- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Buenaventura hat wohl schon einige Jahrzehnte am Buckel, ist ein achstoeckiger Klotz mit ueber 700 Zimmern, erinnert innenarchitektonisch an jenen Bau, in dem Jack Nicholson in <Shining> zu sehen war, besticht aber mit Sauberkeit und entgegenkommendem Personal. Es gibt mehrere Poollandschaften, die sehr gepflegt wirken, ein Internet-Cafe, ein Pub, einen Fitness-Bereich, wobei die Geraete alllerdings bei weitem nicht mehr zeitgemaeß sind. Die Tennisplaetze waren nach wie vor unbenuetzbar, da die Bauarbeiten kein Ende zu finden scheinen. Im Hotel integriert sind außerdem ein kleiner Supermarkt, ein Friseur, eine kleine Spielhalle und eine Disco, die fuer Hotelgaeste ohne Zusatzkosten zu betreten ist und den Animateuren Gelegenheit gibt, mehr als peinliche Wettbewerbe zu veranstalten (erwaehnt sei ein an der Schmerzgrenze delirierender Miss Wet T-Shirt-Contest). Die Gaeste waren im Dezember eher gesetzteren Semesters, mit meinen 35 lag ich im eher unteren Bereich. Das Fruehstuecksbuffet laesst keine Wuensche offen und sollte bei einem 3,5 Sterne-Hotel jeden zufrieden stellen. Wir hatten Halbpension, und das Abendessen war demgegenueber begrenzt empfehlenswert: Von Fleischgerichten ist absolut abzuraten, man sollte sich an den Beilagen/Vorspeisen delektieren oder an den Nudelgerichten schadlos halten. Getraenke kosten extra, sind aber sehr preiswert, wobei ich es jedoch als extrem aergerlich empfand, dass es im Restaurantbereich abends keinen Kaffee gibt. Dazu muss man sich entweder ins Hotelfoyer, wo es einen separaten Bar-Bereich gibt, oder in ein Pub am anderen Ende des Hotels bequemen. Die Spezialitaeten- bzw. A la Carte-Restaurants hatten nach wie vor geschlossen. Wer es ruhig haben will, ist im Buenaventura fehl am Platz. Wir hatten zunaechst ein Zimmer, das direkt auf eine Poollandschaft gerichtet war und noch dazu unmittelbar ueber dem Fitness-Bereich lag. Um 8.00 Uhr in der Frueh wurden wir mit penetranter Musik (Gigi D' Agostino) geweckt, abends trat dann eine Band am Rand des Pools - dem so genannten Show-Bereich - auf, wobei die Gesangskuenste des Saengers an eine Mischung aus Winseln und Saegen (naemlich an den Nerven) erinnerten. Untertags nervte das Animationsteam mit Einlagen, die vermutlich nur All Inclusive-Fetischisten zu begeistern vermoegen. Als wir um ein ruhigeres Zimmer vorstellig wurden, wurden wir in einen Trakt verlegt, wo man selbst nachts und bei geschlossenem Fenster den Laerm der vorbeifuehrenden Durchzugsstraße hoeren konnte. Fazit: Fuer 3,5 Sterne ist das Buenaventura in Ordnung. Auch das Preis-Leistungsverhaeltnis stimmt weitgehend, um knapp 550 Euro eine Woche dem eiskalten Wiener Nebelgrau zu entkommen, geht klar.
Zimmer waren in einwandfreiem Zustand, gerauemig, auch im Sanitaer-Bereich fand sich ausreichend Platz. Kabel-TV und Safe vorhanden, Mobiliar ansprechend. Großes Manko, das fuer uns keine Rolle spielte, aber vor allem im Sommer ein Problem werden koennte: Es gibt keine Klimaanlage. Auch ein Kuehlschrank oder zumindest eine Minibar waere wuenschenswert. Tipp: Wer ein moeglichst ruhiges Zimmer haben will, sollte beim Einchecken auf eine Unterbringung im vom Eingangsbereich aus gesehen rechten Hoteltrakt bestehen.
Es gibt ein großes Restaurant, in dem fuer HP-Gaeste Fruehstueck und Abendessen abgewickelt wird. Die Oeffnungszeiten sind mit 8.00 bis 11.00 und 18.30 bis 21.30 Uhr doch recht großzuegig bemessen, wobei wir am Abreisetag auch schon frueher das Fruehstueck einnehmen konnten. Die A la Carte-Bereiche stehen scheinbar schon seit einiger Zeit nicht zur Verfuegung, wie ich vorangegangenen Hotelbewertungen entnehme. Die Menuewahl ist nicht sonderlich einfallsreich, selbst innerhalb einer Woche war zudem eine Wiederholung der Speisenfolge bemerkbar. Lukullische Genuesse sind in einem 3,5 Sterne-Hotel aber wohl auch keine zu erwarten.
Der Service ist das große Plus des Buenaventura. Das Personal ist hilfsbereit und um Freundlichkeit bemueht, an der Rezeption wird durchwegs erstklassig Deutsch und Englisch gesprochen. Zimmerwechsel war kein Problem. Als ich um 00.00 Uhr den Zimmertresor außer Gefecht setzte, wurde ein Professionist aufgetrieben, der eine Stunde spaeter das Problem behob. Das Zimmer wurde zu unserer vollsten Zufriedenheit gereinigt, im Fitness-Bereich zeigte man sich mit einem an sich nicht erhaeltlichen Mehrtages-Block auch in finanzieller Hinsicht aeußerst freundlich. Das Personal im Restaurant war bemueht, wenn mitunter auch ueberfodert, was angesichts des Menschenauflaufs zu Beginn der <Ausspeisung> wohl kaum verwundert. Man sollte sich nicht unbedingt gleich um 18.30 Uhr Ortszeit um Speis und Trank anstellen, ein wenig Geduld zahlt sich durchaus aus.
Das Hotel liegt nicht in Strandnaehe, doch existiert fuer die Fußmaroden ein unentgeltlicher Shuttle-Bus. In nicht ein Mal 15 Minuten ist man allerdings auch per pedes am Meer, wobei man allerdings darauf achten sollte, das nahe gelegene Einkaufszentrum Kasbah zu umgehen: Aufdringliche SchwarzafrikanerInnen, die einem praktisch rund um die Uhr Waren aufdraengen wollen, koennten einem die Stimmung vergaellen. Der Transfer zum Flughafen betraegt 30 bis 40 Minuten, die hinter dem Buenaventura vorbeifuehrende Durchzugsstraße kann je nach Lage des Zimmers und Laermempfindlichkeit des Gastes zu einem Problem werden. Fuer die zahlreichen schwulen Gaeste: Das Jumbo-Center erfordert einen halbstuendigen Fußmarsch, das Taxi kommt allerdings auf laeppische 2,5 Euro.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Es gibt ein international zusammen gesetztes Animationsteam, das untertags alles moegliche von Wassergymnastik bis Bridge anbietet. Abends organisieren sie dann Karaoke-Shows oder fuehren Playback-Mucisal-Shows auf, was mir persoenlich den Magen umstuelpte und beinahe das Abendmahl hochkommen ließ bzw. schallendes abschaetziges Gelaechter verursachte. Andere fanden daran aber durchaus Gefallen. Grenzwertig sind jedenfalls die nachmitternaechtlichen Darbietungen der Animateure in der Disco. Wer in Ruhe gelassen werden will, kann dem absurden Treiben aber durchaus ein Schnippchen schlagen. Zum Schwimmen sind die Pools nur bedingt geeignet, sowohl was ihre Breite als auch Tiefe betrifft. Liegestuehle sind eigentlich immer verfuegbar. Der Fitness-Bereich ist nicht wirklich zeitgemaeß ausgestattet, außerdem frage ich mich, ob zwei Ergometer, zwei Laufbaender und zwei Stepper zum Auf/Abwaermen bei mehr als 700 Zimmern immer ausreichen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 1 Woche im Dezember 2004 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Stefan |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 2 |