- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Hotel allgemein, Lage und Umgebung: Durch die Lage am Ende der Touristik-Zone von Mahdia dauerte der Transfer fast drei Stunden. Es liegt direkt am Strand, der nicht breit und leider auch bisschen ungepflegt ist. Das Hotel ist wie viele tunesische Hotels schon in die Jahre gekommen, es funktionierte aber alles und auftretende technische Störungen wurden schnell behoben. Die Sauberkeit war leider in vielen Bereichen, auch im Restaurant, verbesserungswürdig. Rauchen darf man in den Zimmern und in der Bar, in der Eingangshalle eigentlich nicht – das wird aber nicht so genau gesehen. Zimmer: Beim Eintreffen floss das Wasser im Waschbecken nicht ab, was bei der Grundreinigung eigentlich auffallen müsste. Ob es eine solche gab, weiß ich nicht, der Abfalleimer war auf jeden Fall nicht geleert. Aber schon 10 Minuten nach meiner Meldung kam ein Techniker, brachte das Waschbecken in Ordnung und sorgte auch gleich dafür, dass das Antennenkabel wieder in seiner Buchse blieb. An deutschsprachigen Programmen gab es ARD, ZDF, RTL und Eurosport1, die Fernbedienung gibt es gegen Kaution an der Rezeption. Und auch die zuständige Putzfrau (Fatima) war schnell da, leerte den Abfalleimer und entschuldigte sich vielmals für ihr Versehen. Und mit einem täglichen Dinar auf dem Kopfkissen wurde mein Zimmer täglich anständig gereinigt– anscheinend im Gegensatz zu vielen allen anderen im Haus. Durch das dritte Bett im Zimmer (obwohl Alleinbenützung gebucht war) stand ein Nachtkästchen direkt vor einer der Schranktüren, dieser Schrank war dadurch nicht verwendbar. Angenehm war der kleine Kühlschrank („Minibar“), unangenehm die Temperatur im Zimmer, tagsüber bis zu 27°C. Die Klimaanlage läuft laut Katalog bis 15. Oktober, in meiner Zeit aber leider nur nachts ein paar Stunden. Service: Die Mitarbeiter von der Rezeption bis zu den Kellnern zeigen sehr unterschiedlich. Bei vielen fehlte es eindeutig an Motivation, das sah man nicht nur an deren Arbeitsweise, sie spiegelte sich auch in den Gesichtern wider. Andere wieder waren durchwegs fleißig mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht. Gerade an der Bar war es einfach Glückssache, wer gerade Dienst hatte und entsprechend auch über die Wartezeiten für die Getränke entschied. Gastronomie: Die Essensausgabe, besonders im „Show Cooking“-Bereich, wirkte trist wie eine Schalterhalle und genau so schmeckte es bis auf wenige Ausnahmen auch. Leider war häufig nichts angeschrieben und die Auswahl war bescheiden. Eine flüssige rote Soße, die ich zuerst für eine schärfer gewürzte Tomatensoße gehalten habe, wurde als Harissa bezeichnet – ganz anders als ich das in anderen Hotels und in Geschäften erlebt habe. Das Essen besteht im Großen und Ganzen bei jeder Mahlzeit aus Geflügel (Huhn oder Pute), Rind und kleinen grätenreichen Fischen, täglich wechselnd in jeweils zwei bis drei verschiedenen Zubereitungsarten. Als Beilage gibt es immer die gleichen zwei Nudelgerichte sowie Kartoffeln in verschiedener Zubereitung. In den letzten Tagen wurde das Essen etwas besser, leere Behälter wurden durchwegs schnell ausgetauscht oder nachgefüllt. Zum Frühstück gab es außer Baguette kein anderes Brot und meine geliebten Rühreier mit Tomaten und frischen Kräutern waren erst nach einem Gespräch mit dem Direktor zu kriegen, aber auch nur zwei Mal, dann war es schon wieder vorbei damit. Der Kaffee kam im Restaurant und in der Bar aus Automaten und schmeckte grauenhaft bitter. In den Gläsern schmeckte man immer wieder Rückstände vom Spülmittel. Es gab pro Zimmer jeden Tag eine Flasche Mineralwasser gegen Abgabe eines Bons an der Bar. Sport, Pool, Unterhaltung: Die Abendshow der Animateure wäre teilweise ganz nett gewesen, allerdings war die Lautstärke jenseits allen Erträglichen. Eine normale Unterhaltung war bis 23:00 Uhr nicht nur auf der Barterrasse, sondern auch auf den Balkonen (gemessene 83 dB) nicht möglich. Besonders Kinder und alte Menschen litten unter diesem abendlichen Lärm. In der zweiten Woche wurde es dann nach vielen Protesten beim Direktor etwas leiser. Auflagen für die Liegen (viele davon zerbrochen) waren am Strand kostenpflichtig, Badetücher gab es (nicht immer) an der Rezeption gegen Kaution. Allgemeines, Sonstiges: Der Schmuckhändler in der Lobby macht schöne Silberringe, bei denen sich der innere Teil drehen lässt. Auch hier muss gehandelt und höchstens die Hälfte des ursprünglich verlangten Preises gezahlt werden. Der Direktor spricht ausgezeichnet deutsch und steht fast immer für Anliegen zur Verfügung. Allerdings wird er (siehe Gastronomie – meine Rühreier) anscheinend nicht immer dauerhaft ernst genommen. Es waren zwar auch viele Russen unter den Gästen, die fielen bis auf ganz wenige Ausnahmen aber nicht negativ auf. Wer wie ich im Urlaub auch Wert auf richtig gutes Essen legt, sollte diesem Hotel fern bleiben. Wem das nicht so wichtig ist, der kriegt Urlaub zu einem tadellosen Preis-Leistungs-Verhältnis. Dementsprechend kann ich leider derzeit keine klare Buchungsempfehlung geben.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 2 Wochen im September 2016 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Helmut |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 33 |