- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Es gibt dieses Urlaubs-Kleinod tatsächlich. Wer aber hinfährt und es nicht findet, ist selber schuld. (in Anlehnung an H. Böll)
Die Unterbringung erfolgt in geräumigen Appartements. Sowohl im Wohnzimmer als auch im Schlafzimmer sind Flachbildfernseher vorhanden, mit denen man spanisches Fernsehen empfangen kann. Da fühlt man sich wie zu Hause.
Frühstück und Abendessen werden in Buffet-Form angeboten. Die Auswahl ist groß und uns hat's geschmeckt. Ich vermisste aber Thüringer Klöße und fränkisches Schäufele. Einige Kinder waren enttäuscht, weil es keine Gesichtswurst gab. Zum Frühstück fehlten Weißwürste, Brezen und Weißbier. Wer All-Inclusive gebucht hat, findet sehr schnell Saufkumpane, um sich dann gemeinsam – bereits am frühen Nachmittag – so richtig die Lichter auszuknipsen. Als kleinen Snack am Nachmittag hätten wir uns über warme Leberkässemmeln gefreut. Die überraschend große Auswahl an Teigwaren ist dem Arbeitsaufenthalt einer schwäbischen Spätzle-Designerin geschuldet. Tipp: Am italienischen Abend gibt es Spaghetti Polonaise – die längste Nudel der Welt. Unbedingt probieren!
Einige der deutschen Angestellten sprachen nicht gut oder gar kein Spanisch. Sie waren jedoch stets freundlich und haben uns förmlich jeden Wunsch von den Augen abgelesen. Mit den Kellnern und den Zimmermädchen war eine Verständigung auf Spanisch problemlos möglich. Sie gaben uns Geheimtipps für wunderschöne Ausflüge nach dem Motto: „Fuerteventura wie´s keiner kennt“. Natürlich behalten wir diese Tipps für uns, sonst bleiben sie ja nicht geheim.
Der Ort Costa Calma wurde in den späten 1970er-Jahren ausschließlich für den Tourismus aus dem Boden gestampft. Hier hat man, wie auf fast allen anderen Kanareninseln, keine Bausünde ausgelassen. Der Strand ist zubetoniert mit Hotelanlagen unterschiedlichen Baustils. Der Sotavento Beach Club im maurisch-andalusischen Baustil sticht unter dem unerträglichen Mischmasch an Hotelbauten positiv hervor. Eine Uferpromenade, auf der man flanieren und posen kann, gibt es nicht. Man muss direkt am Sandstrand entlanggehen und gelegentlich über scharfkantige Felsen klettern. Wer sich hierbei die Knöchel aufschlägt und sich eine Entzündung einfängt, wird an diesen Ausflug noch denken, selbst wenn er schon lange wieder zu Hause ist. Nachts meidet man den Strand am besten, weil einige Urlaubsgäste nicht verstanden haben, dass es sich bei „Sex on the Beach“ lediglich um ein Getränk handelt. Sowohl im Ortskern als auch etwas außerhalb finden sich kleine Siedlungen mit Einfamilienhäusern und Ferienwohnungen. Hier haben sich hauptsächlich betuchte deutsche Auswanderer und Winterflüchtlinge niedergelassen. Sie nehmen den Einheimischen die Wohnungen weg und treiben die Mieten nach oben. Das stört diese Migranten aber nicht, die mit ihren Wohlstandsbäuchen in den Liegestühlen abhängen. An einer Wand steht mit grüner Farbe gesprüht: „Tourists Go Home!“ Hier kommt mir Goethe in den Sinn, der seinem Zauberlehrling vor über 200 Jahren die Worte in den Mund legte: „Meister, die Not ist groß! Die Geister, die ich rief, werd ich nicht mehr los.“ Ansonsten bietet die Costa Calma alles, was den Alemannen gefällt und was den Massentourismus so unerträglich macht. In nahezu jedem Schaufenster hängt ein Schild „Man spricht deutsch“. Und in vielen Kneipen spricht man nicht nur deutsch, sie gehören auch Deutschen. Es sind die weniger betuchten Auswanderer, die sich mangels Alternativen am Arbeitsmarkt mehr schlecht als recht mit dem Betrieb einer Kneipe finanziell über Wasser halten. In den Geschäften findet man alles, was man als Tourist so braucht und noch mehr Dinge, die man nicht braucht. Das gilt auch für den Afrikamarkt, auf dem sehr viel industriell hergestellter Ramsch zu überhöhten Preisen angeboten wird.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Das Sport- und Unterhaltungsprogramm hat uns voll zugesagt. Die Animateure haben einen hohen Unterhaltungswert. Anlässlich des runden Geburtstages einer Mitreisenden hat die Theater-Crew das Lied aus der Superperforator-Werbung performt. Als sie dann auch noch den 15-minütigen Sotavento-Beach-Club-Mix von Last Christmas auf die Bühne legten, kannte das Publikum vor Begeisterung kein Halten mehr. Ich danke den Verantwortlichen für jede Sekunde dieser Meisterwerke zeitgenössischer Theaterkultur. Im Gegensatz zu deutschen Hotelgästen neigen britische Hotelgäste nicht dazu, in aller Herrgottsfrühe Liegen zu reservieren. Trotzdem schaffen sie es immer wieder, ein Plätzchen am Pool zu finden, das den ganzen Tag von der Sonne geküsst wird. Nach dem Frühstück beginnt dann die „britische Metamorphose“. Während sie ihre Handtücher auf den Liegen ausbreiten, ist ihre Haut noch leuchtend weiß. Gegen Mittag schimmern ihre Leiber zartrosa wie ein englisches Steak und gegen 16.00 Uhr blutrot. Danach üben sie sich bis zum Urlaubsende in Sonnenabstinenz. Als ich sie beim Auschecken sah, rief ich ihnen freundschaftlich hinterher: „Adiós Chavales. I wish you a good slide into the new year!“ Am Abend vor unserer Heimreise wurden die Fahnen auf Halbmast gesenkt. Als sich dann alle Heimreisenden tränenüberströmt in den Armen lagen und sich schiffsbrüchig im Sangria ertränkten, spielte der DJ die schönsten Good-bye-Songs aus den Charts der letzten 40 Jahre. Adiós Costa Calma! Adiós Sotavento Beach Club! Wir kommen wieder. So ein Urlaub, so wunderschön wie dieser – der sollte nie zu Ende gehen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 3 Wochen im Dezember 2024 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Federico |
Alter: | 61-65 |
Bewertungen: | 1 |
Lieber Federico, vielen Dank für euren Besuch im Sotavento Beach Club und dass ihr eine aktuelle Bewertung über Holidaycheck online gestellt habt. Wir sind sehr glücklich, dass wir euch mit unserem Angebot überzeugen und danken euch für eure Weiterempfehlung. Gerne und selbstverständlich leiten wir euer präzises Feedback an unsere Mitarbeiter weiter. Wir freuen uns schon jetzt auf euren nächsten Besuch und senden euch die besten Grüße aus Fuerteventura Bis Bald! Euer SotaventoTeam 2025