Vissalo by Acharavi Beach

Wir haben dieses Hotel gezielt gebucht, weil es laut Beschreibung unter 50 Zimmer hat und damit den Eindruck eines kleinen, ruhigen, für Paare geeigneten Hotels vermittelte – ideal, um ein paar entspannte Tage am Pool zu verbringen. Die Realität sieht leider ganz anders aus – und fühlt sich schlichtweg wie eine bewusste Täuschung an. Das sogenannte Hotel Vissalo existiert nicht als eigenständige Einheit. Die Zimmer befinden sich mitten in der weitläufigen Anlage des Acharavi Beach Hotels. Rezeption, Speisesaal, Personal – alles gehört zu Acharavi Beach. Von einem kleinen, ruhigen Hotel kann also keine Rede sein. In der Beschreibung stand zwar, dass man u.a. den Speisesaal des Nachbarhotels nutzen kann , von einem separaten Hotel kann jedoch trotzdem keine Rede sein. Besonders ärgerlich: Die Poolanlage, mit der Vissalo beworben wird, ist keineswegs exklusiv. Sie wird von sämtlichen Gästen des benachbarten Hotels mitgenutzt – darunter vor allem viele Familien mit (lauten) Kindern. Von Ruhe oder Erholung ist hier nicht das Geringste zu spüren. Ein weiteres Ärgernis war der Eindruck, dass sich am Nachmittag regelmäßig eine Gruppe auffälliger Jugendlicher am Pool aufhielt, die offensichtlich nicht in der Anlage wohnten. Das Verhalten dieser Gruppe war laut, störend und unangenehm – und niemand vom Hotelpersonal hat eingegriffen. Insgesamt fühlt man sich hier nicht nur fehlgeleitet, sondern schlicht getäuscht. Wer auf der Suche nach einem ruhigen, entspannten Hotel für Paare ist, sollte dringend die Finger davon lassen!

Der einzige wirkliche Unterschied zwischen dem angeblich eigenständigen Hotel Vissalo und dem Acharavi Beach Hotel sind die Zimmer – denn diese befinden sich in einem neueren Gebäudeteil. Das war’s dann aber auch schon. Die Betten sind steinhart, die Kissen unbequem und viel zu klein. An erholsamen Schlaf war kaum zu denken. Die Zimmer selbst sind zudem extrem hellhörig. In der ersten Nacht hatten wir eine Familie mit Baby im Nachbarzimmer – das Kind schrie die halbe Nacht, an Schlaf war nicht zu denken. Glücklicherweise reiste diese Familie am nächsten Tag ab. Trotzdem: In einem Hotel dieser Preisklasse sollte so etwas durch bessere Dämmung verhindert werden. Das Badezimmer ist ein Paradebeispiel für schlechte Planung. Viel zu klein, keine vernünftige Ablagefläche – mehr als eine Zahnbürste passt nicht neben das Waschbecken. Kosmetikartikel müssen im Zimmer aufbewahrt werden. Noch schlimmer: Beim Duschen mit der sogenannten „Regendusche“ läuft das Wasser völlig unkontrolliert durch das komplette Bad. Danach ist alles nass. Die Handbrause ist die einzige Möglichkeit, dieses Chaos halbwegs zu verhindern – Komfort sieht anders aus. Der Zimmerservice war im Großen und Ganzen in Ordnung – mit einer gravierenden Ausnahme: Am Sonntag findet kein Zimmerservice statt. In einem angeblichen 4-Sterne-Hotel ist das absolut inakzeptabel. Auf unsere Nachfrage an der Rezeption wurde unfreundlich reagiert. Uns wurde schnippisch erklärt, das sei „beim Check-in gesagt worden“ und stehe auch „auf einem Schild an der Rezeption“. Beides schlichtweg falsch bzw. lächerlich. Das erwähnte Schild ist kaum als Information erkennbar – der Hinweis versteckt sich in winziger Schrift ganz am Ende der Buffetzeiten. Wer bitte soll das ernsthaft wahrnehmen? Wenn man schon auf Zimmerservice verzichtet, sollte man die Gäste zumindest klar und transparent darüber informieren – am besten im Zimmer selbst. Ein weiteres Ärgernis: Es gibt keine modernen Zimmerkarten. Stattdessen bekommt man einen altmodischen, unhandlichen Zimmerschlüssel mit einem riesigen Anhänger, der für die Stromversorgung im Zimmer genutzt werden muss. Für ein angeblich „modernes Hotel“ im Jahr 2025 ist das schlicht nicht zeitgemäß. Noch ein Hinweis zu den sogenannten „Sharing-Pool“-Zimmern: Diese liegen im Erdgeschoss zur Poolseite hin – ohne jegliche Privatsphäre. Nach 12–13 Uhr liegt der gesamte Bereich im Schatten, Sonnenbaden? Fehlanzeige. Ich bin mehr als froh, dass ich den Aufpreis für diese Zimmer nicht bezahlt habe. Wer hier ein exklusives Erlebnis erwartet, wird bitter enttäuscht.

Wenn es möglich wäre, würde ich für die Verpflegung null Sterne vergeben. Was hier als Halbpension verkauft wird, ist eine Zumutung – langweilig, ideenlos und weit entfernt von dem, was man in einem 4-Sterne-Hotel erwarten darf. Abendessen: Jeden Abend das Gleiche. Keine Spur von Abwechslung oder Kreativität, und vor allem: kein einziges typisch griechisches Gericht. Stattdessen: Pommes, Chicken Nuggets, Kartoffeln, Reis, zwei Sorten Nudeln, ein bisschen Gemüse und eine sehr überschaubare Fleischauswahl. An manchen Abenden wurde eine Fleischsorte frisch zubereitet – aber auch das war eher sporadisch als Standard. Und wie bereits in zahlreichen anderen Bewertungen bemängelt: Das Essen ist meist nur lauwarm oder sogar kalt. Eine absolute Enttäuschung! Die Getränkepreise sind völlig überzogen. Ein Glas Wein? Gibt es nicht. Nur Flaschen – ab 30 € aufwärts. Das steht in keinem Verhältnis zur Qualität des Essens. Ein vermeintliches Highlight: Am Sonntag wurde draußen gegrillt – allerdings ausschließlich für Gäste, die auf der Terrasse oder im Wintergarten saßen. Wer im Innenbereich Platz hatte, bekam davon nichts mit. Das wirkte nicht wie ein Versehen, sondern eher so, als wolle man verhindern, dass das Angebot zu stark genutzt wird. Selbst die sogenannte „Buffet-Managerin“ konnte keinerlei Auskunft geben, geschweige denn freundlich oder hilfsbereit reagieren. Dessert: Eine einzige Pudding-Wüste. Fast alle Variationen bestehen aus der immer gleichen gelben Creme – optisch unterschiedlich verpackt, aber geschmacklich völlig eintönig. Auch hier: Keine Abwechslung, keine Raffinesse, keine Qualität. Frühstück: Auf den ersten Blick ganz ordentlich, auf den zweiten aber genauso enttäuschend. Zwar gibt es ein paar frische Ei-Speisen, aber die restliche Auswahl ist qualitativ auf unterstem Niveau. Fruchtsäfte sind reines Konzentrat aus der Mischmaschine – für ein 4-Sterne-Hotel absolut unwürdig. Zur Atmosphäre: Eine Katastrophe. Der Speisesaal gleicht einer Großkantine – laut, eng, hektisch. Die Tische stehen viel zu nah beieinander, Privatsphäre gibt es keine. Kinder schreien aus allen Ecken, es wird gerannt, getobt – von einem ruhigen, angenehmen Abendessen kann keine Rede sein. Unser größter Fehler: die Halbpension. Zum Glück gibt es in der Umgebung viele wunderbare Tavernen, in denen man nicht nur hervorragend essen kann, sondern auch echte griechische Gastfreundschaft erlebt – etwas, das dieses Hotel komplett vermissen lässt.

Bereits beim Check-in war klar: Herzlichkeit oder auch nur ein Hauch von Gastfreundschaft braucht man hier nicht zu erwarten. Der Empfang war kalt, unpersönlich und wirkte, als wolle man einen möglichst schnell „abarbeiten“. Die erste Amtshandlung bestand darin, die Kurtaxe zu kassieren – begleitet von der wenig charmanten Anweisung: „Sofort!“. Willkommen fühlt man sich so definitiv nicht. Danach wurden uns ohne jegliche Erklärung einfach die Buffetzeiten heruntergeleiert – das war’s. Keine Informationen zur Anlage, zu Öffnungszeiten von Bars oder Pools, geschweige denn zu Veranstaltungen oder sonstigen Angeboten. Man wurde kommentarlos in einen Golfcaddy verfrachtet und zum Zimmer gefahren. Hilfe beim Gepäck? Fehlanzeige. Wir mussten unsere Koffer selbst die Treppen hochtragen, während der Mitarbeiter einfach stehen blieb. Das gesamte Rezeptionspersonal hinterließ über unseren gesamten Aufenthalt hinweg einen durchgehend unterkühlten Eindruck – wenig zugewandt, teils genervt, und mit null Interesse an den Gästen. Auch der Abschied war in keiner Weise würdig eines 4-Sterne-Hotels: Zuerst wurde nüchtern nach der offenen Rechnung gefragt – kein freundliches Wort, keine Nachfrage, ob der Aufenthalt angenehm war, keine Verabschiedung. Man wird einfach abgefertigt. Kritik ist hier ganz offensichtlich unerwünscht. Im Speisesaal war das Personal bestenfalls „stets bemüht“. Es gab zwei bis drei wirklich freundliche Mitarbeiter, die einen positiven Eindruck hinterlassen haben – aber der Großteil wirkte desinteressiert, unaufmerksam oder schlicht überfordert. Viele schienen kaum eingearbeitet, einige erinnerten eher an Ferienjobber oder minderjährige Aushilfen.

Die weitläufige Hotelanlage liegt zwar direkt am Strand, aber auch das klang in der Beschreibung deutlich besser als es ist. Der Strand ist weder besonders schön noch einladend – grobkieselig, teils ungepflegt. Die kostenpflichtigen Liegen stehen extrem eng beieinander, Privatsphäre Fehlanzeige. Die gesamte Atmosphäre ist laut, hektisch und schlicht ungemütlich. Zum Flughafen fährt man mit dem Mietwagen etwa eine gute Stunde.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Zu den Freizeitangeboten kann ich nicht viel sagen – schlicht, weil es kaum welche gibt. Ein Pool ist vorhanden, doch dieser wird bereits am frühen Morgen regelrecht belagert. Einzelne Liegen werden trotz ausdrücklichem Verbot (per Schild) systematisch reserviert – und das Hotel unternimmt absolut nichts dagegen. Es gibt trotzdem genug Liegen, jedoch nicht immer in guter Lage. Strandhandtücher: Eine kleine Odyssee. Zuerst muss man 20 € in bar an der Rezeption als Pfand hinterlegen – eine völlig veraltete und unnötig umständliche Methode. Mit dem Zettel in der Hand wird man dann zur Strandbar geschickt, wo man zunächst den richtigen Mitarbeiter finden muss – was nicht immer einfach ist. Erst dann bekommt man die Handtücher ausgehändigt. Und jetzt kommt’s: Der Tausch ist nur zweimal pro Woche erlaubt. In einem Hotel, das sich „modern“ und „4-Sterne“ nennt, ist das eine Zumutung. Gerade bei den Temperaturen, in Verbindung mit Sonnencreme, Schweiß und Sand, ist ein täglicher Wechsel das Mindeste – alles andere ist schlicht unhygienisch.