Selectum Noa Belek

Nach einer dreiviertel Stunde erreichten wir das Hotel und waren beeindruckt von der prachtvollen Erscheinung des Hoteleinganges. Glänzender Marmor, goldener Stuck, erbaut im Stil eines römischen Tempels. Darauf stehen Nachbauten römischer Tempelruinen, die nachts erleuchtet an die Akropolis in Athen erinnern. Überall korinthische Säulen, eine Glaskuppel mit Engelsbildern und eine großzügige Lobby mit antik anmutenden, gold-schwarzen Stühlen. Das Haupthaus ist fünfstöckig, zum Meer hin ausgerichtet, die Fassade mit Gold und die Balkone mit römischen Säulchengeländer verziehrt. Weiter durch das Haupthaus, an den - sehr teuren - Geschäften vorbei in die hintere Lobby. Hier findet sich auch das osmanische A-la-carte-Restaurant. In diesen Restaurants gibt es ein festgelegtes Menü mit sehr höflicher und zuvorkommender Bedienung, geschmacklich lecker, optisch sehr schön angerichtet, aber leider konnten sich die Kinder nicht dafür begeistern. Wenn man durch das Haupthaus durchgeht, liegt linker Hand das Hallenbad, sehr angenehm, wenn es draussen sehr heiß ist. Mit großem Jacuzzi-Becken und einem Babybecken. Auf der Aussenterrasse wird das Abendbüffet gerichtet, mit Blick über die weissen Sonnenschirme zum Meer, wo später am Abend der blutrote Mond aufgeht. Das Haupthaus ist von vielen kleinen Häusern umgeben, die im gleichen Stil gebaut sind, acht Zimmer pro Haus. Optisch ein Genuss und die Wege sind gut zu laufen und kurz. Das Hotel ist eine reine All-Inclusive-Anlage, das heißt, es gibt keine Armbändchen oder Karten, jeder, der dort ist, kann sich frei an fast allem bedienen, was angeboten wird. Kostenpflichtige Leistungen - wie Trampolin, Bungeetrampolin, Autoscooter, Computerspiele, Kicker, Billard, Eis (0,75 Cent /Kugel), Popcorn (1 €/kleine Tüte), frischgepresste Säfte und Zuckerwatte sind immer deutlich ausgeschrieben. Wunderschön ist die Spielanlage für die Kinder: ein riesengroßen Piratenschiff mit Hängebrücken, Spielhäusern, Aussichtsturm auf drei Ebenen, alles in Holz mit weißen, dicken Netzen gesichert. Daneben ein kleines Schiff für die ganz Kleinen mit Rutsche. Direkt neben dem Piratenschiff der Kinderpool. Wenn man auf den Aussichtsturm steigt und auf den Kinderpool blickt, bietet sich ein Anblick der besonderen Art... selber entdecken. Der Kinderpool mit seinen fünf Wasserrutschen ist mit einer großzügigen Terrasse eingerahmt, viele weisse Sonnenschirme, viele, viele Liegen und dazu noch der Blick über ein blauglitzerndes Meer. Dieser Pool liegt an der Grenze zu dem neuen 7-Sterne Hotel, dessen Eröffnungsfeier wahrscheinlich immer noch andauert - mit Feuerwerk jeden Abend, Livemusik, Strandparty. Die Grenze zwischen den beiden Hotels ist eine Höhle, dessen Eingang ein Dinosaurierskelett ziehrt. Wasserfälle stürzen in die Tiefe und innen finden sich nicht nur Höhlenmalereien, sondern auch die Hoteldiskothek, die mit Lasershow und guter Musik bis nach Mitternacht einlädt. Unser Zimmer lag direkt neben der Diskothek, mit Blick auf das neue Rixos Premium, wir gingen immer erst gegen elf, halb zwölf ins Bett und konnten - trotz Musik und Feuerwerk - immer gut einschlafen. Ab spätenstens zwei Uhr war dann Totenstille. Wir empfanden alle Gäste als angenehm. Zu unserem Urlaubszeitpunkt waren Deutsche, Österreicher, Polen, Holländer, Russen und Franzosen die vorherrschende Urlaubergruppe. Natürlich gab es zu mancher Zeit am Büffet eine lange, sehr lange Schlange. Immer, wenn es Pommes oder Kartoffelkroketten gab. Lustig eigentlich. In unserer zweiten Urlaubswoche tauchten die ersten Schulkinder auf, da kam mehr Action in den Pool, wir sahen auch ältere Damen und Herren, die am Tanzabend mit Livemusik einen flotten Chachacha aufs Parkett legten. Wir sahen auch viele unzufriedene Gesichter und hörten viele auf die Russen schimpfen. Natürlich gibt es Monster unter den Kindern, da möchte ich meine größtenteils nicht ausklammern. Aber wenn irgendetwas passierte, dann hörte man immer: Das waren die Russen. Auch wenn diese Russen sehr deutsch sprachen...irgendwie steckt in uns allen wohl noch die Urangst: "Die Russen kommen". Das Hotel ist ein Traum für Kinder, deshalb ist sehr familienfreundlich, wir konnten unseren Urlaub auch genießen. Leider ist es oft nicht einfach, bei den kostenpflichtigen Sachen Nein zu sagen, das geht ganz schön ins Geld. Das Hotel ist eine wunderschöne Kulisse, doch leider, wie bei richtigen Theaterkulissen, ist es ein Unterschied, ob ich es nur ansehe, oder darin wohne. Wir können dieses Hotel nicht für Putzsüchtige, Malermeister, Dachdecker, Maurer, Statiker, TÜV-Prüfer und Estrichleger empfehlen. Sie würden wahrscheinlich graue Haare bekommen. Es wurde schon sehr viel gebastelt. Die Maler hinterließen die Farbe nicht nur an der Wand, sondern auch auf allen Böden, man vergaß Regenabflüsse an den Dächern einzubauen und die Neigung der Balkone ist in Richtung Zimmer. Alles kein Problem, solange es nicht regnet. Ende Mai war ein Gewitter mit 5 Stunden Regen. Leider kam so Wasser in fast alle Zimmer und in irgendeiner Ecke ist immer Schimmel zu finden. Die Anlage wird ständig geputzt, im Garten wird gemengt, es wird immer gearbeitet und man ist sehr bemüht, alles recht zu machen. Oftmals bleibt es beim bemühen, aber das ist kein Grund, im Urlaub ärgerlich zu sein. Zu empfehlen: Nur Euros mitnehmen, alles andere bekommt man dort nicht los. Euros in Münzen und kleinen Scheinen. Für das Eis die 5-Cent-Stücke nicht vergessen, man kann nicht rausgeben. Nehmen Sie Humor und Fröhlichkeit mit in den Urlaub und lassen Sie den scharfen Blick zuhause.

Das Zimmer - ein-Raum-Familienzimmer - war groß genug. Der Fernseher sendet ARD, ZDF, Pro Sieben, Sat 1, RTL und SuperRTL. Der Fliesenleger hat gute Arbeit geleistet, natürlich fehlt es an den Ecken und Kanten, aber so wichtig ist das auch nicht. Man kann sich drüber aufregen, kann es aber auch bleiben lassen. Bei Schimmelempfindlichen: Ziehen Sie die Nachtkästchen und das Bett vor. Der Schimmel ist rosa-orange. Der Fön funktionierte bei uns nicht. Die Zimmer sind hellhörig, durch die Verbindungstür und nach draußen. Wir hatten aber keine Probleme mit Lärmbelästigung.

Das Essen hat uns immer geschmeckt. Für Kinder gab es immer drei verschiedene Nudelsorten, Reis, Sosse, Köfte (Frikadellen) und nicht zu vergessen, die leckeren Gözleme in den Nomadenzelten am Strand und am Kinderpool. Gefüllt mit Käse oder Spinat oder Kartoffeln oder Zucker. Handgerollt von sehr freundlichen Damen und gebacken auf einer heißen Herdplatte. Es gab zu jedem Essen türkische Spezialitäten. Es wurde abends am Büffet gebacken, fritiert, im Wok gekocht und Braten aufgeschnitten. Viel Andrang war auch am Wassermelonenbuffet. Dabenen Khakifrüchte, Orangen, Aprikosen, Feigen uvm.

Unsere Kinder waren von der Kinderdisco begeistern, den Miniclub haben wir nicht in Anspruch genommen. Wir empfanden alle Mitarbeiter des Hotels als sehr höflich, hilfsbereit und wir haben uns selber um vieles gekümmert - Getränke selber holen, usw. Achtung: die Kellner sind schnell im Teller-Abräumen, bitte immer eine Bewachung am Tisch zurücklassen. Arzt war im Hotel, bei Beschwerden wurde sehr schnell reagiert, wenn es möglich war.

Als Ausflug können wir empfehlen: am Strand ist ein privater Anbieter. Mit dem Schnellboot nach Side. Kostet 25 € pro Person und das ganze bei starkem Seegang. Wir wurden mit dem Jetski an Bord gebracht, weil die Wellen zu hoch waren. Ich dachte, ich müsste sterben, es war ein ganz tolles Erlebnis, davon habe ich sicher noch lange etwas davon. In Belek war uns vieles zu teuer, wir haben eigentlich nichts gekauft - bis wir dieses eine kleine Geschäft - Hauptstraße fast durch und links - wunderschöne Tischdecken, türkische Handarbeit, 15 € für eine riesengroße Leinentischdecke mit Häkelborte. Es ist eine neue Ferienregion. Es gibt nichts gewachsenes oder historisches dort.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Es gab in unserer Urlaubszeit für alles und für jeden immer genug. Da das Hotel neu eröffnet hat, stellen sie jede Woche die Organisation im Kleinen um. Damit es beim Handtuchverteilen besser läuft und jeder ein frisches jeden Tag bekommt. Die Belegschaft lernt dazu und das Management reagiert flexibel auf Abläufe, die noch nicht gut funktionieren.