TUI BLUE Side

Das schon länger zur Sensimar-Kette gehörende Hotel hat einen Inhaber-Generationswechsel hinter sich. Einige Stammgäste, von denen es während unseres Aufenthaltes viele im Hotel gab und die zum Teil schon zum zweiten Mal in diesem Jahr im Sensimar Side waren, trauerten dem alten verstorbenen Inhaber nach, weil er eine hohe persönliche Präsenz gezeigt hatte. Sie berichteten von einer deutlich spürbaren Service-Verschlechterung im Frühjahr 2013, die sich aber mittlerweile wieder zum Guten wendet. Wir waren zum ersten Mal in diesem Sensimar-Hotel und konnten dies nur teilweise nachvollziehen. Wir haben uns insgesamt sehr wohl gefühlt, was durchaus auch mit einer durchdachten Andersartigkeit in manchen Dingen zusammenhängt wie zum Beispiel Gästekarten (die nie kontrolliert wurden) statt Bändchen am Handgelenk oder unkompliziertes Ausleihen von mehreren Strandhandtüchern ohne Kaution, Handtuchkarten oder anderen Kontrollmechanismen, die zwar eigentlich zu den eher unbedeutenden Dingen des Urlaubslebens zählen, sich in der Wahrnehmung aber positiv summieren. Die Gästezusammensetzung war in der ersten Woche noch Jung und Alt gemischt, in der zweiten Woche stieg der Altersdurchschnitt deutlich auf die schon in anderen Bewertungen erwähnten 60+ an.

In den drei hufeisenförmig zum Meer angeordneten vierstöckigen Hotel-Gebäuden gibt es 237 Zimmer. Wir hatten ein Doppelzimmer mit seitlichem Meerblick gebucht und wurden der Buchung entsprechend im 3. Stock des Westflügels untergebracht, der an das Nachbarhotel Verbena Beach grenzt. Leider konnten wir nicht nur sehen, was sich im Nachbarhotel abspielte, sondern oft auch riechen, was es dort zu essen gab, da sich in Balkonnähe ein Abluftrohr des Hauptrestaurants befand. Offensichtlich führte dies auch zu einer regen Zimmerwechseltätigkeit innerhalb des Hotels. Wir entschieden uns aber gegen einen Umzug, da uns der tägliche Blick auf den Sonnenuntergang wichtiger war als die Geruchsfreiheit. Das 35 qm große Zimmer in dunklem Interieur modern eingerichtet wirkt durch den in den Raum integrierten Badbereich großzügiger. Ablageflächen ausreichend, Betten bequem und mit „Kopfkissen-Auswahlmenü“, Klimaanlage (selten benutzt) funktionierte einwandfrei, Safe groß genug (auch für ein Netbook) und ohne Kaution oder Gebühr. Die Minibar mit nichtalkoholischen Getränken und Bier belegt, wird ein Mal pro Tag kostenfrei wieder aufgefüllt. Die Zimmerreinigung war gründlich und einwandfrei.

Hauptrestaurant mit Selbstbedienung sowie zwei Themenrestaurants Vital und Kulinarium, die jeweils einmal pro Aufenthalt nach Vorreservierung kostenfrei und darüber hinausgehend für € 10,- pro Person und Abend genutzt werden können Weiterhin Strandbar/-restaurant. Wir waren mit Qualität und Service des Hauptrestaurants bei allen drei Mahlzeiten sehr zufrieden. Frisch gepresste Säfte, echtes Vollkornbrot morgens. Gegrillter Fisch mittags und unterschiedliche Themenschwerpunkte + Außengrill abends, um nur ein paar Highlights aufzuführen. Einmal wurden wir enttäuscht. Wir kamen später als gewöhnlich zum Abendessen, um 20:45 Uhr (Restaurantzeit abends bis 21 Uhr), haben uns gleich alles an den Tisch geholt, was wir dann in Ruhe essen wollten, hatten allerdings die Rechnung nicht mit den ohne jede Rücksicht aufräumenden und für den nächsten Tag eindeckenden Kellnern gemacht, die schon vor 21 Uhr begannen und um kurz nach 9 den Höhepunkt mit dem Ausschalten der Beleuchtung setzten, während wir noch am Essen waren. Da haben wir einen Moment überlegt, ob das mit dem alten Inhaber auch passiert wäre. Das Strandrestaurant war um die Mittagszeit mit 50 Sitzplätzen immer komplett belegt, keine Chance, wenn man nicht schon um 12 Uhr essen wollte. Vital und Kulinarium, die wir jeweils einmal gebucht haben, konnten uns nicht überzeugen, da wir keinen echten Mehrwert erkennen konnten außer neben den Getränken auch das Essen serviert zu bekommen. Und das war zumindest im Vital mit völlig überforderten Kellnern, die reihenweise Bestellungen verwechselt haben, auch kein Genuss. Hinzu kommt, dass die Reservierung für beide Restaurants nicht an der Rezeption vorgenommen werden kann, sondern nur über die Guest Relation Managerin zu ihren Sprechzeiten läuft, was mit zum Teil der Sache unangemessen langen Wartezeiten verbunden war. Also haben wir uns auf das sehr gute Hauptrestaurant konzentriert.

Wir empfanden den personengebundenen Service insgesamt als sehr gut, angemessen und unaufdringlich. Die Mitarbeiter an der Rezeption freundlich, ansprechbar und hilfsbereit. Es gibt einen fast rund um die Uhr besetzten TUI-Counter direkt neben der Rezeption. Die Kellner durchweg sehr bemüht und aufmerksam, teilweise mit Entertainerambitionen und -qualitäten. Am Strand wurden sofort Auflagen für die Liegen gebracht und der Schirm aufgespannt, wenn wir den Liegeplatz gewählt hatten. Vormittags ging einmal ein Kellner mit Getränken durch die Liegenreihen, nachmittags mit Eis oder Obst. Thema Strandliegen: Zur Philosophie des Hotels passt, dass gegen Liegenreservierung nach offiziellem Bekunden nichts unternommen wird, aber per Aushang darauf hingewiesen wird, dass genügend Liegen vorhanden sind und wenn es dennoch Probleme gibt, das Personal am Strand dafür sorgen wird, dass man Liegen und Schirm bekommt. Die meisten Liegenreservierungen kommen wohl auch in diesem Hotel durch den Wunsch zustande, Reihe und Liegeplatz nicht dem Zufall zu überlassen. Zum Service gehört für uns auch der Internetzugang. WLAN ist im gesamten Hotelbereich inklusive Zimmer kostenfrei, was positiv zu vermerken ist. Allerdings wurden wir dann auf ein WLAN-Netz verwiesen, dessen Router unserer Information nach im Hotel Xanthe Resort & Spa steht, das zur Emirhan-Gruppe gehört wie auch das Sensimar Side. Ergebnis: Schwacher bis gar kein Empfang, je nachdem wo man sich im Hotel aufhält. Die WLAN-Netze von den direkten Nachbarhotels sind deutlich stärker als das eigene. Wir hatten Glück. Nachdem wir herausgefunden hatten, wie unser WLAN-Netz überhaupt heißt – der Mitarbeiter an der Rezeption musste auch erst nachfragen – konnten wir es auf unserem Zimmer nutzen, allerdings mit den schon erwähnten Stärkeschwankungen und dauernden Netz-Zusammenbrüchen.

Sehr kurzer Weg vom Hotel zum Strand. Weiter feiner Sandstrand mit der Möglichkeit, lange Strandspaziergänge zu machen. Transferzeit Flughafen zum Hotel weniger als eine Stunde. Ein großes Shopping-Center in unmittelbarer Hotelnähe mit Shops für Kleidung, Lederwaren, Uhren und Optikern.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Der überwiegende Teil der Gäste während unseres Aufenthaltes hat es sich tagsüber an Strand und Pool in der Horizontale gut gehen lassen und wurde erst abends beim Tanzen in der Central bar wieder aktiv. Das lag unserer Wahrnehmung nach weder an dem angebotenen Sport- und Unterhaltungsprogramm tagsüber noch an den Animateuren, von denen wir zwei im Rahmen von sportlichen Aktivitäten kennengelernt haben und die ihre Sache wirklich engagiert und gut gemacht haben und die auch abends mit Spaß und Engagement unter den Gästen zu finden waren. Wahrscheinlich spielen mehrere Faktoren bei der teilweise geringen Inanspruchnahme des Animationsprogrammes eine Rolle: Der Altersdurchschnitt. Viele Ein-Wochen-Urlauber und die um diese Zeit super angenehme und einladende Sonne, bei der wir selber unser übliches Lesepensum in den 14 Tagen Sensimar-Aufenthalt nicht geschafft haben.