- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Es hat diesmal recht lange gedauert, bis wir von Male endlich in Richtung Urlaubsinsel starten konnten. (Der Transfer wird von Vilamendhoo organisiert.) Vilamendhoo ist eine vergleichsweise große Insel. Das hat den Vorteil, dass die Versorgungseinrichtungen relativ großen Abstand zu den Bungalows haben, und keineswegs stören. Auch der sonst übliche Lärm des Dieselgenerators ist nur an wenigen Stellen zu erahnen. Vilamendhoo ist dicht mit rießigen Kokospalmen bewachsen. Es gibt sogar noch Stellen mit undurchdringlichem Urwald. Spazierwege führen durch das innere der Insel. Das Riff zieht sich rings um die ganze Insel und ist über Zugänge in 10 bis 50 Metern zu erreichen. Das Riffdach ist inzwischen weitgehend abgestorben und zertrampelt, so dass kleine Lagunen entstanden sind. Das Riff selbst entschädigt mit wieder aufkommenden Korallen und vielen bunten Fischen. Schnorchler kommen hier voll auf ihre Kosten. Im Mai waren die lauten Italiener schon weg (originalton Rezeption) und auffallende Osteuropäer wie schon erlebt, haben wir nicht bemerkt. Also insgesamt angenehme Zusammensetzung der Gäste. Stellt man keine übertriebenen Ansprüche, kann man hier einen schönen Urlaub mit Maledivenfeeling verbringen. Alles was man braucht ist vorhanden und funktioniert tadellos. Am Steg vor der Rezeption herrscht reger Bootsverkehr den wir so noch auf keiner Insel erlebt haben. Da es sich hierbei um einfache Boote mit Dieselmotor handelt, gibt es kaum eine ruhige Stunde ohne das tuckern der Motoren. Zu allem Übel haben diese Boote keinen Anlasser und werden mit einer Kurbel gestartet. Einmal angelassen, brummen die Motore endlos vor sich hin, bis sie endlich abfahren. Bis zu einer Stunde haben wir schon erlebt. Lieben Sie die absolute Ruhe, dann sollten Sie die weniger schöne, aber absolut ruhige lage ab Bungalow 33 bis ca. 60 wählen.
Jeder Bungalow hat 2 nummerierte stabile Holzliegen mit ebenfalls nummerierten Auflagen. Weiterhin gibt es auf der Veranda einen Tisch und zwei Stühle mit Sitzkissen. Die Bungalows haben teils halboffenes-, teils geschlossenes, sauber gefliestes Bad mit ordentlicher Einrichtung. Die Bungalows sind zwar schon in die Jahre gekommen, aber offensichtlich renoviert und in gutem Zustand. Sie sind geräumig und ausreichend ausgestattet. Alle mit Kühlschrank und komfortabler Klimaanlage und Deckenventilator. Würde man noch einen Fernseher, Föhn und Duschgel hinstellen, würde man zu manchen 4 - und 5 Sterne Anlagen keinen Unterschied erkennen.
Die Küche verdient meiner Meinung nach ein besonderes Lob. Es gibt nicht die übliche pompöse Aufmachung - eben 3 Sterne+ - aber was überrascht ist der absolut super Geschmack der angebotenen Speisen. Suppen gab es, da kann sich manch deutsche Gastronomie eine Scheibe abschneiden, von wegen Maggi § Co, eher wie bei Großmutter. Zartes Lammgulasch, Lammbraten, die üblichen Hähnchenvarianten aber sehr lecker variiert, Fisch von guter Qualität und Geschmack. Rindfleisch als Rostbeef, Gulasch und Minutensteak war mir allerdings insgesamt zu zäh. Aber Chilli con Carne z. B. war super. Beilagen wie überbackener Bumenkohl oder Brokolie, Kartoffelbrei und Ofenkartoffel könnten zu Hause nicht besser sein. Ein reichhaltiges Salatbüffet und die übliche Nudelstation runden das Bild ab. Weiterhin gab es wechselnde landestypische Currygerichte. Die Nachspeisen waren nicht üppig, aber mit Torte, Pudding, Kuchen und Obst ausreichend. Das Frühstück war eher Standard mit nur einer Sorte Wurst und einer Sorte Käse, Eierstation, Würstchen, Tomaten, Obst und einige warme Beilagen, Schwarzbrot und süße Stückchen. Die Bedienung war ohne Tadel, immer aufmerksam, manchmal sogar zu schnell. (Teller kaum leer und weg war er). In den ersten 2 Wochen hat sich nichts wiederholt. (Reis und Nudel gab es natürlich immer). In der 3. Woche 2 Wiederholungen.
Der Service läßt nichts zu wünschen übrig. Zimmerwechsel ohne Problem. Alles sauber und täglich frische Bade- und Strandtücher. Alle Angestellten höflich und hilfsbereit. Einziger Wermutstropfen ist die Grundhaltung des Gästebetreuers. Er bestreitet Sachverhalte grundsätzlich, auch wenn sie offensichtlich sind.
Die Superior-und De-Lux Bungalows sind rings um die Insel angeordnet, und jeder hat einen etwa 10 Meter breiten schattigen Platz bis zum Strand. An wenigen Stellen ist der Blick aufs Mehr durch Mangroven ein wenig verdeckt, oder es gibt nur einen schmalen Durchgang, der dann aber als Gegenleistung reichlich Intimsphäre vermittelt. Wirklich schlecht gelegene Bungalows gibt es eigentlich nicht. Vielleicht mit einer Einschränkung, die Bungalows von 33 bis etwa 70 haben nicht den schönsten Strand, aber dafür absolute Ruhe und eher ruhigeres Meer. Der viel gerühmte Bungalow Nr. 32 hat seinen ursprünglichen Reiz verloren. An allen Stellen gibt es kleine Vor- und Nachteile je nach Vorlieben. Den schönsten Sandstrand gibt es an der Westspitze um die Sunsetbar. Die Insel ist nicht am Strand zu umrunden. Der Hauptweg führt vor den Bungalows vorbei.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Sportliche aktivitäten gab es genügend, haben wir aber nicht genutzt. Muckibude macht vom Augenschein einen guten Eindruck. An Unterhaltung gab es das übliche Krabbenrennen, und die Werbeveranstaltung der Tauchbasis. Die widerlichste Einrichtung am Samstag war die Disco. Die Lautstärke ist unerträglich, kaum einer bleibt da, aber dem DJ gefällt es wenn der Bass über die ganze Insel dröhnt. Rücksicht auf andere Gäste kennt man hier scheinbar nicht. Ballermann läßt grüßen. Von der Seite könnte man das Niveau etwas verbessern. Wir wissen zwar nicht wer solche Art Disco auf einer, als paradiesisch beschriebenen Insel braucht, aber scheinbar gibt es dafür einen Stern.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3 Wochen im Mai 2009 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Jolanthe |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 11 |