- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Der Ritter mag anhand der offiziellen Kriterien 4 Sterne haben jedoch erwarte ich von einem 4 Sternehotel deutlich mehr als dieses Hotel zu leisten vermag. Das Haus kämpft den "last stand" und beherbergt grösstenteils alte Kundschaft (vermutlich Stammgäste aus den guten alten Zeiten). Die Reception ist eine Klasse für sich. Irgendwie unbeschreiblich, mir fällt dazu "alt-eigenartig" ein. Jeder Weg von der Recetion ist verwinkelt. Um 3 Ecken rum im Lift machte ich noch einen Minotaur-Labyrinthwitz. Die ganzen Anbauten sind mit langen, verwinkelten Korridoren verbunden und verfügen über diverse Ebenen. Ein wenig verwirrend aber nicht so schlimm wie die Einrichtung. Lieblos wurden diverse Element e aus den letzen Jahrzehnten zusammengefügt. Die Faust aufs Auge besteht aber in den omnipräsenten Mittelalterfiguren. Mit jeder weiteren Ecke die mit den rund 50cm hohen, bemalten Holzfiguren dekoriert war festigte sich mein Verdacht dass der Ritter eine oder mehrere katholische Kirchen gebrandschatzt hat. Sie waren überall, Nachtwächter, Ritter, Knappen, bärtige Josephe mit Hobel und Winkeleisen, die ganze Bande. Sehr skurril aber fast wieder amüsant auch die Wandbilder. Eine wilde Mischung, halbaltes Öl mit klassischen Motiven, feine Aquarelle, Miami Vice-mässigen Flamingo-Drucke und andere Fehltritte. Der Tischständer im Zimmer "bitte in diesem Zimmer nicht rauchen" erstaunte mich da die Korridore zum Grossteil nach Rauch stanken. Der Weg zum Welnessbereich lässt sich mit "interessant - anspruchsvoll" beschreiben wobei der für uns im Vergleich zu anderen Gästen vermutlich einfach war da das Zimmer +/- 1, 5m auf der gleichen Ebene war. Resumée: Zu teuer, zu teuer, zu teuer und sehr altmodisch. Der Ritter mag vor einigen Jahrzehnten mal ein heisser Feger gewesen zu sein. Heutzutage versucht der ergraute Herr in einer Liga mitzuspielen die sich in den letzten 10 Jahren mit dem Bereich "Wellness" runderneuert hat. Darin hat es keinen Platz für eine übel verrauchte Reception/Lobby/Schmuckmesse und auch nicht für Korridore mit 80cm langen Rissen im Verputz. Ich befürchte das Haus wird ohne radikale Veränderungen in wenigen Jahren, kurz nach seiner Stammkundschaft Abschied nehmen. Für den kuriosen Ritter und das sich aufopfernde Team vermutlich leider ein unlösbares Dilemma. mögliche Alternative: Am letzten Abend sind wir in Badenweiler herumgeschlendert. Durch Zufall sind wir in der "Sonne" gelandet. Wir hatten nur nach etwas zu trinken gefragt und wurden in der sehr geschmackvollen, und rauchfreien Lobby platziert. Auf Frage nach der Dessertkarte wurde ohne mit der Wimper zu zucken der Salontisch gedeckt und uns als Nichthotelgästen auch das "Naschen" in der Lobby ermöglicht. Ich konnte aufgrund der sehr schönen und sehr alten Einrichtung nicht widerstehen die unmittelbar zugänglichen Räumlichkeiten sowie den Hotelspeisesaal in Augenschein zu nehmen. Wahrer Stil, alte Schule und sehr liebevoll eingerichtet würde ich bei einem weiteren Besuch Badenweilers die "Sonne", trotz fehlendem Wellnessbereich und alleine Aufgrund des Einblicks ins Restaurant und des obenerwähnten, dem Ritter vorziehen. Stichwort: Nägel mit Köpfen machen.
Das Zimmer war gross, sauber und auch wieder in diesem unsäglichen Stilmix eingerichtet. Vermutlich bin ich einfach zu jung um mich mit 40 Jahre alter "fake - pseudo - antik" Einrichtung zufrieden zu geben. So sieht's bei Oma aus die sich keine echten Antiquitäten leisten konnte. Hellhörig schien mir das Zimmer eigentlich nicht zu sein jedoch hätte ich gerne dem El Jerro den Stecker gezogen. Da die Tanzbar auf dem gleichen Geschoss war wurden wir im Zimmer ebenfalls musikalisch versorgt. Grundsätzlich war das Zimmer mit allem ausgerüstet was ein Zimmer so hat. Jedoch war auch hier vieles einfach alt und/oder verbraucht. Die Bademäntel waren schon gefühlte 8354 mal gewaschen, die Handtücher teilweise ausgefranst, die Löcher im Bettbezug wurden nach alter Schule gestopft, die Kittfugen im Bad wurden schon vom Handwerker schlecht erstellt und viele sind in den letzten Jahren den Erschöpfungstod gestorben, der Toilettenring mit den jahrealten Flecken durch Säuren jeglicher Art, der Brausenschlauch pfiff mir das Lied vom Tod, der Durschvorhang fehlte, sodass man beim knienden Duschen (der Brausenschlauch war viel zu kurz) das Bad bewässerte. Der Fernseher empfing die üblichen deutschen Sender jedoch war die Signalqualität gestört. Die Matratze war für meinen Geschmack viel zu weich. Ich habe sie nicht näher untersucht aber sie fühlte sich an wie Federkern1952. Meine Partnerin vermutete erst ein Wasserbett, usw. Aber alles war sauber gereinigt!
Der Speisesaal für die Hotelgäste ist, wie das ganze Hotel, in einem erstaunlichen, altmodischen Stilmix gehalten. Die Küchenmannschaft gibt sich Mühe aber man wird den Eindruck nicht los dass die Gestaltung der Menues und des Buffet von vor 40 Jahren ist.
Von uns wurden keine aussergewöhnlichen Dienstleistungen bezogen. Das Personal war aber soweit durchwegs höflich, einsatzbereit und hilfreich.
Das Hotel befindet sich am Rand der Ortschaft was aber kein Problem darstellt. Der ganze Ort ist gut zu Fuss erkundbar. Die absolut sehenswerte Cassiopeiatherme ist 5 Minuten entfernt. Der Ritter verfügt über zahlreiche Parkplätze. Die Anfahrt mit dem Auto gestaltet sich sehr bequem.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Dem Wellnessbereich gebe ich wohlgewollte 4. 5 Sonnen. Ein Teil der Anlage wurde offensichtlich im Rahmen der räumlichen und vermutlich finanziellen Möglichkeiten erneuert/saniert. Dazu wurde der Bereich in letzter Zeit mit einigen weiteren Elementen erweitert die qualitativ durchaus überzeugen. Aber alles ist zu klein. Unser Glück war jedoch dass die restlichen Hotelgäste die Anlage kaum nutzte sodass wir uns trotzdem ganz gut erholten. Im Arrangement war eine Kombibehandlung durch das "hauseigene" Physio Team enthalten. An dieser Stelle vielen Dank an Herrn Makowsky und Herrn Baumann die beide sehr gut gearbeitet haben. 5, 5 Sonnen dafür! Leider schienen beide jedoch unter einem hohen Zeitdruck zu stehen und auch die Räumlichkeiten boten den beiden nur begrenzt die Möglichkeit den Gast so zu betreuen wie die beiden wollen würden, so zumindest mein Eindruck. Aber auch hier scheint eine sehr hohe Leistungsbereitschaft durch die ganze Infrastruktur des Hotels geschmälert zu werden. (Notiz an mich selber: bei der nächsten Buchung unbedingt nach der Poolgrösse fragen, ~acht Meter sind einfach zu wenig)
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im Februar 2009 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Ulrich |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 1 |