TUI MAGIC LIFE Masmavi

Letzte Woche sind wir aus dem neuen Robinson Masmavi in der Türkei zurückgekehrt. Die Anlage ist wirklich toll, die Mitarbeiter sind nett und motiviert, nette Menschen, eine richtig freundliche Antmosphäre - man möchte am liebsten gar nicht mehr weg. So kennt man einen Robinson-Urlaub und ist auch bereit, dafür mehr zu bezahlen. Nach einer Woche hatte der Traum aber ein Ende. Offensichtlich lässt sich der Club aufgrund der Buchungszahlen in der Türkei nicht mehr gut vermarkten - was hat sich also das Management ausgedacht? Vermarkten wir doch mal den Club in der Türkei. Es hatte zur Folge, dass gefühlt 90% der Gäste aus der Türkei kamen. Das Personal war mit der Menge der Gäste und deren Verhaltensweisen vollkommen überfordert (angeblich 1200 Menschen hörten wir). Grund der guten Buchung war das Zuckerfest - Ende des Ramadan und es kann wieder gegessen werden. Und genau so sah es im Restaurant auch aus - nichts klappte mehr wie in der Vorwoche: - Teller stapelten sich auf den Tischen - Gläser/Teller/Tassen am Buffet waren regelmäßig alle - Essensreste auf dem Boden wurden nicht mehr gesäubert - Lange Schlange bei der Essenausgabe Die Atmosphäre beim Galadinner passte eher zu einer Bahnhofshalle als zu einem Restaurant. Viele Türken interessiert es offensichtlich nicht, dass man um angemessene Kleidung bat. Der Erwachsenenbereich im Restaurant wurde ignoriert, reservierte Tische einfach besetzt. Anstellen an einer Schlange scheint auch nicht unbedingt in der Mentalität zu liegen. Zumal die Mentalität offensichtlich beim Buffet so gebaut ist, dass man möglichst volle Teller zum Tisch trägt und sich dann überlegt, was man essen mag. Es blutete einem das Herz, welche Mengen Lebensmittel plötzlich weggeworfen wurden. Die Unruhe war im ganzen Club vorhanden. Eine türkische Großfamilie interessiert es eben nicht, ob die Chill-Out-Bar als ruhiger Bereich gedacht ist. Ein nicht unwesentlicher Teil des Clubgeländes war zugeparkt; man musste um Autos herumspazieren (ist klar, der Club ist ja auch nicht dafür gemacht). Die abendlichen Veranstaltungen waren teilweise mehr türkischer Natur als deutscher. Mini-Disco mit türkischen Songs, türkische Ansagen und so weiter. Gleiches bei der Erwachsenen-Disco. Um nicht einen falschen Eindruck zu erwecken: es geht hier nicht um "ich habe etwas gegen Türken". Wenn ich für deutlich weniger Geld in einem guten türkischen Hotel buche, dann ist das alles ganz normal - damit muss und kann ich dann gut leben. Da sind dann manchmal mehr peinliche Deutsche unterwegs als Türken. Aber Robinson nimmt nun mal deutlich mehr Geld und damit bezahlt man den Club mit allen Leistungen und allen Spielregeln. Dazu gehört es, Leute beim Essen am 8er-Tisch kennenzulernen (Fehlanzeige). Es herrscht ein gewisses Niveau - alleine schon durch den Preis geregelt - und die peinlichen Deutschen sind dann eher in der Minderheit (offensichtlich wurde der Club günstig vermarktet - das Benehmen einiger war unter aller Kanone). Ich kann mich darauf verlassen, dass man sich in einem mehr oder weniger deutschen Umfeld bewegt (Fehlanzeige). Durchaus sind auch mal Einheimische im Club unterwegs; aber auch die entscheiden sich bewusst für eine deutsche Clubanlage. Das Konzept der deutschen Robinson-Insel mag man mögen oder nicht - man entscheidet sich aber mit der Buchung dafür. Hier ist das nicht mehr gegeben. Anstatt in einen Robinson-Club zu fliegen ist man in einem von Robinson betriebenen türkischen Hotel. Das kann man dann in besserer Qualität deutlich günstiger haben. Aus meiner Sicht schießt sich Robinson hier wirklich ins eigene Knie. Es war wirklich Frust bei vielen Gästen da; die Euphorie der ersten Woche "Hier kommen wir bestimmt wieder her, so ein toller Club" hieß in der zweiten Woche "Danke, dann kann ich auch auf Robinson verzichten". Sicherlich hat man kurzfristig die Buchungszahlen positiv bekommen und der Controller freut sich. Langfristig wird man sich wundern, warum die Gäste wegbleiben.

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