- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
- BehindertenfreundlichkeitSehr schlecht
- Zustand des HotelsEher gut
- Allgemeine SauberkeitEher gut
Wenn Sie Lust auf ein kaltes Bad, eine unbequeme Anreise, oberflächlichen Service und schlechtes Essen haben, fahren Sie in dieses Hotel! Das Hotel Elbschlösschen ist ein Hotel der Illusionen: zwar liegt das Hotel schön an der Elbe, ist innen sauber und verfügt über einen neuen und sauberen Wellnessbereich mit Schwimmbad und Sauna. Aber es handelt sich nicht um ein "Schlösschen", sondern um einen schnöden Neubau. Die Mängel – auch im Innern - überwiegen insgesamt, insbesondere angesichts des Anspruchs ein 4-Sterne-Hotel sein zu wollen: Illusion Nr. 1 "Zimmer hell und freundlich -Tatsache: Zimmer und Bad kalt". Die Heizung des Hauses ist offenbar eine Fehlkonstruktion. Sowohl im Zimmer, als auch - was noch schlimmer ist - im Bad war und blieb es auch nach Beschwerden während unseres 4-tägigen Aufenthalts kalt. Wir kamen regendurchnässt vom Wandern und konnten unsere Sachen nicht trocknen. Auch die im Schwimmbadbereich benutzten Bademäntel, die wir in unserem Bad zum Trocknen aufgehängt hatten, waren nach 2 Tagen (!) noch nass. Ebenso die Handtücher. Im Bad fehlt z.B. der heute in dieser Kategorie absolut übliche Handtuchheiztrockner. Die Fußbodenfliesen blieben kalt. Anregungen und Beschwerden bei der Rezeption brachten nichts. Die Heizanlage sei so eingestellt - so die Auskunft, dass sie erst bei Außentemperaturen von 15 Grad und darunter anspringe, das gelte für das ganze Haus. Zum Einen ist dies eine Zumutung, denn hier soll offenbar am Komfort für die Gäste gespart werden, um den Gewinn des Hotels zu steigern. Zum Anderen herrschten in den ersten Oktobertagen jeden Morgen und abends Temperaturen von unter 15 Grad - Heizung: Fehlanzeige! Auch als sich die Fußbodenheizung des Zimmers am vorletzten Tag langsam erwärmte (offensichtlich hatten sich auch andere Gäste beschwert), blieb es im Bad absolut kalt. So kann man sich nicht wohl fühlen! Unverständlich war auch, dass bei den Fernsehern auf den Zimmern die Videotext-Funktion außer Kraft gesetzt ist. Illusion Nr. 2: "Freundlicher Service - Tatsache: oberflächliche Freundlichkeit des Personals, dem aber das eigentliche Wohl des Gastes egal ist". Das zeigte sich an mehreren Beispielen: Beschwerden am Empfang (siehe oben) oder im Restaurant wurden zwar entgegengenommen, man zeigte sich aber inkompetent, irgendetwas zu ändern. Von der heute in der Hotellerie so wichtigen verbindlichen Gastgeberschaft durch alle Mitarbeiter des Personals war nichts zu merken. Einigen Mitarbeitern schien es egal zu sein, ob man sich wohlfühlt oder man überhaupt im Hause zu Gast ist. Beim Frühstück nahm man an durch Kaffespritzer der vorhergehenden Gäste verschmutzten Tischdecken Platz. Die Bedienung erfolgte anonym und nach dem Fließbandprinzip. Kein persönliches Wort. Offenbar fehlt es an Schulung der Mitarbeiter, wie man Gästen begegnet, und an guter Leitung. Gute Hotels zeichnen sich u.a. auch dadurch aus, dass Gäste, die mehrere Tage im Hause zu Gast sind, z.B. im Restaurant zwischendurch über das obligatorische "Hat es geschmeckt?" hinaus auch einmal verbindlich persönlich nach dem Woher und Wohin, und ob man sich wohlfühlt, angesprochen werden. Diese Mühe muss man sich im Elbschlösschen offenbar nicht geben. Es verwundert, dass das Haus - jedenfalls während der Herbstferien - ganz gut ausgebucht erschien. Offenbar kann man immer noch auf zahlreiche Gäste vertrauen, die sich alles gefallen lassen und denen auch egal ist, wie ihr Essen schmeckt. Das Bedienungspersonal beim Abendessen erfüllte zwar seine Pflichten, wirkte aber gegenüber dem Gast abwesend. Beschwerden, dass etwas nicht geschmeckt habe, wurden zwar mit der Floskel "ich gebe das weiter in die Küche" entgegengenommen. Danach hörte man aber kein Wort mehr, weder einen Kommentar, noch eine Entschuldigung, weder von der Kellnerin, noch aus der Küche. Was man hörte, war, wo sich das Leben des Personals tatsächlich abspielte: aus der Küche kamen Töne des Frozzelns und der Kurzweil. Schön, dass wenigstens das Personal Spaß hatte. Illusion Nr. 3: " Phantasievolle Speisekarte, elegantes Restaurant - Tatsache: schlechtes Essen, biederes Ambiente". Vom Frühstück angefangen bis hin zum Abendessen kann das Essen nur als schlecht bezeichnet werden. Beim Frühstücksbuffet - ein "Spar-Buffet" - gab es jeden Tag dasselbe: schlechtes, pappiges Brot (kein gutes dunkles Brot oder Vollkornbrot erhältlich), frisches Obst dessen Äpfel nach nichts schmeckten, Pfirsiche, die knochenhart und geschmacklos waren, ein Übermaß an sauren Zitrusfrüchten, die im Herbst keine Saison haben; einige kleine und stiefmütterlich präsentierte Müslischüsselchen (das seltsame Birchermüsli zu kalt, die Menge an Haferflocken mit schätzungsweise ganzen 4-5 Esslöffeln Vorrat für hundert Gäste zu wenig). Ein Unding war die große 1kg-Plastikpackung Philadelphia-Frischkäse (offenbar aus der Metro), in der die einzige Sorte Streichkäse präsentiert wurde. Auch das Rührei sah eher grau aus und roch nicht appetitlich. Wurstplatte, Säfte (aus der Konserve), Milch und Joghurt waren soweit OK, in anderen Hotels dieser Kategorie bekommt man das aber besser. Am Buffet war mit keiner Geste zu erkennen, dass hier etwas mit Liebe für Urlaubsgäste angerichtet worden ist. Das Frühstück lässt sich nur so zusammenfassen: hier soll offenbar an guten Produkten gespart werden, um den Gewinn zu erhöhen bzw. den Zukauf weiterer Hotels zu ermöglichen (den Besitzern des Elbschlösschens gehören offenbar schon weitere Häuser in Rathen bzw. ein Restaurant in Dresden). Charme und Sorgfalt gegenüber den Gästen zu zeigen, gehört offenbar nicht zum Konzept des Hauses. Eine besondere Illusion war das Abendessen: der Slogan "Das elegante Restaurant "Lilienstein" verwöhnt Sie mit Köstlichkeiten" (Eigendarstellung des Hotels) erwies sich als glatter Hohn. Der Leitspruch des Kochs, "eine vortreffliche Küche abseits regionaler Deftigkeitsbräuche" (Quelle: Internetseite des Hotels) klingt zwar löblich, müsste aber auch mit Leben erfüllt werden. Wohltemperiertes Bier und sächsische Weine zu servieren, genügt hier nicht. Anspruch und Wirklichkeit klaffen besonders in der Gastronomie auseinander. Wir aßen an verschiedenen Tagen sowohl Halbpension (3 Gänge) als auch ala Carte. Die Speisen in der Karte lasen sich absolut gut, z.B. "Sächsischer Sauerbraten mit Rotkohl, Klößen und Rosinensoße", "Ente an Cassissauce .." etc., hielten aber nicht, was sie versprachen. Entweder versteht der Koch sein Handwerk nicht, oder in der Küche steht jemand, der Verpackungen aufreißt und vorgegarte Produkte lediglich erwärmt (sog. Convenience-Küche). Das Rindfleisch des Sauerbratens schmeckte fad und war offenbar nicht, wie bei diesem Rezept vorgeschrieben, vorher in einem Essig-Kräuter-Ansatz mariniert worden. Übertüncht werden sollte dies mit der Sauce, die aber lediglich wie eine misslungene Mischung aus Zucker, Essig und Fertigbratensoße aus der Tüte schmeckte. Auch die Klöße schmeckten wie ein Tütenprodukt. Beim Dessert gesellte sich zu dem mit künstlichen Aromen aufgepeppten Orangenparfait eine Fruchtsoße, die glatt nach Chemie schmeckte. Zur Reaktion auf Beschwerden: siehe Illusion 2 oben. Ach ja, und eines wollen wir keinesfalls vergessen: das Salatbuffet beim Abendessen. Als ersten Gang bei der Halbpension konnte man sich hier bedienen. Wir übernachten pro Jahr etwa 20-25 Nächte in Hotels, aber so etwas Armseliges haben wir noch nicht gegessen: die Möhren schmeckten nach Kunstdünger, die Roten Beete nach nichts als Essig (kein Eigengeschmack), dies ließe sich fortsetzen. Die Dressings schmeckten nach Chemie aus der Tüte. Wieder sind offenbar die billigsten Hollandprodukte mit Kunstdünger eingekauft worden, und dies obwohl einheimische Gemüse und Früchte zur Zeit Saison haben. Wenn man schon mit der "großen Salatküche" nicht umgehen kann, warum bietet man nicht gerade hier in Sachsen die wohlschmeckenden Klassiker der DDR-Salatküche an: z.B. den marinierten Weiß- oder Rotkrautsalat als Rohkost, einen einfachen Gurkensalat mit Dillsoße etc. All das kostet vom Wareneinsatz her nicht viel und passt zur Gegend. Die Einrichtung des Restaurants muss als bieder bezeichnet werden. Obwohl abends fast alle Tische besetzt waren, herrschte auch an anderen Tischen gedämpfte Stimmung - warum wohl? Illusion Nr. 4: "Bequeme An- und Abreise - Tatsache: machen Sie sich auf einen Hindernisparcours mit Ihrem Gepäck gefasst!". Das Hotel liegt auf der östlichen Elbseite im verkehrsberuhigten Rathen, d.h. man kann unter keinen Umständen mit dem eigenen Pkw - auch nicht zum Ein- oder Ausladen) beim Hotel vorfahren. Das Auto muss stattdessen auf der westlichen Elbseite auf einem Großparkplatz geparkt werden. Wer hier mit normalem Urlaubsgepäck anreist, hat schlechte Karten: zuerst gilt es Koffer und Taschen mindestens 80 m, davon die letzten 30 m eine Uferrampe bzw. Treppe hinab bis zur Personenfähre zu schaffen. Dort wartet man auf die Fähre. Wenn man Glück hat, kommt sie sofort, wenn man Pech hat, wartet man eine Viertelstunde. Dann setzt man 5 Minuten mit der Fähre (ohne Dach und Regenschutz) über und darf sein Gepäck 40 m wieder eine steinerne Rampe hochtragen bzw. ziehen. Erst dort - und es sind immer noch 200 m Fußweg zum Hotel - kann man mit Abholung durch das hoteleigne Elektroshuttle rechnen, das man praktischerweise per Handyanruf beim Hotelempfang von der Fähre aus bestellen kann. Wer diesen Hindernistransport bei Ankunft und Abreise bei kalter Luft und strömendem Regen wie wir bewältigen muss, der fühlt sich gleich am Anfang des Urlaubs besonders "glücklich". Die Unbequemlichkeit der Anreise wird vorher durch das Hotel verschwiegen bzw. schöngefärbt (siehe Internetseite des Hotels www.hotelelbschlösschen.de). Als ich vor Anreise beim Hotel anrief, sagte man mir, vom Parkplatz zur Fähre seien es "nur 20m", "von der Fähre würden wir mit dem Shuttle direkt abgeholt". Eine solch schlechte Erreichbarkeit des Hotels ist ein Unding, zumal wenn man wertvolle Dinge nicht im Auto lassen möchte oder vorher schon einige Tage unterwegs war und mehr Gepäck hat. Auf alle Fälle müsste ein Bring- und Hol-Dienst für das Gepäck durch das Hotel direkt ab Pkw-Parkplatz angeboten werden. Zusammenfassung: Ein Hotel der Illusionen, bei dem offensichtlich auf Kosten der Gäste Gewinn gemacht werden soll. Schade, da doch die Landschaft in der Sächsischen Schweiz so schön ist! Sollte es ein Sinnbild sein, dass alle hoteleigenen Fahrzeuge folgendes Nummernschild tragen: PIR-AT (PIR steht für Kreis Pirna)? PS: Es gibt auch Positives - wenngleich nur wenig -, das wir nicht vergessen wollen: als wir beschlossen aus o.g. Gründen einen Tag vorzeitig abzureisen, fand man Wege und Mittel seitens der Rezeption unser Zimmer kurzfristig bei anderen Gästen an den Mann zu bringen und uns die 80%ige Stornogebühr für die letzte Nacht zu ersparen.
- ZimmergrößeEher schlecht
- SauberkeitEher gut
- Ausstattung des ZimmersEher schlecht
- Atmosphäre & EinrichtungSchlecht
- Sauberkeit im Restaurant & am TischEher schlecht
- EssensauswahlEher gut
- GeschmackSchlecht
- Kompetenz (Umgang mit Reklamationen)Sehr schlecht
- Freundlichkeit & HilfsbereitschaftSchlecht
- Rezeption, Check-in & Check-outEher gut
- Kinderbetreuung oder SpielplatzEher schlecht
- FamilienfreundlichkeitSchlecht
- Einkaufsmöglichkeiten in UmgebungEher schlecht
- Restaurants & Bars in der NäheEher schlecht
- FreizeitangebotEher schlecht
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
- Zustand & Qualität des PoolsGut
- Lage für SehenswürdigkeitenEher gut
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3-5 Tage im Oktober 2006 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Andreas |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 5 |