Citrus Plaza Hotel

Wer sich bewusst für ein Drei-Sterne-Hotel entscheidet, ohne Vorzüge und Annehmlichkeiten eines Fünf-Sterne-Hauses zu erwarten, wird im "Artemis Princess" ganz sicher nicht enttäuscht werden. Wohlfühlen werden sich sowohl Urlauber, die Ruhe und Entspannung suchen, als auch solche, die die unzähligen Unterhaltungsmöglichkeiten in der Umgebung schätzen, die gerne shoppen oder ein ausschweifendes Nachtleben in der nahen City bevorzugen. Das "Artemis Princess" besteht aus zwei Gebäuden mit insgesamt rund 120 Zimmern. Das äußere Erscheinungsbild beider Häuser wirkt einladend und gepflegt. Im älteren Gebäude, in dem wir wohnten, befinden sich im Hochparterre die Rezeption und eine großzügige Lobby. Zwei Lifte verbinden die fünf Etagen miteinander. Die Räume mit ungerader Nummer liegen zur Straßenseite. Wir bewohnten ein Zimmer mit Blick auf den gepflegten Innenhof, der vom Poolbereich (erlaubte Nutzung von 08. 00 bis 19. 00 Uhr) dominiert wird und vom Hauptgebäude, zwei Flügeln des neueren Hauses und einem anliegenden Appartementhaus umgeben ist. Das Hotel punktet insbesondere mit einer herrlichen Dachterrasse, auf der die Mahlzeiten (Frühstück, Mittagessen, Abendbrot) eingenommen werden. Der atemberaubende Blick über die Dächer Alanyas, auf die Ausläufer des Taurusgebirges und auf die Halbinsel mit der Seldschukenfestung prägt sich beim Betrachter sicher dauerhaft ein. Im Innenhof der Hotelanlage befinden sich zwei relativ kleine Swimmingpools und ein Kinderbecken, umgeben von Sonnenliegen in absolut ausreichender Anzahl. Der ebenfalls im Innenhof eingerichtete Barbereich besticht durch Gemütlichkeit, Sauberkeit sowie unaufdringlichen, freundlichen Service und bietet mit ca. 120 Sitzgelegenheiten genügend Platz. Die Bar öffnete täglich um 10. 30 Uhr und beendete den Getränkeausschank um 23. 30 Uhr. Das aus zwei Flügeln bestehende neuere Hotelgebäude wirkt in seiner Bauweise etwas schlichter, verfügt über vier Etagen und einen Lift. Nach Aussage anderer Urlauber sollen die Zimmer im Vergleich zum Haupthaus etwas geräumiger ausgelegt und moderner eingerichtet sein. Dafür steht angeblich nur ein deutlich kleinerer Sanitärbereich zur Verfügung. Zu den aus unserer Sicht noch erwähnenswerten Hoteleinrichtungen gehören ein großer Fernsehapparat im Lobbybereich, der Beamer an der Poolbar (interessant bei Fußball-Übertragungen), der überraschend unaufdringliche Fotograf, ein Wäscheservice (von uns nicht benötigt) und Mietsafes, deren Nutzung 2 Euro pro Tag kostete. Während unserer Urlaubszeit beherbergte das Hotel zu ca. 60 Prozent Gäste aus osteuropäischen Ländern (vor allem aus Russland, den ehemaligen GUS-Staaten und den ex-jugoslawischen Republiken). Deutsche und österreichische Urlauber waren zu geschätzten ca. 30 Prozent vertreten. Die restlichen 10 Prozent entfielen insbesondere auf Gäste aus den Niederlanden und Großbritannien. Von einigen wenigen Exzessen abgesehen, die das Hotelmanagement erstaunlich drastisch ahndete, war die Atmosphäre im Hotel ruhig und entspannt. Allerdings bedienten vor allem die russischen Urlauber alle mit den Mahlzeiten in Zusammenhang stehenden gängigen Klischees. Ausflüge und die Teilnahme an folkloristischen Veranstaltungen bucht man bei den vielen lokalen Anbietern deutlich preiswerter als bei seiner Reiseleitung im Hotel. Wer nicht über Fremdsprachenkenntnisse verfügt, sollte aber die Deutschsprachigkeit bei seinem Ausflug im Vertrag festschreiben. Im Oktober zeigte das Thermometer am Tag noch Temperaturen deutlich über 30 Grad. Die Wassertemperatur lag bei 25 Grad. Für das preiswerte Telefonieren bietet sich der Kauf einer Telefonkarte an. Medikamente lassen sich in den vielen umliegenden Apotheken preiswert erwerben.

Unser Zimmer in der zweiten Etage des alten Gebäudes wirkte hell und freundlich. Das Mobiliar überstand wohl schon so manche Saison, war aber keinesfalls "abgewohnt" und vor allem ansehnlich und voll nutzbar. Zur Einrichtung gehörten zwei ursprünglich getrennt stehende Betten, die mit wenigen Handgriffen zum Doppelbett umfunktioniert werden konnten (und so bis zum Urlaubsende auch verblieben). Weiterhin standen auf einem gefliesten Fußboden zwei Nachtschränke, ein kleiner Schreibtisch, ein großer, geräumiger Kleiderschrank, eine Kofferablage, ein Fernseher (u. a. ARD, RTL, VOX), ein Kühlschrank, Telefon und eine Klimaanlage, sowie diverse Lichtquellen und Steckdosen zur Verfügung. Im Sanitärbereich befanden sich neben Toilette und Waschbecken eine Dusche und ein Fön, sowie ein großer Wandspiegel. Allerdings fehlten dort Ablageflächen für Kosmetika. Auf dem Balkon standen ein kleiner Tisch und zwei Stühle. Insgesamt empfanden wir die Zimmereinrichtung zweckmäßig und dem Standard des Hauses angemessen, zumal dort in aller Regel nur die Nachtstunden verbracht werden. Negativ ist anzumerken, dass sich die Balkontür nicht korrekt verriegeln ließ. Die Zimmereingangstüren verfügten außen nur über einen Knauf und wurden von vielen Hotelgästen alles andere als geräuscharm ins Schloss gezogen, was sich insbesondere in den Nachtstunden als recht störend erwies.

Das Essen ist und bleibt immer Geschmackssache, zumal zwischen Feldküche und Sternekoch eine gewisse Bandbreite besteht. Man kann davon ausgehen, dass jeder Gast zu jeder Mahlzeit Schmackhaftes finden wird und dass man satt wird, steht außer Frage. Da bei den Basisgerichten mittags und abends häufig Geflügel und Fisch im Vordergrund standen, sollte der Gast nicht zu viel Abwechslung erwarten. Dafür überzeugten das umfangreiche Salat-Buffet, die schmackhaften Suppen und die leckeren Desserts umso mehr. Mancher Urlauber klagte über ein schmales Frühstücksangebot, wobei wir mit Butter, Marmelade, Käse und Ei bereits zufrieden waren. Der Chefkoch war offensichtlich bemüht, die traditionelle türkische Küche mit den vermeintlichen Vorlieben seiner europäischen Gäste zu verbinden und servierte beispielsweise auch Pommes Frites und Spaghetti. Die Urlauber bedienten sich zu den jeweiligen Mahlzeiten am Buffet und holten sich auch die Getränke vom Automaten bzw. am Tresen selbst. Plätze standen auf der teils offenen, teils verglasten Dachterrasse in ausreichender Anzahl zur Verfügung. Während unserer Urlaubszeit galten folgende Zeiten für die Einnahme der Mahlzeiten: Frühstück 07. 00 - 10. 00 Uhr, Mittag 12. 30 - 14. 00 Uhr, Abendbrot 19. 00 - 21. 00 Uhr. Zu den von uns gebuchten All-Inclusive-Leistungen zählten darüber hinaus ein nachmittägliches Kuchenbuffet (17. 00 - 18. 00 Uhr) und die Zubereitung von Snacks (12. 00 - 17. 00 Uhr, Hamburger und Pommes Frites) jeweils an der Poolbar. Während der Essenszeiten standen alkoholfreie Getränke, Bier, Wein, Kaffee und Tee zur Verfügung. An der Poolbar wurden zusätzlich Raki, Gin und Wodka (all-inclusive) ausgeschenkt. Cocktails und ausländische Spirituosen mussten bezahlt werden. Die Minibar in den Gästezimmern hält ebenfalls Bier, Wein und alkoholfreie Getränke bereit. Diese werden aber in Rechnung gestellt und sind auch vergleichsweise teuer. In einem kleinen, täglich rund um die Uhr geöffneten Lebensmittelladen auf der gegenüberliegenden Straßenseite erhält man diese Getränke deutlich preiswerter.

Der Check-In frühmorgens um 04. 30 Uhr verlief zügig und reibungslos. Sogar ein kleines Lunch-Paket stand für die Anreisenden zur Verfügung. Die Koffer transportierte der Hotelboy zu den Gästezimmern. Deutsche Sprachkenntnisse sollte man zu den wenig frequentierten Zeiten an der Rezeption nicht unbedingt voraussetzen. Auch in den anderen Servicebereichen des Hotels sind diese lediglich bei den älteren Mitarbeitern kommunikationsreif vorhanden. Ansonsten ist man aber mit einem halbwegs intakten Schulenglisch in einer recht komfortablen Situation. Am Abreisetag standen die Zimmer bis 12. 00 Uhr zur Verfügung. Der gesamte Servicebereich des Hotels verdiente sich klar die Bestnote. Was von einer überschaubaren Anzahl an Mitarbeitern, von den Kellnern, den Zimmerfrauen, dem Barpersonal, den Rezeptionisten, den Pflegern der Grünanlagen und den Poolreinigern sowie den "unsichtbaren" Helfern geleistet wurde, geht deutlich über ein Drei-Sterne-Niveau hinaus und verdient Anerkennung und Respekt.

Das Hotel befindet sich in Obagöl, einem östlichen Vorort von Alanya. Für die rund 135 Kilometer vom Flughafen Antalya zum "Artemis Princess" benötigte der Bus in der Nacht 2 Stunden und 15 Minuten. Der Transfer bei der Rückreise zur Mittagszeit dauerte fast drei Stunden. Die Hotelanlage steht an einer sehr ruhigen Seitenstraße und ist umgeben von weiteren Urlaubsdomizilen, vielen Appartementhäusern, dutzenden Restaurants, diversen Ausflugsveranstaltern und ungezählten Einkaufsmöglichkeiten. Die Entfernung zum Strand beträgt ca. 300 Meter. Der Weg dorthin erfordert allerdings die nicht ganz ungefährliche Überwindung der viel befahrenen, dreispurigen Küstenstraße. Für die 4 bis 5 Kilometer ins Stadtzentrum oder zum Hafen benötigt man zu Fuß ca. 50 Minuten. Der nächste Dolmus-Haltepunkt ist 250 Meter entfernt. Eine einfache Fahrt kostet 75 Cent. Wer es komfortabler mag: Die Taxi-Chauffeure in unmittelbarer Nähe des Hotels verlangen 5 bis 6 Euro für die Tour ins Zentrum.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Am Hotelstrand findet der Urlauber sowohl Felsplatten als auch Sandabschnitte. Dort ist auf dem Weg ins Wasser nur ein kleiner Streifen mit Kieselsteinen zu überwinden, der selbst für empfindliche Füße die Benutzung von Badeschuhen nicht voraussetzt. Auch wenn ein Vergleich mit dem bekannteren Kleopatra-Strand oder dem Strand von Ölüdeniz negativ ausfallen muss, waren wir von der angebotenen Qualität angenehm überrascht und genossen das Baden und Schwimmen im kristallklaren Wasser. Von der Sauberkeit am Strand waren wir nicht immer begeistert. Da sich mindestens vier Hotels den zugewiesenen Abschnitt teilten, fühlte sich wohl niemand wirklich voll verantwortlich, so dass Reinigungsarbeiten eher oberflächlich geschahen. Liegen, Auflagen und Sonnenschirme standen kostenfrei zur Verfügung, wobei sich das Strandmobiliar teilweise in einem beklagenswerten und überholungsbedürftigen Zustand befand. Selbst Langschläfer fanden am späten Vormittag noch eine freie Liege. Wer allerdings einen Platz in der ersten Reihe beansprucht, muss nicht nur zeitig aufstehen, um das obligatorische Handtuch zu platzieren, sondern auch mit einem gewissen Euro-Betrag das Wohlwollen des Stransboys gewinnen. Zwei Kioske boten Snacks und Getränke an, die aber nicht zum All-Inclusive-Angebot gehörten. Den sauberen und gepflegten Poolbereich des Hotels nutzten wir nicht. Animationen im Hotel und am Strand mögen wir nicht und empfanden das Fehlen solcher Aktivitäten eher als wohltuend. An der Poolbar fanden zweimal in der Woche akzeptable Veranstaltungen statt, ca. 45-minütige Programme, die im wesentlichen Bauchtanz und türkische Folklore beinhalteten. Am Strand bestand die Möglichkeit, Fußball oder Volleyball zu spielen. Lokale Veranstalter boten ständig verschiedene Wassersportarten an. Eine Kinderbetreuung gibt es nicht. Eine Internetnutzung ist in den umliegenden Cafes möglich (1 Euro pro Stunde).