Sharm Plaza

Hotel, welches vom Hausriff lebt, jedoch den angegebenen Sternen nicht im Ansatz gerecht wird. Schöne Anlage, jedoch massive Defizite bei Service und Leistung. Bei Low-Cost-Angeboten durchaus OK, bei gehobenen Ansprüchen eher zu vermeiden.

In die Jahre gekommen, Schränke schließen nicht richtig, Möbel abgenutzt, Bad zwar sauber, jedoch bekommt auch der Zimmerservice die Altersspuren nicht mehr weg. Klimaanlage nicht regelbar, nur ein- oder ausschaltbar. Vom Ausblick hatten wir eines der schönsten Zimmer mit Meerblick, was jedoch abends mit einem Fußweg von 5 Minuten zur Bar oder Unterhaltung zu Buche schlug.

Hauptrestaurant hat den Charme einer Bahnhofshalle. Abwechslung ist nicht wirklich gegeben. Das Ausweichen auf die Restaurants (inkl.) macht also Sinn, wobei man sich dort wie auf einer Verkaufsveranstaltung vorkommt. Die Vorstellung von einer Pizza weicht etwas ab, Lasagne ist schon kostenpflichtig. Das Fleisch geht, ist aber nicht besonders toll, weswegen man auch erst gar keinen Gedanken daran verschwendet, sich ein kostenintensives Steak o.ä. zu bestellen. Die Getränke sind speziell, man wird häufig überrascht. Ein Gin/Tonic kann sowohl aus Gin und Tonic bestehen (selten), meist aber aus Sprite und Vodka oder aus einer beliebigen Mischung aus diesen Zutaten. Cocktails sind fast alle kostenpflichtig (zumindest die guten), alles andere wird aus No-Name-Spirituosen zusammen gemischt. Bier in Glas ist inklusive (aus der Dose eingeschüttet), die Dose auf dem Tisch stehen zu haben und selbst einzuschenken kostet rund 3 Euro. Mit Fangfragen werden Neulinge dazu verleitet einen Sektkühler voll Bier oder eine Dose o.ä. zu bestellen, was dann kostenpflichtig abgerechnet wird. Eine Bar am Abend außerhalb und eine innerhalb des Hotels ist etwas dürftig, vor allem, da diese nur eine Etage auseinander liegen. Die Strandbar wird leider sehr früh geschlossen, was bedeutet, dass man im schlechtesten Fall rund 5 Minuten Fußweg zur Bar hat um ein Getränk zu bekommen, wenn man mal in Ruhe sitzen möchte und nicht Russische Schlager als Karaoke hören möchte. Zum ersten Mal haben wir erlebt, dass Teile des Hotels abgesperrt wurden, da dort spezielle Events stattfanden (z.B. Schaumparty), was bedeutete, dass man z.B. nicht am Strand sitzen konnte ohne dafür zu bezahlen.

Fokus auf Trinkgeld und Verkauf von Zusatzleistungen. In jedem Restaurant, an jeder Bar, überall nur guter Service mit entsprechendem Trinkgeld. Da das Hotel zu gut 80% von Personen aus dem ehemaligen GUS-Staaten bewohnt war, die leider ihr Klischee voll erfüllt haben, fehlte es manchmal am Einschreiten des Personals, wenn z.B. mit den Fingern im Buffet "gewühlt" wurde, oder die letzten 10 Portionen eines Gerichts auf einen Teller wanderten, der dann nachher stehen blieb, um weggeworfen zu werden. Andere Gäste mussten dann warten und so wurde der Rest des Tellers leider kalt. Da wir AI gebucht haben, waren wir schon überrascht, dass es noch drei weitere AI-Varianten gibt, die man kostenpflichtig hinzubuchen konnte. Wenn eine komplette Toilettenanlage stinkt, da die Wasserspülung nicht funktioniert, so kann man dies reparieren. Dort haben wir gelernt, dass man auch erst einmal versuchen kann ein Räucherstäbchen auf der Toilette aufzustellen. Das hilft zwar nichts, sieht aber evtl. schön aus.

Kostenloser Shuttle-Service ins Zentrum ist OK, leider wird dieser nicht aktiv beworben, da man die kostenpflichtigen Transfers verkaufen möchte. Umgebung besteht nur aus Hotelgrundstücken, von denen fast jeder Eingang wie eine Ansammlung von Bauschutt wirkt. Kurzer Transfer zum Flughafen ist positiv.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Spa mit den üblichen Angeboten war vorhanden, wurde aber von uns ebenso wenig genutzt wie der Fitnessbereich oder die Animation. Diese bestand klassisch aus Volleyball, Dart und Boccia. Abendunterhaltung war sehr unterschiedlich, sowohl was die Qualität, als auch das Niveau anging. Minidisco für die Kleinsten war jeden Abend. Animationsteam überwiegend mit russischer Muttersprache, daher Englisch nicht immer gut vorhanden, Deutsch fast gar nicht. Schnorcheln ist dort Pflicht, da wir ein supertolles Riff erlebt haben mit jeder Menge Fische und Korallen. Leider kommen auch die wachsamsten Angestellten nicht mit der Respektlosigkeit einiger Gäste klar, die Korallen abbrechen oder Fotos machen müssen, wie sie auf der größten Koralle stehen. Leider auch hier wieder eine andere Kultur, die wir wohl nie verstehen werden.