Vila Alba Resort

Hat man die etwas mühsame Anfahrt überwunden, ist man erst einmal total überwältigt: Man wird in der Rezeption freundlich begrüßt, dann mit einem dieser Golfcarts in der Anlage herumgefahren und schließlich zum sehr geräumigen Apartment gebracht. Man hat das Gefühl, im Paradies angekommen zu sein. Doch das Paradies hat Ecken und Kanten. Darüber mehr in den einzelnen Rubriken. Hotel war zu unserer Zeit vorwiegend von Familien besucht, was für uns kein Problem darstellte, da die Kinder (mit 1-2 Ausnahmen) wohlerzogen waren und es eine Freude war zu beobachten, wie lieb sich junge Familien um die Allerkleinsten kümmerten. Die erste Enttäuschung kam am Freitagabend: In der Hotelbar (liegt etwas unterhalb des Restaurants) fand eine englische Hochzeit statt, offenbar organisiert von einer Event-Agentur. Eine solche Lärmbelästigung habe ich in einem Qualitätshotel noch nicht erlebt. Wir hatten Ruhe erwartet und nun das Gefühl, eher am Ballermann gelandet zu sein. War zum Glück nur ein Abend, sonst hätten wir uns beschwert. Wir hatten mit Aufpreis direkten Seeblick gebucht, lohnt sich nicht wirklich, da wohl am meisten durch Lärm von der Bar beeinflusst. Einige Zimmer liegen am Rand der Anlage, dort Anlieferverkehr (manchmal laufender Motor) und Abwasserentsorgung mit Entsorgungs-LKW. Wir können das Hotel nur bedingt weiterempfehlen, vielleicht für Frühjahr und Herbst, wenn man ohnehin nicht im Meer schwimmen kann und abends nicht mehr auf dem Balkon sitzen möchte. Die im 1. Stock gelegenen Zimmer haben sicher etwas mehr Privatsphäre.

Die Suite ist sehr geräumig und schön möbliert (zwei Schlafzimmer, was sich als sehr gut erwiesen hat, da wir bei der Hochzeitsbeschallung, die vorn auch bei geschlossenem Fenster gut zu hören war, in das hintere Schlafzimmer umziehen konnten). Drei Fernseher, doch Fernseher im Wohnzimmer war defekt, alle Kanäle nur in sehr schlechter Qualität zu empfangen. Die Anzahl der Programme war mehr als mickrig für ein derart internationales Publikum (insgesamt so um die 15 Kanäle). Für Deutsche (die insgesamt recht zahlreich vertreten waren) gab es nur RTL, Kika und irgendeinen Sportkanal. ARD war die ersten Tage 'eingefroren', funktionierte dann später wieder. Klimaanlage ließ sich für jedes Zimmer individuell regulieren, allerdings gab es nur zwei Gebläsestufen, wobei selbst die niedrigste Stufe für die Nacht viel zu stark war und der Luftzug direkt auf die Betten blies. Schaltete man die Klimaanlage nachts aus, wurde es mit der Zeit stickig im Zimmer. Im Erdgeschoss befinden sich die Balkons direkt nebeneinander mit einer sehr niedrigen Trennwand, so dass es keinerlei Privatsphäre gibt. Wir hatten das Pech, dass wir nebenan Kettenraucher hatten, so dass wir den Balkon nur nutzen konnten, wenn diese nicht anwesend waren.

Das Frühstück war in Ordnung, die einzelnen Produkte waren hochwertig und schmeckten gut. Nur gab es jeden Tag die gleichen Wurst-, Käse- und Schinkensorten. Ist nicht ganz nachzuvollziehen, da es z.B. im Intermarche-Supermarkt in Lagoa gefühlte 100 Käsesorten und mehr gibt. Obst gab es auch immer das gleiche, Erdbeeren trotz Saison nur einmal (auch diese waren im Intermarche zu einem sehr vernünftigen Preis zu haben). Die Säfte waren nicht frisch gepresst, aber immerhin war es richtiger Orangensaft und keine Chemieplempe wie in anderen Hotels. Leider fehlte Mineralwasser aus der Flasche (es gab nur Leitungswasser im Krug). Kaffee musste man sich aus einem Bottich zapfen, daneben war die Milch. Das Schlimme war, dass das Ganze dann nur noch lauwarm war. Daneben stand ein Automat, wo aber die meisten Knöpfe zugeklebt waren. Dass man auch Kaffee und Cappuccino bestellen konnte, haben wir erst gemerkt, als wir es bei anderen gesehen haben. Warum kommt das Personal nicht an die Tische und bietet die Produkte an? Ist natürlich weniger Arbeit, wenn sich die Gäste den Kaffee selbst am Bottich zapfen, aber fünf Sterne würdig ist das nicht. Wir haben auch einmal Room-Service bestellt, waren da eher enttäuscht vom Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Karte im Restaurant sah sehr abgehoben aus, wir haben daher lieber in der schönen Küche selbst gekocht, was auch gut klappte.

War unterschiedlich; an der Rezeption war man meist sehr freundlich. Gute englische Sprachkenntnisse beim Personal. Suite wurde immer sehr gut gereinigt. Im Restaurant hätten wir uns mehr Aufmerksamkeit vom Personal gewünscht. Nur eine junge Frau (offenbar Engländerin) agierte proaktiv, begrüßte uns freundlich bei der Ankunft im Hotel und servierte uns immer unseren Cappuccino. Die anderen Angestellten tendierten eher zum Wegsehen, um nicht in Anspruch genommen zu werden.

Hotel liegt in Alleinlage auf einer Klippe, was sehr schön ist. Die letzten zwei Kilometer der Anfahrt erfolgen über eine einspurige Straße mit gelegentlichen Ausweichbuchten. Kann ganz schön haarig werden, denn die Straße wird nicht nur von Hotelgästen, sondern auch vom Personal, Strandbesuchern und Anwohnern genutzt. Der Strand Praia de Albandeira ist über eine Treppe zu erreichen, vorher muss man aber über Steine klettern. Für Ältere, Gehbehinderte und Familien mit Buggy absolut nicht zu empfehlen. Der Strand selbst ist idyllisch anzuschauen, aber leider zum Schwimmen nicht geeignet: Starke Brandung, viele Felsen im und am Wasser, hoher Eintrag von Seegras. Sind deshalb jeden Tag an einen anderen Strand gefahren, weil wir im Meer schwimmen wollten.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Unterhaltung gab es außer der Extremstbeschallung nicht, war aber auch nicht gewünscht. Der Pool war sehr schön, allerdings reichten die Schattenliegen rundum oft nicht aus. Generell war Schatten in der Anlage Mangelware, auch die Liegen vor unserer Suite waren kaum zu nutzen, da sie den ganzen Tag in der prallen Sonne waren (Temperaturen so um die 30°C jeden Tag). Das größte Ärgernis für uns: Wir hatten schon frühzeitig gebucht, damals stand auf der Hotel-Website: 'free wired internet'. Wir nahmen deshalb extra einen kleinen Router mit. Vor Ort hieß es dann, in den Suiten gäbe es WLAN von Vodafon, 3 Tage für 18 Euro. Zähneknirschend buchten wir ein Paket, nur leider funktionierte es weder mit Handy noch Tablet, wahrscheinlich, weil das Signal am Ende der Reihe zu schwach war. Das Geld wurde trotzdem in Rechnung gestellt.