TUI MAGIC LIFE Jacaranda

Das Clubhotel ML Jacaranda fasst bei voller Auslastung mehr als 2.400 Gäste - das sollte man sich auf jeden Fall vor Augen führen und (je nach Reisezeit) möglichst vor Buchung abwägen, ob man damit klar kommt. Die Hotelanlage ist architektonisch wunderschön und großzügig angelegt. Über den Tag verteilt sich daher auch die Vielzahl der Gäste; es gibt aber eben doch auch Stellen (z. B. Pool, Strand) oder auch die Essenszeiten (Restaurant), an denen viele Personen aufeinander treffen und sich eben auch knubbeln. Aufgrund der im Frühjahr 2014 erfolgten Eröffnung des Hauses ist das Hotel noch in sehr gutem Zustand. Das zahlreich vorhandene Reinigungspersonal zu allen Zeiten des Tages sorgt auch dafür, dass es fast überall sehr sauber ist. Im Club gibt es ausschließlich AI; Wlan ist vorhanden aber nicht wirklich stabil. Für Vielnutzer ist das schon nervig, man muss sich oft neu einwählen. Wir waren zur Zeit der NRW-Sommerferien in dieser Anlage. Entsprechend waren viele Familien mit Kindern vor Ort. Die Deutschen waren am zahlreichsten vertreten und stellten ca. 50 % der Gäste; es folgten Niederländer und Russen mit jeweils 10 %; desweiteren waren Österreicher, Belgier und Schweizer sowie einige wenige Norweger und Türken vor Ort. Die Nennung der Nationen entspricht der abnehmenden Gästezahl - es gibt eine Infowand des Animationsteams, auf der täglich auch die Gästestruktur nach Nationen und Zahlen aufgezeigt wird. Zu unserer Reisezeit (5-10.-19.10) waren zwischen 1150 und 1380 Personen auf der Anlage. In der ersten Woche hatte dabei lediglich NRW Ferien; in der zweiten Woche kamen dann die anderen deutschen Bundesländer hinzu - interessanterweise wuchs die Anzahl der Gäste in der 2. Woche NICHT). Die Anlage war also zur Zeit der Herbstferien nur zu ca. 50 % ausgelastet - um es vorwegzunehmen: Diese Auslastung fand ich absolut okay und erachte die Herbstferien deshalb auch als optimale Reisezeit für Familien mit schulpflichtigen Kindern. Als Hotel für die Sommerferien käme die Anlage für mich definitiv nicht in Frage, es sei denn, man mag Massen- und Sardinenfeeling. Auch im Oktober hat uns noch so manche Mücke das Leben schwer gemacht. Mückenschutz ist auch zu dieser Jahreszeit also nicht verkehrt! Empfehlenswert ist auf jedenfall der pre Check-in über die ML-Home Page. Unsere Unterlagen waren bereits vorausgefüllt und wir somit im Nullkommanichts fertig. Wir haben uns in dieser Hotelanlage sehr wohl gefühlt und würden auch sicherlich noch einmal wiederkommen. Allerdings GANZ SICHER NICHT in den Sommerferien. Ich denke einfach, dass dann zu viele Leute an Pool, Strand, Restaurants, Sportanlagen etc. zusammenkommen, die man in dieser Menge nicht zufrieden stellen kann. Ärger ist dann vorprogrammiert und wer möchte den im Urlaub schon haben?! Die von uns erlebten 50 % Auslastung während der deutschen Herbstferien waren gerade noch okay. Außerhalb der Sommerferienzeit halte ich diese Anlage für eine wirklich gute Wahl.

Die Zimmer sind wunderschön; insbesondere unsere Tochter war hellauf begeistert und richtiggehend verliebt "Mama, hier will ich nochmal hin!" Das Mobiliar ist sehr modern und ansprechend. Ich bin allerdings skeptisch, ob die Qualität der Möbel nicht zu gering gewählt ist, hochwertig ist sicherlich anders (an den Seitenrändern unserer Schranktüren (Zi. 2409) klebte noch schwarze Restfolie, die sollte noch restlos beseitigt werden) Obwohl die Zimmer auffallend großräumig sind fällt der Stauraum unverhältnismäßig mager aus. Hinter einer der großen Schranktüren verbirgt sichz. B. lediglich ein riesiger Regalschrank von ca. 90 cm Breite und 15 cm Tiefe). Dazu gibt es kostenlos einen Safe, den man per 4stelligem Zahlencode aktiviert. Die Klimaanlage funktioniert zuverlässig und ist leicht zu bedienen. Die Minibar wird regelmäßig aufgefüllt. Nett auch die Möglichkeit, sich mit einem Wasserkocher selber Tee zubereiten zu können. Löslichen Kaffee gibt es allerdings nicht; den sollte man sich von zu Hause mitbringen. Das Badezimmer ist optisch ebenfalls sehr schön; die Toilette durch eine Milchglasscheibe teilweise abgetrennt und uneinsehbar. Duschen muss man etwas vorsichtig, ansonsten steht schnell das ganze Bad unter Waser. Aber auch das geht, man muss es nur wollen. ;-) Duschgel ist in Spendern vorhanden. Der im Bad vorhandene Föhn ist recht leistungsschwach und hat ein kurzes wenig dehnbares Spiralkabel. Für Frauen mit halblangen Haaren und länger würde ich hier doch den eigenen starken Föhn empfehlen oder eben gaaanz viel Zeit und Geduld. Mich persönlich hat die Glasscheibe vom Badezimmer zum Wohnraum nicht gestört. Zum einen kann man mit Hilfe der vorhandenen Jealousies jederzeit einen Sichtschutz generieren; viel wichtiger finde ich aber Tageslicht im Bad. Und das wird über die Scheibe gewährleistet. Schminkspiegel ist übrigens auch vorhanden; die Beleuchtung des Badezimmer könnte allerdings besser sein. Wir waren mit unserem Badezimmer sehr zufrieden. :-)

Das Essen war sehr vielseitig und (bis auf wenige Ausnahmen) sehr schmackhaft. Das Angebot war reichhaltig und man schaffte es nicht ansatzweise, alles zu probieren. Die Darbietung der Speisen war sehr ansprechend. Zum Frühstück hätte ich mir häufiger frische Fruchtsmoothies gewünscht; stattdessen gab es doch sehr oft Gemüsesmoothies, die eher wenig angerührt wurden. Sicherlich könnte man die diversen Mottos deutlicher herausstellen; hier gab es oft nur dezente Hinweise auf die fokussierten Länder. Trotzdem wäre es m. E. unangemessen, über das Essen zu meckern. Obwohl zu unserer Reisezeit das Hotel nicht voll ausgebucht war, merkte man stellenweise schon, dass das Personal etwas überfordert war. Hier gab es doch recht große Unterschiede, auch im Engagement. So manches Mal konnte man vom Fußboden ablesen, was der Gast zuvor gegessen hat - vor allem wenn es sich um kleinere Kinder handelte. Es ist so viel Reinigungspersonal auf der Anlage unterwegs - da erstaunte es schon, dass dies im Hauptrestaurant wohl eher nicht passierte. Für einen Tisch in den Spezialitätenrestaurants muss man im Vorfeld reservieren. Dies war täglich ab 12 Uhr mittags möglich. Regelmäßig um diese Uhrzeit gab es Schlangen an den 5-6 dafür vorgesehenen Terminals. Diese Schlangen lösten sich aber immer recht zuügig auf. Ich bin dann einfach am frühen Nachmittag zu den Terminals gegangen und habe trotzdem noch einen Tisch in den Restaurants bekommen, die für mich von Interesse waren. Gleich zweimal waren wir sowohl im türkischen als auch im italienischen Restaurant - beide kann ich empfehlen. Wir haben uns dort sehr wohl gefühlt, das Essen fanden wir lecker. Lediglich eines störte dort und mich sogar sehr: Die eigentlich schöne Stimmung wird konsequent zunichte gemacht durch laut scheppernde Rollwagen, auf denen die Gerichte herantrasportiert werden. Hier sollte m. E. unbedingt eine andere Lösung gefunden werden. Besonders zu erwähnen ist noch das Café Sissy - eine richtige Augenweide mit seinen zahlreichen Kuchen, Törtchen und anderen leckeren Kleinigkeiten. Kaffeespezialitäten waren hier wirklich lecker. Allerdings dauerte die Zubereitung schon ihre Zeit und ich mag mir nicht ausmalen, was das bei voller Auslastung bedeutet.

Besonders hervorheben möchte ich die absolute Hilfsbereitschaft als wir aufgrund eines privaten Zwischenfalls daheim vorzeitig und völlig überstürzt aus dem Hotel abreisen mussten. Innerhalb kürzester Zeit unterstütze uns das Team vom Empfang bei der superkurzfristigen Buchung neuer Flüge und leistete auch sehr mitfühlend emotionalen Beistand. Und so vergingen von der ersten Anfrage der Möglichkeit zur vorzeitigen Abreise frisch vom Pool noch in Badekleidung bis zur Abholung durch den Bus in Richtung Flughafen lediglich 2 Stunden. Sogar beim Kofferpacken hätte man mir geholfen, wenn ich das Angebot angenommen hätte, das mir völlig eigeniniativ gemacht wurde. Hier kann ich nicht oft und von Herzen genug DANKE!!! sagen an alle beteiligten Mitarbeiter des Rezeptionsteams!!! Unser Zimmer (2409) wurde durchweg sehr gut und zuverlässig gereinigt. Immer wieder gab es kleine Aufmerksamkeiten (klassische Handtuchtiere, witzige Drappierung des Schmusetiers oder auch Nachtwäsche etc) seitens des Zimmermädchens. Mit Englisch kommt man in der gesamten Hotelanlage gut zurecht, teilweise wird auch deutsch gsprochen. In den übrigen Fällen geht es auch mit Zeichensprache - die Mitarbeiter sind sehr bemüht, auf jeden Gast einzugehen. Beschwerden gab es von unserer Seite keine. Wir waren auch nur einmal bei der Guest Relations Managerin, da wir eines der Spezialitätenrestaurants mit mehr Personen buchen wollten, als das Buchungstool es vorsah. Dann benötigt man die Unterstützung der Guest Relations, um die Tischgröße zu verändern. Bei dieser Gelegenheit wies ich dann eher in einer Randbemerkung darauf hin, dass es am Abend zu einer sehr unangenehmen Doppelbeschallung von Poolbar und Minidisco kommt (jeder macht hier seine eigene sehr laute Musik und an den Tischen treffen die unterschiedlichen Rhythmen dann zusammen :-/) - bereits am selben Abend hatte man darauf reagiert und für die Zeit der Minidisco die Musik an der Bar ausgestellt. Super! Weist man auf schafhafte Dinge hin (z. B. fehlte an einer Pool-Liege eine Schraube; sie war dadurch nicht mehr nutzbar), wurde prompt darauf reagiert und die Liege repariert.

Der Transfer vom Flughafen Antalya zum Hotel dauert ca. 45 Minuten und ist somit angenehm. Da wir nun schon recht häufig in der Türkei und auch in dieser Gegend waren, haben wir keine Ausflüge unternommen und ich spare mir diesen Part der Bewertung. Nur soviel: Die klassischen türkischen Läden finden sich fußläufig vom Hotel. Die Anlage selber bietet auch eine winzige Ladenstraße; zudem gibt es einen kleinen Shop, in dem man auch vergessene Hygiene- oder Sonnenschutzmittel allerdings zu absolut unverschämten Preisen kaufen kann. Die Hotelanlage ist wie schon gesagt sehr weitläufig und auch bis zum Strand sind es einige Schritte. Der liegt - wie die Fotos nicht unbedingt widerspiegeln - etwas abschüssig. Wenn es richtig heiß ist oder auch für ältere Semester ist der Weg dorthin schon ein wenig beschwerlich - aber man hat im Urlaub ja i. d. R. Zeit. Das Hotel hat auch bereits reagiert und überdachte Stellen zum Ausruhen und Sitzen eingerichtet. Es fährt wohl auch ein Shuttlebus zum Strand; da wir den aber nie genutzt haben, kann ich dazu weiter nichts sagen. Der Strand ist also so weit vom Hotel entfernt, dass man möglichst nichts auf dem Zimmer vergessen sollte; den Weg zurück absolviert man nicht "mal eben". Der Strand selber ist geplegt und sehr sauber; man kann dort auch etwas essen und trinken; mir persönlich war es dort zu beengt - die Liegen stehen doch sehr dicht beeinander. Aber das ist sicherlich Geschmacksache. Ausgedehnte Strandwanderungen sind möglich und machen Spaß - der Strand ist (von kleineren öffentlichen Abschnitten abgesehen) durch die vielen Hotels sehr gepflegt. Man wird dort auch nicht belästigt.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Unser sportlicher Schwerpunkt lag auf dem Tennis, daher beschränke ich mich auf die Bewertung dieses Angebotes: Die Anlage verfügt über lediglich 6 Tennisplätze. In Anbetracht der max. 2.400 Gäste und doch zahlreicher Tennisspieler ist das m. E. viel zu wenig. Einmal mehr, da in der heißeren Zeit des Jahres die Mittagszeiten als Spielzeit ausscheidet. Gleich morgens früh um 8 Uhr wird der Belegungsplan für den Folgetag ausgehängt und ist nach kurzer Zeit dann auch voll (pro Zimmer darf 1 Std. pro Tag reserviert werden). Da zu unserer Urlaubszeit die Sonne gegen 18.30 Uhr unterging, war ein Spielen eigentlich nur bis 18.00 Uhr möglich. Es gibt zwar Flutlicht, das ist für Punktspiele allerdings völlig unzureichend und wird auch i. d. R. nicht angeschaltet. Die Plätze (Teppich mit eingestreutem Quarzsand) sind noch in sehr gutem Zustand. Die beiden Trainer sind sehr nett, sprechen allerdings kein Deutsch. Für Erwachsene stellt das weniger ein Problem dar; Kinder kommen aber - insbesondere wenn sie Training bekommen - damit nicht wirklich weit. Sie müssen sich aufs Lernen durch Gucken beschränken. Das ML-Konzept sieht auch kostenlose Courses für Anfänger, Fortgeschritte und Profis vor. Hieran darf man keine besonderen Erwartungen knüpfen. Schon bei der 50%igen Auslastung der Clubanlage kamen teilweise 16 Personen zum Kurs (2 Plätze, 1 Trainer --> auf jeder Seite standen 8 Personen). Vermittelt wurde da natürlich gar nichts; trotzdem erfüllt dieses Angebot den Zweck des gegenseitigen Kennenlernens und später dann in selbstständigem Arrangement sich mit Spielern ähnlicher Spielstärke zu verabreden. Tennisschläger und -Bälle kann man unentgeltlich ausleihen. Wer selber ernsthafter Tennis spielt wird mit der Qualität aber nicht zufrieden sein und tut gut daran, sein eigenes Material mitzubringen. Wie gesagt sind die Trainer nett, aber nicht wirklich engagiert. Fortgeschrittene Spieler des Courses erhalten dann schon mal die Anweisung "einen Satz bis 6 zu spielen" - der Trainer verschwindet dann in der Zeit und taucht erst am Ende der Stunde wieder auf; eben wenn der Satz zu Ende ist. Sollte Tennis jemals Schwerpunkt auf dieser Anlage werden, muss eindeutig nachgebessert werden: Mehr Plätze, funktionierendes Flutlicht und weitere Strahler, engagiertere und ggfs. auch bessere Trainer. 2 der 6 Plätze liegen übrigens direkt neben dem Fitness-Areal. Aufgrund der immensen Musiklautstärke von Zumba-, Aerobic- und ähnlichen Kursen ist die Verständigung auf diesen Plätzen über Distanzen >5 Meter extrem eingeschränkt. ;-) Die Kinderbetreuung könnte m. E. etwas offensiver und einladender auf die Kinder zugehen und zum Mitmachen animieren. Hier wird doch eher passiv abgewartet, was gerade für schüchterne Kinder, die einen Anstubser brauchen, nicht immer ganz einfach ist. Unsere Tochter ist erst zum Ende hin in den Kids Club gegangen, fühlte sich dann aber dort ausgesprochen wohl. Die Poollandschaft ist extrem großzügig, durch verschiedenste Pools variantenreich und - wie ich finde - wunderschön. Die Wassertiefe liegt im Hauptpool bei 1,40 Meter. Störend fand ich, dass der Pool unbeheizt war. Bei hohen Außentemperaturen ist dies sicherlich weniger ein Problem. In den späteren Monaten des Jahres aber ist es nicht mehr so warm und oft verschwindet auch die Sonne mal hinter Wolken - da ist es im Pool doch sehr kalt bis zu kalt gewesen. Schwimmen war dann noch möglich; beim bloeßn Spielen wurde es zu kalt. Dies sah man auch an der Anzahl der Nutzer, die sehr gering war. Meine Tochter - sonst eine absolute Wasserratte - stand oft bibbernd neben mir und war total unterkühlt. Bzgl. der Liegenreservierer wurden wir absolut positiv überrascht. Es gab sie in zu vernachlässigender Anzahl (an den Händen abzählbar) und vor 8 Uhr überhaupt nicht. Am Strand soll es ein wenig anders gewesen sein; das habe ich allerdings nur gehört. Selbst wenn man um 11 Uhr oder später zum Pool kam fand man noch problemlos eine Liege. Die Rasenfläche, die im Sommer durch die Überbelegung und dort neu dazugestellter Liegen verhunzt wurde, ist weitgehend wiederhergestellt. Sie war allerdings noch immer abgesperrt und Gärtner säten fleißig Rasen nach. Im Winter soll aber ein weiterer Pool gebaut werden, um dem kommenden Sommer trotzen zu können.