- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Letztes Jahr waren wir genau zur gleichen Zeit da. Deshalb haben wir es wieder gebucht, obwohl es etwas über dem festgesetzten Budget lag. Und noch was vorab: Mir sind Ordnung und Sauberkeit nicht besonders wichtig, entscheidender ist ein netter Umgang miteinander.
Die Zimmerausstattung war ausreichend. Leider konnte ich die Putzfrau nicht überzeugen, entweder von 10 bis 14 zu putzen oder erst nach dem Mittagsschlaf. Sie klopfte immer Punkt zwei und ich musste sie wegschicken. Frische Handtücher organisierte ich mir selbst aus dem Putzwagen,genauso wie frische Bettwäsche als meinem Kind ein Malheur passiert war.
Man kann ja vom Essen halten, was man will, aber in so einem AI Urlaub schnappert man gerne bissl. Das wird einem hier wirklich verdorben. Beim Frühstück geht es noch relativ gut los. Brötchen, Müsli, Gemüse, Eier, alles da. Butter fehlt, glaub ich. Margarine gibts. Die gekochten Eier sind entweder hart und blau oder völlig flüssig. Andere Reisende mussten für Pancakes und Omelette 20 Minuten stehen. Ich habe vom Platz aus gestoppt. Das ist doch kein Urlaub! Leider ist es keine Alternative nicht um neun zu frühstücken, wie alle anderen, sondern schon halb acht. Da gibt es nämlich weder Omelette noch Pancakes. Im Rausgehen hab ich immer noch paar Waffeln mitgenommen, die waren lecker. Weiter zum Zwischensnack. U. I elf öffnet die großartige Dame vom Gözelem Haus ihre Pforten und genau um diese Zeit sollte man da sein. Sonst wartet man über 30 Minuten. Die Fladenbrote sind super lecker, aber ob es das wert ist, täglich eine halbe Stunde zu warten? Nicht vergessen, wir haben Urlaub. Letztes Jahr gab es noch eine Hütte am Strand, das hätte dieses Jahr auch geholfen. Das Mittagessen in der Snackbar war recht einseitig, aber ok. Ich mag Dönerfleisch mit Kräuterquark. Wassermelone auch, gab es nicht immer. Lustig war der eine Tag, als ein höher gestellter Kellner punktuell Gästen verbot, den inneren Teil der Snackbar mit Badekleidung zu betreten. Er hat zwar Recht, gibt ja sogar ein Schild. Trotzdem hätte ich mich ziemlich diskriminiert gefühlt, wenn alle anderen das dürfen und wir werden weg geschickt. Die Familie trug es mit Fassung. Ich finde trotzdem dass man so nicht mit Gästen umgeht. Generell hat man hier das Gefühl, die Mitarbeiter mit seiner Anwesenheit zu stören. Ich habe noch nie soviel Abneigung von Hotelangestellten entgegen gebracht bekommen. Selbst mein motiviertester freundlichster Gruß konnte den meisten kaum ein Lächeln entlocken. Ausnahmen: der kleine Kellner am Ausschank der Strandbar (er musste, glaube ich, immer über meine Bestellung Baileys ohne Eis lachen) und der Koch, der aussieht wie Mario Adorf und Fisch beim Abendessen grillt. Er hat einfach gelächelt. Im Gegensatz zu allen anderen. Nicht scheißfreundlich, sondern einfach so. Das ist wirklich traurig, dass mir auch nach längerem Nachdenken kein anderer Hotelmitarbeiter einfällt. (Ich weiß, dass Mitarbeiter gerne danach beurteilt werden, ob sie positiv in Bewertungen erwähnt werden, deshalb der Exkurs) Weiter zum Abendessen. Wir kamen immer so 19:50, eine dreiviertel Stunde nach Eröffnung. Und 7 Tage lang, musste ich meinen Tisch selbst decken. Nicht dass ich mir dafür zu fein wäre, aber ich glaube in einem 4 Sterne Hotel, auch wenn es in der Türkei steht, kann ich doch erwarten, dass ich nicht die Reste der vorherigen Gäste wegräumen muss. Aber was tut man nicht alles für einen Platz zum Essen? Benutzte Teller zur Seite, Besteck aus den Schränken her, manchmal sogar eine frische Tischdecke ergattert. Der Kellner, der anscheinend fürs Abräumen zuständig war, sah zwar gut aus, doch sein verbitterter, frustrierter Gesichtsausdruck war einfach unangenehm. Wie er grob und betont hektisch die Tische um uns herum 20:30 abräumte ließ mich glauben, ich müsse mich schämen, dass ich ihm so viel Arbeit zumute. Am letzten Abend fragt uns ein Kellner, den ich vom Vorjahr vom Sehen her kannte, was wir trinken wollen. Mir ist vor Schreck fast der Reis aus dem Gesicht gefallen. So ein Service. An allen anderen Tagen, mussten wir selbst zur Bar was holen. Dort stand ich öfters neben Kellnern, die ebenfalls hier Getränke bestellten. Ich dachte mir, sie bedienen irgendwie höhere Gäste. Das Essen an sich war so ziemlich immer das Gleiche, aber ich mag Reis mit Soße. Und meine Tochter Nudeln. Problematischer waren Teller. Auf dieses wichtige Accessoire zum Essen musste man auch mal warten.
Zum Service hab ich ja unter dem Punkt Gastronomie schon ausführlich geschrieben. Ich fotografiere keine zerbrochenen Fliesen in der Unterführung oder beschwere mich über die immer gleiche Nudelsoße, aber wenn ich als Familie in einem Hotel logiere, möchte ich zumindest nicht mit Verachtung gestraft werden. Jederzeit hat man das Gefühl, die Angestellten mit seiner Anwesenheit zu stören. Entweder sie beobachten dich argwöhnisch oder sie versuchen, dich zu ignorieren, um nicht etwa angesprochen zu werden. Am letzten Tag haben wir unsere Puppe auf dem Spielplatz vergessen. Erst während des Transfers ist es aufgefallen. Weder auf meine Emails mit Foto der Puppe, noch auf meine Anrufe bekam ich eine Antwort. Ich rief noch an dem Tag mehrmals an, wurde aber schroff und genervt abgewiesen. Wie kann man nur so sein? Es würde mir das Herz brechen, wenn ich an ein dreijähriges Mädchen denken würde, die ihre Puppe nie wieder bekommt. Ich weiß nicht, ob es zu viel verlangt ist, einfach mal jemanden zu schicken. Anscheinend schon.
Es liegt halt am berühmten "A*** der Welt" (Zitat eines Reiseleiterers) Ich habe nicht versucht, den Shuttelservice des Hotels zu nutzen und mich auch nicht auf die Straße gesellt, um vom Dolmusch mitgenommen zu werden. Zum Glück hatten wir immer Ausflüge mit Abholung. Mein Freund ist zweimal zum Geldautomaten gelaufen und konnte sogar Euros ergattern. Er war nach einer reichlichen halben Stunde wieder da. Der Transfer vom/zum Flughafen wurde immer von einer Rast beim teuren Markt unterbrochen. Weiß nicht, ob das sein muss.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Für 10 Minuten Jetski sollten wir am Strand 50€ bezahlen. Wir haben es auf dem Piratenbootausflug für 20€ bekommen. Der Pool war ziemlich kalt, ich denke, das Wasser wird immer frisch nachgefüllt und die türkische Oktobersonne kann es nicht erwärmen. Mehrmals habe ich versucht im Miniclub während der Öffnungszeiten einen Animateur zu finden. Vergeblich. Nur abends nach der Minidisco bekamen Kinder ihre selbst gestalteten Sandbilder ausgehändigt. Ach ja die Minidisco. Es gab anscheinend vier Animateure und den Dj. Einmal die dunkelhaarige Frau, die völlig übertrieben und aufgesetzt lachte und, sobald unbeobachtet völlig genervt wirkte. Der Chef, der wie ein arroganter Gockel durch die Bar spazierte und sich dann einen süßen kleinen Jungen auf den Schoß setzte um ihn zwischen den Liedern etwas ins Micro sagen zu lassen. Bei genauerem Hinsehen, konnte man an manchen Abenden glasige gerötete Augen erkennen, was auch immer das zu bedeuten hat. Dann war da noch ein dünner Animateur, der seinen Job völlig verfehlt hat. Er war derart unsicher und schüchtern, dass man nur Mitleid haben konnte, wie er täglich bei der Minidisco mitmachen musste. Zum Schluss aber noch ein Lichtblick: Der Animateur war max 25 und trug immer einen buschigen Fellanhänger an der Hose. Er machte bei der Minidisco jedes Lied mit und wirkte dabei nicht mal lächerlich. Das muss man erstmal schaffen. Er hatte ein tolles Händchen für die Kinder und immer ein Auge auf die Kleinsten, dass diese nicht von der Bühne fallen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im Oktober 2017 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Sabrina |
Alter: | 26-30 |
Bewertungen: | 4 |