Sentido Akassia Beach

Unser erster Eindruck war: das Hotel hat keine Seele. Das zeigt sich an vielen Kleinigkeiten. Z. B. empfanden wir uns durch das riesige Empfangsgebäude förmlich erdrückt und eingeschüchtert. Ein großer Blumenstrauß auf dem riesigen runden Tisch in der Mitte der Halle würde dem Urlauber signalisieren: herzlich willkommen, wir freuen uns, daß Sie hier sind. Aber eben nur würde, den Blumen sind Fehlanzeige. Das Management arbeitet umsatz-, aber weniger urlauberfreundlich. In eine solch riesengroße Anlage wollten wir eigentlich gar nicht, würden es auch nie wieder tun. Wegen der riesigen Anzahl der Gäste war es auch eine dementsprechende Massenabfertigung. Und immer noch wurde während unseres Aufenthaltes weiter gebaut, z. B ein neues Empfangsgebäude mit großer Außenanlage und ein Aqua-Park. Die zweigeschossigen Gebäude sind meist in gutem Zustand. Allerdings versuchte man zuerst, uns ein abgewohntes und mit Müll umgebenes, am äußersten Ende der Anlage befindliches und dementsprechend deprimierendes Zimmer 2901 zu geben. Die Gäste kommen vorwiegend aus Italien, Deutschland und Frankreich, zunehmend wohl auch aus russischsprachigen Ländern. Positiv ist, daß Behinderte mit in die übrige Gästeschar integriert werden. Wegen der nicht vorhandenen Möglichkeiten, sich etwas vom Land anzusehen, sollte man dieses Hotel wirklich nur buchen, wenn man tauchen, schnorcheln und abruhen will.

Wir hatten zwar ein economy-Zimmer gebucht, aber eben kein Zwei-Sterne-Zimmer, das man uns zuerst angereht hatte. Das erkämpfte Zimmer mit einer großen Terrasse war dann ok. Durch die massive Bauweise sind die Zimmer auch nicht hellhörig.

Das Essen war gut. Jeder Wochentag war abends einem anderen Thema gewidmet (italienisch, deutsch, chinesisch, ägyptisch...). Am besten war das landestypische Essen. Die Köche haben sich wirklich mit allen Dingen sehr viel Mühe gegeben. Das à la carte-Restaurant muß man nicht unbedingt besucht haben in einer AI-Anlage. Aber immerhin habe ich dort meine Geburtstagstorte mit Gesang begleitet bekommen.

Allgemein ist das Personal freundlich. Oftmals wird auch ein Scherz gemacht, so daß eine relativ gute Atmosphäre entsteht. Besonders angenehm war da auch unsere Kellnerin (die einzige, ansonsten nur Männer), die meist ein Liedchen auf den Lippen hatte und uns neben den uns bekannten auch weitere arabische Worte beigebracht hat. Unser Zimmer wurde täglich und gut gereinigt (Vorschußtrinkgeld am Urlaubsanfang für die erste Woche wirkt Wunder). Allerdings sind auch mehrere Kleinigkeiten aus unserem Zimmer spurlos verschwunden. Aber unsere eigene Schuld. Positiv ist, daß ein Shuttle zu einem andern Strand eingerichtet ist (zwei mal täglich), wenn mal am Hausriff wegen rauher See nicht geschnorchelt werden kann. Unsere Beschwerde wegen des ersten Zimmers wurde hundsmiserabel beantwortet. Erst nachdem ich auf englisch (plötzlich sprach auf einmal niemand mehr deutsch) meiner Beschwerde massiv Nachdruck verlieh und ganz klar zum Ausdruck brachte, daß wir in dieses Zimmer keinen Fuß wieder setzen und notfalls auf den Sofas im Foyer übernachten werden, wurde nach einem anderen Zimmer geforscht, das wir dann auch widerwillig bekamen und das dann auch ok war. Die Reiseleitung haben wir erst nach einer reichlichen Woche aufgesucht. Die beiden Herren waren auch sehr um uns bemüht und haben organisiert, daß wir vom Hotel eine Einladung in das à la carte- Restaurant, einen Obstkorb und eine Flasche Wein auf das Zimmer bekommen haben. In das Restaurant sind wir dann nicht noch mal gegangen (bei AI sinnlos), und die Flasche Wein stellte sich als vergorener, nicht trinkbarer Wein heraus! Aber den guten Willen der Reiseleitung wissen wir wohl zu würdigen.

Das Hotel liegt direkt am Strand. Lobenswert ist, daß zwei Stege vorhanden sind, über die und nur über die man ins Wasser zum Hausriff gelangt. Damit wird verhindert, daß man wie bei Nachbarhotels auf das Riffdach treten muß, um ins Wasser zu gelangen, um sich die bunte Unterwasservielfalt anzusehen, die vor der benachbarten Tauchbasis (ca. 15 Minuten zu Fuß am Strand entlang) wirklich beeindruckend ist. Sehr negativ ist aber, daß mitunter (zwei mal während unseres Aufenthaltes) die Abwässer von den nördlich gelegenen Hotels direkt bis an das Hausriff gespült werden: eindeutige braune Brühe einschließlich Plastikflaschen und -tüten usw., durch die sich die Schnorchler durcharbeiten mußten!!! Die nächste Ortschaft El Quesir ist etwa 26 km entfernt und wegen ihres Zustandes auch nicht so recht für einen Ausflug geeignet. In der Anlage selbst gibt es einige Souvenirgeschäfte, die aber überteuert sind.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Auch hier das lästige Liegenreservieren mit Handtüchern. Allgemein hat das Wasser eine sehr gute Qualität. Bis auf das, was ich oben beschrieben habe. Die Tauchbasis ist sehr gut, allerdings auch einigermaßen teuer.