Zephir Hotel & Spa

Es handelt sich um einen großen Gebäudekomplex mit vielen, zum Teil extrem weitläufigen (im eigentlichen Sinne des Wortes!) Nebengebäuden, die direkt am Pool, am Strand oder zu Innenhöfen hin liegen. Die Architektur ist absoluter Standard ohne Spielereien. Die Gänge des Hotels, in denen man je nach Lage der Zimmer einige Minuten unterwegs war, um von der Rezeption/dem Pool/dem Restaurant zum Zimmer zu kommen, erinnern unwillkürlich an Gefängnisgänge. Nachts sind große Teile der Treppenhäuser und Gänge nicht beleuchtet, wodurch die Spannung steigt, ob man jemals zurück ins Zimmer kommt. Das Gebäude ist angeblich 2001 komplett renoviert worden. Wenn dies stimmt, wurde allerdings nicht immer auf ordentliche Arbeit der Handwerker Wert gelegt, sonst kann man sich den Pfusch und Schimmelpilz in diversen Zimmern (einen Umzug, zwei Zimmer gebucht - macht vier Zimmer insgesamt, in denen es immer Schimmel und Gammel im Bad gab!) nicht erklären. Die Saubereit der Anlage läßt extrem zu wünschen übrig, da Poolhandtücher mutmaßlich ungewaschen oder sehr schlecht gereinigt wieder ausgegeben werden und man sich daher über braune Flecken und Reste von Sonnencreme nicht wundern sollte. In die Verlegenheit, ein solches Poolhandtuch zu bekommen, kommt man übrigens erst nach einer halben Stunde Wartezeit, wenn nicht die Handtuchausgabe komplett geschlossen hat. Das Preis-Leistungs-Verhältnis wäre für ein Vier-Sterne-Urlaubshotel in Tunesien angemessen, dieses Hotel hat allerdings aufgrund seines mangelhaften Service, des "folgenreichen" Essens und fehlender Sauberkeit, auch und besonders in den Zimmern, keine 4 Sterne verdient! Somit ist das Preis-Leistzungs-Verhältnis mangelhaft. Die Gästestruktur war von alternden Ballermann-Urlaubern geprägt, die insgesamt der Hotelkatagorie "4 Sterne" auch nicht entsprochen hätten. Von daher passten die meisten der Gäste durchaus in das Hotel. Italiener fielen durch lautes Rumschreien am Pool auf, aber auch Franzosen oder Deutsche verhielten sich meist kein Deut besser. Wer die Fernsehsendung "Alles Atze" mit Atze Schröder kennt, weiß, wie der dortige Durchschnittstourist sich verhält. Ein Tarzan hat es fertiggebracht, beim nachmittäglichen Abflug durch nochmaliges Ausnutzen der Poolbar total alkoholisiert zu sein und die Leute am Flughafen anzupöbeln. Ein guter Tipp ist die Buchung eines anderen Hotels!!! Wer aber genau dieses Hotel erwischt hat, der sollte entweder mit extrem niedrigen Erwartungen (maximal die für ein drei Sterne Hotel...) oder mit einer gehörigen Portion Humor starten und versuchen, die wenigen positiven Punkte zu finden. Ein zweiwöchiger Urlaub ist in diesem Hotel wohl kaum auszuhalten. Durch Erfahrungen mit einigen Vier-Sterne-Häusern in anderen Urlaubsgebieten hatten wir wohl keine überzogenen Erwartungen, die nicht annähernd erfüllt wurden. Wer einen lauten Urlaub in einem leicht angegammelten Hotel mit schlechtem Service und bedenklichem Essen sucht, ist hier jedoch richtig. Wir haben jedoch den Tag der Abreise erstmals in einerm Urlaub herbeigesehnt!

Die Zimmer sind von der Ausstattung her ausreichend und Vier-Sterne-Standard enstprechend, aber unsauber (trotz täglicher Zimmerreinigung) und heruntergekommen. Handtücher lösen sich in Einzelteile auf und werden, sofern man sie nicht klitschnaß in die Dusche legt, auch mal wieder nur aufgehängt statt gewechselt. Die Laken sind teilweise verfleckt und aus einem Bad roch es modrig und nach Kloake. Die Lage der Zimmer ist wie oben beschrieben, teilweise über annähernd kilometerlange Gänge weit ab vom Hauptgebäude und Pool. Die Disco, in der übrigens - wer hätte es gedacht - die bereits bekannte Musik zum Einsatz kommt, "erfreut" einen auch noch Abend um kurz vor Mitternacht im Zimmer, selbst wenn dieses am anderen Ende der Anlage liegt.

Was soll man zu dem Essen sagen? Frühstück, Mittagessen und Abendessen in Buffet-Form, zusätzlich steht nach Anmeldung ein Themenrestaurant zur Verfügung. Der All-Inclusive-Wein war gut, aber der Rest ließ doch zu wünschen übrig. Das Themenrestaurant ist eine besonders halbseidene Attraktion, irgendwie passt dort gar nichts. Ein extrem parfümierter Kellner brachte Speisen in völlig unverständlicher Reihenfolge und so konnte es passieren, daß Teile des Tisches die Vorspeise noch gar nicht hatten, während ein anderer das Hauptgericht erwartete. Was der Verschnitt eines Wiener Schnitzels mit einem italienischen Essen zu tun hat, ist uns nachwievor absolut unklar. Das Frühstück "erfreute" einen mit langen Wartezeiten für Omelette und Spiegeleier, großen Käfern in den Cornflakes und wenig Obst. Das Mittagessen glich dem Abendessen, wir haben es nur am letzten Tag "genossen". Das Abendessen war abwechslungsreich, die Wartezeiten am Show-Cooking hielten sich in Grenzen. Auf der Terrasse zu essen, ist übrigens sehr empfehlenswert, auch wenn es dort nur durch den Wind rumfliegende Papierservietten gibt und die ewig gleiche Musik (bereits bekannt von der Wassergymnastik, dem Aerobic, der permanenten Musikbeschallung aus einer klapprigen Box am Pool und der tagtäglichen Kinderdisco) ein "wenig" nervt. Die Aussicht auf Pool und Palmen ist aber lohnend und läßt das Essen etwas besser erscheinen. Denn insgesamt wirkt auch hier alles unsauber und so ißt man nur mit wenig Appetit. Immodium akut und ähnliches Zubehör sollten auf jedenfall mit in die Reisetasche, denn selbst Olivenöl-gewöhnte Mägen haben mit dem dortigen Essen zu kämpfen. Das Nachspeisenbuffet ist schon nach wenigen Minuten durch Fast-Food-Junkies abgegrast und es bleiben leider häufig nur die Reste. Dennoch lohnt es sich, einige Sachen zu probieren. Bei Fisch und Meeresfrüchten können wir aber nur zur allergrößten Vorsicht raten! Die Poolbar ist eine Katastrophe, denn dort ist die Auswahl gleich null, es gibt dafür immer das gleiche, es ist stets alles kalt. Ausnahmen muß man sich erkämpfen, so ist die Wartezeit für ein warmes Stückchen Pizza einzukalkulieren. Spaghetti und Pommes-Frites sind völlig ungenießbar! Selbst Kinder haben hier wohl keine Lust darauf!

"Entschuldigung" ist den Bediensteten dort der liebste Kommentar. Gleich bei unserer Ankunft nachts um drei Uhr entschudigte man sich, obwohl noch gar nichts falsch gelaufen war. Also quasi vorsichtshalber. Später war es dann auch nötig, denn die Zettel, die man beim Enchecken selbst auszufüllen hatte, waren nicht vorhanden und mussten erst kopiert werden, was ungefähr eine halbe Stunde gedauert hat. Es wirkte so, als sei der Betrieb von der Ankunft der neuen Gäste völlig überrascht, jedenfalls war nichts vorbereitet. Ein Begrüßungscocktail fehlte ebenso wie eine Flasche Wasser auf dem Zimmer, um sich wenigstens die Zähne putzen zu könnnen. Wir haben uns dann um vier Uhr nachts noch Wasserflaschen erbettelt, wozu drei Angestellte losgezogen sind, nachdem man uns erst erklärt hatte, es gäbe jetzt kein Wasser... Im Restaurant wirkt das Personal relativ unkoordiniert, es stehen also viele Kellner zur Verfügung, aber keiner weiß, was und wen er bedienen soll. Trinkgeld zu geben kann sinnvoll sein, aber es hilft auch nur begrenzt. Teilweise wartet man beim Abendessen ewig auf ein Fläschchen Wasser oder die passenden Gläser. Besteck gibt es nur selten neues, dafür darf man längst geleerte Teller noch lange behalten. Wir haben irgendwann die Unsitte begangen, die Teller am Tisch zu stapeln, da man sonst wirklich keine Chance hatte. Faiererweise muß man aber sagen, daß einige wenige Angestellte auch versuchten, guten Service zu bieten.

Das Hotel liegt sehr nahe am Strand, der allerdings bei den meisten Witterungen völlig verdreckt (Palmenreste, Algen, Seegras) ist und man ohne durch mehrere Schichten undefinierbaren schwarzen Wassers auch nicht ins dann klare Meer kommt. Die Hotelumgebung zeigt die extremen Kontraste zwischen Touristen-Ghetto und tunesischer Dorf-Bevölkerung, man sollte sich bei einem Gang durch die "Außenwelt" also nicht über bettelnde Kinder oder bemühte Souvenierverkäufer beklagen. Einkaufsmöglichkeiten sind vorhanden, direkt vor dem stets mit einem Sicherheitsbeamten bewachten Eingang des Hotels gibt es sogar einen ALDI, der natürlich außer dem Firmenschild mit den hiesigen ALDI nichts zu tun hat, aber dennoch ausreichend Waren offeriert. Handeln ist Vorschrift, wenn auch Touristen insgesamt zu eher überteuerten Preisen einkaufen. Keramik-Souveniers sind extrem günstig, man kann sich also mit einem Service eindecken. Die Transferzeit zum Flughafen liegt bei 90 Minuten, die allerdings besonders auf dem Rückweg zum Flughafen (Nachmittags) unendlich lang erschienen, da der Bus nur unzureichend klimatisiert war. Der Hinweg nachts um zwei Uhr hingegen war angenehmer. Zum Hotel selbst: Die Anzahl der Liegen ist bei angeblicher Vollbelegung des Hotels nicht ausreichend, da viele Liegen reserviert sind und teilweise somit nur Plastikstühle als Alternative bleiben. Die Schirme sind hübsch, aber unpraktisch, da sie unbeweglich sind und man somit niemals den Schatten erreichen kann, den man gerne hätte, wenn man mit zwei oder drei Liegen unter so einem Schirm kauert. Duschen sind vorhanden, mehr aber auch nicht. Die am Strand sehen nicht sehr empfehlenswert aus, wir konnten uns bei dem Anblick nicht dazu überwinden, sie genauer anzuschauen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Animateure sind aufdringlich und handgreiflich. Beleidigungen gehören ebenso zum Repertoire ("Machst Du mit oder bist Du blond?") wie extrem aufdringliches "fußball --- Fußball ---FUSSBALL!?" schreien. Besonders junge Frauen sind gefährdet, auch mal ins Wasser geschubst zu werden oder samt Liege in Richtung Pool geschoben zu werden. Wohlgemerkt von den Animateuren! Auch der Bademeister hat sich wenig zurückgehalten und fand es sehr komisch, Leute zu tunken und sich durch Kopfsprünge direkt auf andere Leute zu beweisen, wenn er nicht gerade einem quer über die gesamte Poollandschaft fliegenden Wasserball hinterher hechtet. Ein einfaches "Nein" reicht jedenfalls nie aus, Animationsversuche zu verhindern, man muß schon direkter werden und darf sich dann nicht darüber ärgern, daß abfällige Bemerkungen der Animateure fallen. Schlimmer können wir uns Animation eigentlich nicht vorstellen. Vom Verhalten gehört die gesamte Animations-Truppe in ein Jugendcamp oder eine Anstalt, nicht jedoch in ein 4-Sterne-Hotel! Es wird auch von andauernder Musikbeschallung (wie gesagt die selbe Kassette JEDEN Tag und JEDEN Abend) nicht Halt gemacht, auf Gäste, die ein wenig Ruhe suchen, vielleicht lesen und auch mal schlafen wollen, wird keine Rücksicht genommen. Das Wellness-Angebot des Hotels wird einem täglich durch einen herumirrenden Masseur näher gebracht, der versucht, einen irgendwie in die Höhle des Löwen (=Masseurs) zu überreden, natürlich ist das nicht "all-inclusive".