Ein nettes, familiäres Hotel das gefällt, wenn man nicht allzu anspruchsvoll ist. Wer sonst 3* bucht, wird erfreut sein. Wer eher 5*-Niveau gewohnt ist, wird sich wundern, wie viel ein Stern weniger ausmachen kann. Immerhin, man gibt sich Mühe. Das Hotel ist sauber, die Mitarbeiter (bemüht) freundlich, im Restaurant und an der Rezeption wird bei Bedarf deutsch gesprochen. ... letztlich ist alles sehr gepflegtes Mittelmaß. Es stellt sich aber die Frage: Warum heißt es Sporthotel? Weil ein öffentliches Fitnesscenter angeschlossen ist, das natürlich in erster Linie von Einheimischen genutzt wird? Diese stehen folglich im Mittelpunkt, als Hotelgast fühlt man sich bestenfalls freundlich geduldet. Eine Einführung in die Geräte oder Empfehlungen blieben aus, der vermeintlich auf Englisch gehaltene Fitnesskurs wurde auf Portugiesisch durchgeführt. Der Großteil der Gäste schien aber auch gar nicht wegen des mutmaßlichen Sportangebots gebucht zu haben - die meisten beschränken sich aufs Wandern und Stoffwechseln. Also, keine sportlichen Gleichgesinnten. Was den SPA-Bereich betrifft ... nun ja. Die Pediküre-Dame war höchst nett, aber nur mittelmäßig fähig. Im Hintergrund dudelte die ganze Zeit ein portugiesischer Radiosender unter Dauerrauschen. Die Reki-Dame war ebenso freundlich, aber ihre CD mit Entspannungsmusik hatte einen Sprung, den sie eisern ignoriert hat. Zur Familie der Hoteliers gehört auch ein Aktivitätenanbieter (LokoLoko), aber das Büro war selten besetzt, insofern war man da auch schlecht beraten. Was das Essen betrifft - vor allem das Abendbuffet glänzt durch Kalorienlastigkeit. Egal ob Fleisch, Fisch, Reis, Kartoffeln oder Pasta - fast alles wird in Sahne oder Öl gebadet. Zumeist ist alles zerkocht oder nur halbgar, Fleisch unfassbar trocken. Und im günstigsten Fall kommt alles auch nur lauwarm auf den Teller. Ganz schlimm sind Brot und Brötchen aus deutscher Sicht. Obwohl das Hotel frisch renoviert ist, kann das Auge nicht so recht mit urlauben - die neue Inneneinrichtung passt nicht so recht zu den Resten des noch bestehenden 80er-Jahre-Charmes, da treffen verschiedenste Furnier- und Marmoroberflächen aufeinander, die Weihnachtsbeleuchtung zeugt von wenig Stil, an Pool und Meerwasserbad stehen unschöne Plastikliegen mit deutlichen Gebrauchsspuren ... und und und Wer nicht so pingelig ist, das Essen tolerieren und etwas Langeweile gebrauchen kann, nur zu! Ansonsten 5* in einem der neueren Hotels in Funchal wählen.

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