Denkmal Heini Holtenbeen
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Respekt vor einem Ziel des Spottes
Einem echten Bremer Original wurde im Schnoor ein Denkmal gesetzt, welches jeden Tag als Selfie-Motiv herhalten muss und dabei an einen kauzigen und vom Schicksal gebeutelten Mann erinnert, dessen richtiger Name selbst eingesessenen Bremern eher unbekannt sein dürfte: Jürgen Heinrich Keberle. Geboren am 18. April 1835 an der Tiefer und später im Schnoor wohnend, fiel Keberle in jungen Jahren während seiner Lehrlingszeit aus einer Dachluke, was ihm nicht nur einen leichten Hirnschaden, sondern auch ein steifes Bein einbrachte. Zeit seines Lebens humpelnd und das Bein nachziehend, kam er zu seinem Spitznamen, unter dem Keberle in Bremen noch heute bestens bekannt ist: „Heini Holtenbeen“. Als Dienstmann nahm Heini Holtenbeen (der übrigens kein Holzbein hatte) verschiedene Gelegenheitsarbeiten an und fiel insbesondere durch seine markante Kleidung auf: Abgetragener Mantel, Stock und Melone galten als seine Markenzeichen und häufig war er mittags vor der Börse am Marktplatz zugegen, wo er eintreffende Kaufleute begrüßte und deren angerauchte Zigarren entgegennahm, da in der Börse bereits Rauchverbot herrschte. Einen guten Teil seines Lebensunterhaltes erbettelte sich Heini Holtenbeen, der zwar nach Geld fragte, dies aber grundsätzlich nur als Darlehen verstanden wissen wollte. Mit seinem plattdeutschen Spruch: „Segg mal, kannst mi nich’n halwen Groschen lenen, ick schrief dat in min Hauptbook in“ (auf Hochdeutsch: „Sag mal, kannst Du mir nicht einen halben Groschen leihen, ich schreib das auch in mein Hauptbuch ein“) wurde Heini Holtenbeen stadtbekannt. Zurückzahlen konnte er seine „Darlehen“ freilich nicht, sondern starb 1909 völlig verarmt in der städtischen Nervenheilanstalt im Bremer Osten und fand seine letzte Ruhe auf einem Bremer Friedhof. Das Denkmal für „Heini Holtenbeen“ schuf der Künstler Klaus Homfeld im Jahr 1990 – die Bronzefigur an der Holzpforte beweist Respekt vor dem Mann, der Zeit seines Lebens Ziel des Spottes war und sich trotzdem einen bescheidenen Nischenplatz in der Hansestadt erkämpft hat.
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