Servatur Alameda de Jandía

Also der erste Eindruck des Hotels war etwas ernüchternd, als der Bus uns dort abgesetzt hatte, hatten wir doch die Hotels der anderen Gäste gesehen, die vor uns abgesetzt wurden. Das Hotel hat um die 200 Zimmer auf 6 Stockwerke verteilt, wobei die gesamte Anlage eher einem stillgelegten Wohnblock ähnelt. Die Angaben zur Entfernung des Meeres stimmen nicht mit der Realität überein. Man muss mind. 600- 700m gehen, bis man am Meer ist. Und auch nur die oberen Zimmer können das Meer sehen, die anderen schauen auf die Häuserfassade des Einkaufszentrums. Mir fiel zu unserer Reisezeit das überdurchschnittlich hohe Alter der Hotelgäste auf. Es gab kaum Familien mit Kindern, obwohl es die letzte Ferienwoche war. Der Hauptteil der Gäste bestand aus Senioren. Unsere Verpflegung bestand aus Halbpension in Form eines Buffets. Also wir haben aufgrund der oben genannten Punkte Kontakt mit unserem Veranstalter aufgenommen und sind in ein anderes Hotel umgezogen. Ich würde das Hotel von vornherein ablehnen. Wir waren beide mit den Nerven so am Ende, daß wir sogar eine vorzeitige Abreise in Kauf genommen hätten, um nicht länger in diesem Hotel bleiben zu müssen. In einem anderen Hotel der gleichen Kategorie haben wir dann doch noch 5 schöne Tage auf der Insel verbracht und erfahren, dass es doch noch guten Service für das gleiche Geld gibt.

Die Zimmer wirkten auf den ersten Blick wie ein 3-Sterne Hotel in südlichen Ländern üblich - halbwegs sauber, wenig Luxus, aber funktionale Ausstattung, Blick über das Einkaufszentrum auf das dahinterliegende Meer. Die Toiletten sind nicht gerade sauber und auch der Abnlick einer Kakalake in der Küche ließ mich nicht gerade einen Luftsprung machen. Die Essensgerüche der hoteleigenen Küche sind schon ab ca. 6 Uhr morgens deutlich zu spüren und verschwinden eigentlich den ganzen Tag nicht.

Die kulinarischen Erfahrungen mit diesem Hotel toppen alles, was ich bisher gesehen habe. Beginnen wir mit de bereits erwähnten Getränkeautomaten. Eine Tasse Kaffee am Morgen war wirrklich das schlimmste, was einem passieren kann. Ich weiß nicht, was es war, das aus diesen Automaten kam, aber es schmeckte alles andere als nach Kaffee. Mit Kakao sah es nicht viel besser aus, das war mit Wasser verdünnntes Schokopulver. In der Annahme, daß man mit Milch nichts verkehrt machen kann, wurde ich schnell eines besseren belehrt. Die Milch war sowas von dünn, und an der Oberfläche schwammen fetzenweise die Fettklumpfen, so als ob man sie kurz vor dem Umkippen noch verwerten wollte. Lediglich der schwarze Tee meiner Freundin war genießbar.

Der Service ist aus meiner Sicht wirklich stark unterdurchschnittlich, wobei ich nun wirklich kein verwöhnter Luxusjunky bin. Aber das Personal versteht weder vernünftig englisch noch deutsch, was in unserem Fall zu vielen unangenehmen Mißverständnissen geführt hat. Serviceleistungen gab es so gut wie keine. Das Personal rund um die Bewirtung war sehr unfreundlich, es machte den Anschein, als ob man Studenten von der Straße gezogen hat, die mal so nebenbei dort mitarbeiten. Die Motivation war dem Personal regelrecht anzumerken.

Laut Reiseprospekt liegt das Hotel in einem belebten Viertel. Entsprechende Erfahrungen mit solchen Formulierungen kannte ich bisher nur aus dem Fernsehen, wenn Urlaubsgäste über Negativerfahrungen berichtet hatten. Ich beginne mal mit den positiven Seiten. Tagsüber findet man in unmittelbarer Nähe des Hotels alles, was das Shoppingherz begehrt. Samstags findet sogar ein sog. afrikanischer Markt in der Nähe statt. Busse fahren an der Hauptstraße entlang der 500m entfernten Küste in alle umliegenden Orte. Eine Autovermietung befindet sich direkt neben dem Hotel, der Service ist allerdings nicht gut. Der Transfer vom Flughafen dauert mit einer guten Stunde recht lang, da man bei den üblichen Bustouren zu den letzten gehört, die abgesetzt werden. Nun das unerfreuliche: In unmittelbarer Nähe des Hotels befinden sich mehrere Tanzlokale, die ab ca. 20 Uhr bis 04: 00 Uhr morgens bei geöffneten Ladentüren um die Gunst der wenigen Gäste buhlen. An den zur See ausgerichteten Zimmern ist dann an Schlaf kaum zu denken. Die Zimmer sind auch nicht klimatisiert oder auf andere Weise gut zu belüften. Die Schlafzimmer gleichen einer Abstellkammer mit einem winzigen Fenster. Zur Ironie schlechthin gehört dann in diesem Zusammenhang, daß die Rezeption für 10,- € die Woche Ventilatoren zur Miete anbietet.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Das Hotel verfügt über einen kleinen Pool, in dem ich aber kaum jemanden schwimmen gesehen habe (ich will gar nicht wissen warum). Ferner hat das Hotel einen gebührenpflichtigen Internetrechner in der Lobby sowie einen Fernsehraum im 5. Stock, der eigentlich noch der netteste Raum im ganzen Hotel ist. Dort gibt es auch eine kleine Bar.