blick fürs leere Glas sollten nicht unerwähnt bleiben, über den Preis der Cocktails läßt sich streiten. Sollte die Qualität für Mojito und Co. aber so stetig hoch sein wie an beiden besuchten Abenden, wäre er angemessen.
Auch hier kann ich Enrico nur zustimmen, Personal wirkt sehr bemüht, ist aber häufig allein gelassen und überfordert. Vor allem im Garten Eden fühlten wir uns häufig allein gelassen, teilweise war weit und breit kein Personal zu sehen, um Bestellungen entgegen zu nehmen. Die Zimmermädchen und die Reinigung der Zimmer waren spitze, vor allem wenn man berücksichtigt, wie viele Zimmer sie teilweise zu bewältigen hatten. Auf Beschwerden wurde im Rahmen der begrenzten Möglichkeiten des Personals prompt reagiert.
Die Lage des Hotels ist absolut top. Kurze Entfernung zum Strand mit Bademöglichkeiten, ein schöner Radwanderweg vorm Hotel und ein traumhafte Aussicht sind sicherlich die größten Stärken des Hotels. Ausflüge per Rad nach Waren oder ins malerische Röbel, ein toller Kletterpark, ein Surfstation in Kamerun (Zeltplatz) sind nur wenige Freizeitmöglichkeiten vor Ort.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Auch an dieser Stelle wurde schon viel gesagt, kann Enrico nur zustimmen. Es kann nicht sein, daß im Saunabereich beide Erlebnisduschen defekt sind und scheinbar nicht erst seit gestern, außerdem Hacken abgerissen sind, hier fehlt einfach ein gutes Facility-Managment. Auch hier gilt: es wurde viel investiert und war zur Eröffnung sicherlich auch sehr ansprechend, nur müßte auch dieser Bereich viel besser gepflegt werden. Liegestühle sind ausreichend vorhanden, der Blick vom Innenpool auf die Müritz ist beeindruckend, die Saunen und der Pool sind in Ordnung.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1-3 Tage im August 2009 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Andreas |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 1 |