Spreewaldhotel Stephanshof

Wenn die Überschrift sogleich den einzigen Schwachpunkt dieser properen Spreewald-Herberge zur Sprache bringt, dann wegen einer schrägen Pointe beim Check-out. Auf die routinemäßige Frage, ob denn alles in Ordnung gewesen sei, antwortete ich mit einem ehrlichen Ja – und einem ebenso ehrlichen Aber: Wir hätten nämlich während unseres Aufenthalts leider kein Internet gehabt, nicht auf dem Zimmer, nicht im Restaurant, nirgendwo im Haus. Tja, so die Antwort, die Telekom . . . die schaffe es auch nach Jahren nicht, eine ordentliche Leitung zu installieren. Und, gleichermaßen resignierend wie resümierend: Man würde das Internet schließlich auch nicht extra berechnen. So what? Nun kann man der Auffassung sein, dass es für eine Nacht im Herzen des Spreewalds auch mal ohne Internet gehen müsse. Doch trifft das auf jeden Gast zu? Manche müssen oder wollen vielleicht trotzdem ein wenig arbeiten. Oder Netflix streamen. Und wenn das Hotel an hervorgehobener Stelle mit "kostenlosem WLAN" wirbt, sollte es das dann nicht gefälligst auch anbieten? Die anfangs von der Hotelleitung gegebene Erklärung, es seien wohl zu viele Gäste gleichzeitig online, klingt fadenscheinig und zeugt von geringer Kenntnis des Problems, denn wenn sich gleich drei Geräte – Laptop, iPhone und iPad – partout nicht ins Internet einwählen können, hat das nichts mit einer Überlastung des Routers zu tun. Hinzu kommt, dass spezielle Tagungs- und Business-Pakete angeboten werden . . . wie das mit einer Infrastruktur, die auf dem Zahnfleisch geht, funktionieren kann, bleibt ein Rätsel. Warum ich dieses Detail so penetrant beschreibe? Weil ich seit der Neunzigerjahren um Hotels mit separaten Kosten fürs Internet immer einen großen Bogen gemacht habe. Internet, das ist heutzutage eine selbstverständliche Inklusivleistung wie fließend Wasser, elektrischer Strom oder Fernsehen (auf das man noch am ehesten verzichten kann). Soviel sollte auch im Spreewald angekommen sein. Oder was hätte der Herr an der Rezeption geantwortet, wenn ich ihm einen Stromausfall gemeldet hätte?

Die Zimmer erscheinen frisch renoviert und sind in tadellosem Zustand. Auf dem Balkon fehlt leider jedweder Sonnenschutz, womit ein längerer Aufenthalt dort bei direkter Sonne nicht möglich ist.

Angeschlossen sind zwei Restaurants, die sich aber nur in Ambiente und Einrichtung unterscheiden, die Speisekarten sind identisch. Die Vielfalt ist ausreichend, die Qualität gut. Das Frühstücksbuffet bietet alles, was man für einen guten Start in den Tag erwartet.

Wir bekamen unser individuell gebuchtes Zimmer statt zum offiziellen 15-Uhr-Check-in bereits um 12 Uhr, das fanden wir sehr entgegenkommend und nett.

Lübben ist eine 15.000-Seelen-Gemeinde, keine Autostunde von Berlin entfernt, und verbindet Unter- und Oberspreewald. Zur Zeit ist das Städtchen eine einzige Großbaustelle, wovon das am Fuß einer Nebenstraße gelegene Hotel allerdings nicht betroffen ist. Der Autolärm von der Hauptstraße ist nur bei Aufenthalt auf dem Balkon störend, sind die Fenster geschlossen, herrscht Ruhe. Zum Hotel gehört ein eigener Kahnhafen für mehrstündige Touren durch das verzweigte Kanalsystem des Spreewalds. Zugleich ist es Ausgangspunkt für Fahrradtouren durch Wald und Feld, auch hier gibt es ein ausgedehntes Wegenetz.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Das Hotel vermittelt Kahntouren und bietet den Verleih von Fahrrädern an, die von exzellenter Qualität sind. Es gibt auch einen Sauna-/Ruheraum, den wir allerdings nicht genutzt haben.