Zur Linde

Das Hotel selbst macht einen freundlichen, einladenden Eindruck. Es ist nicht zu groß (ich schätze 20-30 Zimmer) und man merkt, dass im Laufe der Jahre immer renoviert und das Haus gepflegt wurde. Insgesamt war die Sauberkeit nicht zu beanstanden.

Das Zimmer war absolut ausreichend groß und schön ausgestattet. Leider hatten wir nicht die schönste Aussicht aber das variiert anscheinend von Zimmer zu Zimmer. Auch das Bad war gepflegt. Aber leider hing eine Zierleiste von der Decke bereits bei unserer Ankunft auf "halb acht" und tat dies (obwohl die Chefin wohl selbst die Betten machte) auch immernoch, als wir abreisten. Zu unserem großen Erstaunen hatte auch nur eines der beiden Fenster, welche sich direkt neben dem Bett befanden, eine Jalousie.

Das Abendessen, welches im Resturant (welches nicht gerade ein einladendes Ambiente hatte) eingenommen wurde, war von der Qualität und von der Quantität her absolut nicht zu beanstanden. Ich hätte mir jedoch gewünscht, dass ich vorher zumindest gefragt werde, ob es evtl. Speisen gibt, die ich nicht mag. So verträgt z.B. mein Freund Himbeeren nur schlecht - und was gab es als Nachtisch? Eis mit heißen Himbeeren... Wie bereits erwähnt war ich etwas unglücklich darüber, dass beim Servieren nicht angesagt wurde, worauf wir uns einstellen sollten. Ich weiß leider bis heute nicht, ob ich Spätzle (die sehr gut waren!) mit Huhn gegessen habe, oder ob es doch Pute oder ein anderes Geflügel war. Die Preise für die Getränke waren nicht gerade erschwinglich, aber auch nicht völlig überteuert. Leider ist der gute Geschmack des Abendessens der einzige Grund, warum ich vier Sonnen vergeben konnte. Das Frühstück war keineswegs gut. Im Gegenteil: wir waren schon in vielen Hotels (und der Großteil davon wirbt nicht mit einer hauseigenen Metzgerei) und ich habe bisher nirgends so ein schlechtes, liebloses Frühstück gesehen und dafür gibt es folgende Gründe: Die Chefin bemerkte erst, dass wir frühstückten, als wir schon fast fertig waren. Wir bekamen natürlich auch dann erst Kaffee und sogar Mineralwasser, als wir danach fragten. Am Büffet konnte man sich Multivitaminsaft und Orangensaft nehmen, falls die Handwerker etwas davon übrig gelassen hatten. Genauso verhielt es sich mit den Eiern, der Wurst und so weiter. Wobei wir auf die Wurst nicht sonderlich scharf waren: es war offensichtlich leider keine aus der Metzgerei, sondern abgepackte. Auch vom Müsli und den Cornflakes waren wir enttäuscht, da es jeweils genau eine Sorte und dazu fertigen Obstsalat gab.

Bis jetzt hörte sich alles prima an aber nun kommt der erste Grund, warum wir dieses Hotel nicht weiterempfehlen können. Wir kamen uns wie Störenfriede, weniger wie Gäste vor, weil wir allem Anschein nach eine der Chefin unangenehme Zeit (nämlich kurz nach Sylvester) für unseren Urlaub gewählt hatten. Sie erklärte anderen Gästen abends im Resturant, dass sie dem Personal nach Sylvester frei gegeben habe, weil es sich für "die paar Gäste" nicht lohne, Personal zu bezahlen. Es waren nur wir, ein anderes sehr angenehmes Pärchen mit Hund und eine Horde Handwerker im Hotel, welche bis spät am Abend in einem Zimmer neben uns lautstark mit Flachen polterten und am nächsten Morgen bereits um halb sieben auf dem Gang herumbrüllten. Sie fragen sich jetzt sicher, woher wir die frühe Uhrzeit kennen? Wir hatten nicht etwa einen Wecker dabei, nein, die Chefin sagte uns, als wir nach dem Abendessen nicht sofort aufstanden, dass sie jetzt Feierabend machen wolle, weil sie am nächsten Morgen eben um halb Sieben Frühstück für die Handwerker machen müsse. Der Hit in Dosen war hierbei, dass wir unser Abendessen um halb Acht beendet hatten, also nicht zu einer Zeit, die für jemanden, der sich seinen Beruf in der Gastronomie ausgesucht hat, zu spät sein konnte. Also tranken wir nichts mehr, sondern gingen auf unser Zimmer. Der zweite Hammer was den Service angeht war, dass wir allem Anschein nach in den Augen der Chefin zu langsam essen. Sie brachte uns den ersten Gang und nicht einmal fünf Minuten später den zweiten, wieder fünf Minuten später den dritten und so weiter. Zwischenzeitlich hatten wir insgesamt sechs Teller auf dem Tisch stehen und der dritte Gang wurde kalt, während wir denersten noch nicht beendet hatten. Falls sie nun davon ausgehen, dass wir unser Essen selbst ausgewählt hätten: fasch gedacht! Wir bekamen das Essen ohne etwas auszusuchen und ohne dass uns beim Servieren gesagt wurde, was auf dem Teller lag. Die Zimmerreinigung war ok, nur der Staub an der Decke wurde übersehen, obwohl das fast unmöglich war. Auf an Stellen wie auf dem Türrahmen war eine sehr dicke Staubschicht, wobei der Rest des Zimmers (auch das Bad) wirklich in Ordnung war.

Das Hotel liegt in einem winzigen Dorf inmitten einer wunderschönen Landschaft. Dadurch, dass der Ort so klein ist, stört es nicht weiter, dass das Haus an der "Hauptstraße" liegt. Viele lohnende Ausflugsziele (Landau, das deutsche Weintor, Technikmuseum Speyer...) sind mit dem Auto gut erreichbar.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Die Sauna im Keller (welche von den Gästen selbst ein- und auszuschalten ist)war zweckmäßig, aber nicht sonderlich schön. Was mich sehr störte war, dass es im Saunabereich zwar zwei Duschen gab, aber keine davon warmes Wasser hatte. Es gab in diesem ungemütlichen Kellerraum auch eine (!) Liege aber leider keine Möglichkeit, frische Luft zu schnappen geschweige denn, vor dem Do-it-yourself-Aufguss etwas Sauerstoff in die Sauna zu lassen. Nach jedem Gang ging ich also (falls die Tür nicht abgeschlossen war) im Bademantel vor dem Hotel ein paar Schritte auf und ab und ruhte auf dem Zimmer. Den Bademantel musste man sich übrigens vor dem saunieren im Sauna-Bereich holen (und bei dieser gelegenheit die Sauna überhaupt erst einschalten), sich dann auf dem Zimmer ausziehen (und duschen), dann im Bademantel durch das etwas verwinkelte Hotel gehen und nach dem Schwitzen die ganze umständliche Prozedur anders herum durchführen. Den Fitnessraum haben wir nicht genutzt.