Sentido Apollo Palace

Sehr weitläufige, großzügig um alte Olivenbäume herum angelegte, grüne Anlage. Hauptgebäude mit Rezeption, dahinter viele kleinere oder größere Bungalowanlagen, ansprechender Neubau mit Adults-Only-Pool, zwei Poolbars, großes Restaurant. Alles in Allem: Tolles Potential, aber leider mit teils gravierenden Schwächen und Missständen behaftet. Das Hotel schmückt sich mit der Landeskategorie 5 Sterne. Das ist mit Verlaub unkontrollierter Größenwahn!

Wir hatten eine Familiensuite gebucht. Das Zimmer war teilrenoviert mit neuen Badarmaturen und Fenstern/Türen. Gute Betten im DZ, eine Zumutung dagegen die Situation im Kinderzimmer mit Ausziehsesseln, hier hielt sich auch hartnäckig trotz massiven Lüftens muffiger Geruch (Schimmel). Das offene Bad (ohne Steckdose!) bringt auch ein offenes WC mit sich - man kann es gewöhnungsbedürftig oder auch unsäglich nennen. Der Safe kostet trotz All Inclusive Package extra. Klimaanlage und Ventilatoren sind wenigstens inklusive.

Die ersten drei von insgesamt elf Tagen war das Mittags- und Abendbuffet noch erträglich. Dann allerdings wiederholt sich alles auf eine derart ermüdende Art und Weise, dass man die ganzen Kasserolen (Eintöpfe) einfach nicht mehr sehen kann. Das Meiste ist TK und Convenience, und wenn ausnahmsweise etwas frisch zubereitet wird, dann ist es total verkocht, geschmacklos und viel zu fettig. Auch Kinder-Klassiker wie Pommes, Fischstäbchen oder Bolognese sind ungenießbar. Auch am Salatbuffet gibt es keinerlei Abwechslung. Es steht immer dasselbe an immer dem gleichen Platz ... und gab es beispielsweise mittags am Warmbuffet Erbsen, konnte man darauf wetten, dass dieselben Erbsen des abends in Mayo ertränkt gereicht werden ... Auch beim Frühstück gibt es zwar viel Auswahl auch mit frischem (teils aber fauligem - Vorsicht!) Obst, aber keinerlei Abwechslung, immer derselbe Käse, immer dieselbe Wurst, immer am selben Platz, und das wässrige Rührei aus der Tube ist eine Beleidigung für jeden Gaumen. Ebenso einfallslos und monoton wie die Speisenauswahl ist auch die Beschallung ... jeden Tag läuft dieselbe Doppel-CD Best of Griechenklischee, die ebenso wie das Essen nach spätestens drei Tagen im wahrsten Sinn "zu den Ohren rauskommt" ...

Die Servicequalität ist stark personalabhängig. Während wir an der oberen Poolbar immer gut bedient wurden, war man an der Bluebar mit Freundlichkeit und Aufmerksamkeit sehr sparsam. Sehr nett dagegen große Teile des Restaurantpersonals, Ausnahmen sind unerfahrene junge Mitarbeiter/innen, die puren Stress versprühen und sich über mehrere Tische hinweg brüllend unterhalten - das geht überhaupt gar nicht!!! Ebenso an der Rezeption: hier schwankt der Freundlichkeitspegel zwischen angemessen höflich und hilfsbereit bis völlig unannehmbar gleichgültig und arrogant. Wir hatten das All Inclusive Package gebucht und waren vor Ort fassungslos von der griechischen Auffassung von AllIn: Espresso, genießbares Bier, genießbare Cocktails (7 EUR!!!), Safe, Minibar, Minigolf (8 EUR/Schläger!!!) und so weiter - alles kostet extra. Unfassbar. All Inclusive heißt hier: Billigstindustriemethyl, totes entfernt bierähnliches Gebräu und überzuckerte NoName-Softdrinks, aber auch das nur bis 23 Uhr, ab dann gegen Bezahlung in der Disco ... So fällt auch die Preis-Leistungs-Bilanz miserabel aus: Mit allen Rabatten (Vorbucher etc.) haben wir pauschal (mit Flug und Transfer) für zwei Erwachsene und zwei Kinder (7 und 9) rund 3.500 EUR bezahlt, angemessen wären, v.a. eingedenk der Tatsache, dass wir uns in der Nebensaison befinden, maximal 2.200 EUR. Was mit dem Hotel zwar nicht in Verbindung zu bringen ist, aber doch unbedingt erwähnt werden muss, ist das katastrophale Management am Flughafen, hier ist einer überforderter/gleichgültiger als der andere, willkürlich werden Schalter geschlossen (u.A. weil Druckerrollen nicht aufzutreiben waren!!!!!!) oder umgebucht, wir hatten bis zum Schluss Sorge, unsere Eurowingsmaschine nicht rechtzeitig besteigen zu können, weil an der Gepäckaufgabe das blanke Chaos herrschte. Das war ein entsetzlicher letzter Urlaubstag, Stress pur - schon allein des Flughafens wegen: nie wieder Corfu - leider.

Die weitläufige Hotelanlage grenzt im hinteren Teil direkt an den kleinen Strand von Messonghi. Transferzeit rd. 45 Minuten. Innerhalb der Anlage ist es angemessen aber nicht besonders sauber, verlässt man die Anlage, schlägt einem in vielen Bereichen das blanke Elend entgegen. Die an sich wunderschöne Landschaft wird von Bauruinen (halbfertigen Häusern), unzähligen Müllbergen und abenteuerlichen Straßen so verschandelt und teilweise auf Entwicklungslandniveau degradiert, dass man auf ausgedehnten Spaziergängen auch in der Natur keine Freude mehr daran finden kann.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Hier punktet das Animationsteam um Ivan. Hier bemüht man sich auch um ansprechende Kinderanimation und abends gibt es entweder Musialshows, Gästeshows oder Disco. Die Fitnesszelle ist viel zu klein, das Wellnescenter wartet mit horrenden Preisvorstellungen auf, die drei Pools sind großzügig.