Leider hatten wir uns vom Internet-Auftritt blenden lassen, denn was uns in Rimbach erwartete, kann bis auf einzelne Bereiche jedes **-Hotel besser. Im Grunde genommen können wir die negativen Aussagen in diesem Forum nur bestätigen, aber es gibt doch noch mehr Kritikpunkte, die noch nicht erwähnt wurden. Rimbach selbst ist ein totes Nest, das von dem riesigen Hotelkomplex (links der Neu-, rechts der Altbau) und der Durchgangsstraße unmittelbar davor dominiert wird. Auf den ersten Blick machte das Hotel durchaus einen einladenden und gediegenen Eindruck. Durch eine schwergängige Holztür (keine Automatik-Tür, wie in dieser Kategorie eigentlich Standard) ging es zur Rezeption, an der wir sehr freundlich mit einem Glas Prosecco begrüßt wurden. Zu früh gefreut: einer der beiden Lifte war anscheinend schon seit längerem nicht mehr in Betrieb, Kofferservice und Tiefgaragenplatz wurden nicht angeboten. Der Parkplatz war allerdings ausreichend groß. Über die verwinkelten Gänge mit 70er-Jahre-Flair gelangten wir in unser "Bio-Zimmer", laut Prospekt mit "Blick auf Wiesen und Felder". Über die laute Hauptstraße hatte man großzügig hinweggesehen. Zimmer und Bad waren ausreichend groß, wirkten jedoch verwohnt. Auf den Betten minderwertige, schwere Bettdecken, auf dem Balkon versiffte Möbel mit Polstern, auf die wir uns lieber nicht setzten, ungepflegte Blumenkästen und ein zerbrochener Schirmständer. Am Badspiegel defekte Beleuchtung, beide Bademäntel ziemlich verschlissen mit "Fehlteilen". Den alten Fernseher schalteten wir nach der ersten Inbetriebnahme gleich wieder ab (grieseliges Bild). Schlafen bei offenem Fenster wegen des Verkehrslärms, des morgendlichen Lieferbetriebes und der lieben Bargäste nicht möglich: Die hielten sich bis weit nach Mitternacht immer wieder zum Rauchen vor dem Haupteingang auf. Sollen sie ja auch, aber bitte mit etwas mehr Rücksichtnahme auf die schlafenden Gäste in den nach vorne liegenden Zimmern. Ein gut gemeinter Hinweis wurde am nächsten Morgen an der Rezeption mit einem Schulterzucken belohnt. Die Gäste in den Zimmern, die zur Seitenstraße hin liegen, haben das Problem nicht, aber die Kirche (bimmel, bammel)... Der Wellnessbereich ist sehr schön angelegt. Leider befindet sich der Whirl-Pool im Nacktbereich - nicht Jedermanns Sache. Der vielgepriesene Felsenbrunnen lief kein einziges Mal, ebenso waren immer nur einzelne Saunen in Betrieb. In diesem Bereich war kein Bademeister o.Ä. zu finden, man musste sich (natürlich ohne Erfolg!) an die Rezeption wenden. Der Ruhebereich mit Glasdach war gemütlich und für die Anzahl der anwesenden Gäste ausreichend groß. Auf der Terrasse der SPA-Bar konnte man sich im Bademantel sehr schön in die Herbstsonne setzen - und relaxen. An den Kosmetikbehandlungen gab es ebenfalls nichts zu meckern. Knisterndes Kaminfeuer laut Prospekt und Hinweisschild (ab 15 Uhr)? Fehlanzeige! Also warten aufs Abendessen in Form eines 5-Gänge-Menüs. Dieses war in jeder Hinsicht überragend und brachte uns mental den 4 Sternen des Hotels näher. Qualität, Optik und Service (serviert wurde auf vorgewärmten Tellern) waren stimmig und kaum zu übertreffen. Alternaiv oder zusätzlich konnte man sich am warmen Buffet bedienen - das im krassen Gegensatz dazu stand (naturgemäß Massenverpflegung minderer Qualität wie in einer Kantine). Uns taten die Gäste leid, die kein Menü gebucht hatten, sie haben wirklich das Beste in diesem Hotel versäumt. Dagegen schwächelte das Frühstück stark. Die Auswahl war gut, erinnerte qualitativ jedoch an das Buffet. Die Säfte aus der Zapfanlage (sofern diese nicht kaputt war) waren wässrig und nicht zu genießen. Gut fanden wir, dass die Heißgetränke in Thermoskassen serviert wurden. Auch das Personal im gediegen ausgestatteten Speisesaal (mehrere Räume) war nett, flink und zuvorkommend). Am letzten Abend stürmten zwei Rentner-Busse das Hotel, was sich natürlich auf den Service und die Kapazität von Lobby und Wellness-Bereich auswirkte. Wir waren daher froh, dass wir am nächsten Tag abreisen konnten. Wir bekamen auch mehrere Beschwerden mit, auf die ich hier gar nicht mehr eingehen möchte. Ärger beim Auschecken als Krönung der schlechten Erfahrungen: Bei unserer Anreise hatten wir, wie gewünscht, unseren Hotelgutschein, den uns unsere Tochter spendiert hatte, zur Verrechnung abgegeben. Dieser war vom Personal unauffindbar (= verschlampt). Barauszahlung nicht möglich, man könne uns aber einen neuen Gutschein ausstellen (wie bitte??!!!). Nach längerer Diskussion ließ uns der Chef mitteilen (selbst war er nicht in der Lage dazu), dass der Betrag zurücküberwiesen würde. Dies erfolgte dann endlich kommentarlos nach 19 Tagen, nachdem wir die Überweisung zwei Mal angemahnt hatten (ein Mal per E-Mail, ein Mal telefonisch). Wie schon erwartet: Kein Wort der Entschuldigung, keine Reaktion während dieser Zeit. Nicht einmal die erbetene Lesebestätigung der Mail wurde geschickt (ein Mausklick!). Eigentlich schade, dass vor allem das Gourmet-Erlebnis dieser drei Tage von diesem Ärger nachträglich überschattet wurde. Obwohl wir direkt beim Hotel gebucht hatten, fühlten wir uns behandelt wie Gäste dritter Klasse. Bleibt die Frage, ob sich die ALDI-Bucher das auch gefallen lassen .... Zum Schluss zwei Tipps: 1. Buchen Sie ein Zimmer im neuen Teil des Hotels, ist nicht wesentlich teurer. 2. Wenn Sie einen Hotelgutschein haben, lassen Sie sich die Abgabe bei der Anreise quittieren.

Zimmer

Eher schlecht