- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Nachdem wir dieses Hotel "aus Versehen" gebucht hatten - eigentlich sind wir von einer anderen Bewertung ausgegangen - dachte wir nur: "oje, was wird das werden?" Aber, was soll ich sagen? Es war ein absoluter TRAUMURLAUB! Das lag natürlich nicht nur am Hotel, das auch (in unseren Augen klitze-kleine) Mängel aufweist, aber im Großen und Ganzen durch die familiäre Atmosphäre viel dazu beigetragen hat. Wer dort war, kann verstehen, warum das Hotel so viele Stammgäste hat: die Stimmung ist einfach einzigartig! Am besten Ansprüche zurückschrauben und genießen!! Wir waren noch nie in einem so kleinen Hotel: 17 Zimmer verteilt auf vier Etagen und alle mit einem grandiosen Blick (tw. seitlich) auf die Bucht von Agios Gordis (gelegentlich liest man auch Agios Gordios). Natürlich hatten wir das beste Zimmer mit der schönsten Aussicht (Zimmer 21) direkt unter dem Speisesaal an der Ecke, weshalb wir sowohl den Ausblick nach vorn als auch ins Land hatten (siehe bitte auch die eingestellten Fotos). Geführt wird das Hotel von Spiros Grammenos und seinem Sohn Nikos. Der Vater ist der (exzellente) Koch und Nikos (Mitte 30) kümmert sich um den Service und ist auch sonst Ansprechpartner für alles. Zum Team gehört noch Stella, die nette Putzfrau. Wir hatten das Hotel samt Halbpension gebucht und konnten so das beste Moussaka der Welt genießen. :D Im Hotel waren fast ausschließlich Pauschalurlauber aus Deutschland und Österreich, dabei waren alle Altersklassen von 18 bis zum Rentenalter vertreten. Man kam sehr schnell mit anderen ins Gespräch, da die Gäste bei 17 Zimmern natürlich übersichtlich waren. Man kann sich dann aber prima über Erlebtes und Ausflugtipps unterhalten. Unbedingt einen Mietwagen oder Roller nehmen. Der alltours-Schnösel (Entschuldigung, aber das war er wirklich) hat natürlich gleich Panik gemacht wegen den Rollern (oder Quads) - es wäre zu gefährlich! Wir sind das allererste Mal mit einem Roller (inkl. Helm) gefahren (wahrscheinlich auch dementsprechend vorsichtig) und es hat riesen Spaß gemacht! Damit kann man die umliegenden Strände und Buchten sehr gut erkunden: besonders gut hat uns Glifada gefallen (ein langer Sandstrand mit einigen Beach-Bars; mit Nikos waren wir dort sogar Beachvolleyball spielen - ich sag ja: total familiär) und Santa Barbara (ebenfalls langer Sandstrand, allerdings Richtung Süden). Wir haben den Roller bei Space Bikes in Agios Gordis ausgeliehen: 15 € am Tag. Der "Schandfleck" Pink Palace (großes pinkes Hotel für viele viele Jugendliche) vermietet auch Roller für 10 € am Tag, aber wir fanden die Roller irgendwie nicht so sicher, deshalb haben wir 5 € mehr bezahlt. Ach ja: als Mittagssnack sind sogenannte Pita's super geeignet. Die kosten zwischen 1,50 - 3 € und reichen als Portion völlig aus. Das ist eine Art Fladenbrot, gefüllt mit Gyros oder Suvlaki (je nachdem, was man möchte), Tomate, Zwiebel, Pommes und Tzatziki. Wir haben die über die ganze Insel getestet und den besten Suvlaki-Pita gab es in Agios Georgios Süd. :D Kavos und Sidari sind absolute Briten-Hochburgen! Mehr als durchfahren braucht man da nicht. Kassiopi war noch sehr süß und beeindruckend fanden wir auch die Aussicht vom Pantokrator (mit 906 m der höchste Berg Korfus) und das Cape Drastis im Norden. Kleine süße Buchten gibt es in Paleokastritsa (auch erreichbar mit dem Roller). Und die Sommerresidenz von Sisi (Kaiserin Elisabeth von Österreich) sollte man gesehen haben - aber nur mit Audio Guide (eine Art "Radio", wo man eine Nummer eintippt und etwas zu dem Ausstellungsstück erzählt bekommt)! Der Eintritt beträgt 7 € (Studenten 5 €) und der Audio Guide kostet nochmal 3 €, aber es reicht ein Guide für zwei! Ohne den Guide ist das Schloss sicher langweilig, weil man sich gar nichts draus nehmen kann! Und zum Schluss noch eins: Griechenland ist vielleicht pleite, aber das hat keine Auswirkungen auf die Gastfreundschaft der Korfioten! Ein Urlaub dort lohnt sich nach wie vor und wir glauben, das ist die beste Hilfe, die wir den Griechen geben können!
Wir hatten (obwohl Halbpension) ein kleines Apartement mit Küchenzeile. Da war alles Nötige vorhanden, was man zum Kochen gebraucht hätte - wir haben es nicht genutzt; außer dem Kühlschrank. Das Badezimmer war ok, es gab ein Fenster (bin mir nicht sicher, ob das alle hatten). Der Spiegel war schon älter und schon ein bißchen angerostet an den Ecken und die Ablage unter dem Spiegel war schief - aber was soll's?! Wir sind schließlich in Griechenland!! Meinen obligatorischen Sagrotan-Test hat die Toilette mit 1+ bestanden - Lob an die Putzfrau! :D Die restliche Möblierung war einfach, aber ausreichend (siehe Fotos). Die Matratzen waren super bequem, das Kopfkissen für meine Begriffe etwas zu hoch. Aber nachdem ich auf mein aufblasbares Strand-Kopfkissen umgestiegen bin, war alles super. :D Einen Adapter für die Steckdosen braucht man übrigens nicht. Eine Klimaanlage ist vorhanden, muss aber separat dazugebucht werden - ich glaube, die kostet 6 € pro Tag. Wir kamen ohne aus, obwohl es anfangs schon sehr warm war. Vielleicht als Tipp: Insektenspray mitnehmen (entweder für den Raum oder für die Haut). Als es so warm war, waren natürlich auch die Mücken nicht weit... :( Vom erwarteten Lärm (v.a. nachts) haben wir übrigens nichts mitbekommen. Wenn man mal tagsüber auf dem Balkon saß, hat man natürlich mal ein Auto, Bus oder Moped gehört, da der Anstieg dementsprechend steil ist, aber wir empfanden das nicht als störend. Und nachts habe ich wirklich NICHTS auf der Straße gehört. Wir sind lediglich täglich kurz nach acht aufgewacht, weil die Putzfrau über uns im Speisesaal die Stühle schob, um sauber zu machen. Aber man schläft ganz schnell wieder ein. :D
Wie erwähnt, hatten wir Halbpension gebucht. Das Frühstück war jeden Tag das gleiche: Neskaffee oder Tee, einen kleinen Orangensaft, Sandwich mit Schinken und Käse, Weißbrot, Butter und Marmelade (siehe auch Bilder). Wir wussten das im Vorfeld, deshalb haben wir noch ein Glas Nutella und Dosenwurst mitgebracht. Es war absolut ok, man darf halt kein reichhaltiges Buffet erwarten, dann wird man auch nicht enttäuscht. Lecker war es allemal. Ei, frischgepressten Orangensaft oder andere Kaffeearten kann man sich gegen Aufpreis dazubestellen. Das Abendessen beginnt für die Gäste mit Halbpension 20 Uhr, es besteht aus vier Gängen. Die Vorspeise war entweder Moussaka (sehr lecker!), Reis mit Soße, Spaghetti Bolognaise, Tzatziki, gekochtes Gemüse oder Nudelauflauf. Danach gab es stets einen kleinen griechischen Salat, den man mit Essig und Öl selbst anmacht. Die Hauptspeise ist oft Hähnchen, Kotelett, Suvlaki, eine Art Gulasch oder eine Art Frikadelle - jeweils mit ein paar Pommes dazu. Der letzte Gang, die Nachspeise, war Melone, Eis, Joghurt mit Honig oder Apfel mit Zimt. Zugegeben: es gab sehr häufig das gleiche. Nicht direkt hinter einander, aber in den ersten 9 Tagen hatten wir drei mal das Hähnchen als Hauptgericht. Für mich allerdings kein Problem: ich mag Hähnchen. Für Leute, die gern jeden Tag etwas anderes essen möchten, gibt es den Tipp, vielleicht doch nur Übernachtung oder mit Frühstück zu buchen und á la carte zu essen. Denn die Quali- und Quantität der Speisen sind wirklich sehr gut! Aber wir sind trotzdem jeden Abend mit Freude zum Essen gegangen und sind immer satt geworden. Getränke zahlt man extra. Ein Softdrink kostet 1,60 € (für 220 ml - das ist aber überall auf der Insel so). Ein Mythos (Bier) 2,50 €. 1/4 Liter Wein kostet 2 €, 1/2 Liter 4 €. Zu empfehlen ist auch der frisch gepresste Orangensaft für 2,50 € und der Pina Colada oder Nikos spezial (Cocktails für je 3 €).
Das dreiköpfige Team des Hotels ist unschlagbar freundlich. Nikos sticht natürlich durch seine guten Deutschkenntnisse (und noch besseren Englischkenntnisse) heraus. Die Zimmerreinigung war ausreichend in unseren Augen. Alle 3 Tage neue Handtücher (tw. fleckig, aber die kommen aus der Reinigung!), nach einer Woche neue Bettwäsche, der Müll wurde häufiger geleert. Ich finde, das reicht völlig. Mich hat schon immer an den großen Hotelburgen genervt, dass die jeden Tag Handtücher wechseln. Sind wir doch mal ehrlich: wer macht das zu Hause denn? Wer mehr Service erwartet, sollte ein anderes Hotel wählen. Mit Sonderwünschen wurde super umgegangen: ich esse keinen Käse, Nikos gab das sofort an den Papi weiter und der hat mir immer was ohne Käse gekocht. :D Beschwerden hatten wir während den zwei Wochen keine - Erholung pur!
Etwa 20 km entfernt von Kerkyra, der Hauptstadt, liegt Agios Gordis an der Westküste relativ zentral in der Mitte der Insel. Für uns war diese Bucht fast die schönste auf der ganzen Insel und jedes Mal freuten wir uns, wenn wir abends nach dem Ausflug wieder "nach Hause" kamen. Das Belvedere liegt ziemlich weit oben in der Bucht zwischen einer Serpentine, das hat aber den grandiosen Blick über die Bucht zur Folge, den ich um nichts in der Welt eingetauscht hätte! Dafür nehme ich auch gerne den etwas erschwerlichen Aufstieg nach dem Strandbesuch in Kauf. In Agios Gordis selbst gibt es ein paar Tavernen, Supermärkte und Souvenirshops und für abends einige Bars. Das Ganze spielt sich allerdings in Strandnähe ab - unmittelbar um das Hotel herum ist nichts direkt. Man sollte sich einen Mietwagen oder Roller nehmen, um die Insel zu erkunden - Parkplätze sind entweder am oberen oder am unteren Eingang des Hotels. Der Bus nach Kerkyra fährt auch direkt vorm Hotel vorbei - einfach Hand raus und winken, dann weiß der Busfahrer Bescheid und hält an. Rückzu ist das auch so, da kann man direkt am Hotel aussteigen, wenn man vorher dem Busfahrer Bescheid sagt.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Animation war in diesem Hotel Fehlanzeige - und das ist auch gut so. Cluburlauber sind hier mehr als falsch. Die Unterhaltung für uns bestand aus dem allabendlichen Fußballgucken - selbst schuld, wenn man zur WM in den Urlaub fährt. :D Den Pool haben wir nur wenig genutzt (Abreisetag), aber der war gar nicht so schlecht. :D Die Aussicht von der Poolterasse ist einfach atemberaubend (siehe Fotos). Der Strand von Agios Gordis (wofür das Hotel ja nichts kann) war so lala. Es war einer der besseren - mit nur kleinen Steinen auf dem Weg ins Wasser (Eromones z.B. hat total große Steine, die echt auf Dauer weh getan haben). Als wir ankamen war auch ziemlich viel Seegras am Strand und im Meer, aber als wir kurz vor der Abreise nochmal am Strand waren, war das ganze Gras zusammengeschoben worden (am Rand des Strandes). Der Strand an sich ist reiner Sand, da lässt es sich gut liegen. Für Empfindlichfüßler: nehmt Badeschuhe mit. Die können auch dienlich für manch anderen Strand sein!
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Juni 2010 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Kathrin |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 16 |