Titanic Deluxe Lara

Mein Problem ist, daß ich mittlerweile immer als Grundlage von Bewertungen das Delphin Diva nehme, weil das meinen Ansprüchen am besten gerecht wurde, auch wenn für andere es etwas gestzt sein mag. Aber kurz zu den Kritikpunkten des Titanic: 1.) Alle Zimmer auf der Westseite (Sonnenuntergang) haben von 6 bis 24 eine starke Beeinträchtigung durch die Lüftungsanlagenauslässe, und ich stand die ersten beiden Tage morgens ab sechs senkrecht im Bett (erste Nacht erst um 2 Uhr im Bett gewesen, wegen später Ankunft; die Autobahn bei meinen Eltern ist weniger störend!). Wir bekamen aber nach Reklamation ohne weiteres Zimmer auf der gegenüberliegenden Seite. Auch beim Delphin Diva hört man in einigen Zimmer den Zentrallüftungsauslaß, aber die Fenster schließen offensichtlich den Schall besser aus.2.) Die Türen der Personalaufgänge werden grundsätzlich nicht leise geschlossen, so daß nachts durchgehend mit diesem Lärm zu rechnen ist, auch noch drei, vier Zimmer entfernt. Automatische Leiseschließer wären wohl die beste Gegenmaßnahme, aber offenbar nicht als nötig erachtet. 3.) Leider sind Anfang des Jahres wohl immer Trainingscamps hier, deshalb geht es hier zu, wie in einem Jugendhotel, wogegen die Leitung des Hauses auch rein gar nichts unternimmt. Offenbar sind diese Einnahmen wichtiger und sicherer, als andere Gäste. Verschwitzte Klamotten lagen vor den Türen, mitsamt den jeweiligen Bewohnern, die nur mit mäßiger Bereitschaft den Weg frei machten, wollte man zu seinem Zimmer. Füße (mit Schuhen!) auf den Tischen war normal. Nicht nur tagsüber, auch nachts wurde sich lauthals unterhalten und keine Rücksicht genommen. Auch die Betreuer, die dies mitbekommen haben müssen, da auch auf unserem Flur untergebracht, machten dagegen nichts (Erziehungsauftrag?) Nun gut, manche von den Jungs waren schon älter und offenbar schon wertvoll genug, um sich was darauf einzubilden (u. a. Red Bulls Leipzig). Balkongeländer wurden auch regelmäßig dazu benutzt, die mit Stollen versehenen Schuhe vom Schmutz des Sportplatzes zu befreien (-> Lärm und Abplatzen der Farbe). Auch wenn die Architektur des Hotels ein wenig problematisch ist, was den Transport des Lärms der Lobbybar durch den Lichthof zu den Zimmern anbelangt, so war die Privatmusike der Jungs per mp3 störender, und was die morgens zwischen 4 und 6 party machen, wenn sie früh Training haben, weiß ich auch nicht. Fazit: Am besten Zimmer ganz weit oben (weil Manschaften immer eher unten untergebracht sind), weit weg vom Lichthof, weit weg von Personalaufgängen und eher ostseits. 4.) Leider wurden auch Sportbereiche spontan gesperrt, weil die eine oder andere Mannschaft sich plötzlich dazu entschloß, diesen nutzen zu müssen. Andere Gäste? Eben Pech gehabt!! Die Sportbereiche Fitness und Krafttraining sind leider auch zu sehr in einen zu kleinen Raum gequetscht, und dann auch noch zusammen. Im D.D. waren sie getrennt, so daß man beim Krafttraining die die schweißgeschwängerte Luft des Fitnessraums erdulden mußte. 5.) Das Personal war bemüht freundlich, aber manchmal eben auch durchaus unfreundlich (Ausnahmen?). Vor allem im Hauptrestaurant ist man besser bedient, sich selbst mit Getränken zu versorgen, als immer auf die Bedienung zu warten. Natürlich kann man das beeinflussen (wenn auch nicht bei allen, weil manche einfach zu unerfahren sind), wenn man gewillt ist, jedes Mal nach dem Essen einen Euro auf dem Tisch liegen zu lassen (natürlich muß letztlich die Bedienung mitbekommen, wer den da hat liegen lassen; denn bei Direktgabe war 'man' peinlich berührt...), dann steht schon, wenn man immer zur gleichen Zeit kommt, der Lieblingstisch mit den gewünschten Getränken bereit..... Was ich beim Delphin Diva auch schöner fand, war die Kleiderordnung. Zwar mußte man nicht im Frack erscheinen, aber das Zur-Schau-Tragen nackten Fleisches wurde gebeten zu unterlassen, und trotz des manchmal etwas frischen Wetters ging es mitunter im Titanic etwas freizügig zu (ich weiß, ich bin koneservativ!). Das Essen war reichhaltig, aber doch sich schnell wiederholend. Vor allem das Süßspeisenbuffet im D.D. suchte Seinesgleichen, was Vielfalt und Deko angeht. Allein die einsehbare Backstube war natürlich sehr schön, und das man beim Zubereiten der Speisen fast zuschauen konnte, aber im D.D. bekam man dafür morgens kostenlos! wirklich frisch gepreßten Orangensaft (O.K., der Wodka stand auch immer gleich daneben...)und nicht nur buntes Wasser, und auch Omelettes wurden nach selbst gewählten Zutaten frisch zubereitet. Auch der, wie einer hier schonmal schrieb, Charme der Wiener Hauptbahnhofshalle trägt leider zu einer drastischen Lärmentstehung und zu einem Unwohlgefühl bei, die auch durch noch so lautes Aufdrehen der Musik nicht verhindert werden können. 6.) Die Lobbybar ist nett, aber durch falsch geschaltete, selbstöffnende Türen, leider fast immer sehr zugig. Eine Karte soll es nach Aussage der Bedienungen lediglich als Einzelstück gegeben haben, und durfte nicht auf den Tischen behalten werden, so daß wir (vielleicht war das auch der gewünschte Effekt), eher sehr zurükhaltend konsumiert, haben, da wir uns die Karte ja nicht vollends merken konnten. Im D.D. war hingegen auf jedem Tisch eine Karte und die Bedienungen stets bemüht, einen mit Getränken zu versorgen. Im Patisserie-Bistro gab es von morgens um 10 bis in die Nacht Milchshakes, Kuchen und belegte Brote und in weitaus besserer Auswahl, als im Titanic, wo es erst ab 17 (!) Uhr eher eingeschränkte Auswahl gab. Alles in allem ein schönes Hotel, eine schöne Anlage, auch gut in Stand gehalten, der einzige auch im Januar geheizte Außenpool und Whirlpool, aber ich bin leider, ich weiß, es ist peinlich offensichtlich, ein Delphin Diva-Fan. Nun gut, warum, hab ich ja wohl auch hoffentlich verständlich ausgebreitet.

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