- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Es ist wahrscheinlich eines der ersten Hotels in Bad Hofgastein, es lebt sicher von (alten) Stammgästen aber auch von vielen Ausländern. Es wirkt trotz des Alters gepflegt. Jetzt im Winter kann man nicht so viel sehen, aber es hat einen schönen Garten, das ganze allerdings so eingebettet zwischen Straße, Häusern und anderen Hotels. Thermalbecken / Hallenbad , na ja, alles zusammen verspricht die Werbung mehr als es dann letztendlich hält. Diese Kritik gibt einzig unser persönliches Empfinden wieder, Unsere Erwartungshaltung war zu groß, Sterne und Preis sagen hier gar nichts aus. Machen im Jahr zwischen 5 u. 7 mal Kurzurlaub in Österreich und haben um weniger Geld (und auch weniger Sternen) schon tolle Hotels mit fabelhafter Küche erlebt.
Zimmer: Abgesehen vom nicht mehr zeitgerechten und eigentlich unhygienischen Teppichboden war das Zimmer ganz passabel und sauber. Kasten groß genug, Betten hart, Safe ist vorhanden. Ein grosses Minus: es gibt keine Minibar. Bad: Das Bad ist sauber aber absolut minimalistisch, sowohl was die Größe (2 Personen bekommen Platzproblem) als auch die Ausstattung anbelangt. Fliesen,Türstock, Duschkabine, alles schon in die Jahre gekommen. Kein Abzug für die Toilettengerüche.
Diese ist der absolute Minuspunkt des Hauses, hier stimmt das Preis-Leistungsverhältniss überhaupt nicht. Bei einem Preis von 116 € (plus 8€ Strafzuschlag pro Tag, weil man keine 10 Tage bleibt, was wir allerdings wußten), summa sumarum also 124€ würde man meinen, dass hier besonderes Augenmerk auf das kulinarische Angebot gelegt wird - noch dazu wenn von einem 4-5 Gängemenü gesprochen wird - dann ist die Erwartungshaltung dementsprechend - weit gefehlt. Diese 4-5 Gänge bestehen im Prinzip aus Salat, Suppe, Hauptgericht, Dessert und manchmal noch Käse. Am Tag der Anreise gab es am Abend nur ein Wildgericht - wer kein Wild mag hat Pech gehabt, der muss sich eben von den Zuspeisen wie Salat oder Suppe ernähren (Originalzitat des Chefs) , stimmt nicht ganz, es gab auch 3 Tiefkühlkroketten. Am nächsten Tag gibts Beuschel, Schweinefleisch, flaxigen Kalbsbraten und Putenfleisch, verpackt unter dem Motto: Themenabend. (Wär ein Würstchen dabei würden wir es Bauernschmaus nennen) Das ganze wird am ordinären Plastikbrett präsentiert und von EINEM Koch runtergeschnitten.Steht man nun weiter hinten in der Schlange, und die Gäste vor dir brauchen in ihrer Wahl etwas länger, dann ist wenigstens das Fleisch schon etwas ausgekühlt bis du selber dran kommst. Die Sauce dazu nennt sich Kümmelsauce, da hat man wohl das Kümmelsäckchen nur vorbeigezogen, absolut geschmacklos. Bei den Salaten bedient man sich mittels Plastik-Spaghettilöffeln - diese allerdings in allen Farben. Das Geschirr selbst hat sicher schon tausende Spülgänge mitgemacht, denke, von diesen Tellern hat man schon in den 70iger Jahren gegessen. Damit ichs nicht vergesse, einmal hatten wir doch Menüwahl, man konnte wählen zwischen Schnitzel, Lachs oder gebackenen Champignons !! Meine Frau hat sich fürs Schnitzel entschieden, sie rätselt heute noch, woraus die Panier bestand, ich für den Lachs, da war der dazugereichte Löffel Spaghetti mit Safran und Majoran eingefärbt - eine absolut verfehlte Geschmackskombination. Na ja, Geschmäcker sind eben verschieden. Ein andermal preist man ein warmes Vorspeisenbüffet tatsächlich auf dem Infoblatt des Tages als Highlight des Tages an. Beim Frühstück setzt sich das ganze fort. Wenn wir Gäste haben - egal ob zum Frühstück oder zum Essen, wir würden uns schämen, es so zu präsentieren. Da liegt wieder auf diesen Platikbretten ein Stoß Extrawurst, ein Stoß Salami, etwas Karreespeck und ein Stößchen Schinken, am anderen Brett ein Stoß Emmentaler, ein Stoß Gouda, 1 Camembert und Brie. Das ganze liegt so dort, sowie eben im Supermarkt aufgeschnitten,(stimmt auch nicht ganz, denn dort wird alles schön aufgelegt) aus dem Papier genommen und einfach hingelegt. Man könnte noch viel mehr schreiben, aber ich belasse es dabei: Fazit: sparen ist gut, es muß nicht alles im Überfluß geboten werden, wo dann ein Teil im Müll landet, keine Frage, nur, hier wird unserer Meinung nach perfekt gezeigt, wie man mit minimalstem Aufwand größtmöglichen Gewinn macht. Denn seien wir ehrlich, Schnitzel, Schweinsbraten ,gebackene Champignons etc. sind Allerweltsessen, welches man in jeder Betriebskantine oder in jedem einfachen Gasthaus allerdings zu einem fairen Preis bekommt.
Die meisten Berührungspunkte mit dem Personal hat man im Restaurant und hier hatten wir folgenen Eindruck: Man(n) / Mädchen bemüht sich zwar, allerdings wirkt die Freundlichkeit sehr gekünstelt. Nach dem Salat, nach der Suppe, nach der Hauptspeise,....100 mal hört man am Abend dieses stereotype "hats geschmeckt", und auch eine leider sehr verbreitete Unart trifft man auch hier: Der Blick wird nicht auf den Gast gerichtet (der könnte ja was wollen) , sondern so leer in den Raum hinein. Es fehlte auch irgendwie die Harmonie des Personals untereinander. Man merkt, dass hier kein Profis arbeiten, eher mehr Aushilfskräfte. Einen Pluspunkt verdient sich der Haushelfer, der das Gepäck aufs Zimmer bringt und bei Bedarf auch wieder holt.Der wirkt noch am natürlichsten. Betreff leidiges Thema rauchen: Ich fragte vor der Buchung nach, ob in diesen Haus rauchen gestattet sei, was mit ja beantwortet wurde. Tatsächlich gabs gegenüber der Rezeption einen kleinen Salon, wo man(n)/Frau rauchen durfte, allerdings nur am ersten Tag.Am nächsten Tag waren alle Aschenbecher entfernt.Auf unsere diesbezügliche Frage hies es, dass es nicht mehr gestattet sei. Auf unsere Reklamation hin hörte man im Hintergrund den Chef mit der Frage zu seiner Angestellten : wie lange sinds denn da, und es wurde uns dann doch ein Aschenbecher ausgehändigt. Allerdings, wir haben das Angebot nicht mehr genützt, denn man hatte so das Gefühl, ein Aussätziger zu sein. 2 Dinge passen nicht: Erstens, man hätte uns persönlch darauf ansprechen können, dass es nicht mehr erwünscht ist, oder, man hätte, wenn man schon den persönlichen Kontakt vermeiden will, einen Zettel mit einem diesbezüglichen Hinweis an die Tür des Salons heften können, aber so ganz kommentarlos ????. Zweitens: diese Einstellung paßt so gar nicht zu der allgemeinen Gewinnorientierung: dem Haus sind bei einem Preis von 4,40 € für ein Bier oder 4,50€ für ein achtel Wein sicher an die 50 bis 70€ Umsatz entgangen, denn wir lieben es, die Zigarette zum Kaffee oder nach dem Essen noch auf ein (oder mehrere) Gläßchen gemütlich beisammen zu sitzen und ein oder mehrere Zigaretterl zu genießen.Na ja, so haben wir unser Geld eben rausgetragen.
Lage ist ganz gut, vom Balkon aus sieht man bis nach Bad Gastein, und wer Berge liebt den wird auch das Panorama begeistern. Man hat nicht weit zur Therme, und mit den Schibussen erreicht man (im Winter) leicht sein gewünschtes Ziel. Bad Hofgastein selbst ist ein reizvoller Ort, schöne Cafes, schöne Hotels - strahlt teilweise noch alten Charme aus.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3-5 Tage im Februar 2011 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Siegfried |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 5 |