Aska Bayview Resort

Wir hatten ursprünglich ein anderes Hotel gebucht und waren mehr oder minder geschockt als wir ankamen. Mitten in der Nacht angereist, wurden wir in ein drückend heißes Zimmer im Erdgeschoss gesteckt, durch das sich eine kleine, aber feine Ameisenstraße zog. Dazu kam ein Blick auf einen Müllplatz, Meer und Pool konnten nicht mal erahnt werden. Auf eine Beschwerde beim Reiseleiter hin bekamen wir ein anderes Zimmer, das neu eingerichtet war und auch sauber. Das Hotel ist schön angelegt, man hat einen tollen Meerblick- doch der heißgeliebte Strand fehlt. Der Pool war sauber aber natürlich für den fehlenden Strand kein wirklicher Ersatz. Als Deutsche bildet man hier die absolute Minderheit und kommt sich ziemlich fehl am Platze vor. Man trifft überall ausschließlich russische und türkische Urlauber, hier und da einen Franzosen und das wars. Das ist uns noch nie passiert. Man fühlt sich irgendwie ausgeschlossen, weil Animation und Hotelpersonal auch fast nur Russisch und Türkisch sprechen. Wenn man nicht wirklich ein hartgesottener Sonnenanbeter mit Lust auf Sonnebrand und Co. ist, sollte man auf einen Türkeiurlaub im Hochsommer im Allgemeinen verzichten. Leider geht dort kein Lüftchen und im Hotel ging ja die Klimaanlage auch nur rudimentär. Bei der Hitze hat man auch keine Lust, sich irgendetwas anzuschauen oder einkaufen zu gehen. Auf jeden Fall sollte man Kohletabletten und Magen-Darm-Medizin dabeihaben, wenn man auf landestypisches Obst und Wasser nicht verzichten möchte.

Unser erstes Zimmer wie oben beschrieben ein Schock. Aber Beschweren lohnt sich, wir wurden auf eine anderes viel schöneres Zimmer umgebucht. Das Zimmer war sauber und neu eingerichtet, die Betten waren recht bequem und das Bad großzügig. Ein Safe konnte für 1€ pro Tag gemietet werden. Einziger Wermutstropfen: die Klimaanlage im Zimmer. Die funktionierte nämlich nur von 13 bis 16.30 bzw. von 23 bis 3 Uhr. Wenn sie an war, musste man sich schön zudecken, denn es war ziemlich kalt. Andererseits war es zu heiß, um ohne zu schlafen. Ein großer Konflikt also. Haben es dann so gehalten, dass wir nach dem Abschalten nachts um drei die Balkontür geöffnet haben und dann das Geschrei des Muezzins in der Moschee nebenan und das allmorgendliche Animations-Gelärm in Kauf genommen haben.

Restaurant gab es nur eines, und man muss dazu sagen, dass dieses für Frühstück, Mittag und Abendbrot jeweils nur anderthalb Stunden geöffnet hatte. Das Essen dort war okay, meistens etwas zu scharf gewürzt. Es gab immer ein Salatbuffet mit frischem und eingelegtem Gemüse, als Hauptgericht jeden Tag verschiedenes Fleisch (Lamm, Geflügel und Rindfleisch) und Fisch, gedämpftes und gebratenes Gemüse, Kartoffeln und Nudelpfannen. Diese Speisen wurden teilweise auf der überdachten Terasse zubereitet, dort saßen wir immer und haben gegessen. Als Nachtisch wurde frisches Obst (Orangen, Pflaumen, Melone und Trauben) sowei kleines in Zucker getauchtes Gebäck (typisch türkisch) und verschiedene Kuchen angeboten. Zu trinken gab es Wasser, chemische Fruchtsäfte und auch Wein oder Bier. Man konnte satt werden, aber ein kulinarisches Fest für die Sinne war es nicht. Nachmittags hatte dann die Snack Bar geöfffnet, dort gab es Pommes, Burger und Pizza. An der Hotelbar neben der Rezeption und an der Poolbar konnte man von morgens bis abends Getränke holen. Für Cocktailfans war das Angebot eher enttäuschend: es gab nur Wodka (Tribut an unsere russischen Miturlauber) und Gin im Mix mit allen möglichen Getränken (Coke, Fanta, Sprite,...) Auf Wunsch hat der Barkeeper einem alles zusammengeschüttet was man wollte. War irgendwie nicht stilecht.

Das Personal war freundlich und immer gut gelaunt. Die Kellner, Barmänner und natürlich auch Animateure haben keine Möglichkeit ausgelassen, mit den Gästen zu schäkern und auch zu flirten. Uns ist aufgefallen, dass es bis auf die Putzfrauen keine weiblichen Angestellten gab. Mit Deutsch konnten allesamt nichts anfangen, Englisch ging unter Zuhilfenahme von Händen und Füßen gerade so, aber fließend sprachen sie nur Russisch und Türkisch. Die Zimmerreinigung war in Ordnung, nach einem kleinen Trinkgeld wurden sogar echte Blumen liebevoll aufs Bett drapiert. Gegen Bares wurde auch ein türkisches Bad und Massagen angeboten. Einen Arzt gab es wohl auch, mussten wir aber zum Glück nicht aufsuchen. Ein kleiner Shop war ebenfalls vorhanden, dort haben wir unser Wasser gekauft, weil wir nicht auf die überall aufgestellten Wassertonister zurückgreifen wollten.

Das Hotel steht im Gegensatz zu anderen Hotels, die wir gesehen haben, relativ frei und ist nicht eingekesselt von anderen Hotelkomplexen. Es liegt genau an der Hauptstraße, aber Straßenlärm gab es keinen. Ein paar Meter weiter steht ein anderes -wir glauben besseres- Hotel. Die Musik von unserem und dem anderen Hotel stand ständig in Konkurrenz, wer kann lauter? Ansonsten eben fehlender Strand direkt am Hotel, doch man konnte mit einem kostenlosen Shuttlebus(2 min.) oder auch per pedes(15 min.) einen schönen Sandstrand erreichen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Es gab einen großen Huaptpool, ein Kinderbecken und eine Terasse weiter unten ein kleines Auffangbecken für die beiden Wasserrutschen. Wie bei der Hitze in der Türkei überall, war der Pool nicht erfrischend, das Wasser hatte mindestens 28°C. Wenn man bedenkt, dass eine Lufttemperatur von 40° in der Sonne an der Tagesordnung ist und das Meer nicht für einen erfrischenden Abstecher in greifbarer Nähe liegt, ist es schon schwierig, sich Abkühlung zu verschaffen. Das warme Wasser hatte natürlich den Vorteil, dass man sich stundenlang im Pool aufhalten konnte und sich geborgen gefühlt hat wie der Embryo im Mutterschoss ;-) Es gab ausreichend liegen am Pool und auch Schirme waren da. Das Einzige was den Erholungsfaktor beim Dösen am Pool etwas dezimiert hat, war das immerwährende russische Geschwafel um einen herum. Wer auf das Bad im Meer nicht verzichten wollte, konnte entweder den Weg zum Strand antreten oder unten auf eine Art verbreiterten Steg gehen, der direkt über dem Meer auf Pfeilern stand. Diese Konstruktion war uns etwas unheimlich, zumal unter diesem Steg die Wellen mit voller Wucht gegen die Felsen schlugen. Über befestigte Leitern konnte man direkt ins Meer steigen, doch dort war es schon sehr tief und man konnte keinen Meeresgrund sehen. Noch ein Wort zur Animation: das war eine sehr lustige, aber auch seeehr laute Truppe. Morgens um zehn ging das Geschrei und die laute Musik am Pool los. Etwas nervtötend. Jeden Abend gab es bis etwa 22.30 Uhr eine andere Show im hoteleigenen kleinen Amphitheater.