- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Dieser Bewertung liegt zugrunde, daß es sich beim Hotel Turquoise um ein Vier-Sterne-Hotel handelt. Diese Einschätzung ist dem Katalog der TUI entnommen, da mir die Kategorisierung dieses Unternehmens, bezogen auf deutsche Ansprüche am realistischsten erscheint. Die Hotelanlage ist wie schon oft beschrieben traumhaft schön und vergleichsweise ruhig. Die Gästestruktur ist in allen Belangen gemischt, Auffälligkeiten bei bestimmten Gruppen haben wir nicht festgestellt. Anschließen möchten wir uns der Ansicht mancher Rezensenten, daß die Rezeption einer dringenden Überholung bedarf. Sie ist schließlich das Erste, das der Gast innerhalb des Hotels zu sehen bekommt und das wirkt im Turquoise wie in einer Jugendherberge. Nun wollen wir uns aber nicht in Wiederholungen üben, sondern vermehrt auf Details eingehen, die uns erwähnenswert erscheinen. Ferner empfanden wir das Hotel auf dieser Seite als fotografisch unterrepräsentiert. Wir haben daher einige Fotos eingestellt, die hoffentlich einen besseren Eindruck zu vermitteln in der Lage sind. Dieses Hotel ist trotz seiner Familienfreundlichkeit auch dem ruhesuchenden Gast zu empfehlen, dem nicht nach fußläufig erreichbarer, fremdgesteuertrer Zerstreuung außerhalb der Anlage ist. Die Anlage besticht durch ihre Schönheit, der Service ist beeindruckend und das gastronomische Angebot rundet das Gesamtpaket ab. Wer jedoch auf der Suche nach einem stylischen Hotel mit besonders schönen Zimmern und einem guten Sportangebot ist, der sollte sich nach einer Alternative umschauen. Ein kleineres idyllisches Hotel, das ich noch empfehlen möchte ist das Melas Holiday Village.
Die Zimmer (Haupthaus) sind zweckmäßig und für ein Hotel dieser Kategorie auch geschmacklich mindestens überdenkenswert. Aber es gibt vier Spiegel, großzügig bemessenen Stauraum, einen netten Balkon und vor allem gute Betten. Wie oben erwähnt war die Zimmerreinigung wirklich gut. Ärgerlich ist, daß die Klimaanlage zentral über die Außentemperatur gesteuert wird. Da diese Temperatur nicht erreicht wurde war sie folglich inaktiv. Zum Schlafen war die Temperatur, auch durch die beim Duschen (Badewanne mit gepflegtem Duschvorhang) entstandene Feuchtigkeit, zu hoch und man mußte bei geöffnetem Fenster schlafen. Dadurch war man nicht nur Lärmimmissionen (Disco-Musik) sondern auch Mücken ausgesetzt. Erholsamer Schlaf sieht dann doch anders aus. Man bot uns an, entweder etwas gegen Insekten zu sprühen oder das Zimmer tauschen zu können. In den Nebengebäuden ist nämlich die Klimaanlage individuell regelbar. Dafür ist das Interieur noch überholter, als das des Haupthauses. Die Minibar der Zimmer wird täglich mit Cola, Orangenlimonade, Zitronenlimonade, Brause, und Wasser aufgefüllt. Der Safe im Zimmer ist für 1, 55 Euro pro Tag zu mieten und funktioniert elektronisch.
Zum Frühstück gab es so bemerkenswert viele Sorten Brot, Brötchen und Gebäck, daß sogar der brotverwöhnte Deutsche nicht klagen dürfte. Besonders lecker waren die frisch zubereiteten Simits (Sesamringe). Ebenfalls bemerkenswert ist, daß der Kaffee, obwohl löslich, sehr wohlschmeckend war. Uns schmeckte dieser (aus dem Automaten) besser, als jener den man sich aus einer Kanne nachschenken lassen konnte. Ansonsten empfanden wir das Essen als durchaus reichhaltig, abwechslungsreich, gut präsentiert und vor allem lecker. Lediglich die Fleischqualität war bei einzelnen Gerichten ab und an nicht top. Im übrigen wurde auch im Gastronomiebereich die Sauberkeit groß geschrieben. So war das Obst an der Snack-Bar mittels elektrischer Haube vor störenden Einflüssen geschützt. Die Salatbehältnisse verfügten jeweils über einen Deckel, dessen Aussparung gerade genügend Raum für das Zugriffswerkzeug bot und blieben so ebenfalls vor Kontamination bewahrt. Die Snack-Bar durfte in Badekleidung betreten werden, während im Hauptrestaurant mindestens normale Straßenkleidung erwünscht war. Dort saß man im Außenbereich teils überdacht auf einer Terrasse und blickte zwischen Palmen aufs Meer oder in Richtung Pool. Es gab im Rhythmus von zwei Wochen ein tägliches Thema, das sich in Dekoration, begleitender Musik und teilweise in den Speisen wiederfand. Folgende Themen wurden so im benannten Rhythmus bedient: Mexiko, Gala, Turquoise, Anatolien, Wien, Afrika, Türkei, Asien, Gala, Orient, International, Fisch, Italien und Türkei. Getränkeservice war stets selbstverständlich und flott. Eis gab es täglich zwischen 12: 00 und 14: 00 Uhr sowie im Schnitt jeden zweiten Tag zum Abendessen. Im Gartenbereich, in der Nähe des Pools, gab es ein Nomadenzelt in dem Gözleme (gefüllte Teigfladen) zubereitet wurden. Türkischen Kaffee bekam man in guter Qualität. Beim Bier handelte es sich um das leckere Efes, beim Raki um Yeni Raki. Die Cocktailkarte war umfangreich und ließ realistisch betrachtet an gängigen Cocktails nur den Long Island Ice Tea vermissen. Die Präsentation der Cocktails war gelungen. Jeder einzelne wurde hübsch dekoriert, wie es sich gehört. Besonders zu empfehlen: Der Mojito.
Da kann man nach unserer Einschätzung nur die Höchstwertung ziehen. Es ist sowohl in der Anlage, als auch in den Zimmern herausragend sauber. Eine derart intensive Zimmerreinigung ist uns auf diesem Niveau eines Hotels noch nicht begegnet. Die Mitarbeiter sind fast ausnahmslos freundlich, hilfsbereit und zuvorkommend. Der Strand wird jeden Tag gewalzt. Die Duschen im Strand- und Poolbereich werden jeden Morgen wieder auf Hochglanz gebracht. Die Liegen werden nach Tagesabschluß immer wieder ordentlich positioniert, was die Tatsache einschließt, daß jedes Kopfteil in der exakt gleichen Position steht. An jedem Abend wird auf jeden der Tische im Bereich der Sultan Bar (Bereich der Live-Musik etc.) eine Getränkekarte (Inklusivgetränke) aufgestellt, die jeweils in gleicher Weise ausgerichtet ist. Zum Muttertag erhielt jede Dame eine Rose. Als ein höherer Serviceverantwortlicher bemerkte, daß ich mich aufgrund eines Krankheitsfalles meiner Frau (nicht essensbedingt), anschickte etwas zu Essen und Tee zu besorgen, gab er mir zu verstehen, daß er sich selbstverständlich darum kümmern werde. Zeitnah erschien ein Mitarbeiter auf unserem Zimmer und präsentierte (kostenlos) ein Tee-Büffet und etwas leichte Kost. Klasse! Wichtig, für Leute die es stört: Es müssen keine AI-Bändchen getragen werden.
Das Hotel befindet sich in Side Sorgun. Westlich befindet sich Side und östlich erreicht man die kleine Ortschaft Titreyengöl. Beides ist am Strand entlang durch einen gemütlichen Spaziergang fußläufig zu erreichen. Nach Side benötigt man gemütliche 45 Minuten, nach Titreyengöl etwas länger. Beide Ortschaften sind aber selbstverständlich auch per Dolmus zu erreichen. Mittels dieses Sammeltaxis erreicht man auch die landeinwärts gelegene Stadt Manavgat nach ca. 15 Minuten. In dieser wuseligen Stadt kann man bestens die Türkei-typischen Einkäufe machen und man erreicht von hier aus auch per Boot oder Dolmus den Manavgat-Wasserfall. Sorgun zeichnet sich durch seinen üppigen Pinienwaldbestand aus, der bis nahe zur Wasserlinie reicht. Die vertretenen Hotels sind meist sehr gut in die Natur integriert und machen sich deren Charme zu Nutze. Für das Turquoise heißt das, daß man von der Straße das, für türkische Verhältnisse mittelgroße und gut überschaubare, Grundstück erreicht, welches sich bis zum Haupthaus als Pinienwald darstellt. Darin eingebettet sind die Nebengebäude (deutlich niedriger als der Baumbewuchs), die nach erfolgtem Anstrich sicherlich noch schmucker aussehen könnten. Hinter dem Haupthaus schließt sich der wirklich gepflegte, wundervolle Garten an. Dessen Rasenflächen, die gleichzeitig als Liegeflächen dienen, erstrecken sich bis zum Strand. In der Mitte des Grundstücks ist der Strand wirklich schmal, zu den Seiten ist er etwas breiter. Die Sandqualität ist für türkische Verhältnisse gut, im Flutsaum ist es kieselig. Im Wasser befinden sich Felsen, die teilweise bis knapp unter die Wasseroberfläche reichen. Problemloses Schwimmen ist aber durch Zugang über den längeren der beiden Stege zum Meer möglich. Allerdings bietet der flachabfallende Strand mit den erwähnten bewachsenen Felsen auch schlechteren Schwimmern die Möglichkeit zu Schnorcheln, da schon einige Fische anzutreffen sind. Westlich des Hotels befindet sich der Club Voyage Sorgun Select (wirkt fast noch schöner als das Turquoise), östlich der Robinson Club. Im Übergang zwischen Turquoise und Robinson Club befindet sich der breiteste Strandabschnitt des nahen Umfelds. Den schönsten Strandabschnitt des gesamten Bereichs gibt es am Hotel Silence Park Resort. Dieses Hotel ist westlich das letzte Hotel von Sorgun und ausgangs des hübschen Waldes gelegen (wir waren letztes Jahr dort und können dieses Hotel nicht weiterempfehlen.) Wer Ausflüge buchen möchte (selbstverständlich nicht bei den Reiseveranstaltern) muß in einen der Orte fahren. Rund um das Hotel hat man keine vertrauenswürdige Möglichkeit einer solchen Buchung oder eines ebensolchen Einkaufs. Die nächsten Kartentelefone befinden sich am Robinson-Club.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Ein Ärgernis für mich war, daß der Beachvolleyballplatz nicht von Steinen befreit wurde, was natürlich eine übel blutende Fußverletzung eines Spielers nach sich zog. Trotz mehrfacher Aufforderung beim Animateur eine solche Reinigung zu veranlassen geschah nichts. Vielmehr log dieser, daß eine Säuberung jeden Tag vorgenommen werde. Insgesamt waren die männlichen Animateure typische Vertreter ihrer Zunft, die alle Klischees zu bedienen vermochten. Als positive Ausnahme erschien der junge Mann aus Holland. Angeboten wurden die urlaubstypischen Bewegungsprogramme, wobei das Nordic Walking wirklich schlecht dargestellt wurde. Über die Qualität der Shows mögen wir uns kein Urteil erlauben, es wurde aber recht intensiv daran gearbeitet. In diesem Zusammenhang ist die Darbietung einer externen professionellen Truppe erwähnenswert, die ebenso wirkte. Für unseren Geschmack war zumindest gegen Ende Mai die Poolanimation zu laut. Die Leute abseits des Pools sind doch offensichtlich an den ach so lustigen Spielchen nicht interessiert – dann müßte man sie auch nicht beschallen. Die drei Rutschen bringen mit Sicherheit auch Junggebliebenen Spaß. Insbesondere die große, rote Bahn ist schon ziemlich schnell. Naturgemäß ruhig und entspannend geht es dagegen im Spa-Bereich zu. Dieser ist großzügig angelegt und kann sich wirklich sehen lassen. Die Preise dagegen sind, wie immer in Hotels, unangemessen hoch. Der Pool als solcher entspricht nicht mehr den modernen Anforderungen. Es handelt sich um ein klassisches Schwimmbecken im Gegensatz zu modernen Poollandschaften auf mehreren Ebenen. Durch die Maße von annähernd 50x20 Meter hat jedoch der ambitionierte Schwimmer die Möglichkeit einige Bahnen zu ziehen. Tretboote oder Kajaks konnten nicht ausgeliehen werden, bei der Animation standen dafür allerdings Luftmatratzen zur Verfügung, mit denen man ja auch etwas aufs Meer rauspaddeln konnte. Durch das integrierte Sichtfenster vermochte man so sogar noch die Unterwasserwelt in Augenschein zu nehmen. Es gibt einen Basketballplatz (ein Korb) und zwei Tennisplätze. Es handelt sich jeweils um Hartplätze, die dem engagierten Spieler kaum genügen dürften. Dem spaßorientierten Urlauber werden sie aber im sportlichen Sinne genügen und durch ihre Lage im Wald optisch zu gefallen wissen Da wir (noch) keine Kinder haben, können wir uns bezüglich derer Einrichtungen nur auf den Augenschein verlassen. Der Spielplatz war überdacht und so ausgestattet, daß sich die Kleinen nicht ernsthaft verletzen konnten (Boden aus Gummiplatten / Pfosten gepolstert). Die Betreuung erschien wirklich liebevoll und gelungen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3 Wochen im Mai 2007 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Arndt & Jessica |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 4 |