- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das "Sharm Plaza" wurde mir von L-Tur wärmstens empfohlen. Bewertungen, welche im Internet zu finden waren, hielten mich allerdings davon ab, mich für dieses zu entscheiden. Allerdings übersah ich bei meiner Wahl, das "Sharm Resort" zu buchen, dass es sich dabei um ein und dasselbe Hotel handelte. Das Gebäude, welches dem Flughafen von Sharm el Sheikh verblüffend ähnlich sah, sollte nun der Ort sein, an dem ich mich von den Strapazen des Arbeitsalltags erholen sollte. Zum Glück war's dunkel, oder besser gesagt düster, so dass ich das wahre Ausmass dieser nie enden wollenden Katastrophe nicht schon beim vermeintlichen Check-in wahrnehmen konnte. In einem Business-Room bat man uns, einen Fragebogen auszufüllen. Gesagt, getan. Danach passierte gar nichts mehr. An der Reception wollte man mir keinen Schlüssel geben, der Typ im Business-Room schien mir mit der Situation komplett überfordert. Nach langem hin und her bekamen wir endlich deinen Schlüssel und freuten uns auf unser Meerblickzimmer. Eine geschlagene halbe Stunde später forderte uns ein motivierter junger Hotelangestellter auf, ihm zu folgen. Nach weiteren zwanzig Minuten über Stock und Stein wandernd, wünschten wir uns nicht nur eine Taschenlampe sondern auch endlich ein Bett. Die Gruppe wurde immer kleiner, einer nach dem anderen wurde zu seinem Zimmer in den hübschen zweistöckigen Gebäuden gebracht. Endlich durften auch wir unser Zimmer beziehen. Ein sehr angenehmer Raum, grosszügig geschnitten, ein grosses Badezimmer, einen Balkon mit Meerblick. Was will man mehr. Es gab nichts zu beanstanden. Auch das Gepäck wurde uns innerhalb von dreissig Minuten gebracht, was ich in Anbetracht der Grösse des Resorts als nicht selbstverständlich empfand. Der Altersdurchschnitt würde ich auf ca. 45 schätzen. Viele Paare, auch viele Familien mit Kleinkindern sowie schnaufende Senioren waren auszumachen. Für gehbehinderte wie auch für ältere Menschen ist diese Resort nicht geeignet. Es gibt weitaus mehr Stufen, Treppen und Absätze als Liegestühle am Strand des "Sharm Plaza". Ich empfehle jedem, direkt am ersten Abend Reservationen in den einzelnen Spezialitätenrestaurants vornehmen zu lassen. Das Buffetrestaurant ist maximal zwei Tage spassig, dann hat man genug von fadem Reis, verkochten Pasta und ewig gleichmässig verkohltem Chicken.
Gross und angenehm sind die Worte, die mir zum Zimmer einfallen. Die Betten waren gross und kuschelig, das Badezimmer geräumig. Sauberkeit? Man könnte es bestimmt besser machen, aber es war nie Anlass sich darüber zu beklagen.
Die Anzahl der Restaurants war gross. Allerdings waren die als "Spezialitätenrestaurants" bezeichneten Fresstempel meist ausgebucht und auch nicht komplett im "All inclusive-Programm" enthalten. Die Speisen dort kosten sehr wenig, gegen ein Aufpreis zwischen 5 bis 25 Euro erhielt man geniales Beef-Filet, die schrägsten Variationen eines Ceasar-Salad und eine Auswahl Wein. Aber die Tatsache, einen Kellner um sich zu haben, der sich um einen kümmert, Getränke nachfüllt, noch eine weitere Portion Gemüse bringt und einen Nachschlag Dessert, ist die Reise in das am Beach liegende Restaurant, von unserem Zimmer eine zwanzigminütige Reise entfernt, wert. Gemäss Aussage des Hotelmanagements seien ALLE Spezialitätenrestaurants ebenfalls all inclusivem, allerdings wird am Anschlagbrett in der Lobby extra darauf hingewiesen, dass alle Restaurants - bis auf die Pizzeria - gegen Aufpreis aufgesucht werden können. Vielleicht hat man uns auch einfach die Speisekarte mit den inbegriffenen Menus vorenthalten. Die Buffetrestaurants haben in etwa die gleiche Atmosphäre wie eine Bahnhofunterführung. Das Essen hängt einem nach drei Abenden endgültig zum Hals raus. Wenn man nicht bereits eine halbe Stunde VOR Buffeteröffnung mit allen anderen Gästen mit mindesten zwei Tellern bewaffnet in der Schlange steht, dann fällt das "Abendmahl" genau so trostlos aus, wie der Empfang der katholischen Oblate in einer Kirche. Im Land der Gewürze werden simple Geschmackswunder wie Salz oder Pfeffer komplett ignoriert. Egal ob Chicken, Reis, Pasta oder Salat. Das komplette Angebot schmeckte irgendwie wie Löschpapier.
Das sehr junge Servicepersonal war teilweise enorm schwer zu finden. Nachmittags an der Bar war keine Socke auszumachen, die den Gästen Drinks servieren mochte, allerdings fand man in der Bar selbst eine Heerschar von Kellnern, so dass sich meist gleich vier bis fünf junge Männer anboten, die Getränke zum Plätzchen draussen an der Sonne zu bringen. Aber seien wir ehrlich, nur die Touristen halten sich nachmittags an der prallen Sonne auf.. Die Englischkenntnisse waren teilweise hervorragend, teilweise überhaupt nicht vorhanden. Aber das stellte kein Problem dar, man hat sich immer irgendwie verstanden. Das Personal war zumindest uns gegenüber stets sehr freundlich. Es wundert mich nicht, dass in anderen Bewertungen oft die Unfreundlichkeit bemängelt wird, allerdings liegt dies an den mangelnden Umgangsformen der Touristen. Ein "Hallo? Kuchen?", oder "He! Bier", würde ICH als ägyptischer Angestellter auch nicht mit einem Lächeln und flinkem Service belohnen. Bitte und Danke sagen hilft ungemein.
Die Lage des Hotels ist toll, zumindest von unserem Balkon aus betrachtet. Wir hatten eine wunderbare Sicht auf das Meer, die Naama Bay die sich nachts in ein funkelndes Lichtermeer verwandelte. Der Weg von unserem Zimmer zum Hauptgebäude mit den Restaurants betrug mehr als 10 Minuten. Man wurde auf dieser Reise hungrig und freute sich auf einen tollen Abend an einem gemütlichen Tisch mit nationalen Köstlichkeiten, vielen Getränken, freundlichem Personal und einem Aschenbecher um die eben zu sich genommenen Gaumenfreuden zu feiern. Gerne hätten wir unsere Zeit am Strand verbracht, allerdings war dies anlässlich der bereits um 9 Uhr komplett reservierten Liegen nicht möglich. Zudem ist die Bezeichnung "Strand" ohnehin fehl am Platz. Es handelt sich hier eher um einen mir Sonnenschirmen und verrosteten Liegen ausgestatteten Felsbrocken. Der Zugang zum Meer erfolgte über einen Steg. Man animierte uns immer wieder zum Snorkeling. Aber mit Taucherbrille, Schnorkel und Flossen ausgerüstet, verging uns nach 25 Minuten anstehen die Lust. Wir verbrachten unsere Urlaubstage an einem der vielen nierenförmigen Pools, die zu annähernd gleichen Teilen mit Wasser und Laub gefüllt waren. Das angenehmste an diesem Urlaub war der Fluglärm. Nirgendwo sonst beobachtete ich jemals so interessiert und gutgelaunt die startenden und landenden Flugzeuge.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Wir verbrachten jeden Tag an einem ruhigen aber sehr kleinen Pool in der Nähe unseres Zimmers. Die Liegestühle erschienen auf den ersten Blick einwandfrei. Auf den zweiten Blick entpuppten sich diese als zerschlissen, rostig und schraubenfrei. Die einzigen Auflagen in Matratzenform besetzten zwei heimisch wirkende Touristen, die sich sagenhaft wohl zu fühlen schienen. Die übrigen Gäste quälten sich auf nackten Liegen. Der Poolboy erklärte auf die Frage nach weiteren Matten, dass es lediglich die vorhanden zwei gäbe, schaffte es aber am nächsten Tag uns zwei weitere zu bringen. Weitere adegäste, die sich nach weiteren Matten erkundigten, erhielten dann aber - zumindest bis zu unserem Abreisetag - keine. Getränke gab es am Pool nicht, um diese zu ergattern musste man erst einmal den viertelstündigen Fussmarsch zu den Buffetrestaurants hinter sich bringen. Am Abend, pünktlich um 19 Uhr begann dann die Mini-Disco. Egal ob bei den Hauptrestaurants oder an der Beach, die Klänge der gängigsten Kinderlieder von Absurdistan via Deutschland, Österreich und Italien bis Zypern wurden hier gespielt. Jeden Abend dieselben neun Lieder. Jeden Abend dieselben fünf Kinder. Und jeden Morgen das Dejà-vu unter der Dusche: "Il crocodillo come fa?", "Gulli gulli ramsamsam" oder der "Ententanz". Und wenn man dann langsam an erholsamen Schlaf dachte, celebrierte die arabische Version von Julio Iglesias das gesamte Repetoir eines schwulen Howie Carpendale. Immerhin übertönte dieser bis in die frühen Morgenstunden das tosende Rattern des Stromgenerators.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im November 2012 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Marion |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 1 |