- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
- Zustand des HotelsEher gut
- Allgemeine SauberkeitGut
Flughafen Male. Die Koffer sind schnell auf dem Band. Bei der Passkontrolle fällt auf, dass alle mit grünen Mundschutztüchern herumlaufen und –sitzen. Ach ja: Im Flieger wurden wir ja darauf hingewiesen, dass wegen der „Swine Flu“ alle Einreisenden auch mit einer Wärmebildkamera kontrolliert werden. Wir mussten dafür sogar unser schriftliches Einverständnis abgeben. Es traut sich aber auch keiner zu niesen oder zu röcheln… Am Stand von Adaaran müssen wir uns erst mal in Geduld üben. Endlich werden wir über die Straße zum Bootsanleger geführt und können an Bord gehen. 2 x 200 PS Heckmotoren versprechen eine rasante Fahrt. Wellen sind genügend vorhanden, wir müssten Windstärke 5 bis 6 haben. Die Überfahrt dauert dann auch fast eine Stunde und ist ein Hammer. Mit über 40 km/h brettern wir übers Wasser. Jede Welle fühlt sich an wie ein ungefederter Sprung aus 3 Meter Höhe. Das Boot ächzt und kracht wirklich in allen Fugen. Meine gewirbelte Säule freut sich… Der Empfang im Adaaran Club geht schnell über die Bühne. Wir werden in prasselndem Englisch eingenordet, ich habe streckenweise Mühe, dem Empfangschef zu folgen. Dass es eine „Barfußinsel“ ist, sieht man schon in der Rezeption. Der Fußboden besteht aus ganz feinem Sand, und der kriecht natürlich durch die Socken durch. Wir bekommen den Bungalow 212 und hausen oben. Die Kofferträger haben die steile Treppe hoch ganz schön zu wuchten und haben sich die 3$ verdient. Wir bekommen sogar noch unser Mittagessen, packen das Notwendigste aus den Koffern aus und lassen uns am Wasser nieder. Es ist ziemlich wolkig, aber trotzdem ungewohnt warm. Ich umrunde die Insel zum ersten Mal schnorchelnd, um einen Eindruck zu bekommen. Mein UV-Shirt habe ich vorsichtshalber an, immerhin bin ich über eine Stunde unterwegs. Auf unserer Seite (Nordstrand) ist der Flachwasserbereich hinter der Riffkante mindestens 60-70 Meter breit. Hier hat die Brandung fast nur noch Korallenschutt hinterlassen, und es gibt nur ganz vereinzelt mal einen lebenden Korallenblock. Auf der Südseite ist der Strand breit und feinsandig, das Wasser wird rasch tiefer, und hier „tobt“ auch gleich das Unterwasserleben. Der Staff-Steg ist Tummelplatz für zwei riesige Fischschwärme. Von den Wasserbungalows bis zu diesem Steg ist das Wasser relativ klar. Nach dem Steg wird die Sicht allerdings sofort stark getrübt, der feine Sand wird mit jeder Welle aufgewirbelt. Da hier der Wind ständig aus westlichen Richtungen bläst, geht man zum Schnorcheln am besten bei den Wasserbungalows ins Wasser und schwimmt mit(!) der Strömung. Auf der Nordseite nutzt man am besten die Leiter am ganz außen links liegenden Wasserbungalow und schwimmt am im Wasser liegenden Rohr lang bis zur Riffkante. Das ist der kürzeste und am wenigsten anstrengende Weg. Weiter geht es dann links weg mit der Strömung in Richtung Strandbar, Ausstieg dann am besten zwischen Strandbar und Tauchcenter. Die Südseite erkundet man am besten, indem man vom Strand am ganz außen rechts liegenden Wasserbungalow (418?) vorbei und direkt zur Riffkante schwimmt. dann geht es rechts weg mit der Strömung, Ausstieg am besten schon am Steg (Staff Jetty), weil dahinter die Sichtweite rapide abnimmt. Nach dem Anbaden räumen wir weiter unsere Koffer aus und testen die Zimmerausstattung. Steckdosen sind ala GB (England), ein Adapter ist vorhanden, aber durch einen Mückenvertreiber blockiert. Zum Glück haben wir zwei zusätzliche Reiseadapter dabei. Strom steht nur zur Verfügung, wenn der Plastikschieber, der unlösbar mit dem Zimmerschlüssel verbunden ist, in dem entsprechenden Einschalter steckt. Akkus lädt man also am sinnvollsten nachts auf, wenn die Steckdosen auch Strom haben. Die Klimaanlage hängt direkt über dem Bett am Kopfende und wurde von uns auf 27°C eingestellt. Unsere Befürchtungen, dass wir ein steifes Genick bekommen würden, haben sich Gott sei Dank nicht bestätigt. Ich habe die ganze Zeit nur mit dem Laken bedeckt geschlafen. Meine fröstelnde Frau hat allerdings die schwere Pferdedecke benötigt (sogar doppelt!). Das Geräusch der Klimaanlage war erträglich, ich habe nach drei Nächten sogar die Ohrstöpsel weggelassen. Der große regelbare Deckenventilator kann zusätzlich genutzt werden, ist aber von der Geräuschkulisse lauter als die Klimaanlage.Der Fernseher bringt nur wenige Kanäle, darunter BBC, Al Jazeera und die Deutsche Welle. Die DW sendete überwiegend in englisch und wurde außerdem oft genug nur als Schriftzug „Scrambled or bad channel“ angezeigt. Obwohl im Reisekatalog nicht erwähnt, verfügen auch die normalen Bungalows über einen kleinen Safe. Die Minibar ist gut gefüllt, allerdings mit Getränken zu abschreckenden Preisen.Im Bad herrschen Außentemperaturen. Zwei Duschen sind in der Kabine vorhanden, das Wasser wird tüchtig aufgeheizt, fließt in Spitzenzeiten aber nur spärlich und nicht immer warm. Manchmal braucht es eine ganze Weile, bis der WC-Spülkasten wieder voll ist. Die Strandbar liegt auf dem Weg zum Restaurant, wir trinken Radler, das verstehen die Kellner sogar! Die deutsche Sprache ist hier noch nicht richtig heimisch, man spricht englisch – und natürlich italienisch. Während unseres Aufenthaltes auf Rannalhi werden wir täglich einige Male unsere Getränke von dort in Gläsern holen. Bis zur Strandliege sind es nur knappe 150 Schritte, das schaffen wir, und das Radler ist wunderbar kühl. Die Bedienung in der Strandbar ist umsichtig und emsig, die Nachmittags-Snacks, Kekse, Kuchen und der Kaffee sind immer willkommen. Das Mittagessen und Abendessen ist sehr ansprechend als Buffet angerichtet. Wir werden den ganzen Urlaub am gleichen Tisch sitzen und immer den gleichen Kellner haben. Das Essen ist einfach super. Mit Abnehmen wird es hier nix. Fisch oder Meeresfrüchte gibt es selbstverständlich, Reis meistens zwei Sorten, Kartoffeln, Pommes, Rind- und Schweinefleisch, Pute und Hähnchen, natürlich Nudelgerichte, Obst wie Ananas, Papaya, Maracuja, Äpfel, Bananen, Melone, diverse Sorten Kuchen und Torten, Pudding und Eis und und … Ab und zu muss man aufpassen, manche Soßen und Speisen sind „etwas“ scharf gewürzt. Der Salzstreuer funktioniert nie, das Salz ist schon nach einem halben Tag so nass, dass man am besten etwas Salz auf den Teller schüttet und davon würzt (die Reiskörner sind auf Grund des Wassergehaltes auch schon al dente). Konservenobst ist auch im Angebot (schmeckt recht gut zu Waffeln), ist aber fade im Geschmack (bis auf die Pfirsiche). Die Waffeln zum Frühstück, Croissants und das dunkle Brot sind einfach lecker. Rührei aus dem Wärmebehälter ist Trockenei und schmeckt nach Nichts. Eier lässt man am besten vom Koch zubereiten. Die im Wärmebehälter liegenden gekochten Eier lassen sich nur mit größter Mühe pellen, sie sind richtig frisch. Da zum Frühstück nicht bedient wird, holt man sich Kaffee und Wasser alleine. Der Kaffee ist kräftig und schmeckt sogar. Kaffee steht wohl den ganzen Tag bereit. Wasser wird mittags und abends eingeschenkt, morgens muss man es sich selber holen. AI beinhaltet Tischwein, Wasser in Gläsern, Bier und nicht alkoholische Getränke. Der Rest ist nicht kostenlos. AI ist dringend zu empfehlen, da ein Bier (0,3 Liter) schon 4,50$ kostet. Da kommen noch 10% Service Charge dazu, und diese 10% werden tatsächlich auf alle ausgewiesenen Preise draufgeschlagen! Radler und Bier gibt es in den „großen“ Gläsern (0,3 Liter), den Rest nur in Minigläsern! Was uns gleich auffällt: Es gibt keinen Rettungsturm, keinen Rettungsschwimmer, nicht mal eine Fahne oder einen Signalball, die bei starker Strömung oder höherem Wellengang hochgezogen werden. Hier ist tatsächlich jeder für sich selbst verantwortlich, und man sollte die eigenen Kräfte und Fähigkeiten auf keinen Fall überschätzen. Das Schwimmen ohne Flossen kann vor der Riffkante in der zum Teil starken Strömung schon problematisch werden. Auf der Südseite herrscht mehr Remmidemmi (Volleyball, Fußball, Animation auf italienisch, Disco). Auf unserer Seite verlaufen sich ganz selten mal ein paar Animateusen vom Club Azemar und spielen mit den Italienern im Wasser „Hupfdohlen“. Vom Wassersportcenter brettert zwar ab und zu mal ein Jetski über die Wellen und tobt sogar im Flachwasserbereich rum (dass da noch kein Schnorchler untergepflügt wurde!), ab und zu belustigt auch mal ein Surfer die Zuschauer, aber das war es dann auch schon. Die Strandbar wird nach 19:30 leider oft mit zur Insel-Atmosphäre völlig unpassender und viel zu lauter Musik beschallt. Eine Live-Band versucht dabei möglichst viele Urlauber zu vertreiben, die mit ihrem blauen AI-Armband nach einem heißen Tag noch möglichst viele Getränke kostenlos abfassen wollen. Da wir tagsüber auf große Gläser gesetzt hatten, hatten wir unser Flüssigkeits-Soll auf jeden Fall erfüllt und konnten unseren Ohren diese Folter ersparen. Eigentlich haben wir regelmäßig zwischen 20:30 und 21:00 das Zimmer aufgesucht und noch etwas gelesen. Das hatte außerdem den Vorteil, dass wir von den fiesen kleinen Mücken einigermaßen verschont blieben. Wenn man nicht alle nackten Körperstellen mit Autan eingedieselt hatte, waren am nächsten Tag bestimmt wieder ein paar unerträglich juckende Stellen fällig… Selbst wenn man ganz langsam über den an einigen Stellen recht pieksigen Korallensand schlendert, hat man die Insel in 15 Minuten umrundet. Das Zentrum der Insel ist mit hohen Matten aus Schilfrohr oder Palmenwedeln abgegrenzt. Dieser Bereich ist dem Personal und der Technik vorbehalten. Wir haben dünne. selbst aufblasende Aldi-Auflagen für die Liegen mitgenommen. Und das ist sinnvoll, denn es gibt für den Strand nur die blauen Handtücher als Auflage. Die weißen Kunststoffliegen sind zwar etwas elastischer als die gleichfalls vorhandenen Holzliegen (am Südstrand), trotzdem liegt es sich mit einer weichen Unterlage besser. An der Strandbar im Flachwasser schwimmen morgens Babyhaie (Schwarzspitzen-Riffhaie) 50-60cm groß und öfter auch mal kleine Rochen. Am Coconut Spa steht der große Baum, wo die Flughunde ruhen! Die Lichtverhältnisse sind nicht optimal, aber einige Fotos wurden was. Die auf der Insel gleichfalls hausenden Krähen sind sehr pfiffig, aber lange nicht so aufdringlich wie die Möwen auf Sylt. Mücken gibt es auch. Die kleinen Mücken beißen richtig fies! Autan nicht vergessen! Angebotene Schnorchelausflüge kosten 30$ (natürlich +10%!). Das kann ein erlebnisreicher Trip werden, ich habe auf drei Ausflügen Mantas, Adkerrochen, Stechrochen, Schildkröten und viele bunte Fische fotografieren können. Der Sprung vom Boot ins Wasser und das Rausklettern über eine Leiter mit dünnen Sprossen ist zwar nicht Jedermanns Sache, aber selbst mit Schwimmwesten ausgestattete Schnorchler haben sich diese Ausflüge nicht entgehen lassen. Der „Doctor“ auf dem Lageplan der Insel und „Medical Center“ sind ein schlechter Witz – es gibt keinen Doktor auf Rannalhi. Allerdings führt auch Thomas Cook im Katalog einen Doktor auf Rannalhi. Wer sich darauf verlässt, ist echt aufgeschmissen. Auf dieser Insel darf absolut nichts Schlimmes passieren, hier ist man am A…. der Welt… Zu den laut Statistik üblichen 18 Regentagen konnten wir nicht viel beitragen. Zweimal hat es nachts geregnet, zweimal ga es kurze Schauer am Tage, und einmal gab es sogar nachts ein Gewitter. In der übrigen Zeit konnten wir uns im Schatten sonnen, und das reicht wirklich, um braun zu werden. Was uns sauer aufstieß: An einem Morgen wurden am Steg auf der Südseite nach dem Frühstück halbierte Fässer vom Boot Moon wieder auf einen zweirädrigen Karren geladen. Auf Nachfrage wurde der Sinn der regelmäßigen Ausfahrten verständlich: In den ca. 15-20 halbierten Fässern werden Küchenabfälle transportiert und einfach draußen im tieferen Wasser entsorgt. Das Ganze spielt sich immerhin noch inmitten des Süd-Male-Atolls in Sichtweite ab! Morgens findet ein Frühaufsteher dann nicht nur vergammelte Möhren am Strand. Mit dem Umweltschutz scheinen auch die Malediver generell noch ein Problem zu haben. Eine dicke 200er Abwasserleitung führt direkt an den neuen Wasserbungalows vorbei bis zur Riffkante und entlässt dort eine ekelhaft stinkende Brühe. Die wird zwar schnell verdünnt, die permanent vorhandene Strömung treibt aber alles in Richtung Strandbar weiter. Ab und zu konnte man den Abwassergeruch auch am Strand wahrnehmen. Auf dem Papier wird den Touristen das Füttern der Fische verboten („die Fische werden sterben“), was aber hinter den Kulissen abläuft, ist einfach nur ätzend. Die Frage muss mal ernsthaft erörtert werden, was eigentlich die vielen Touristen für die Region und den Meeresschutz bedeuten und wie die Probleme der Abwasser- und Abfallbeseitigung gelöst werden. Je mehr Touristen auf den winzigen Inseln abgeladen werden, umso mehr wird zwar der finanzielle Gewinn der Hotelketten ansteigen. Die Kehrseite der Medaille sieht allerdings nicht mehr so blank aus. Die Malediver haben offiziell Angst davor, dass die Inseln irgendwann absaufen. Die Angst ist eigentlich unbegründet, denn viel früher haben sie die Lagunen zu Kloaken umfunktioniert und die Touristen werden ausbleiben, wenn die Probleme des Umweltschutzes erst mal in der Öffentlichkeit angeprangert werden. Weiter: Ein Fischerboot holt zwischen Strand und Kreisriff Netze ein. Urlaubern ist das Angeln am Riff verboten. Und hier wird sogar mit Netzen gefischt. Genau so scheinheilig: Muscheln und Korallen dürfen von Urlaubern nicht mitgenommen werden, selbst wenn es um totes Material am Strand geht. Andererseits sind die Souvenirläden voll von den schönsten Muscheln, die obendrein noch hässlich mit der Aufschrift „Maldives“ bemalt sind. Im Gespräch mit einem Taucher erfahre ich, dass er im Schnitt für einen Tauchgang über 50 USD bezahlt. Das ist richtig teuer! Bei der Deklarierung von Zusatzgebühren ist man auch hier erfinderisch wie Peer Steinbrück bei den Steuern. pro Bootsfahrt zusätzlich 8$ pro Tag 2$ Flaschenservice 5% Servicegebühr durch das Tauchcenter 10% Servicegebühr sowieso. Wow! Die Wäsche ist schon am ersten Tag zu Hause wieder schrankfertig. Unsere Mieze ist auch nicht beleidigt, dass wir drei Wochen weg waren. Rund ums Haus ist Einiges zu tun, und mein Wasserbett ist einfach nur herrlich … Mal sehen, wohin es im nächsten Jahr gehen kann. Die Malediven faszinieren uns trotz der festgestellten Umweltsünden (die die meisten Urlauber nicht sehen werden, aber vgl. im internet, das scheint überall so zu sein). Vielleicht ändert sich ja auch in dieser Hinsicht noch etwas. Immerhin wurde zum 1. Mai 2009 endlich ein Haifangverbot erlassen. Für weitere Schritte ist es noch nicht zu spät.
- ZimmergrößeGut
- SauberkeitSehr gut
- Ausstattung des ZimmersEher gut
- Atmosphäre & EinrichtungGut
- Sauberkeit im Restaurant & am TischSehr gut
- EssensauswahlSehr gut
- GeschmackGut
- Kompetenz (Umgang mit Reklamationen)Sehr gut
- Freundlichkeit & HilfsbereitschaftSehr gut
- Rezeption, Check-in & Check-outGut
- FamilienfreundlichkeitEher gut
- Einkaufsmöglichkeiten in UmgebungSchlecht
- Restaurants & Bars in der NäheEher gut
- FreizeitangebotEher schlecht
Beliebte Aktivitäten
- Strand
- Entfernung zum StrandSehr gut
- Qualität des StrandesGut
- Lage für SehenswürdigkeitenSchlecht
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3 Wochen im Juni 2009 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | R.-G. |
Alter: | 61-65 |
Bewertungen: | 14 |