- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Da es das einzige Strandhotel auf Madeira ist, muss mit erhöhtem Andrang gerechnet werden. Das betrifft sowohl die Mahlzeiten als auch die generelle Anzahl an Gästen im Hotel. Die Anlage trennt sich in 2 Gebäude auf. Eines befindet sich zwischen Durchgangsstraße und Strand, das Andere, über eine Verbindung im 4 Stockwerk verbunden, zwischen Straße und Felsmassiv. Es sind viele Deutsche und Holländer im Hotel, der Alterdurchschnitt liegt bei 35+ mit wenigen Kindern. Wir waren nur 5 Tage in Calheta, aber haben nicht das Gefühl etwas verpasst zu haben. Für Fahrten ins Landesinnere und den Nordwesten ist das Hotel ein guter Ausgangspunkt. Reine Badeurlauber sollten jedoch lieber nach Porto Santo übersetzen. Es reicht ÜF zu buchen, da das Nautipos am Yachthafen ausgezeichnetes Essen zu fairen Preisen anbietet!
Eigentlich würde ich dem Zimmer 5 Sterne geben, aber ein Faktor fällt dermaßen schwer in's Gewicht, dass das nicht möglich ist. Fang ich erst einmal mit den positiven Seiten an: Wir hatten ein Appartement am Bergrück, also nicht im hauptgebäude am Pool. Dieses bestand aus einem großen Aufenthaltsraum samt Tisch mit Stühlen, Küchenzeile mit Töpfen und Geschirr, Sofa und Flatscreen mit deutschen Sendern (Pro7, RTl, Sat1, DSF, ZDF). Alles ist gefließt und an den weißen Wänden sind zur Dekoration rote Blumentapeten angebracht. Von dort aus geht es ins Schlafzimmer mit großem Doppelbett oder Ritze in der Mitte, wieder mit kleinerem Fernseher. Ein Balkon in Richtung Meer ist von beiden Räumen aus begehbar. Das Bad ist ausreichend groß, die Dusche hat einen ebenerdigen Steinboden. Kommen wir nun zu besagtem Faktor, der mein Urteil stark beeinflusst: An den letzten beiden Tagen kam beim Duschen ein überaus ekelhafter Gestank aus dem Abflussrohr, dass man es nicht mehr im Bad ausgehalten hat. Dieser Gestank roch wie ein übel zugerichtetes DIXI Klo an einer Autobahnraststätte, welches seit zu langer Zeit nicht mehr gereinigt wurde!! Um sich nicht übergeben zu müssen, ließen wir den Abzug die Nacht über arbeiten und verrammelten die Verbindungstür zum Schlafzimmer. Sonst wären wir wohl nie wieder aufgewacht. Das passierte an zwei aufeinander folgenden Tagen, wobei wir uns nicht an der rezeption beschwerten, da dies wahrscheinlich nur einen Zimmerwechsel bedeutet hätte, welchen wir für 2 verbleibende Tage nicht auf uns nehmen wollten. Die Zimmer waren wirklich sehr schön, aber dieser Geruch ist untragbar.
Wir nutzten das Frühstück, welches jedoch nur bedingt überzeugen konnte. Der Frühstücksraum sitzt meistens komplett voll, wodurch der Tag mit einer lästigen Platzsuche beginnt. Es gibt nur 5 Tische im Freien. Der Saft kommt aus einem Automaten (Konzentrat?!), ist viel zu süß und beschränkt sich jeden Tag auf Tropical, Maracuja (sehr dünn) und Orange (bitter). Am letzten Tag kam statt Orangensaft nur seltsam gefärbtes, geschmackloses Wasser. Zudem passiert es immer mal wieder, dass man längere Zeit auf Saftgläser warten muss. Es gibt jeden Tag dieselben Brötchen und Brote. Der Aufschnitt ist wie erwartet eher fad und einfallslos. Es werden 2 Wurst-, eine Schinken-, und 2 Käsesorten angeboten, wobei dem Käse die Wärme der Lampen anzusehen ist. Die Gurken wurden augenscheinlich mit einem sehr groben Beil gehackt, die Tomaten sind halb-grün. Warm werden Speck und Eier angeboten, wobei man auf Omelettes verzichtet. Die Pancakes sind etwa 1mm dünn, und geschmacksneutral. Den Obstsalat muss man sich aus wässriger Wassermelone, Apfel, Dosenananas und Dosenpfirsich selbst zusammenstellen. Tee und Kaffe wird früher oder später von den wenigen Servicekräften angeboten. Das Mittags- und Abendbuffet haben wir nicht genutzt. Es gab die Möglichkeit 6 Essen zum Preis von 4 für 84€ zu erhalten, wobei man für dieses Geld auch gut an der Strandpromenade essen kann und dort bestimmt genauso viel Auswahl hat.
Wegen der vielen Gäste wird natürlich zuerst am Service gespart. Mit Englisch kommt man gut zurecht. Kommt man mit dem Auto, erhält man an der Rezeption eine Parkkarte zur kostenlosen Nutzung des Parkhauses gegenüber des Hotels. Will man sich den lästigen Weg aus dem Parkhaus, über die Straße, in das Hotel und über den Aufzug in die richtige Etage sparen, sollte man sich seinen Türschlüssel für die Verbindungstür zwischen Parkhaus und Hotel freischalten lassen. Das wurde bei uns erst auf Eigeninitiative gemacht, obwohl man wusste, dass wir mit dem Auto da waren. Die Zimmerreinigung vergaß uns eines Morgens und holte die Reinigung des Zimmers im Laufe des Tages auch nicht nach. Am Abreisetag fragten wird ob es (wie im Hotelordner angeboten!) möglich sei, statt 12 Uhr erst 13 Uhr auszuchecken. Dieser Gefallen wurde uns allerdings aus nicht genannten Gründen verwehrt.
Das Hotel wird nur von einem Fußweg vom Strand getrennt. Man muss mit dem elektronischen Zimmerschlüssel eine Tür öffnen, welche aus dem Hotelkomplex zum Strand führt, damit nicht jeder vom Strand zum Pool kommen kann. Über die Schnellstraße gelangt man in ca. 45 Minuten zum Flughafen. Direkt gegenüber des Hotels befindet sich ein größerer Supermarkt samt kostenlosem Parkhaus. In der näheren Umgebung gibt es rechts den Berg hinauf die letzte Rumbrennerei von Calheta, die man besichtigen kann und in der man frisch gebrannten Aguardente und Poncha kaufen kann. Links des Hotels befinden sich der Yachthafen, ein paar Snackbars und Restaurants (das Nautipos sollte unbedingt besucht werden!). Ohne Auto ist man in Calheta aufgeschmissen, da hier kein Bus fährt und alles benachbarten Orte zu Fuß kaum zu erreichen sind.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Der beschriebene Fitnessraum entpuppte sich als kleine wahllose Ansammlung von Geräten entlang des Flurs. Es gab weder Hanteln, noch Matten, wobei man sich eh nur mitten in den Weg hätte legen können. Eine Sauna ist vorhanden, wurde von uns aber nicht genutzt. Der Kinderspielplatz beschränkt sich auf eine in die Ecke gedrängte Rutsche und zwei kleine Wippen. Neben dem größeren Pool befindet sich noch ein kleinerer Kinderpool. Ein Supermarkt mit allen benötigten Waren befindet sich direkt gegenüber des Hotels. Abends gibt es am Pool Live Music von wechselnden Duos. Der Strand gehört nicht direkt zum Hotel. Man öffnet mit dem Türschlüssel eine Tür zur Promenade und läuft dann kurz zum Meer. Am Strand selbst kostet eine Liege 1€ pro Tag, ein Schirm 1,50€. Ob sich das bei dem kurzen Weg vom Pool zum Meer lohnt, muss jeder für sich entscheiden. Der Strand und das Meer sind sauber. Fußduschen sind an der Promenade, Richtige nur am Pool.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3-5 Tage im September 2009 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Thomas |
Alter: | 19-25 |
Bewertungen: | 4 |