The Grand Hotel Hurghada

An den Küsten des Roten Meeres, sagt man, gibt es nur eine Wahl: Spaziergang oder Tauchgang. Wir wussten, dass dies für Hurghada nicht gilt. Unser Bedürfnis war klar: Sonne und Wärme. Hier bot sich das Grand-Hotel als preisgünstige Variante kurzfristig an. Die Anlage zusammen mit dem Grand-Resort macht den Eindruck einer Wüstenburg nach einer Generalüberholung unter Disney-Management. Kein Bijou - aber auch kein seelenloser Betonklotz, man fühlt sich rasch wohl. 99% aller Feriengäste kommen aus Deutschland. Wer diesselben Bedürfnisse hat wie wir, ist im Grand-Hotel sehr gut und preisgünstig aufgehoben. Taucher werden nach Marsa Alam gehen, Ballermänner eher nach Sharm. Für sportliche Aktivitäten, welche über das obligate Aqua-Gym und Volleyball hinausgehen, ist es im Juni eh zu heiss.

Superior Zimmer sind geräumig und sauber, haben zum Teil (seitliche) Meersicht und es ist eine Freude, sich vor dem Schlafen noch ein Gläschen auf dem Balkon zu gönnen mit Blick auf den illuminierten Park und weitab der lärmigen Fuzzy-Abendanimation. Eisschrank funktioniert tadellos, Betten sind gut, Badezimmer nicht ganz so begeisternd, aber ingesamt eine saubere Sache.

Von den Restaurants sind das Royal Palm, welches den hölzernen Charme einer Kantine westfälischer Verkehrbetriebe verströmt sowie das Arabesque erwähnenswert, welches landestypisch eingerichtet und empfehlenswert ist. Am Strand das Blue Horizon, in welchem sich die Ewighungrigen mit Pommes die Mägen füllen. Ausgezeichneter Espresso. Die Buffets sind reichlich, deutsch und deftig - kein normaler Mensch erwartet am Roten Meer kulinarische Höhenflüge. Wie's aber auch ginge, erlebten wir vor Jahren im Sofitel, hervorragend nämlich. Wir hatten einmal leichte Probleme im Magen, obwohl die Speisen sauber und ordentlich aussahen. Dass viele Gäste sich die Teller bis an der Rand füllen und sich mehrmals anstellen, als wäre es das letzte Mal, spricht für sich.

Sehr guter und aufmerksamer Service, ständig wird geputzt, gewischt und gereinigt, der Room-Service ist ausgezeichnet, 20 Euro Bakschisch verbreiten paradisische Wohlfühlatmosphäre im grossen Superiorzimmer. Im wunderschönen tropischen Garten, welcher das Hotel umgibt, sind permanent Gärtnerbrigaden unterwegs, alles blüht und macht einen ausserordentlich gepflegten Eindruck Gratis Shuttle nach Hurghada, aber was soll man da? Ins nahegelegene sehr zu empfehlende Fischrestaurant kann man bequem zu Fuss gehen.

Direkt am hoteleigenen Sandstrand gelegen reihen sich Sonnenschirm an Sonnenschirm soweit das Auge reicht, mathematisch korrekt in Ausrichtung und Abstand. Gute Verständigungmöglickeiten über 50 Meter Luftlinie: so haben wir u.a. gelernt, dass Granzow im Herzen der Mecklenburgischen Seenplatte liegt. Ueberhaupt scheinen ein Grossteil der deutschen Feriengäste eher östlicher Provenienz zu sein. Um die Ecke leckt des öfteren eine Marinestation, Diesel mischt sich in der Badebucht mit Sonnenöl, kann Heizölfahrer nicht erschüttern, andere stören sich am Gestank. Die Wasserqualität ist bescheiden, Schnorchler suchen verzweifelt nach Korallenbänken. die es in dieser Gegend schon seit Jahren nicht mehr gibt. Im Hotel eine etwas teure Tauchbasis. Ueber die Strasse ein paar Kneipen mit wunderbar kühlem Bier und Wasserpfeiffen, an welchen sich strohblonde, leicht angebratene Pausbäckchen verzweifelt abmühen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Im Hotel zwei Pools, wobei wir nur den Paradise zum morgentlichen Schwimmen benutzten: macht einen sauberen Eindruck. Zwei Tennisplätze mit Hartbelag, welche wir hin und wieder reservierten, sind OK. Am Strand eine Riesenrutschbahn. Animation ist fest in italienischer Hand , Abendunterhaltung ebenso: man kann ihr fast nicht ausweichen: abend für abend gibt ein Italo-Sinatra-Verschnitt sein Bestes, uns von my way zu überzeugen, 20-Minuten-Musicals werden präsentiert, wobei sich die Akteure anschliesend 30 Minuten selbst beklatschen, mit Clubhymne und ähnlichem. Man kennt das ja.