TUI BLUE Side

Da wir bei Buchungen auch immer auf das Bewertungsportal zurück greifen, um uns einen Eindruck zu verschaffen, möchte ich hier mal aus der Sicht eines "Nicht-Rentners" schildern. Auf der Suche nach einer kurzen Erholung sind wir auf das "Sensimar-Konzept" gestossen und waren erfreut, einen kurzen Paarurlaub ohne Ostblockeinfluss und Lärm zu geniessen. Hier erschien uns dieses Hotel mit knapp über 200 Betten und einem überschaubaren Areal geradezu optimal. Sowohl die Lage, als auch die Gestaltung des Hotels und der Zimmer, haben unseren Geschmack getroffen und wir waren bei der Ankunft sofort begeistert. Leider liegt bekanntlich der Teufel im Detail. Tipp an den Veranstalter: Sich auf ein Konzept fest zu legen und auch dabei zu bleiben. Wenn Senismiar die Erholung für stressgeplagte Paare sein soll, muss am Essen und am Umfeld noch gearbeitet werden. Man muss sich entscheiden ob die Generation "jung und junggeblieben" anspricht oder ob man sich auf das ältere Semester einschiesst.

Die Standarddoppelzimmer sind geräumig und durch einen Raumteiler vom Waschbereich getrennt. Die Betten sind bequem und die Räume lassen sich ausreichend abdunkeln. Die Balkone sind ausreichend gross und zweckmässig. Die Minibar wird täglich gefüllt und auch die Handtücher täglich gewechselt. Das Einzige, was man allen modernen Hotels und auch diesem ankreiden muss, sind die Toiletten, die wahlweise nur eine dünne Milchglastür oder ähnliches haben, und dem Benutzer NULL Chance auf einen entspannten Rückzug bieten.

Die Gastronomie ist der Punkt, an dem sich bei diesem Hotel wohl die Geister scheiden und warum für uns ein weiterer Besuch im Sensimar nicht mehr in Frage kommt. Ich schreibe diese Bewertung während wir gerade beide mit verdorbenem Magen im Bett liegen und auf Besserung hoffen. Das Frühstück ist reichhaltig, frisches Brot, Brötchen, Toast und Teilchen in allen erdenklichen Variationen; ebenso die frisch zubereiteten Eier, Pfannkuchen und Omelettes (hier lag wohl das Übel). Es gibt Quark, Marmelade und in minimalster Auführung Aufschnitt, was mich persönlich jetzt nicht gestört hat; aber für jeden, der morgens gerne Wurst isst, ein Problem darstellen könnte. Frisch gepresste Säfte empfand ich als durchaus angenehm und auch der Kaffee war geniessbar. Das Mittag- und das Abendessen müssen hier nicht gross unterschieden werden, da beides eigentlich gleich ist. Die kalten Vorspeisen waren an allen Tagen gleich und hängen einem ab Tag 3 zu den Ohren raus. Das Standardsalatbuffett war ok und wurde durch zahlreiche Dressings abgerundet. Als viel störender emfanden wir die anderen Speisen, die in den Warmhaltebehältern lagen und die den Charme einer Krankehauskantine hatten. Gemüse war zerkocht, Fleisch badete in Fett und Öl. Dies passte alles zum Altersdurchschnitt der Gäste, die dann keine Probleme beim Kauen hatten. Im Vergleich zu bereits besuchten Hotels fehlte uns ein Grill oder ein Spiess, wo man frisch sein Fleisch auf den Teller bekommt oder zumindest mal etwas mit ein bisschen Pfiff. Das war null acht fuffzehn. Nachspreisen waren Diverse vorhanden, zu denen ich nichts sagen kann, weil Süsskram nicht mein Ding ist. Das von mir bevorzugte Obst war reduziert auf Orangen, Äpfel und Granatäpfel. Meine Enttäuschung hier riesengross, da ich totaler Melonenfan bin. Bin mir hier nicht sicher, ob das saisonal bedingt ist. Erwähnensert vielleicht noch das "Gedudel und Gefiedel" während des Essens. Ist auch nicht Jedermanns Ding, wenn man noch ohne Krückstock laufen kann. Die neben dem Hauptrestaurant "Sense" noch buchbaren a la carte - Restaurants haben wir uns nach einem Blick auf die Speisekarte geklemmt. Wenn dort schon Gemüse mit Ketchup angeboten wird, kann es mit dem kulinarischen Genuss nicht weit her sein. Dies haben augenscheinlich auch die anderen Gäste so empfunden, da des Angebot nicht in breiter Masse wahrgenommen wurde.

Über den Service gibt es nichts Negatives zu sagen. Alle Mitarbeiter waren zu jeder Zeit freundlich, höflich und bemüht, jeden Wunsch zu erfüllen. Dies liegt vermutlich auch daran, dass um diese Jahreszeit noch nicht so wahnsinnig viel los ist. Es gab an jedem Ort der Anlage kostenlosen W-Lan-Zugang, was ich als durchaus erwähnenswert empfinde. Die Zimmerreinigung wurde bei uns immer kurz nach dem Frühstück vollzogen und war absolut ok. Jeden Tag frische Handtüchter, neuer Kaffee, aufgefüllte Minibar, ect. Einziges kleines Manko, die Flecken einer heruntergelaufenen Flüssigkeit am Kleiderschrank, die während unseres ganzen Aufenthaltes nicht beseitigt wurden; wobei dies vielleicht auch etwas kleinlich ist, mir aber halt auffällt. Umgang mit Beschwerden kann ich nicht beurteilen, da wir keine hatten

Nur durch die Strandpromenade vom Meer getrennt, liegt das Sensimar optimal und man kann ohne grossen Aufwand zwischen Pool und Meer hin und her pendeln. Das nächste kleine "Dörfchen" Kumköy liegt in ca. 1,5 km Entferndung und kann zu Fuss ohne Probleme erreicht werden. Die nächsten grösseren Orte sind mit Dolmus oder Taxi zu besuchen. Allen Individualisten, die nicht per Pauschalbuchung sondern in Eigenregie anreisen (was sich wg. besserer Flugzeiten und günstigerer Preise meist lohnt), denen sei gesagt, dass eine Mietwagenbuchung ohne Probleme von Statten geht und meist günstiger ist, als einen eigenen Transfer zu buchen. Hier wäre es schön gewesen, wenn die TUI einem mitgeteilt hätte, dass das Hotel nicht ausgeschildert ist und dass es über keine eigene Einfahrt verfügt. Man muss erstmal darauf kommen, dass man am Haupttor des Hotel "Xanthe" vorstellig werden muss, um zum Sensimar durchgelassen zu werden. Dies hier als Tipp für die Veranstalter.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Der Fitnessbereich ist für ein Hotel dieser grösse durchaus ausreichend. Neben den üblichen Dingen, wie Rad, Laufband, Crosser und Stepper wird auch ein Vibragym (besser bekannt als Powerplate) angeboten. Den Sparbereich haben wir nur besichtigt aber nicht in Anspruch genommen, deshalb hierzu keine Bewertung. Das Freizeitangebot nebst Animation war für uns nicht buchungsrelevant, da wir unsere Ruhe haben wollten. Dass, was jedoch gemacht wurde entspricht "Altenbespassung", was uns immer ein Grinsen entlockt hat uns aber nicht weiter gestört hat. Um diese Jahreszeit sind hier sehr viele Langzeiturlauber älteren Semesters, auf die halt alles ausgelegt wurde.