Wir erreichten Forio an einem Sonntagabend gegen 21:00 Uhr und waren von der Villa Melodie zunächst sehr angetan. Das Hotel ist im ischitanischen Landhausstil erbaut und verfügt nach eigenen Angaben über 33 Zimmer mit zum Teil sehr schönem Meerblick, insbesondere in den oberen Etagen. Besonders gut gefielen uns die sehr geschmackvoll und gediegen rustikal eingerichteten Aufenthaltsräume. Es gibt einen großen Swimmingpool im Freien sowie ein kleines Thermalbad in einem daneben liegenden Kellergeschoss. Wir hatten Halbpension gebucht. Gäste waren vornehmlich Deutsche, daneben gab es während unseres Aufenthalts noch zwei schweizer und ein italienisches Ehepaar. Mir ist schon vor unserer Reise aufgefallen, dass die Beurteilungen für dieses Hotel bei „Holidaycheck“ sehr unterschiedlich, sogar stark widersprüchlich ausfallen. Es ist richtig, dass die jungen Betreiber äußerst liebenswürdig und nett sind. Das reicht unseres Erachtens jedoch nicht aus, um eine so schöne Familienpension zufriedenstellend zu führen. Wenn die Betreiber alle mehrere Nebenjobs haben, kommen die Gäste einfach zu kurz. Wenn das Hotel mit mehr Herzblut geführt würde, könnte die Villa Melodie ein wirkliches Schmuckkästen werden. Leider ist es aber nur ein Hotel für einen Urlaub „ohne große Ansprüche“, so wie auch schon ein anderer Gast meinte. Von Ischia insgesamt waren wir diesmal sehr enttäuscht. Wir waren das letzte Mal vor über zehn Jahren dort. Inzwischen hat sich sehr viel verändert. Der Verkehr hat dermaßen zugenommen, dass man sich bei den zumeist fehlenden Bürgersteigen kaum auf die Straße wagen kann. Mit dem Müllproblem wird man auch nicht fertig. Besonders in den Nebenstraßen wurde viel Müll, wie Radiogeräte, Fernseher, Kühlschranke, ausgediente Motorroller oder Fahrräder entsorgt, die dort still vor sich hin rosten. Leider sind auch die Strände zum Teil sehr stark vermüllt. Besonders verschmutzt war der so viel gelobte Maronti Strand. Hinzu kommen die sehr hohen Preise in den Cafés, Restaurants und den Thermalbädern. Der Eintritt in die Poseidon Therme kostet € 28.00 pro Person und Tag. Unsere Nebenkosten betrugen über € 70,00 pro Tag. Insgesamt hat uns der Urlaub auf Ischia mehr gekostet als ein Fünfsterne-Pauschalurlaub in Spanien. Unsere besonderen Tipps: Ein Besuch auf Procida. Wandern mit Aniello Di Iorio.
Unser Zimmer war sehr geräumig, gefliest, einfach eingerichtet. Fernseher mit deutschem Kanal vorhanden. Die Klimaanlage wurde nicht genutzt. Das Bad konnte nur immer von einer Person benutzt werden. Obgleich die Zimmer jeden Tag rasch durchgeputzt wurden, gab es dennoch jede Menge „Wollmäuse“ in den Ecken und unter den Betten. Wir hatten einen sehr schönen Balkon mit Meerblick, die Plastikliegestühle wurden jedoch nie gereinigt und Auflagen für diese gab es auch nicht. Ansonsten waren die Zimmer einem Dreisterne-Hotel angemessen.
Beim Frühstück gab es die erste Überraschung: Frühstück gibt es morgens von 8:00 bis 9:30 Uhr. Als wir an unserem ersten Urlaubstag erst gegen 9:10 Uhr im Speisesaal eintrafen, weil wir uns einmal ausschlafen wollten, wurden wir gleich schief angeschaut. Brot war um diese Zeit schon keines mehr vorhanden. Ein paar trockene Scheiben Weisbrot wurden aber dennoch in der Küche aufgetrieben. Der Obstsaft kam aus einem Automaten und war stark verdünnt und einfach ungenießbar. Auch der Kaffee kam aus dem Automaten und schmeckte dementsprechend. Noch nie haben wir in Italien so schlechten Kaffee trinken müssen. Die Joghurtschüssel war auch schon leer geputzt, und die einzige, ansonsten sehr nette Bedienung, zuckte nur mit den Schultern. Die Frühstückseier waren knüppelhart und sicher schon ein paar Tage alt. Zum trockenen Weisbrot gab es allerdings einen Teller mit abgezählten Scheiben Wurst, manchmal Schinken, und Käse. Nichts Besonderes und schon gar nicht italienisch. Das Abendessen wurde pünktlich um 19:30 Uhr serviert. Francesco war für die Zubereitung zuständig, Giovanni servierte blitzschnell zusammen mit einer Angestellten, die auch morgens beim Frühstück zugegen war. Alles musste sehr schnell gehen, weil man am Abend nicht viel Zeit für die Gäste hatte. Sobald ein Tisch frei wurde, deckte man ihn schon hektisch für den nächsten Morgen. Man konnte dann noch gemütlich in der Lobby mit anderen Gästen zusammensitzen, aber mit der Frage „möchte noch jemand etwas?“ verabschiedeten sich die Betreiber hastig. Die Bar wurde geschlossen und schon war man weg. Weitere Getränke waren dann nicht mehr zu haben. Das Abendessen war auch nicht immer überzeugend. Von dem grünen Salat ohne Dressing (Öl und Essig stand auf dem Tisch) waren wir nicht gerade begeistert. Der Fisch (Seezunge) hat uns überhaupt nicht geschmeckt, und ansonsten haben wir auf Ischia bei unseren früheren Besuchen wesentlich besser gegessen.
Mit dem Service hatten wir so unsere Probleme. Das Hotel wird familiär, insbesondere von drei Geschwistern (Giovanni, Francesco und Gisa), geführt, die alle sehr freundlich und nett sind. Sie haben aber alle gleichzeitig mehrere Nebenjobs und lassen sich tagsüber nur sehr selten im Hotel blicken. Dabei kommen die Gäste leider viel zu kurz.
Das Hotel befindet sich außerhalb von Forio, im Stadtteil Citara und liegt etwa 50 Schritte von der Hauptstraße entfernt, in ruhiger Lage, inmitten von Obst-, Wein- und Gemüsegärten. Direkt an der Hauptstraße gibt es eine Bushaltestelle. Wir haben uns gleich am ersten Urlaubstag eine Buskarte mit 14-tägiger Gültigkeit (Euro 22,00/Person) gekauft und konnten so leicht alle übrigen Orte und vor allem die Thermen preiswert mit dem Bus erreichen. Für den Strand von Citara und die Poseidon-Gärten benötigt man etwa 20 Minuten zu Fuß. Restaurants gibt es vor allem am Strand von Citara oder im Zentrum von Forio.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Sport und Unterhaltung gab es nicht.
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Paar |
| Dauer: | 2 Wochen im Oktober 2009 |
| Reisegrund: | Wandern und Wellness |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Manuel |
| Alter: | 71+ |
| Bewertungen: | 74 |


