- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Bilder sagen mehr als tausend Worte? Oder doch nicht????? Der kluge Reisende wird wissen, dass ein Bild auch sehr wohl lügen kann und vielleicht die 1000 Worte der folgenden Bewertung lesen bevor Er oder Sie dieses „4 Sterne Hotel“ bucht. Im Falle des „Wellness-Refugiums“ Bayrischer Hof verspricht die Homepage durch Bilder und wunderbare, wortreiche, an Lobeshymnen nicht sparende Umschreibungen der Angebote“ allen Hotelgästen (groß und klein!) „Top Leistungen“. Dieses „sogenannte“ 4 Sterne Hotel beschert den Gästen einen unvergesslichen Aufenthalt und Erholung pur. Kurz vorweg: Unvergesslich wird es bleiben, denn hier ist der online vermittelte Eindruck nur eines: irreführend und täuschend (Beispiel: Kinderbetreuungszeit Homepage vs. Realität), vielleicht sogar um dem Gast ganz bewusst vorzutäuschen, hier ein erstklassiges Haus zu buchen (Beispiel: Bilder Zimmer vs. Realität). Die kurze Version: Wir würden nach 4 Tagen (gebucht waren 6) im Bayrischen Hof Ihnen nur eines raten: Buchen Sie nie dieses Hotel!!!! Und nun die lange Version (wenn Sie noch Zeit haben, die folgenden 1000 Worte zu lesen ;-)): Wir haben das Hotel im Januar besucht und uns auf eine kurze Auszeit mit unserem Sohn vom doch allzu hektischen Berufsalltag sehr gefreut. Auch darüber, ein schönes Zimmer zu bekommen (gebucht war ein „Deluxe Doppelzimmer), das laut Homepage tolle „Feinschmecker Essen“ in verschiedenen kleinen Restaurants zu genießen und unseren Sohn vielleicht die eine oder andere Stunde in der Kinderbetreuung (in den Ferien von 10-18 Uhr laut Homepage offen) bespaßen zu lassen. Im Preis enthalten: ein 5 Gang Candle-Light Dinner und eine Wellness-Anwendung für zwei. Am Anreisetag wurden wir mit einem „Grüß Gott“ empfangen und durften sogleich ein Flaschenbier (4 Sterne Flasche ;-)) als Welcome Drink selbst eingießen und dieses im kalten, sehr kalten Foyer (wohl ungeheizt) genießen. An der Rezeption entdeckte ich einen Lageplan (Zettel zum Mitnehmen). Bewundernd stellte ich fest, dass zum Hotel eine Bäckerei, ein Metzger und eine Diskothek gehören. Der Rezeptionist schaute mich nur fragend und lächelnd an und meinte dann: „Die gibt es schon seit einigen Jahren nicht mehr.“ Was genau? „Na, alles drei!“ Ach so. Okay, egal, aus dem Dico-Alter sind wir raus und das Essen ist ja top, so dass wir sicher keinen Bäcker oder Metzger brauchen. Für Gäste, die zum ersten Mal da sind, aber dennoch etwas verwirrend (zumal teils auch noch ausgeschildert???). Kann man einen DIN A4 Lageplan nicht verändern und anpassen? Egal. Nach weiteren Minuten (mein Mann schleppte immer noch allein das Gepäck) knallte dann eine Dame der Rezeption die Zimmerkarte auf die Theke und verschwand wieder. Ohne Einweisung, ohne gefragt zu werden wann wir unser Dinner und die Wellness-Anwendung genießen möchten? Egal. Wir finden unser Zimmer auch selbst und der Rest lässt sich auch morgen regeln. Nachdem wir mit dem wackeligen Gepäckwagen zunächst den falschen Lift angesteuert hatten, war man auf Nachfrage dann doch so nett, uns den Weg zum richtigen Lift zu weisen: „Da geht’s lang!“ Im Lift selbst fiel uns auf, dass dieser (und ein weiterer) schon seit mehreren Monaten hätte gewartet werden müssen – Egal. Sicherlich ein Versehen. Endlich im 6. Stock angekommen, durften wir unser „Deluxe Zimmer“ betreten. Diese Deluxe Version sah wie folgt aus: Ein relativ geräumiger Raum, darin ein alter, fleckiger Teppichboden, ein in die Jahre gekommenes Bett mit Matratzen, die so durchgelegen waren, dass man jede Feder spürte (stellten wir natürlich erst später fest), eine alte, dreckige Couch, ein Badezimmer mit zwei Waschbecken, eine Toilette mit billig- Laden Klobürste (dreckig), kaputte Plastikhalterungen an der Wand, einen TV, den man samt Kabel hoch auf einen Schrank gehievt hatte. Der erste Eindruck war also weniger Deluxe und niemals 4 Sterne (wie machen öfter Wellness - so etwas haben wir noch nie gesehen!) - auch weil wir ziemlich schnell feststellen, was wir alles NICHT hatten: einen Balkon, Seife in der Toilette, einen funktionierenden Föhn, eine Ablage in der Dusche, einen Papierkorb, eine aufgefüllte Minibar (offensichtlich und laut Hotel-Buch fehlte mind. die Hälfte), Seife in der Dusche und Handtücher/Bademantel/Bettwäsche/Schlafgelegenheit für unseren Sohn. Egal. Wir gehen einfach an der Rezeption vorbei und sagen Bescheid. So der Plan. Beide Angestellte an der Rezeption, versprachen uns Salat kauend (!!!), sich darum zu kümmern während wir essen. Zum Zimmer meinte man nur: „Das ist doch eines der besseren!“ (Nur so viel: Unser Sohn lag in der ersten Nacht ohne Decke und Kissen im Bett und wir hatten nie genug Handtücher.) Wir gingen hungrig zum Abendessen und suchten die online beschriebene „Bauernstube“ weil wir Lust auf die auf der Homepage angekündigten bayrischen Schmankerl hatten. Eine Dame vom Service teilte uns auf Nachfrage mit, dass auch diese nicht mehr existiert und man jetzt alles wegen der vielen Busreisenden (???) in einen großen Bereich zusammen gefasst habe. Hier waren wir dann wirklich zum ersten Mal richtig enttäuscht, da wir eben kein Interesse an Massenabfertigung haben und der Bayrische Hof sich im Internet (oh wie verwunderlich) auch gänzlich anders darstellt. Also ab in die „Bahnhofshalle“ (es ist wirklich riesig und alles andere als gemütlich). Der Service war bemüht, aber ob der Massen überfordert und teilweise der deutschen Sprache nicht mächtig. Man fragte uns nach Halbpension, wir baten darum, diese Frage mit der Rezeption zu klären, da wir nicht mehr wussten welche Verpflegungsart genau im Preis inbegriffen war. Nach zwei Anläufen teilte man uns mit, dass wir Halbpension hätten und uns entweder am Buffet und/oder vom Menü ein Essen zusammenstellen könnten. Super! Na ja, Sie ahnen es vielleicht? Das Essen ist ehrlich gesagt eine Zumutung. Es fängt bei welkem Salat an, reicht über trockenes, zum zweiten Tode zerkochtes, zähes Fleisch in (Fertig-)Soßen und endet beim Schoko- und Vanillepudding als „Feinschmecker Dessert“. Zugegeben ist die Auswahl recht groß aber Quantität sollte nicht über Qualität hinweg täuschen. So auch das Frühstücksbuffet: Vieles ist (zumindest anfangs noch) da aber von schlechter Qualität (harter Kuchen, schlecht schmeckende Säfte, Nuss Nougat Creme, keine Markenprodukte). Das dumme ist nur: Im Ort gibt es nichts anderes. (Also fuhren dann andere „Genuss-Suchende“ einfach mal jeden Abend 7km zum nächsten Italiener.) Der Wellness -Bereich wurde von uns eigentlich nur ein Mal genutzt. Einzig und allein die Panorama Sauna (ohne Panorama versteht sich) entspricht einem 4 Sterne Hotel. Der übrige Saunabereich hat „Schlachthausatmospähre“: weiß-grüne Kacheln bis zur Decke, grelles Licht, hier und da eine Nische mit einer Liege, alte Schränke mit abgeplatztem Furnier und alles in allem viel zu klein für die durchgeschleusten Massen. Davon ausgehen, dass alle Saunas (3) funktionieren, darf man ohnehin nicht. Auch nicht davon, dass der angekündigte Aufguss auch wirklich statt findet. Duschen muss man suchen (nichts ist in diesem Hotel gut ausgeschildert oder an dem Ort wo man es vermuten würde) und wenn man sie gefunden hat, sollte man nicht erwarten, dass man Seife nutzen kann. Das „Felsenbad“ ist eher der „Fluch der Karibik“: Die Wasserablaufgitter sind schwarz verschimmelt und wo man auch nur hinschaut: dreckig und ungepflegt. Wir suchten das neue Außenbecken. Dumm nur, dass man ein Mal ums ganze Hotel laufen muss, weil die direkten Zugänge verbarrikadiert sind. Dumm auch, dass unserem Sohn der Bademantel nicht passte (es aber auch nur eine Größe gibt im Wellnesshotel) und er keine Kapuze hat, so dass wir ihm diesen Weg aufgrund des kalten Wetters nicht zumuteten. Also gehen wir doch noch etwas an der Spar-Bar trinken! Dumm nur, dass diese um 17 Uhr schließt und man sich dann mit Bademantel und nassen Haaren in die kalte Foyer-Bar begeben soll. (Geht’s noch?) Egal, morgen nehmen wir den kostenlosen Shuttle (laut Homepage) zum Hausberg Hohen Bogen und leihen uns einen Schlitten im Hotel. „Wir machen das Beste draus!“ Auf Nachfrage an der Rezeption sagte man uns, dass man uns gerne ein kostenpflichtiges (??) Taxi am nächsten Tag rufen könne und man uns einen Schlitten aus dem Keller holen würde. Sie ahnen auch dies schon, oder? Kein Schlitten und kostenloses Shuttle nur, weil wir darauf bestanden dieses (wie auf der HP beschrieben;-)))) auch kostenlos nutzen zu können. Das „Shuttle“ war ein in die Jahre gekommener Bus, dessen Turbolader bei Fahrt Nr. 2 streikte. Leider gibt es nur einen VW-Bus für alles was so anliegt (in einem Hotel mit ca. 250 Betten). Daher fuhren wir mit gefühlten 2km/h 45 Minuten auf den Hausberg (der wahrlich „nicht um die Ecke ist“) und liehen uns Schlitten an der Talstation auf eigene Kosten, da man sie vergessen hatte. Am dritten Abend teilte man uns dann plötzlich mit, dass wir doch keine Halbpension hätten und wir 30€ pro Erwachsenem/Abend nachzahlen müssen weil wir „das Menü genossen hätten“. (Tatsächlich hatten wir Buffet für 18€. Darüber, dass Menübestandteile einen Aufpreis von 12€ zusätzlich bedeuten, hatte man uns ohnehin nicht bei Tisch informiert.) Wir warteten geschlagenen 3 Stunden an unserem Tisch auf jemanden vom Hotel, um dieses Missverständnis zu klären. Der Kellner (sehr bemüht) fragte drei Mal nach, nichts geschah. Wir bestellten unserem Sohn ein Kinderessen, selbst aßen wir nichts. Nach diesem Abend war für uns klar, dass für uns der Aufenthalt beendet ist (2,5 Tage früher als geplant). Ohne Preisnachlass, ohne Abzug für nicht genossene Wellness-Anwendung, ohne Abzug eines nicht genossenen 5 Gänge Menüs (Man kann es nicht abziehen, da wir es nicht hatten, aber man kann scheinbar sehr wohl vorher Leistungen berechnen, die wir überhaupt nicht wahrgenommen haben (3x Menü) ??? Egal, wir wollten nur noch weg. Man spürt als Gast deutlich die negative Atmosphäre zwischen Hotelbesitzer und Angestellten, die teilweise – man muss es so deutlich sagen – menschenunwürdig behandelt werden (Der Gast nimmt davon Kenntnis, liebe Geschäftsleitung!). Auf dem Rücken der Angestellten werden hier andere Probleme ausgetragen: Investitionsstau, zu wenig Personal, um die Massen „zu bewältigen“, wenige Fachkräfte (warum auch, wenn Servicekräfte aus dem Nachbarland die Hälfte kosten?“), die versuchen, die „Titanic über Wasser zu halten und die Passagiere in ihrer Not zu beruhigen“. Wer gibt diesem Hotel 4 Sterne??? Wir haben ausnahmslos niemanden getroffen, der mit dem Hotel zufrieden war – ganz im Gegenteil. Daher sind die vielen positiven Bewertungen hier auch nicht nachvollziehbar. Vielleicht sind sie auch nicht zu verifizieren. Die Hotel-Leitung beantwortet keine der Bewertungen – egal welche und bei welchem Portal. Klar ist, dass hier etwas nicht stimmen kann. Unser Fazit: Einmal Bayrischer Hof und bitte nie, nie wieder! PS: An die netten Menschen im Hotel: Wir wünschen Ihnen einen neuen Job oder einen anderen Chef!
nicht auf die schönen Bilder verlassen!!!!!!!
ausgenommen die bemühten Mitarbeiter
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
bitte nur außerhalb des Hotels nutzen, Fitness haben wir nicht genutzt, da wir mangels gutem Essen auch nichts abtrainieren mussten :-)
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 3-5 Tage im Januar 2017 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Steffi |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 2 |