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Matthias (41-45)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • August 2017 • 1-3 Tage • Stadt
Eine enttäuschende Nacht im Waldorf Astoria
3,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Sehr schlecht

Wir haben in Berlin mehrere Nächte in verschiedenen Hotels verbracht und haben uns in diesem Zusammenhang auch das Waldorf Astoria angeschaut. An der Rezeption wurden wir freundlich begrüßt. Wir baten darum, uns ein Zimmer zu zeigen, um zu sehen, ob es uns zusagt. Ein sehr freundlicher, engagierter und sympathischer junger Mitarbeiter (Patrick) hat uns daraufhin zwei Zimmer, das Spa und die übrigen Räumlichkeiten gezeigt. Wir haben uns dann spontan für ein Zimmer zu einer Rate von 235 Euro (ohne Frühstück) zzgl. 5% Bettensteuer entschieden. Leider fragte man uns weder beim Checkin, noch beim Checkout, ob wir privat oder geschäftlich buchen. Davon hängt nämlich die Erhebung der 5%igen Bettensteuer ab, so daß ich beim Checkout darauf hinweisen mußte, daß unser Aufenthalt geschäftlich war und die Steuer daraufhin von der Rechnung genommen wurde. Anscheinend hatte man uns per Gesichtskontrolle als Touristen eingeordnet. Wir konnten das Zimmer bereits am Vormittag beziehen und auch unserem Wunsch nach einem Latecheckout wurde ebenfalls entsprochen. Soweit waren wir zufrieden. Dies änderte sich jedoch, als wir aufs Zimmer kamen. Dort wurden wir von einem großflächig verfärbten Teppich empfangen (Foto anbei). Dieser Anblick erinnerte stark an eine Jugendherberge, in der sich die Bewohner regelmäßig auf dem Teppich erbrechen und der Hausmeister anschließend mit Chlorreiniger den Teppich schrubbt. Wir hatten die Nacht zuvor kaum geschlafen und wollten uns nunmehr einen Mittagsschlaf gönnen. Direkt stach uns die verfleckte Zierdecke auf dem Bett ins Auge (vgl. Foto). Als wir das Bett aufschlugen, kam dann ein Spannbettlaken mit Riß zum Vorschein (vgl.Foto). Nach dem Mittagsschlaf wollte ich ein Bad nehmen und meine Freundin duschen. Dabei stellten wir fest, daß nur Shampoo, Duschgel etc. für eine Person vorhanden war. Meine Freundin hatte glücklicherweise ihr eigenes Shampoo dabei. Wir haben das zweite Set dann später telefonisch an der Rezeption erbeten. Beim Baden wollte ich den im Badezimmerspiegel integrierten Fernseher nutzen, mußte jedoch feststellen, daß sich das Programm nicht wechseln ließ. Also wieder bei der Rezeption angerufen. Es müsse jemand aufs Zimmer kommen, um den Spiegel zu öffnen und den Fernseher zu resetten. Also fiel für mich das Fernsehen im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Als ich mir die Haare eingeschäumt hatte und mir den Schaum aus den Haaren brausen wollte, mußte ich feststellen, daß der Brauseschlauch defekt war und sich nur ca. 20cm aus der Wanne ziehen ließ (Foto anbei). Ich konnte mir den Schaum in den Haaren dann durch Luft anhalten und untertauchen im Badewasser auswaschen. Abduschen konnte ich mich selbstredend natürlich auch nicht. Am Abend klingelte dann das Housekeeping, um die Betten aufzuschlagen. Als ich darum bat, dies in ca. einer Stunde zu machen, wenn wir das Zimmer verlassen hätten, erklärte mir die Dame in kaum verständlichem Deutsch, ich sei ihr vorletztes Zimmer und das ginge daher nicht. Da wir das Zimmer dann schon nach 30 Minuten verließen, wurden die Betten noch gemacht. Als wir dann das Hotel in Richtung Kino verließen, habe ich die Mängel an der Rezeption geschildert und meinen Unmut über derartige Zustände zum Ausdruck gebracht. Die Beschwerde wurde freundlich und professionell entgegengenommen. Es wurde uns ein anderes Zimmer angeboten. Für eine Nacht wäre der Aufwand eines Umzuges jedoch nicht verhältnismäßig gewesen. Ferner hatten wir auch keine Zeit mehr, da wir zum Kino mußten. Daraufhin wurde uns zugesagt, daß man abklären werde, wie man uns anderweitig bei der Rate oder einer Einladung zum Frühstück entgegenkommen könne. Als wir gegen Mitternacht zurück ins Hotel kamen, fanden wir einen Entschuldigungsbrief mit einer Einladung auf einen "Willkommensdrink" in der Hotelbar vor. In Anbetracht der eklatanten Mängel und einer Zimmerrate von über 235 Euro/Nacht (ohne Frühstück) empfanden wir dieses Angebot als nicht angemessen und fast schon ein wenig herablassend. Wir waren müde und haben die Hotelbar nicht mehr aufgesucht. Besonders enttäuschend war jedoch, daß weder der verfleckte Bettüberwurf, noch das zerrissene Bettlaken getauscht worden waren. Lediglich der Fernseher war resettet worden. Der Badewannenschlauch war ebenso wenig repariert. Wir haben uns dann schlafen gelegt. Leider haben wir trotz der komfortablen Betten in der Nacht und am Morgen keinen erholsamen Schlaf gefunden. Wenn irgendwo auf dem Flur ein Zimmer betreten oder verlassen wurde, knallten die Türen derart laut ins Schloß, daß in unserem Zimmer die Wände vibrierten. Beim Checkout wurden wir nicht gefragt, ob wir mit unserem Aufenthalt zufrieden waren. Sätze wie, "Waren sie zufrieden", "Hat es Ihnen bei uns gefallen" oder "Hatten Sie einen angenehmen Aufenthalt" schienen der Mitarbeiterin nicht bekannt zu sein. Ich habe daraufhin nochmals erwähnt, daß es an unserem Aufenthalt einiges zu bemängeln gab und wir dafür einen Getränkegutschein bekommen hätten, den ich bei dieser Gelegenheit zurückgab. Dieser wurde mit einem verlegenen Lächeln entgegengenommen. Auf die Nachfrage, was denn bei unserem Aufenthalt schief gelaufen sei, warteten wir vergebens. Als wir die Koffer am Eingang an der Gepäckaufbewahrung platzieren wollten, um das Auto aus der Tiefgarage zu holen (ein Stellplatz über das Hotel kostet übrigens 38 Euro/Nacht, wir haben für 13 Euro im Parkhaus nebenan geparkt), waren dort zwei Mitarbeiter derart mit sich selbst beschäftigt, daß man uns regelrecht ignorierte. Ich habe das Gepäck dann einfach dort abgestellt, ohne einen Abholschein o.ä. zu bekommen. Die Angestellten vor dem Hotel waren hingegen sehr hilfsbereit. Der Mitarbeiter, der uns die Zimmer gezeigt hatte, versorgte uns noch mit einer Flasche Wasser für die Rückfahrt und verabschiedete uns authentisch und angenehm. Fazit: Ein verfärbter Teppich auf Jugendherbergsniveau, verfleckte Bettüberwürfe, ein zerrissenes Bettlaken, eine kaputte Wannenbrause, fehlendes Shampoo, ein defekter Fernseher im Badspiegel. Der Service mitarbeiterabhängig wechselhaft. In vielen 3-Sterne Hotels (77 Euro/Nacht) habe ich das schon durchgängig besser erlebt. Das alles für eine Rate von 235 Euro/Nacht (ohne Frühstück) in einem 5-Sterne Superior Hotel, daß von sich selbst behauptet den Hotelservice erfunden zu haben. Eine Nacht, eine bittere Enttäuschung.


Aktivitäten

Beliebte Aktivitäten

  • Kultur & Erlebnis
  • Ausgehen & Nightlife

Preis-Leistungs-Verhältnis: Sehr schlecht
Infos zur Reise
Verreist als:Paar
Dauer:1-3 Tage im August 2017
Reisegrund:Stadt
Infos zum Bewerter
Vorname:Matthias
Alter:41-45
Bewertungen:34