Selectum Family Comfort Side

Ca. 3 ha große Hotelanlage, umrahmt von üppigen Grünanlagen, die permanent penibelst gepflegt werden. Unterkünfte im Haupthaus (Zimmer zum Teil mit Meerblick, Zustand unbekannt) und in einer Bungalowanlage, diese insgesamt in gutem Zustand und nur teilweise geringfügig renovierungs- bzw. ausbesserungsbedürftig (kommt ja immer ein wenig auf die eigenen Ansprüche an; wir jedenfalls haben in 11 Tagen keinen Mangel entdeckt, der hier en detail erwähnenswert wäre). Um die Sauberkeit in den öffentlichen Bereichen wird sich sorgfältig gekümmert, insbesondere die sanitären Anlagen sind jederzeit tadellos gereinigt vorzufinden. Auch in den Restaurants, in der Lobby, an den Pools und am Strand wird stets sorgsam auf Sauberkeit geachtet. Die Gästestruktur im Mai setzte sich aus etwa 40% Deutschen, 30% Russen, 15% Türken und 15% anderen Europäern zusammen. Alles in allem eine gute Mischung ohne nennenswert unangenehme Zeitgenossen. Der Altersdurchschnitt wird von uns auf ca. 30-35 Jahre geschätzt, es war aber vom Säugling bis zum Senioren alles verteten. Telefonieren geht am kostengünstigsten per Münzfernsprecher in der Lobby. Eine Telefonkarte für 5 Euro gibt es in der nahegelegenen Einkaufspassage, diese hält locker für ein halbe Stunde Gesprächszeit nach Deutschland. Die Fotografenpaulis, die im Erdgeschoss des Hotels einen kleinen Stand betreiben, sind tagtäglich auf Kundenfang und dabei stets freundlich und lustig. Weiterhin versprechen sie einem ein unverbindliches (!) Fotoshooting auf dem Hotelgelände, welches schließlich sogar ziemlich schöne Fotos hervorbringt. Kauft man danach aber nicht die von ihnen im Geiste kalkulierten 20-50 Bilder aus der Serie (pro Bild 5 Euro!), werden die Herrschaften schnell pampig und unhöflich und zeigen ihr wahres Gesicht. Tipp: Hände weg und selber knipsen! Das Preis-/Leistungsverhältnis unseren Urlaub betreffend können wir nicht anders als exzellent bezeichnen. Zufriedener hätten wir nicht sein können. Das Lyra Resort Hotel ist in jedem Fall sehr empfehlenswert, ob für Singles, junge oder ältere Paare oder Familien.

Die Größe unseres Bungalows war mehr als ausreichend, wir hatten zwei Zimmer, einen Balkon und ein Bad. Die Möblierung war einfach und etwas betagt, aber zweckmäßig und ausreichend (goldene Türknäufe oder Marmorböden braucht aber auch kein Mensch, wenn man ehrlich ist. Schon gar nicht im Urlaub, wo sich fast alles außerhalb abspielt). Unsere Klimaanlage benötigten wir wegen der schattigen Lage des Bungalows nie. Im Zimmer vorhanden waren ein Telefon, ein Fernseher, ein Safe (1 Euro Miete pro Tag) und die Minibar, im Badezimmer ein Föhn. Zur Sauberkeit habe ich alles erwähnenswerte bereits unter "allgemein" bzw. "Service" geschrieben. In den Bungalows haben unseres Erachtens die Erdgeschosszimmer den Nachteil, dass deren Bewohner im Normalfall tagsüber die Balkontüren verriegelt lassen. Dadurch besteht die Gefahr, dass zu wenig Luftaustausch stattfindet, was bestimmt hier und da zu Stock- oder Schimmelbildung führt. Evtl. sollte daher bei einer Renovierungsaktion über den Austausch der Schiebe- durch Kipptüren an den Balkonen nachgedacht werden.

Es gibt ein großes Hauptrestaurant (Innen- und Außenbereich), ein à-la-carte-Restaurant (bei uns pro angefangene Aufenthaltswoche 1 Besuch inklusive), eine große Snackbar im Grünen zwischen Hauptpool und Strand und eine kleinere Snackbar im Rutschenpoolbereich. Daneben gibt es eine große Bar mit Terrasse im Lobbybereich und überall verteilt kleinere Bars und Stände. Das Speisenangebot ist großartig, die Buffets sind mit Liebe angerichtet und werden ständig aufgefüllt. Die Küche ist international und partiell landestypisch, zudem wird ein riesiges Salatbüffet angeboten. Beinahe jeden Tag gibt es zum Abendessen ein Special, mal gibt es Fleisch und Gemüse vom Grill, mal Obst aus dem Wok, Sushi oder frisch zubereitete Quarkbällchen. Kurz: es blieben keine Wünsche offen. Zu den Getränken ist nicht viel zu sagen, außer, dass es immer und überall etwas zu Trinken gibt. Sucht man denn wirklich nach einem vermeintlichen Minuspunkt, dann wäre maximal zu erwähnen, dass zwar bei All-Inclusive-Cocktails mit Wodka und Raki nur so rumgeaast wird, ein Campari-Orange aber mit 5 Euro zu Buche schlägt. Wenn man Biertrinker ist, dann kann sowas in einer persönlichen Bewertung aber keine Rolle spielen. Zu den Trinkgeldern bzw. Sauberkeit im Restaurant: siehe "Service"

Das Personal ist ausnahmslos freundlich, immerzu gut gelaunt und meistens einen Schritt schneller, als man annehmen würde. Ein Beispiel: mir Tollpatsch fiel eines Morgens im Halbschlaf am Buffet eine noch leere Kaffeetasse zu Boden und zersprang in tausend Scherben. Selbstverständlich hockte ich mich sofort hin, um die Scherben aufzulesen. Noch bevor ich unten angekommen war, erschienen zwei (!) lächelnde (!!) Hotelangestellte, der eine hielt mich mit Nachdruck von meinem Vorhaben ab und der andere fegte in Windeseile alles auf. So oder so ähnlich verhält es sich auch, wenn mal irgendwo Essen vom Teller purzelt. Alle sind ständig mehr als nur bemüht, alles in Ordnung zu halten. Verständigungsprobleme gab es zu keiner Zeit. Das Personal ist größtenteils der deutschen, mindestens aber der englischen Sprache mächtig. Die Zimmerreinigung erfolgte im Falle unseres Bungalows zu unserer vollständigen Zufriedenheit. Mehrmals fanden wir kleine, überraschende Hübschheiten in Form von zu Schwänen geformten Handtüchern mit darauf verstreuten Blüten auf dem Bett vor. Der Handtuchwechsel erfolgte immer, wenn wir dies wünschten und die Minibar wurde aufgefüllt, sobald irgendetwas daraus fehlte. Wer hygienische Sauberkeit erwartet (manche Leute tun ja so, als wohnten sie in der Heimat in einem sterilen OP-Saal, in dem sie vom Fußboden essen), der wird natürlich immer irgendetwas zum Meckern finden. Für unsere Ansprüche waren Zimmer und Bad jederzeit in einem annehmbaren Zustand. Im Hotel gibt es einen Arzt, einen Friseur, eine ganztägige Kinderbetreuung im Mini-Club (großer Andrang, daher vermutlich gut; die beiden Mini-Club-Animateure waren augenscheinlich ganz groß vernarrt in die Kleinen, und umgekehrt), ein Hamam (nach Hörensagen äußerst schön), eine Sauna und noch so vieles mehr. 11 Tage reichten jedenfalls nicht aus, um jedes Winkelchen und jede Serviceleistung des Hotels zu erkunden. Beschwerden hatten wir keine, daher weiß ich nicht, wie damit umgegangen wird. Der Gesamteindruck vom Service spricht aber dafür, dass sich hierum ebenso zügig wie problemlos gekümmert werden dürfte. Zu evtl. andernorts üblichen bzw. sogar erwarteten Trinkgeldern: im Lyra Resort Hotel haben wir nie das Gefühl gehabt, die Gunst des Personals erkaufen zu müssen, die Freundlich- und Aufmerksamkeit erfährt man so oder so. Wenn man doch mal was gibt, dann ändert das nichts, außer dem eigenen Gefühl, es richtig gemacht zu haben: die eifrigen Mitarbeiter dort haben es einfach verdammt nochmal verdient.

Mit einer guten Std. hält sich der Transfer vom Flughafen zum Hotel im Rahmen. (Unglücklich gemanagt hat unser Veranstalter allein die Abreise: durch das Abklappern von etwa 12 weiteren Hotels wurde es eine 2 1/2-Stunden-Reise zum Flughafen im toilettenlosen Bus... nicht so schön, geht aber nicht zu Lasten der Hotelbewertung). Das Hotel liegt unmittelbar am Strand, der über verschiedene durch die Grünanlagen führende Wege erreichbar ist. Einkaufsmöglichkeiten sind im Hotel vorhanden (eher unaufdringliches Personal), ein Preisvergleich mit den vielen in unmittelbarer Umgebung liegenden Geschäften (schon ein wenig aufdringlichere Verkäufer, aber allesamt freundlich) lohnt sich aber in jedem Fall. Wer vorrangig wegen der Möglichkeit günstiger Shoppingtouren in die Türkei fliegt, der sollte in anderen Bewertungen stöbern. Nicht unsere Priorität. Es werden dutzende Ausflugsmöglichkeiten angeboten (viele davon von der jeweiligen Reiseleitung), sehr empfehlenswert von uns aus, weil selbst teilgenommen, ist die "Green Canyon"-Bootstour am Stausee Oymapinar oberhalb des Manavgat-Flusses: herrliche Landschaft, tiefgrünes, sehr mineralhaltiges Wasser, Bademöglichkeiten, Rast im Restaurant direkt am See (das Essen dort war eher unterklassig, aber sei's drum) und eine flotte Moderation mit vielen Randinfos während der Bootsfahrt. Weitere Ausflüge haben wir nicht gebucht, dafür war es im Hotel zu schön.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Das Sport- und Freizeitangebot ist sehr umfangreich und entspricht vollständig den verschiedenen Katalogbeschreibungen. Als Fußballverrückter war es ein wenig schade, dass der sattgrüne Rasenplatz scheinbar noch nicht sattgrün genug war, jedenfalls wurde er die gesamte Zeit über gehegt und gepflegt, ohne dass das eine oder andere Fußballspielchen möglich war. Alle anderen angebotenen, von den Animateuren betreuten Aktivitäten, von Bogenschießen über Pilates und Stepaerobic bis Tennis und Beach-Volleyball (und so vieles mehr) machten die fußballlose Zeit aber locker wieder wett. Außerdem kann man ja gut auch mal Pool-Wasserball in Eigenregie spielen oder eine schöne Sandburg am Strand bauen. Das Animationsprogramm, sowohl für die Kinder (schon unter "Service" erwähnt) als auch für die alteren Gäste, war außergewöhnlich gut. Die Jungs und Mädels vom Animationsteam waren ständig präsent, ohne aufdringlich zu sein, waren immer gut gelaunt und schafften es trotz der zeitintensiven Tagesanimation ein ums andere Mal, abends eine erstklassige Bühnenshow auf die Beine zu stellen (nach der sie noch bis spät nachts für die nächste Abendveranstaltung übten; weiß der Teufel, wann die schlafen). Hierfür würden wir sogar 8 Sterne vergeben, wenn das ginge. In der Hotellobby gibt es einen kostenlosen W-LAN-Zugang, zusätzlich ist in einem kleinen Entertainmentbereich neben einem Kickertisch, Billardtischen, einem Airhockeytisch und verschiedenen Spielautomaten auch ein kleines Internet-Eckchen untergebracht, dies alles ist allerdings kostenpflichtig. Auch gibt es eine Playstation- und Wii-Ecke, hier ist mir über eventuelle Kosten nichts bekannt. Die Poolbereiche waren stets sauber, gleiches gilt für das Wasser. Sonnenschirme waren ausreichend vorhanden, Liegestühle auch, wobei sich hier zeitweise die altbekannte Unart einiger Hotelgäste zeigte, in aller Herrgottsfrühe "Reservierungen" zu tätigen, indem man sein Handtuch platzierte, bevor man nochmal ins Bett oder zum Frühstück verschwand. Kann man dem Hotel nicht ankreiden, sondern man muss halt handeln. So wehte an manchen Tagen ein recht böiger Wind, und da wird ein Handtuch eben gern mal "weggeweht". Am Strand gibt es solcherlei Phänomene nicht, hier ist so viel Platz und es stehen so viele Liegen zur Verfügung, dass man jederzeit mehrere zusammenhängende freie Plätze bekommt. Dies im Schatten (sehr viele Sonnenschirme) oder auch in der Sonne. Der Strand besteht größtenteils aus Sand und nur zu einem kleinen Teil zum Wasser hin aus Kies. Das Wasser ist sauber. Und nass. Leider war der imponierende Steg wegen Bauarbeiten noch nicht begehbar.