Metechi-Kirche
Tiflis / Tbilisi/GeorgienHotel nähe Metechi-Kirche
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Grabkirche der Königin Schuschanik
Bei unseren Stadtrundgang besichtigten wir zuerst die georgisch orthodoxe Metechi – Kirche. Die Kirche steht auf dem Gelände der früheren Residenz der georgischen Könige über dem Steilufer des Kura-Flusses. Die 1364 km lange Kura ist der größte Fluss im Kaukasus. Die Außenwand der Kirche wurde während unseres Aufenthaltes gerade renoviert. Diese Kreuzkuppelkirche gehörte einst zum Metechi-Schloss, das schon im 5.Jh.auf Befehl König Wachtang Gorgassalis errichtet wurde. Die Kirche steht auf dem frühesten Siedlungsgebiet von Tiflis. Der Platz auf dem Felsen galt als besonders sicher. Die Kirche wurde 1235 durch mongolische Invasoren zerstört und 1289 wieder aufgebaut. Die ursprüngliche Form der Kirche ist bis heute erhalten geblieben. Im 17. und 18.Jahrhunder wurden die Kuppel, das Tambour, das Tonnengewölbe und verschiedene Fassadenteile mit Ziegeln restauriert. Während der Osmanenherrschaft im 17./18 Jh. fanden keine Gottesdienste statt. Im 18. Jahrhundert eroberten die Türken die Stadt, wurden aber 1735 von Nadir Schah von Persien wieder vertrieben, der den georgischen König Theimuras einsetzte. Die russischen Zaren wandelten die Residenz zunächst in eine Pulverkammer, dann in ein Gefängnis um, in dem auch der spätere Diktator der Sowjetunion Josef Stalin gefangen war. Nach 1921 diente sie den Bolschewiki als Haftanstalt für politische Gegner. 1937 wurde sie abgerissen. Seither steht die Kirche auf einem weiten Bergplateau. In der Sowjetunion wurde die Metechi-Kirche enteignet und weltlich genutzt. Sie diente einem Jugendtheater als Bühne. 1988 wurde das Gebäude der orthodoxen Kirche zurückgegeben. Die Historie von Tiflis lässt sich erzählen als eine fortwährende Geschichte von Zerstörung und Wiederaufbau. Verfall und Fortschritt, das sind auch die zwei gegenteiligen Dynamiken, die Tiflis heute so reizvoll machen. In der Kirche befindet sich auch das Grab der Heiligen Schuschanik (in deutsch Susanne), einer Adligen, die im 5. Jahrhundert Ehefrau des Herrschers Varxenes (ggf. wurde in Reiseführern auch Wasgen oder Vasken geschrieben) über Georgien war und sich weigerte, dem Christentum abzuschwören, um zum Zoroastrismus der persischen Eroberer überzutreten. Varxenes bekleidete am Hof des persischen Schahs Peroz das Amt eines Vizekönigs für das georgisch-armenische Grenzgebiet sowie das östliche Georgien, er verleugnete den christlichen Glauben, als er zum persischen König reiste, und nahm dort als zweite Ehefrau die Mutter der persischen Königin; außerdem verpflichtete er sich, seine bisherige Ehefrau und seine Kinder zur persischen Religion zu bekehren. Da Schuschanik sich weigerte, geriet der Fürst in Zorn, zerrte sie gewaltsam in den Saal und schlug sie heftig, bis er sie tot glaubte. Als er am nächsten Tag erfuhr, dass sie noch am Leben war, befahl er, sie einzukerkern und zu fesseln; in diesem Zustand blieb Schuschanik sechs Jahre lang. Nach sechs Jahren Kerker, starb sie in Anwesenheit von Samuel, dem Katholikos von Georgien. Schuschanik wird von der Georgischen Orthodoxen Apostelkirche als Märtyrerin verehrt. Die Metechi-Kirche war sehr prunkvoll geschmückt, und die vielen Ikonen und Heiligenbilder gaben einen Eindruck von der tiefen Frömmigkeit der Menschen in Georgien. Immer wieder kamen Menschen in die Kirche herein, steckten eine Kerze an und beteten vor den Bildern der Heiligen.
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